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DER OPTIMIST

MBA

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16.06.2002
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DER OPTIMIST

Der Optimist

Es war ein wundervoller Tag. Süß geweckt von einem schmalen Sonnenstrahl, der sich zart durch eine kleine, schmale Öffnung meines Rolladens zwängte, stieg ich wohl gelaunt aus meinem Bett und sinnte über die unendliche Schönheit dieser Erde nach. Im Radio lief Bob Marley. Ich zog mich an, machte mir eine kleine Tasse Kaffee und las Zeitung. Die Vögel zwitscherten, der Himmel war blauer als je zuvor und im Garten wogen sich die Gräser im Wind. Es war göttlich. Es war diese ideale“ Ich-mag-das-schöne-in-der-welt,-ich-mag-den-wind.im-Roggenfeld,-ich-mag-es-wenn-der-tag-erwacht-und-die-sonnedazu-lacht“-Karo-Kaffee- Atmosphäre. Ich genoss meinen köstlichen Kaffee und las Zeitung. Palästinenser sprengte sich und 20 andere Menschen in die Luft, Formel1-Fahrer tödlich verunglückt, 200 unschuldige Zivilisten in Afghanistan gestorben, Erdbeben in Japan, HIV-Quote in Afrika verdoppelt, Arbeitslosenquote steigt. Heute ist ein schöner Tag. Gut gefrühstückt stieg ich in meinen Wagen und fuhr zur Arbeit. Im Radio liefen die Doors. Vor meinem Büro wartete bereits mein Chef und blickte mit einer recht gereizten Miene in meine Richtung, während ich ihn mit meinem freundlichsten Lächeln entgegenblickte. „Wunderschönen guten Morgen!“ sagte ich herzerfreut. Stille. Nur gut 2 Minuten später war ich arbeitslos. Personalabbau und so und ich wäre ja noch jung und hab die besten Chancen auf dem Arbeitsmarkt. „Naja, es gibt schlimmeres.“ Dachte ich bei mir und erfreute mich weiterhin des schönen Wetters und dachte an meine zauberhafte Freundin, die heute aus dem Urlaub zurück kommen wollte. Sie macht mich so unendlich glücklich, ich liebe ihr bezauberndes Lächeln, ihre süße Stimme und mag ihre unendliche Fröhlichkeit und Lebensfreude. Sie gibt mir Kraft. Ich lief durch die Straßen meiner Stadt und freute mich, dass ich gesund war, dass meine Frau gesund war, meine Eltern und Freunde gesund waren. Im Grunde war ich doch glücklich. Ich war noch nie Materealist . In so fern erachtete ich es nicht als sehr tragisch, an so einem wundervollen Tag, meinen Job verloren zu haben. Und dieser Welt auf der wir leben ist doch so wunder, wunderschön. Plötzlich klingelte mein Handy: meine bezaubernde Freundin. Wir wollten heiraten und viele, viele Kinder machen. Sie hatte schulterlanges goldbraunes Haar und einen unbeschreiblich schönen Mund, auf den sie täglich ihr kindlich-naives Lächeln zeigte. Ich liebte sie. Seit diesem Tag bin ich Single. Sie habe in der Türkei einen Menschen kennen gelernt, der so unglaublich sensibel und lieb war, immer verständnisvoll zuhörte und der sie glücklich machen würde. Naja, was solls. Es gibt viele Mütter mit hübschen Töchtern. Ich bin ein von Menschen recht unabhängiger Mensch. Insofern lies ich es nicht zu, dass diese Nachricht mir meine Laune verdarb. Weiterhin fröhlich lief ich durch den Central Park. Hier trifft man ständig faszinierende Menschen. Kinder, Alte, Singles, glückliche Paare, einfach jkede Art von Mensch. Gott ist diese Welt schön. Alles wird gut. Plötzlich: Schüsse. Scheinbar ein Dieb der wegrannte und seinen Verfolger anschoss. Ich rannte zum blutüberströmten Tatort und sah die die bereits tote Leiche. Der Schuss ging fast mitten ins Herz. Meine Mutter war doch erst 65, sie hätte die schönsten Jahre ihres Lebens doch noch vor sich gehabt. Dann verbrachte ich einige Stunden dieses wundervollen Tages damit, Formulare auszufüllen, die Leiche zu identifizieren, Polizei, Krankenwagen und Leichenbestatter anzurufen. Bei meinem Vater meldete sich keiner. Plötzlich bekam ich unvorstellbar starke Magenkrämpfe., Und das an einem so wunderschönen Tag. Mühsam schleppte ich mich zur 5th Avenue und stieg in ein Taxi, das mich zum Krankenhaus fuhr. Kaum angekommen wurde mir schwarz vor Augen und ich wurde für kurze Zeit bewusstlos. Als ich wieder zu mir kam, lag ich in einem Krankenhausbett und wurde durch die Gänge geschoben. Entgegen kam mir eine Krankenschwester die auch ein Bett durch die Gänge schob. Sie war wunderschön, hatte langes blondes Haar und wundervolle Augen, soweit ich das aus meiner Position beurteilen konnte. Ein zauberhaftes Geschöpf. Gott ist diese Welt so unendlich schön. Der Mann in ihrem Bett war blutüberströmt. Er hatte einen Autounfall und starb noch am selben Tag. Es war mein Vater. Mir geben sie noch einen Monat. Krebs. Einen weiteren Monat auf dieser genialen, unglaublich schönen Erde. Ein wundervoller Tag. Alles wird gut. Ich lächelte und war glücklich.

 

Hi Aldi, ich muss leider sagen, dass ich in allen Punkten Imperators Meinung bin.
Du schreibst flüssig und für den Leser angenehm, aber was deine Themen bestrifft, so kommt es immer aufs selbe raus: die Welt ist scheiße.
dagegen ist im Prinziep nichts einzuwenden, gegen eine solche Meinung, aberich finde einfach das du ein solches Thema, tiefgründiger behandeln müsstest, und nicht wie hier auf etwas klischehafte, oberflächliche Weise.

Ach ja, bist du dir sicher das deine geschichte in Alltag richtig aufgehoben ist?

Ok, nimms mir nicht übel, bis morgen dann.

 

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