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Der Pinguin im Eisschrank

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02.05.2009
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Der Pinguin im Eisschrank

Der Pinguin im Eisschrank

Es war einmal ein kleiner Pinguin, der lebte in einem Kühlschrank. Sein Name war Paul.
Paul war dort für die Warenverfallssortierung zuständig. Immer alt nach vorn und neu nach hinten.
Sehr zu seinem Verdruss wohnte er ganz alleine und hatte niemand zum spielen. Ihm war also oft sehr langweilig. Die einzigen spannenden Minuten waren, wenn jemand aus der Familie den Kühlschrank aufmachte und etwas herausholte oder hinein gab.
Kinder konnten ihn sehen, aber für Erwachsene blieb er unsichtbar. Von dem Moment an, als die kleine Michelle ihn kennen lernte, waren sie dick befreundet und sie kam ihn oft besuchen und verbrachte viel Zeit miteinander.
Als Michelle eines Tages wieder einmal im Kühlschrank kramte und so tat, als suche sie etwas Bestimmtes, sagte Paul ganz niedergeschlagen, dass er nicht mehr alleine sein wollte.
„Ich vermisse andere Pinguine, ich möchte wieder mit ihnen zusammen sein und finde es hier im Kühlschrank gar nicht mehr schön. Ich bin so alleine“, sagte Paul, mit ganz traurigem Blick. Michelle sah ihn eine Weile schweigend an und meinte dann „Ich habe eine Idee“ und verschwand. Kurz drauf war sie wieder da mit einem dicken Buch. „Pinguine am Südpol“ stand vorne drauf.
Gemeinsam blätterten die beiden in dem Wälzer und Paul hüpfte ganz aufgeregt von einem Bild zum Nächsten und auf Seite, wenn Michelle umblätterte.
Dann schlug sie eine Doppelseite in der Mitte auf, wo eine große Gruppe von Pinguinen fröhlich, schnatternd zusammen stand. Einige rutschten auf dem Bauch einen Hügel hinunter bis hinein ins blaue Meer. Andere spielten im Wasser zusammen und warfen sich Fische zu. Wieder andere kuschelten miteinander oder saßen auf ihren Eiern, um sie auszubrüten. Zwischendrin Pinguinkinder in allen Größen, vom Baby bis hin zum Teeny.
Michelle schob das Buch zu Paul hin und meinte „Schau mal mein kleiner Freund“.
Paul trippelte auf die Seite und blickte wehmütig ins Buch. Er konnte das Meer, das Salz, die Fische und die anderen Pinguine förmlich riechen. „Ach“ seufzte er, „Ach wenn ich doch nur bei ihnen sein könnte“. Traurig blickte er zu der kleinen Michelle hoch und blieb an ihrem fröhlichen Grinsen im Gesicht hängen. Warum war sie nur so fröhlich? Frechheit, dachte er.
„Weißt du Paul, da kann ich dir wirklich helfen“ flüsterte sie verschwörerisch und blinzelte ihm mit, dem rechten Auge zu.
Sie nahm den Pinguin am schwarzen Flügel und rief „Was du dir wünschst, das wird geschehen, wenn du vertraust wirst du es sehen!“ Mit einem mächtigen Satz sprangen sie gemeinsam ins Buch hinein.
Mensch, was freute sich da Paul, als er inmitten der ganzen Pinguinschar stand und ihn alle bestürmten, wer er sei, wo er her käme, wie lange er bleiben würde und ob er mitspielen möchte und wer überhaupt der Mensch daneben ihm sei.
Es war schon einige Zeit vergangen, als Michelle nun langsam blau gefroren meinte, sie müssen jetzt zurück. Aber Paul schüttelte mit dem Kopf und sagte “ich komme nicht mit, ich gehe auch nicht wieder zurück in den Kühlschrank, ich möchte hier bleiben.“
Da nickte Michelle, umarmte Paul und wünschte ihm viel Glück, denn ein Zurück gäbe es dann für ihn nicht mehr.
Michelle hüpfte alleine wieder aus dem Buch heraus, nachdem sie gerufen hatte, „Der Spaß ist jetzt aus, ich geh nun nach Haus“.
Wieder in der Küche angekommen klappte sie seufzend das Buch zu und brachte es in ihr Zimmer zurück. Schade fand sie es schon, dass der kleine Freund nun nicht mehr in ihrem Kühlschrank wohnte, aber sie konnte ihn auch verstehen.
Noch oft in ihrem Leben aber, ging Sie Paul, in dem großen Buch, „Pinguine auf dem Südpol“, besuchen. Und lernte dabei auch Pauls spätere Frau Paula und seine Kinder, seine Enkelkinder und wiederum deren Kinder kennen.
Und sie wusste es war richtig gewesen ihrem Freund seinen größten Wunsch zu erfüllen und ihm so zu seinem Glück zu verhelfen.

