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Der Plattenspieler auf dem Friedhof

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28.12.2013
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Der Plattenspieler auf dem Friedhof

Kapitel 1: Gedanken

„Jeden Tag besuche ich dich. Jedes Mal bringe ich dir eine Rose mit. Jedes Mal erzähle ich dir eine Geschichte von uns. Immer wieder habe ich das Gefühl, als würdest du wirklich vor mir sitzen, als könnte ich dir wieder in deine Haselnuss braunen Augen blicken. Es ist so, als würde ich deine Anwesenheit spüren, deinen Geist sehen und dass deine Seele die meine berührt. Sie berührt mein Innerstes, das ich dir nie offenbart habe. Nie habe ich mich dir geöffnet, war es ein Fehler? Ich spüre jeden Tag deine raue Hand auf meiner freien Schulter, höre deine verrauchte Stimme in meinen Ohren. Ich erinnere mich jeden Tag und erzähle dir davon, an deine kleinen Gesten mit denen du mir deine Liebe zu mir gezeigt hast. Warum waren es nicht mehr? Ich erinnere mich nur an sehr wenige tröstende Worte, die du mir zusprachst. Sie fehlen mir.... Es hätten mehr sein können! Die wenigen Umarmungen, die du mir nur zum längeren Abschied gabst. Warum nur so wenige? Doch, an das einzige, woran ich mich nicht erinnere, ist, dass du je mit deiner Stimme sagtest: Ich liebe dich!“


Kapitel 2: Der Sommertag

„Ich war zehn, als du dir diesen Plattenspieler gekauft hast. Ich schaukelte auf der selbstgebauten Schaukel, die du nur für mich gemacht hast. Sie hing an diesem riesigen Nussbaum bei uns im Garten, den du unglaublich gepflegt hast. Stundenlang schaukelte ich, bevor du wieder nachhause kamst. Ich kann mich noch gut an dein glückliches Gesicht erinnern, als du mit deinem Goldschatz, deinem Plattenspieler hinaus in den Garten tratest. Du riefst mich zu dir rüber und ich sprang aus hohem Bogen auf den Boden und lief neugierig zu dir rüber.

„Was hast du ?“, fragte ich mit großen Augen.

„Das, mein Kind, ist ein Plattenspieler, und das hier, ist eine Schallplatte, hast du mir stolz verkündet. Ich habe dich da nur mit fragenden Augen angeblickt. Du hast die Schallplatte auf den Plattenspieler gelegt und hast sie abgespielt.“

Fur Elise heißt das Lied, sagtest du noch und legtest dich dann in den Liegestuhl. Ich hüpfte da fröhlich zurück zur Schaukel und schaukelte wieder weiter. Zur Musik, die mir schrecklich gut gefiel. Seit diesem Tag höre ich mir dieses Lied an. Seit du... höre ich es jeden Tag... Es erinnert mich an dich, an alles, was du mir gabst, an … es erinnert mich einfach an dich... Damals warst du noch so nah, noch so erreichbar, nun bist du weg, und für mich unerreichbar...“


Kapitel 3: Der Schlag

„Dieser Tag war der schlimmste in meinem Leben für mich. Leider muss ich mir das nun von der Seele reden und ich habe dir die letzten 2 Jahre, jeden Tag eine gute Geschichte erzählt, und nun kommt die erst schlechte... Es tut mir leid, aber es muss sein...

Es war der Tag an dem du meine Wunden sahst. Es war der Tag an dem du überfordert warst mit der Situation und zugeschlagen hast. Das war der Tag, an dem ich nur noch Tod sein wollte, weil der wichtigster Mensch in meinem Leben mir meine Seele verletzt hat. Noch nie hatte mich jemand geschlagen, noch nie hat mir noch tagelang, hauptsächlich innerlich alles wehgetan. Alles hat geschmerzt... Noch nie hatte ich solche Angst, nach hause zu gehen. So viele Tränen hatte ich vergossen, so viel Trauer hatte ich gezeigt, doch du hast mich nur weiter angeschrien. Nur am nächsten Tag kamst du zu mir, entschuldigtest dich und seitdem wurde diese Situation für immer Tod geschwiegen. Immer mehr kehrte ich mich in mich selbst, aber gefragt was los ist, hast du selten. Und wenn dann habe ich 'Alles ok' geantwortet, und damit hatte es sich dann auch. Ich werde dich ab heute nicht mehr sooft besuchen, ich finde die Zeit leider nicht.. Deswegen muss ich jetzt leider auch schon gehen. Aber etwas will ich noch sagen; später am Abend, hörte ich, wie du den Plattenspieler wieder das Lied Fur Elise abspielen gelassen hast. Warum? War das Lied, nicht ein Lied der Freude?“


