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Der Prolog

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16.11.2003
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Der Prolog

Der Prolog (2. Fassung)

In das neu errichtete Miethaus, gelegen an der Hauptstraße zur größeren Stadt, zog nach einigen Wochen der neue Mieter ein. Seinen Namen verriet er zunächst nur dem Hausmeister. Damit wollte er bei möglichen Verhandlungen in einer besseren Lage sein.
Überdies bekam man ihn nicht allzu oft zu sehen. Nur ab und an begegneten andere Mieter oder der Hausmeister selbst dem Fremden. Es ließ sich eben nicht vermeiden, dass man sich zwanghaft begegnen würde, wenn man das ein oder andere Mal doch den Flur begehen mußte. Auch Fremde brauchten Nahrung, war sicherlich die allgemeine Ansicht. So wunderte es also keinen, wenn der Fremde ein paar lange Tage nicht zu blicken war, dann aber in angenehmer Höflichkeit die wenigen Stufen hinauf kletterte, um das Haus verlassen zu können. Er wohnte also im untersten Geschoß des Hauses und war vollends zufrieden, vermutete man. Denn wenn man ihn traf, dann war er stets sehr zuvorkommend und sehr angenehm in seinem ganzen Wesen, beurteilten sicher einige. Er schien das übliche Gespräch auf den Treppen, am Geländer, fliegend zwischen Tür und Flur, zu beherrschen. So war man zufrieden mit ihm.
An manchen Tagen sah man ihn also kommen oder gehen, einen Beruf hatte er wohl. Sprach man in einer der kurzen Unterhaltungen über den jeweiligen Beruf des anderen, so war er immer sehr bescheiden und machte höchstens wenige Andeutungen, die den Nachbarn ausreichten. So war er für keinen zweifelhaft.
Man sprach über ihn. Immer waren es bestimmt gute Worte. Nur waren es eben die Worte anderer Bewohner des Hauses. Solche Worte konnten wohl leicht zu verwirrenden Vermutungen führen. Sie bezogen sich darauf, dass bisher niemand sein kleines Zimmer, das er bewohnte, gesehen hatte. Natürlich war sicher der Hausmeister ein wichtiger Wissensquell, wenn es um das Zimmer des fremden Mieters ging. Doch auch er war bisher nicht in den Raum vorgedrungen. Alle anfallenden Arbeiten und Reparaturen in seinem Zimmer hatte der Fremde bisher selbst erledigt –anders konnte es nicht sein. So baten die Mieter den Hausmeister, dem Fremden einen Besuch abzustatten, von einer Ankündigung aber sollte aus bestimmten Gründen abgesehen werden. So wurde es vermutlich geplant, denn an einem Vormittag klopfte es an der Tür, die der Fremde nach kurzer Zeit schon öffnete:
Ob denn alles seine Richtigkeit habe, fragte der Hausmeister forschend. Lächelnd nickte der Fremde. Alles sei bestens, und er sei zufrieden mit der Umgebung, teilte er mit.
Beide gingen in das kleine Zimmerchen, das der Fremde scheinbar mit großer Zufriedenheit bewohnte.
In der Mitte des Raumes stapelten sich turmhoch Bücher. Der Hausmeister verstand sich wohl nicht besonders in diesen Bereichen, weswegen er keinen Blick auf die Titel warf. An der hinteren Wand stand eine große Truhe. Sie war geöffnet, darin lagen Hosen und Anzüge. Ein kleiner Herd an einer anderen Wand, daneben ein Spülbecken, daneben wenige Schränke. Vergebens versuchte der Hausmeister eine elektrische Lampe zu erkennen. Er fand auch kein Bett und keine persönlicheren Sachen als den Bücherturm, auf den er dann doch seinen nachforschenden Blick legte. Auf und ab starrte er, aber konnte scheinbar keine nützlichen Informationen auf diesem Wege einholen.
Der Fremde betrachtete den Vorgang lächelnd: Ob er ihm denn behilflich sein könne, fragte er freundlich. Dabei spitzte sich sein Mund sehr auffällig zu. Der Hausmeister, so kann man vermuten, fasste das Ganze wohl eher herausfordernd auf. Er fragte den Fremden, ob er ihn der Lächerlichkeit preisgeben wolle. Nein, das wolle er nicht, sagte dieser sofort. Er sei eben ein sehr bescheidener Mann, der seinen Beruf gern in der eigenen Wohnung ausübe, weniger im Bureau der Stadt. Der Hausmeister fragte dann unverhohlen, was denn sein Beruf sei. Der Fremde lächelte höflich, griff nach einem Buch und zeigte auf den Titel. Dies wiederholte er. Offenbar ging es hier um Reiseberichte, die er zu korrigieren und zu organisieren hatte. Es waren nur teilweise fertige Bücher, sie standen noch vor ihrem Druck, es waren Manuskripte. Der Fremde war also Lektor von Beruf.
Der Hausmeister war erleichtert, seine Aufgabe schien ihm sicherlich mehr als erfüllt, zudem der Lektor ihm noch günstig einen Reiseführer durch das südliche Gebirge überreichte. Der Besuch endete mit dem Dank des Hausmeisters, der in Erleichterung und Stolz den Nachbarn seine Ergebnisse schilderte. Von da an begann ein sehr gutes, vollkommen klares Verhältnis zur Nachbarschaft.