 

Hallo Mallae!

Du schreibst nur ein einziges Wort klein, und das dann auch noch falsch: "pinguine" - das gehört wirklich groß.

Ja. Bitte bessere doch die Groß- und Kleinschreibung aus. So kann man den Text nicht lesen.

Schöne Grüße,

yours

 

Es tut mir leid, ehrlich!
Will in Zukunft aufmerksamer sein.
Alles Liebe,Mallae

 

Hallo Mallae,

und zunächst mal ein herzliches Willkommen auf Kurzgeschichten.de

Insgesamt finde ich die Idee in Deiner Geschichte niedlich und sympatisch seltsam, ein Pinguin, der in einem Eisschrank lebt und sich einsam fühlt, ist nicht der schlechteste Charakter für eine gute Geschichte. Da finde ich es schade, daß Du die Geschichte so en passant erzählst, mit diversen Logikfehlern und Sprüngen, die den Genuss deutlich beeinträchtigen. Ich hab Dir unten eine Liste angefügt, sowohl Textkram wie auch stilistische Anmerkungen.

Insgesamt finde ich sie so noch zu lahm dargeboten, Du solltest mindestens Paul noch ein bisken mehr Raum geben und ihn etwas plastischer machen, zeig ihn uns Lesern, die wir nicht Deine Bilder im Kopf haben.

Und auch die Wendung finde ich arg atemlos geschrieben, Du erzählst viel und das im zügigen Tempo, doch Geschichten wollen anders erzählt werden, wollen Welten erschaffen beim Leser und Zuhörer, nicht nur Fotos rumreichen. Alleine, daß Michelle nicht nur Pauls Frau und die Kinder trifft, auch deren Kinder und Kindeskinder erlebt Michelle, und das alles in einem Satz, vielleicht kannst Du so besser nachvollziehen, was ich meine.

Dagegen hilft am besten, andere Geschichten zu lesen und dabei die zu entdecken, die Dein Kopfkino aufdrehen, wo Du in der Geschichte bist, das lohnt sich wegen der Geschichten und weil Du so den Unterschied erkennen kannst.

Schreiben ist immer auch Kreativität und Idee, doch daneben gibt es auch pragmatische Grundregeln, neben Rechtschreibung, Grammatik und anderen Formalismen, gibt es auch einige Grundregeln für Geschichten, die müssensollenwollen nicht stoisch ausgewendiggelernt und in jedem Text angewendet werden, doch um sie nicht einzuhalten, sollte man sie zumindest kennen. Und ansonsten sind sie hilfreich, wenn man sich an sie halten will.

Im Autorenthread sind viele gute Diskussionen, Tips, Hinweise, Ratschläge und Erfahrungsberichte zu finden, die sich mit dem Schreiben an sich beschäftigen. Und ansonsten halt lesen, lesen, lesen. Und weiterschreiben, üben, probieren, überarbeiten, streichen, ergänzen, verwerfen und von vorne :)


Der Pinguin im Eisschrank

Es war einmal ein kleiner Pinguin, der lebte in einem Kühlschrank.

