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Der Nörderwolf und der Landsherr
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Der Nörderwolf und der Landsherr
Wird derzeit überarbeitet.
Hallo Kazitt,
das ist kein guter Text. Ich bin nur durch die zwei ersten Kapitel gekommen und wollte dann nicht mehr weiterlesen. Vielleicht helfen Dir trotzdem ein paar Hinweise:
Passivkonstruktionen
Sätze wie dieser hier: Es muss Holz sein, aber welches, vielleicht zerschlagene Tannenstämme oder morsche Kiefernwurzeln, und über die wehenden Schneemassen kann der Geruch von Erz und Stahl ausgemacht werden. Hier fehlt das Subjekt, ich meine nicht im grammatischen Sinne, sondern von der Perspektive her. Wer nimmt den Geruch wahr? Dass Figuren in der Geschichte irgendetwas tun oder können, hilft dem Leser Identifikationen aufzubauen. Deshalb ist es ungünstig, wenn Du nicht benennst wer was riecht ...
Unpassender Sprachduktus
Es ist nicht leicht, sich für den passenden Tonfall zu entscheiden, wenn man schreibt. Für mein Empfinden greifst Du mehrfach ordentlich daneben:
- die Schneemassen wehen derart ...
- der Junge hat Angst, dass es sein Gesicht sein wird, welches ...
- die Nasen der Arbeiter sind ... unterkühlt und unfähig, irgendetwas zu riechen
- sodass die Baracken insgesamt zwar wie modernde Tierkadaver riechen, dies jedoch keiner zu bemerken scheint ...
Das klingt formal, eckig und unbeholfen. Nasen, die unfähig sind, etwas zu riechen – das geht einfach nicht.
Fehlerhafte oder unschöne Formulierungen
- die Quelle der Gerüche
- renken ihre Rückengelenke ein
- der kleine Junge, der die Feuerstelle am Laufen hält
Während man sich noch darüber streiten könnte, ob die Verbindung Gerüche und Quelle nur eigenartig klingt, ist der Begriff Rückengelenk sicherlich falsch. Es gibt zwar Zwischenwirbelgelenke, aber was ein Rückengelenk sein soll, weiß ich nicht. Eine Feuerstelle am Laufen halten ist ebenfalls keine gute Formulierung, sondern Alltagsdeutsch, das zum Rest des Textes nicht passt.
Vulgäre Dialoge
Dass sich die Protagonisten gegenseitig Erz in den Arsch schieben wollen oder einander bezichtigen, Schweine zu besteigen, ist etwas, das ein Schreibanfänger meiner Ansicht nach auf jeden Fall vermeiden sollte. Der ganze vulgäre Mist sollte raus, denn das ist im Fall Deines Textes ein unnötiger und primitiver Effekt.
Das bedeutet nicht, dass man so etwas als Autor nicht machen darf. Ich finde, man darf. Aber wenn ein Anfänger einen Text verfasst, der voller stilistischer Fehler ist, dann wirken solche Dialoge billig.
Meine Empfehlungen:
Vermeide Passivkonstruktionen und bemühe Dich um eine möglichst lebendige Sprache ohne jedem Substantiv ein Adjektiv vorzuschalten. Versuche formelle und ungelenke Wendungen durch einfache, klare Formulierungen zu ersetzen. Notfalls kürze die Länge der Sätze und lass alles Gekünstelte weg. Vermeide vulgäre Dialoge, außer sie absolut unentbehrlich, um einen Charakter zu zeichnen.
Gruß Achillus
Hallo Feuerwanze,
vielen Dank für deinen Kommentar. Dir scheint mein Text geschmeckt zu haben, du stellst die Charakterisierung heraus. Danke für das Lob und die Wortmeldung.
Hallo Achillus,
auch dir lieben Dank für den Kommentar. Dir wiederum scheint gar nicht viel geschmeckt zu haben. Der Anfang des Textes ist nah an den Empfindungen des Wolfes orientiert, das habe ich durch den Einleitungssatz anzudeuten versucht. Ist dies nicht gelungen, liegt die Schuld bei mir.
Du scheinst den ganzen Stil nicht zu mögen. Das ist völlig in Ordnung und nehme ich gern zur Kenntnis. Einzig deine Schlussfolgerungen, ich sei ein Schreibanfänger, und die wiederum daraus gezogenen Schlüsse, ich dürfe deswegen (?) keine vulgäre Sprache nutzen, erscheinen mir fragwürdig. Feuerwanze hat dies beispielsweise anders empfunden als du. So unterschiedlich sind Leseerfahrungen halt, und es ist gut für mich, diese beiden Sichtweisen zu erfahren.
Danke euch beiden!
Hallo Kazitt,
zuerst ein mal ein paar Kleinigkeiten die mir aufgefallen sind:
Im zweiten Satz
würde ich "aber welches" herauslassen - es stellt grammatikalisch eine Frage mitten in den Satz, und das hat mich etwas aus dem Lesen gerissen. Später im Text würde das vielleicht trotzde funktionieren, aber in Satz zwei ist der Lesefluss evtl noch zu "jung"Es muss Holz sein, aber welches, vielleicht zerschlagene Tannenstämme oder morsche Kiefernwurzeln, und über die wehenden Schneemassen kann der Geruch von Erz und Stahl ausgemacht werden.