So war es aber vielleicht nicht geschehen:
In ein altes Miethaus, an einer alten Straße inmitten der Altstadt gelegen, zog ein neuer Mieter ein. Er wäre sicher für jeden ein stiller, aber freundlicher Nachbar gewesen. Jedoch unterließ er es, sich vorzustellen. Weder die anderen Mieter noch der Hausmeister erfuhren seinen Namen, denn selbst auf dem Klingelschild stand kein Name. Der neue Mieter hatte ein kleines Geheimnis:
Seine Stellung als Lektor hatte er vor einigen Wochen verloren, so zog er ohne die notwendigen Sicherheiten in die alte Kellerwohnung, in der bis vor kurzer Zeit noch der Hund des Hausmeisters lebte. Den Hund hatte man nach seinem Vergehen mit dem übrigen Kehricht entfernt.
Die letzten Bücher und Manuskripte konnte er noch retten, und er würde damit ein paar Wochen überleben können. So stellte er sie geordnet und mit Anmerkungen versehen aufrecht in eine Truhe. Sein weniges Hab und Gut sortierte er und stellte es ordentlich im kalten Zimmer zurecht.
Nach einigen Tagen verließ er das Zimmer, kletterte die rostigen Stiegen hinauf, damit er an seinen Postkasten gelangen konnte. Dort traf er eine Frau, sie wohnte im ersten Stock und war gerade dabei, seine Post in aller Heimlichkeit zu öffnen. Er schlich zurück und ließ sie gewähren. Sein kurz davor gefasster Plan, sich den Nachbarn vorzustellen, mißlang. War er nicht willkommen ?
So zog er sich schweigend in sein kaltes und nasses Gefängnis zurück, während man auf den knarrenden Treppen und an den morschen Geländern des baufälligen Hauses nur noch über ihn sprach.
So entsandte man den Hausmeister, um den Fremden zu vertreiben.

Endlich versuchten Bewohner eines Nachbarhauses, die Wahrheit zu finden.
Sie schlichen in das Haus und liefen eilig die Treppen hinab. Die Nachbarn entdeckten ein altes Manuskript. Offenbar hatte der junge Lektor es vergessen. Sortiert lagen die Blätter auf einem Schemel.
Schnell überflogen sie die Zeilen auf den Papieren. Sie verloren sich in den Buchstaben. Kein klarer Gedanke schien aufzugehen, keine Wahrheit, keine Lüge war zu entdecken.
Immer schneller eilten die Finger durch die Abschnitte einer kurzen Geschichte, die der Lektor überdies nicht gut bewertete. Denn auf den Papieren waren allerlei Anmerkungen und Streichungen. Um endlich ein klares Urteil fällen zu können, las einer der Nachbarn ein paar Zeilen laut vor:
"In das neu errichtete Miethaus, gelegen an der Hauptstraße zur größeren Stadt, zog nach einigen Wochen der neue Mieter ein. Seinen Namen verriet er zunächst nur dem Hausmeister."

