Der Ort
Ein junger Mann läuft die einsame Straße entlang. Er streicht sich mit dem Ärmel seiner Uniform den Schweiß vom Gesicht. Er ähnelt einem bekannten Schauspieler, aber er mag es nicht, wenn Leute ihm das sagen. Eine Telefonzelle an der Straße lässt ihn kurz anhalten. Doch bevor er den Hörer abhebt, überlegt er es sich anders. Überraschung ist besser.
Er läuft weiter, bis er zu einem einsamen Haus am Ende einer langen Einfahrt. Kurz davor trifft er einen jungen Mann auf einem Skateboard, sein Freund Ben. Beide nicken; schweigend gehen und rollen sie nebeneinander weiter. Sie erreichen das Haus. Der Mann geht durch die breiten Flügeltüren hinein. Erst in der Halle fällt ihm auf, dass die Türen nicht gequietscht haben. Jemand muss sie geölt haben. Ein paar Schritte weiter, schon hat der das Haus durchquert und steht vor der breiten Fensterfront des Wohnzimmers. Er sucht, seine Eltern scheinen nicht zuhause. Er verlässt das Haus und geht zurück entlang der Straße, Ben wieder an seiner Seite.
Das Haus wird schnell zu einem Schemen, flimmernd in der heißen Luft. Er denkt an eine Geschichte, die er wohl einmal gelesen hat. Etwas über eine Suche nach einem Ort. Er hört Ben etwas sagen, doch seine Gedanken schweifen ab.
Ein weiteres Haus. Er geht allein hinein. In der Küche liegt ein dünner Gummihandschuh. Er erinnert sich. Zusammen haben sie damit gespielt, ihn aufgeblasen und ihn fliegen lassen. Es war nur ein kurzer Moment damals, das Gebilde hatte die Luft schnell verloren. Er nimmt den Handschuh, bläst ihn auf, freut sich kurz an der prallen Form und den flatternden Anhängseln, lässt ihn stotternd durch die Luft fliegen. Der Handschuh landet auf dem Boden. Eine junge Frau kommt herein. Sie sagt nichts, schaut auf den Handschuh und tritt ein paar Schritte näher. Sie fängt an zu weinen. Er legt seine Arme um sie. "Komm zurück zu mir!" fleht sie. Er ist hilflos. "Es ist nur ein Urlaub". Sie weint heftiger. Zusammen stehen sie eine Weile.
Sie verschwimmt.
Er öffnet seine Augen und schaut in die von Ben. Ben trägt wieder Uniform, voller Dreck. Kein Skateboard, nur das Gewehr. Ben hält seine Hand, der Mann bemerkt es, doch fühlt es nicht. "Bleib hier, bei mir!" schreit Ben. Der Mann spuckt, um den süßlichen Geschmack im Mund loszuwerden. "Das werde ich," entgegnet er und schließt die Augen.