Kapitel 4: Deine Liebe

„Seit fünf Tagen kam ich nicht mehr zu dir, und es tut mir wirklich leid. Deswegen sind hier sechs Rosen für dich. Sie sind ein Geschenk der Liebe meinerseits, einer muss diese Geste noch tun, denn du kannst es leider nicht mehr. Ich habe dir die letzten 2 Jahre, jede Geschichte erzählt an die ich mich erinnern kann, habe dir zwei meine Jahre erzählt, nur wenige Momente waren gemeinsame Momente. Viel zu spät habe ich mich für dich geöffnet, viel zu spät habe ich meine Gefühle dir anvertraut. Woran das lag? Das lag daran, dass ich das Vertrauen zu dir verloren hatte. Du hattest mein Herz, meinen Geist, meine Seele für immer gebrochen. Bis heute fehlt ein Stück, nämlich deine Liebe, die du mir persönlich zu wenig zeigtest. Warum war das so? Warum hast du mir nicht mehr Liebe gezeigt oder es ausgesprochen? Warum nicht?
In den Momenten, in denen du sie dann doch zeigtest, oder vielleicht auch ausgesprochen hattest, fühlte es sich fremd an, und du schienst mir auch plötzlich ein Fremder zu sein. Warum nur? Warum warst du in dem einen Moment, mir so nahe, und in dem anderen plötzlich so fremd, so weit weg, so unerreichbar? Was ist in deinem Leben passiert, dass du mir diese Gefühle nicht zeigen, nicht offenbaren konntest? An jenem Tag, an dem ich wieder geweint hatte, wegen dir, wegen meinem Selbsthass, wegen weiß Gott die Welt. An jenem Tag warst auch du traurig, warum auch immer. An jenem Tag spielte eine ganze Nacht lang Fur Elise....“


Kapitel 5: Nicht der letzte Tag

„Heute wird wahrscheinlich der zweit letzte Tag sein, an dem ich dich besuche, denn ich wage bald einen großen schritt in meinem Leben. Heute will ich dir einfach nur ganz offen sagen, Ich vermisse dich! Ich vermisse diese kleinen Liebesgesten, ich vermisse deine verrauchte Stimme, deine Haselnuss braunen Augen, deine Hand auf meiner Schulter. Immer wieder wallen Streitereien auf, Wut, Hass, Selbsthass, Angst, Verzweiflung. Auch gegen dich, doch das wird immer wieder von guten Erinnerungen zurück gedrängt. Ich vermisse dich. Ich vermisse unsere gemeinsamen Ausflüge, auch wenn es nur die ganz kleinen waren, auch wenn es nur ein kleiner Trip durch das Land war. Es war unser Moment. Stunden um Stunden schwiegen wir, Spannungen lagen in der Luft, aber die Stille beherrschte uns. So wie die Stille mich mittlerweile beherrscht... Ich vermisse dich, ich vermisse dich, ich vermisse dich so unendlich.... Doch bald, da werden wir uns wieder sehen! Doch auch diesen Tagen lief abends wieder Fur Elise auf deinem Schatz, der Plattenspieler.“