Der andere Nachbar las weiter:
"In ein altes Miethaus, an einer alten Straße inmitten der Altstadt gelegen, zog ein neuer Mieter ein. Er wäre sicher für jeden ein stiller, aber freundlicher Nachbar gewesen. Jedoch unterließ er es, sich vorzustellen. Weder die anderen Mieter noch der Hausmeister erfuhren seinen Namen, denn selbst auf dem Klingelschild stand kein Name."

Schließlich lasen sie beide noch diesen Satz:
"Dann legten sie das Manuskript wieder auf den Schemel und liefen aufgeregt ins eigene Haus zurück."

Dann legten sie das Manuskript wieder auf den Schemel und liefen aufgeregt ins eigene Haus zurück.


 

Tag !

Ja, meinen Einstand hatte ich schon, trotzdem ein Danke für das Willkommen. :D
So hatte ich das noch nicht gesehen: Eine Art Umschreibung der Umwelt von KG.de. Kurios.
Natürlich ging es um andere Dinge. Dennoch will ich mein Geheimnis und das des Textes nicht offenbaren. ;)

Bis dann,
Kosh

 

Hallo Kosh,
zum Inhalt Deiner Geschichte kann ich nicht viel sagen, weil ich nur den Anfang gelesen habe.
................
Seinen Namen verriet er zunächst nur dem Hausmeister, wahrscheinlich um möglichen Lösungen wohnlicher Unannehmlichkeiten den Boden der wenigstens namentlichen Bekanntschaft zu geben, was sicher die Verhandlungen, sollte es welche geben, erleichtern sollte.
...............
An diesem Satz bin ich gescheitert, hatte aber die Hoffnung, daß es anders weitergeht.
War aber nicht so.
Die Sätze sind für mein kleines Hirn einfach zu lang und zu verschachtelt. Teilweise verstehe ich denn Sinn auch nicht.

Sorry, aber ich habe einfach aufgegeben.
Gruß
Manfred

 

Guten Morgen.

Dann finde ich es eigenartig, überhaupt einen Kommentar abzugeben. Dass Du aufgeben mußtest, tut mir leid; dies zu wissen, bringt mich aber nicht wirklich weiter.

Kosh

 

Hallo Kosh,
da kann ich dir helfen:

Kritik:
.............
Die Sätze sind für mein kleines Hirn einfach zu lang
............nun könnte der Autor auf die Idee kommen, die Länge der Sätze zu prüfen. Er könnte auch überlegen, ob er statt eines Kommas mal einen Punkt setzt, um den Leser verschnaufen zu lassen.

..............
und zu verschachtelt.
..............Der Autor könnte nun prüfen, ob die Sätze vielleicht zu kompliziert aufgebaut sind. Siehe auch oben.

...............
Teilweise verstehe ich denn Sinn auch nicht.
...............hier könnte der Kritiker allerdings deutlicher werden. Wenn der Autor aber mit den ersten beiden Punkten nicht umgehen kann, erübrigt sich hier ein tieferes Eindringen.

...............
Dann finde ich es eigenartig, überhaupt einen Kommentar abzugeben.
..............Könnte ja sein, daß der Kritiker genau das o.g. mitteilen wollte.

Generell kann der Autor sich aber auch in die Haltung begeben, daß der Kritiker einfach keine Ahnung hat.
Kritik ist immer die Meinung des Einzelnen. In diesem Fall muß ich aber meine Familie mit einbeziehen, der ich die genannten Sätze vorgelesen habe.