es gibt durchaus einen deutlichen Unterschied von 10-20°C zwischen Eisschrank (-18°C) und Kühlschrank (4°C, mit Gefrierfach auch bis zu -6°C runtergehend, partiell), Du solltest Dich also für einen, und vermutlich sollte es den Temperaturen wegen der Eisschrank sein, entscheiden
Paul war dort für die Warenverfallssortierung zuständig. Immer alt nach vorn und neu nach hinten.
ad1 finde ich es nicht unbedingt notwendig, daß der Pinguin im Eis-/Kühlschrank eine Aufgabe, ene Berechtigung, braucht, um dort zu sein, und ad2 ist die von dir aufgeführte Beschäftigung des Warenverfallsortierens eher kryptisch und auch mit dem 2. Einschubsatz nicht ausreichend bebildert, um verständlich zu werden
Sehr zu seinem Verdruss wohnte er ganz alleine und hatte niemand zum spielen.
Von dem Moment an, als die kleine Michelle ihn kennen lernte, waren sie dick befreundet und sie kam ihn oft besuchen und verbrachte viel Zeit miteinander.
dazwischen liegen nur vier Sätze - es ist also keine Entwicklung, sondern eine Unlogik, ich würde gleich auf seine Freundin Michelle eingehen und den Salmon, daß er einsam und gelangweilt ist, rausnehmen. Oder ausbauen.
ihn eine Weile schweigend an und meinte dann „Ich habe eine Idee“ und verschwand.
meine dann: „Ich habe eine Idee", und verschwand
Gemeinsam blätterten die beiden in dem Wälzer und Paul hüpfte ganz aufgeregt von einem Bild zum Nächsten und auf Seite, wenn Michelle umblätterte.
hüpfte auf Seite ?
Zwischendrin Pinguinkinder in allen Größen, vom Baby bis hin zum Teeny.
Teeny ist ein Anglizismus, dazu Umgangssprache und insofern in einer Kurzgeschichte fehl am Platz, sowas kann _höchstens_ in wörtlicher Rede präsentiert werden; und ja, 'Baby' ist ebenfalls ein Anglizismus, doch keine UGS (mehr)
Zudem ist dieser Satz so farblos, eine reine Aufzählung, die eine Aufzählung in den Sätzen vorher abschließt. Ich würde die Information, daß da Pinguine jeden Altersstufe auf den Bildern sind, in den Ausführungen der Sätze vorher mit einbauen
Michelle schob das Buch zu Paul hin und meinte „Schau mal mein kleiner Freund“.
meinte: „Schau mal mein kleiner Freund.“
Und 'meinte' finde ich kein schönes Verb, eigentlich kannst Du es hier auch völlig wegfallen lassen :
Michelle schob das Buch zu Paul hin: „Schau mal mein kleiner Freund“.
„Ach“ seufzte er, „Ach wenn ich doch nur bei ihnen sein könnte“.
"Ach", seufzte er, "ach wenn ich doch nur bei ihnen sein könnte."
Traurig blickte er zu der kleinen Michelle hoch und blieb an ihrem fröhlichen Grinsen im Gesicht hängen.
wieder UGS und ein gutes Beispiel, warum die in Geschichten nix zu suchen hat, an ihrem Grinsen kann man nicht hängen bleiben, das geht z.B. an einem Nagel oder einer einem Seil, an einem Grinsen kann man sich z.B. stören, es kann unpassend wirken, Gefühle auslösen
„Weißt du Paul, da kann ich dir wirklich helfen“ flüsterte sie verschwörerisch und blinzelte ihm mit, dem rechten Auge zu.
das Komma ist ja schon da, nur an der falschen Stelle : helfen"KOMMA flüsterte sie verschwörerisch und blinzelte ihm mit dem rechten Auge zu.
Sie nahm den Pinguin am schwarzen Flügel und rief „Was du dir wünschst, das wird geschehen, wenn du vertraust wirst du es sehen!“
rief:
wenn du vertraustKOMMA wirst
wer er sei, wo er her käme, wie lange er bleiben würde und ob er mitspielen möchte und wer überhaupt der Mensch daneben ihm sei.
Du wechselst hier im Konjunjktiv, konsequenterweise muss es heissen :
wie lange er bliebe
und entweder "wer der Mensch daneben sei" oder (besser) "wer der Mensch neben ihm sei"
Es war schon einige Zeit vergangen, als Michelle nun langsam blau gefroren meinte, sie müssen jetzt zurück.
als MichelleKOMMA nun langsam blau gefrorenKOMMA meinte, sie müssten jetzt zurück
Aber Paul schüttelte mit dem Kopf und sagte
sagte:
Da nickte Michelle, umarmte Paul und wünschte ihm viel Glück, denn ein Zurück gäbe es dann für ihn nicht mehr.
das würde ich streichen, denn im Satz davor sagt Paul ja schon, daß er nicht mehr retour will
Michelle hüpfte alleine wieder aus dem Buch heraus, nachdem sie gerufen hatte, „Der Spaß ist jetzt aus, ich geh nun nach Haus“.
Doppelpunkt statt Komma
Wieder in der Küche angekommen klappte sie seufzend das Buch zu und brachte es in ihr Zimmer zurück.
angekommenKOMMA
Noch oft in ihrem Leben aber, ging Sie Paul, in dem großen Buch, „Pinguine auf dem Südpol“, besuchen.
alle Kommata raus
Und lernte dabei auch Pauls spätere Frau Paula und seine Kinder, seine Enkelkinder und wiederum deren Kinder kennen.
falscher Bezug, wenn Du dann noch die sich ergebenden Kinder und Enkel erwähnst, wenn sie später dabei auch Pauls Frau Paula kennenlernt würde es passen
Und sie wusste es war richtig gewesen ihrem Freund seinen größten Wunsch zu erfüllen und ihm so zu seinem Glück zu verhelfen.
wussteKOMMA

Grüße
C. Seltsem

 

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