Kapitel 6: Abschied

„Heute nehme ich endgültig Abschied in diesem Leben von dir, und sage dir bald hoffentlich wieder Hallo. Ich hoffe, dass ich bald in deinen Armen liegen kann. Deine Stimme wieder höre, deine Seele wieder spüre, in deine Augen blicken. Dann können wir gemeinsam das Lied Fur Elise anhören. Ich habe den Plattenspieler auf dem Speicher wieder gefunden! Heute Abend höre ich mir ein letztes Mal das Lied an und werde in Gedanken bei dir schwelgen. Und bald, bald sehen wir uns wieder! Bald wird es so weit sein, ich kann es kaum erwarten!“


Kapitel 7: Der Plattenspieler auf dem Friedhof

Der Gärtner, der sich um den Friedhof kümmerte, fand auf einem der Gräber einen Plattenspieler mit einer Schallplatte darauf. Er ließ sie abspielen und erkannte das Lied sofort! Fur Elise... Ein wunderschönes, ruhiges Lied. Daneben lag ein Brief, den der Gärtner öffnete, denn er war geschlossen und er wurde doch bestimmt geschrieben, um gelesen zu werden.


Ich liebe dich Vater! Vor zwei Jahren bis du dahin geschieden
und seitdem muss ich mit deinem Tod leben und
habe niemanden mit dem ich darüber reden kann.
Du warst mein ein und alles und hast mir wunderschöne
Zeiten, aber auch grausame Zeiten geschenkt.
In den letzten Wochen ging es mir immer nur schlechter
und schlechter, sodass ich mich entschied einen großen
Schritt in meinem Leben zu wagen.
Ich werde die Treppe hinauf zum Himmel besteigen,
um dir wieder nahe zu sein, du das soll genau HEUTE passieren!
In Liebe,
deine Tochter Elise...

P.s. Ich brachte den Plattenspieler heute morgen hierher, vielleicht spielt jemand die Schallplatte ab, zu diesem Zeitpunkt werde ich dann mit meiner Seele in den Himmel hinüber fliegen und dich auf den Wolken suchen...


Schockiert von dem eben gelesenen, rief der Gärtner die Polizei und schilderte ihnen die Situation.


Ausschnitt des Polizeiberichts:

„Ein junges Mädchen brachte sich heute Mittag in ihrer Wohnung um. Der Grund: Die Sehnsucht nach ihrem verstorbenen Vaters....“

 

Hallo Mexiine,

mm: deine Geschichte ist berührend, aber doch viel viel zu lang und ich hoffe vor allem, dass du diese Geschichte nicht aus eigener Erfahrung schreibst ...
Streich doch einfach die Hälfte und versuch dich zu konzentrieren auf das, was du wirklich beschreiben willst, verwende Bilder. Den Vater kann ich mir bis zum Schluss gar nicht vorstellen. Wie war er, wie war die Beziehung Vater/Tochter? Warum begeht sie Selbstmord zwei Jahre nach dem Tod des Vaters?

Im Einzelnen:

„Jeden Tag besuche ich dich. Jedes Mal bringe ich dir eine Rose mit. Jedes Mal erzähle ich dir eine Geschichte von uns. Immer wieder habe ich das Gefühl, als würdest du wirklich vor mir sitzen, als könnte ich dir wieder in deine Haselnuss braunen Augen blicken.
?
Die Geschichten würden mich interessieren, erzähl sie doch.
haselnussbraune Augen !

Doch auch diesen Tagen lief abends wieder "Fur Elise" auf deinem Schatz, dem Plattenspieler.“

Sie hing an diesem riesigen Nussbaum bei uns im Garten, den du unglaublich gepflegt hast.
unglaublich gepflegt klingt komisch

Es war der Tag an dem du meine Wunden sahst. Es war der Tag an dem du überfordert warst mit der Situation und zugeschlagen hast.
das ist zu ungefähr: welche Wunden? und warum hat er zugeschlagen?

Noch nie hatte ich solche Angst, nach hause zu gehen.
nach Hause

usw. usw.
Versuch doch besser einzelne Szenen aus der Beziehung besser zu zeigen, sinnlich erfahrbar zu machen. Du schilderst Gefühle, aber wo sind die Bilder?

Die Idee mit dem Plattenspieler fand ich übrigens klasse :)

Mach weiter und arbeite daran, das lohnt sich bestimmt...

liebe Grüße
Isegrims

 

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