 

Hallo Kosh


nach Beendigung des Lesens deiner Geschichte, ging ich an den Anfang und sah nach unter welcher Rubrik sie steht. "Seltsam" ja seltsam hab ich sie auch empfunden. Unter Spannung wie das Ende der Geschichte wohl ausging, hab ich weitergelesen. Etwas holprig wohl, um nicht den Faden der Geschichte zu verlieren, was vielleicht doch an den zum Teil langen Sätzen liegen muss.
Am Ende angekommen, bin ich auch erst der Meinung Blackwood`s gewesen, es handelt sich um uns. Oder eine Geschichte um einen von uns.
Aber das läugnest du ja. Also bleib ich sehr unwissend zurück. Wirklich sehr seltsam.


Einen schönen Abend wünscht

Morpheus

 

Hallo !

Nun, ich habe nur gesagt, dass ich sie so bisher noch nicht sah, dies aber sein könnte. Ich habe sie mit anderer Intention geschrieben:
Der Gedanke, Figuren eines fiktiven Werkes erkennen dunkel und andeutunsgweise die Wahrheit -und fliehen.

Kosh
PS.: Ich habe dreimeier nicht unterstellt, er habe keine Ahnung. Vielleicht sollte er genauer meine Reaktion lesen und nicht sofort das Übelste erwarten, wenn ein Autor eine Sache anders sieht, jedoch darf das nicht sein, schätze ich.

 

Oh man...
nu mal ganz friedlich
Natürlich hast Du nicht behauptet, daß ich keine Ahnung habe.
Ich bin doch lediglich der Meinung, daß deine Sätze zu lang sind, zu verschachtelt und somit extrem schwer zu lesen.
Was soll ich dazu denn noch sagen?
Du verstehst nicht, warum ich was dazu geschrieben habe.
Ich hab doch nur eine Kritik geschrieben. Kurz, aber doch mit Inhalt.
Gut, ich habe mich nicht direkt darüber ausgelassen, wie ich den Text finde.
Kann ich aber tun:
Das, was ich gelesen habe finde ich überhaupt nicht gut.
Das ist aber nur eine Bewertung des Textes und soll Dich nicht beleidigen oder Provozieren.
Wenn Du möchtest, werde ich auch gerne deinen Text umarbeiten. Dann ist es aber nicht mehr Deiner.
Ich bin doch bereit Hinweise zu geben, zu helfen und so einiges...
Du brauchst es nur sagen.
Blödsinn ist aber zu vermuten, man dürfe hier keine eigene Meinung haben.
Das Problem ist, daß Du keine geäußert hast.
Gib mir einfach einen Tip, wie eine Kritik auszusehen hat, vielleicht werde ich mich künftig daran halten.

Ok. Ich zieh mich jetzt an Deine Erwiderung hoch, aber etwas angemacht fühl ich mich schon.

 

@dreimeier

Hallo nochmal !

Nein, ich habe kein Problem damit, wenn Dir meine Story nicht gefällt. Sie muß ja nicht jedem gefallen (was auch unrealistisch und komisch wäre). Und ich habe deswegen auch kein persönliches Problem mit Dir und will Dir doch nicht vorschreiben, wie eine Kritik auszusehen hat.
Ich fand es zu Beginn eben etwas kurz geraten, da Du ja geschrieben hast, Du mußtest aufgeben. Das hat mir weniger gebracht als Deine späteren Anmerkungen, mit denen ich durchaus was anfangen kann und für die ich auch dankbar bin.
Streiten oder diskutieren darum brauchen wir nicht. Es mag sein, dass die Sätze zu "extrem" sind (im Sinne des Aufbaus). Ich akzeptiere das und kann es auch aus Sicht eines Lesers nachvollziehen.
Also bedanke ich mich dennoch für die Ausführlichkeit und das ehrliche Urteil.

In diesem Sinne einen angenehmen Wochenstart,

Kosh
PS.: Wenn ich ausfallend war oder beleidigend, dann nehme ich das zurück !
K.