Hat er wohl auch gesagt, weil sein Gegenüber den Satz sonst nicht für ihn zu Ende führen könnte vielleicht "Begann HOrdred gerade"?Mei‘ Rücken fühlt sich an wie-“, wollte Hodred gerade sagen.
Da reicht beim zweiten Mal vielleicht auch ein siples "Er".Der kleine Junge, der die Feuerstelle am Laufen hält, sagt kein Wort und schaut nur ins Feuer hinein. Der kleine Junge hat Angst, dass es sein Gesicht sein wird, welches in die Feuerstelle gedrückt wird.
damitund auch Migosch betätigt sich dabei
Mir kam das beim Lesen vor, als ob das Scheinbar sich auch auf den Teil des Satzes nach dem Komma bezieht. Das wäre seltsam. Vielleicht "Scheinbar ist ein Wolf in der Nähe des Erzstollen, den will ich erledigt wissen."„Scheinbar ist ein Wolf in der Nähe des Erzstollen, den ich erledigt wissen will“
Da springst du in der Zeit.Und dann öffnet er den Holzwall und schickt die Bogenschützen hinaus in den hell leuchtenden Schnee. Der Führer des Forts schließt den Holzwall und wollte gerade zu den Arbeitern in den Arbeiterbarracken gehen, als er hört,
Das klingt schön - aber ich weiss nicht so Recht was du damit sagen willst Warum ist der Norden im Winter ein unwahrscheinliches Ereignis?Und tatsächlich denkt Midrid daran, wie sich der Norden zum Winter, der Schnee zur kalten Luft verhält, und erklärt es sich als unwahrscheinliches Ereignis, so wie ihr Landsherr ein unwahrscheinliches Ereignis ist
... im Norden, etwa? Ausserdem fragt sie's„Wo ist der Nordwall?“, sagt Midrid
Ja, der Mantel ist schwarz und schwer und aus gestärktem Leder. Das ist an dieser Stelle schon hinreichend klarMidrid zittert unter ihrem schweren, schwarzen Mantel aus gestärktem Leder
hmmmja. Ich denke du machst das absichtlich, aber der Grund erschliesst sich mir nicht ganz.hr schwerer, schwarzer Mantel aus gehärtetem Leder ist wie die Schwärze der Nacht
Da das der Höhepunkt der Geschichte ist, würde ich an dem Satz noch ein bisschen feilen, damit er stilistisch einwandfrei ist und den Impact der Geschichte auch tragen kann.Und dieser Sprung ist jetzt, aber Midrid entscheidet, dass der Nörderwolf stirbt, und der Nörderwolf liegt jetzt tot im Schnee herum.
Generell:
Hab ich gerne gelesen. Ich finde, die Geschichte ist sehr atmosphärisch geschrieben. Mich stört ach die Vulgarität der Arbeiter nicht, sie passt zur Geschichte, und die Dialoge sind meiner Meinung nach flüssig - wenn auch nach einer Weile ein bisschen zu inhaltsfrei. Kann aber auch an der Hirnvereisung der Arbeiter liegen, denke ich
Meines Empfinden nachs könntest du Midrid schon früher einführen, vielleicht im Absatz nach der Einführung durch den Nörderwolf, dann hättest du mehr Zeit für ihre Überspanntheiten und müsstest das nicht alles in ihre Kutschfahrt quetschen. Ausserdem würde dadurch eine Verbindung zwischen ihr und dem Nörderwolf entstehen.
Das Ende ist natürlich sehr abrupt. Das ist, nehme ich an Absicht - man soll nicht genau wissen, wie sie das nun gemacht hat, ob ihr Wunsch alleine reicht. Trotzdem fehlt mir der Moment, in dem sie sich des Nörderwolfs gewahr wird, denn so wie du es beschreibst, fühlt, hört, riecht, sieht und weiss sie nicht dass er da ist. Da könnte noch eine Prise Spannung hinein.
Auch mir kam es vor wie Teil einer größeren Erzählung
Viele Grüße,
Ardandwen
Hallo ardandwen,
vielen Dank für deinen Kommentar und die Verbesserungsvorschläge. Soweit ich das auf die Schnelle sehen kann, sind alle deine Anmerkungen richtig, weil ich da Fehler gemacht habe. Ich werde diese Anmerkungen noch am Wochenende umsetzen, wenn ich etwas mehr Zeit habe.
Das Ende könnte, wie du sagst, auch noch etwas "aufgemotzt" werden. Auch dein Vorschlag, Midrid schon vorher auftreten zu lassen, hat mich nachdenklich gemacht. Eigentlich bedarf es schon gar nicht einer Kutschfahrt, das ist für den Plot gar nicht erheblich. Midrid könnte von Anfang an dabei sein. So kann einem der Plot wegexplodieren... aber dafür ist Kritik ja da. Und sie tut gut, weil so meine Sinne für den eigenen Text, nicht nur stilistisch, geschärft werden.
Und ja, der Text ist gedanklich (!) Teil von einem Mehr, aber bisher ein Einzelkind geblieben.
Lieben Dank für deine Hilfe, die den Text sicherlich besser machen wird. Bis dahin beste Grüße
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