 

Erinnert mich irgendwie an die Filme von Jean-Pierre Jeunet (Delicatessen, Die fabelhafte Welt der Amelie...). Hier wie dort wird ausgiebig fabuliert und gerne eine altmodische und auktoriale Erzählweise mit indirekter Rede bevorzugt.

Die Handlung ist selbstbezüglich und endet in einer Art Schleife: Die "Nachbarn" entdecken, dass sie gar nicht existieren, sondern lediglich das fiktive Produkt bzw. Gegenstand der lektorialen Arbeit des neuen und fremden "Mieters" sind. Das scheint die Pointe des Textes zu sein.

Stellenweise hapert es noch am Stil. Das fängt schon im zweiten Satz an:

Seinen Namen verriet er zunächst nur dem Hausmeister, wahrscheinlich um möglichen Lösungen [...] den Boden der [...] Bekanntschaft zu geben, was sicher die Verhandlungen [...] erleichtern sollte.
Nach "Hausmeister" empfehle ich ein Semikolon anstelle eines Kommas. Das wird der Struktur dieses Satzes gerechter. Davon abgesehen ist der Nebensatz aber schlichtweg zu unverständlich ausgedrückt. Das hat zur Folge, dass der Leser bereits schon hier ganz schnell aus der Bahn geworfen wird. Er impliziert fälschlicherweise, dass die Einschränkung ("...verriet er zunächst nur"(!)) der Bekanntgabe seines Namens ausschließlich an den Hausmeister gegenüber bereits einen "Boden der [...] Bekanntschaft" darstellt. Das ist einfach nicht nachvollziehbar, denn wohl niemand setzt das Wissen um den Namen einer Person ernsthaft mit einer "Bekanntschaft" derselben gleich. Diesen Umstand kann auch die Einfügung "wenigstens namentlichen" vor "Bekanntschaft" nicht mehr retten. "Bekanntschaft" bezieht sich einfach nicht auf persönliche Namen. Damit aber steht oder fällt dieser Nebensatz in seiner Sinngebung. Für mich fällt er aufgrund seiner unverständlichen Ausdrucksweise.

Diese verquere Begrifflichkeit taucht im Textverlauf immer wieder auf:

Er schien das übliche Gespräch auf den Treppen, verschlungen am Geländer, fliegend zwischen Tür und Flur, zu beherrschen, er hatte wohl Erfahrung in solcherlei Handwerk, so jedenfalls begnügte sich jeder mit seiner angenehmen Art, wenn er das Haus eilig durchkreuzte.
Ein Gespräch ist per se kein "Handwerk"! Es sei denn, der Fremde kommuniziert in der Gehörlosensprache...

"eilig durchkreuzte" erinnert mich an eine Straßenkreuzung mit Zebrastreifen darauf. Im selben Absatz ist noch von "Flur begehen" die Rede. Wie "durchkreuzt" man einen Flur?

Solche Worte konnten wohl leicht zu verzweigenden Vermutungen führen.
Vermutungen werden nicht "verzweigend" sondern zunächst einmal aufgestellt und anschließend evtl. bereichert. "verzweigend" impliziert eine räumliche Dimension, die anscheinend auf das schon im nächsten Satz angesprochene Zimmer des Fremden Bezug nehmen will. Nach meinem Empfinden einfach zu blumig überzogen formuliert.
Ein kleiner Herd an einer anderen Wand, daneben ein Spülbecken, hängend wenige Schränke.
"hängend wenige Schränke"? Im Ernst?
Offenbar hatte der junge Lektor in seinem eiligen Auszug die losen Blätter auf einem alten Schemel liegend vergessen.
Auch hier wieder diesselbe Flexion eines Verbs ("liegen") zu einem Gerundivum ("liegend"). Und wieder wollen eigentlich leblose Dinge damit krampfhaft belebt werden, wo es doch gar nichts zu beleben gibt. Schränke hängen nun mal einfach und lose Blätter liegen nun mal ebenso einfach. Es sei denn, wir begeben uns nach "Alice in Wonderland", wo die Gegenstände Arme und Beine haben und Schränke auch mal ein wenig stehen dürfen, nachdem sie ihr Dasein lange genug hängend verbracht haben. ;)


Noch zur Dreiteilung der Erzählung: Sie ist zwar durchaus originell und gibt uns drei mögliche Varianten derselben Geschichte preis. Genausosehr stiftet sie aber auch Verwirrung über die letztendliche Aussage des Textes. Außerdem ist der zweite Teil mit dem Satz

So war es aber nicht geschehen:
überschrieben. Soll (wohl) heißen: Die folgenden Absätze gehören nicht zur Handlung, sondern stellen lediglich ein Gedankenspiel zum Thema dar. Andererseits ist aber sowieso schon der ganze Text eine Unmöglichkeit in sich, wie der letzte Teil verrät. Eine Art Bild im Bild also oder wie eine typisch selbstbezügliche Escher-Zeichnung. Bei alledem stellt sich zumindest die Frage, ob der Text mit dem zweiten Teil nicht doch unnötig überfrachtet wird.

 

...........
Kosh
PS.: Wenn ich ausfallend war oder beleidigend, dann nehme ich das zurück !
...........
warst du nicht.
alles ok.
Gruß Manfred :-))

 

@philosoph. ratte:

Hallo !

Zunächst einmal meinen Dank fürs Lesen und äußerst ausführliche Kritisieren.
Die Anmerkungen in bezug auf die sicherlich (teilweise unnötigen) Verkomplizierungen der Sätze sind natürlich berechtigt; nach mehrfachem Lesen würde ich das so unterschreiben.
Jedoch denke ich, dass die "Belebung von Gegenständen" durch entsprechende Verben oder Formulierungen durchaus legitim ist. Und natürlich kann ein Schrank "hängen" oder irre ich mich da und lebe in meiner Wohnung im "Wonderland" ? ;)
Zum Verlauf der "Geschichte in der Geschichte": Der zweite Teil ("So war es aber nicht geschehen.") ist in diesem Sinne natürlich ein Gedankenspiel und beschreibt eine fiktive Situation, eine alternative Möglichkeit sozusagen, das ist richtig. Es stimmt auch, dass natürlich die gesamte Geschichte in ihrer Art und Intention darauf hinarbeitet; sie ist Geschichte und definiert sich selbst so, indem sie die Figuren als ihre Bestandteile deklariert, indem sie es die Figuren sogar erkennen lässt an der einen oder anderen Stelle.
Auf diese Intention kann/will ich aber nicht verzichten, da sie ja nur darum geschrieben würde. Sonst hätte ich sie ja nicht geschrieben. (Klingt blöde, ich weiß. Aber so ist es in diesem Fall eben.)
Falls es meine Zeit über Weihnachten erlaubt (was ich leider bezweifeln möchte), könnte ich das Ganze ja mal überarbeiten.
Auf jeden Fall danke ich Dir und wünsche ein Frohes Fest !
@manfred:
Ok. Dann wäre es geklärt.
Frohes Fest !
Kosh

 

Ich habe ein wenig editiert und eine zweite Fassung erarbeitet. Ob sie den Kritikpunkten genügt, kann ich nicht sicher sagen und erwarte mir Euer Urteil.

Eine komplette Überarbeitung würde natürlich noch dauern !

Kosh

 

Wow !

Auch an dieser Stelle ein dickes DANKE. :D
Ja, ich mag die komplizierteren Dinge auch eher.
Und in der Tat gehören "Epilog" und "Prolog" auf besondere Weise zusammen, genau.
An "Delicatessen" habe ich übrigens nach dem Schreiben auch gedacht. ;-)

So, wenn das Weihnachtschaos beendet ist, mache ich mich nochmal über Deine Story(s) her !

*hungrigsei*

Kosh

 

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