Der Mann gegenüber
Der Mann gegenüber dem Cafe beobachtete die beiden Frauen schon lang.
Entzückend, dachte er bei sich, wie sie dort sitzen, kichern, immer wieder weiblich, wie es ihnen anerzogen worden war, die Beine übereinander schlugen.
Ihre Röcke kurz bis unters Knie, möglichst kurz, aber nicht zu kurz.
Man durfte ja nicht auffallen.
Wie sie dort saßen, sich gegenseitig die neusten Geschichten erzählten, immer wieder kichernd Ihre steife, aber anmutig erscheinende Haltung verloren.
Er war angetan von diesen Frauen, er konnte den Blick nicht abwenden.
Versuche schienen nicht zu gelingen, eine innere Macht zwang ihn diese Frauen zu beobachten.
Worüber sie wohl redeten, was sie sich wohl zu erzählen hatten ?
Der Mann gegenüber wurde neugierig, er wollte mehr wissen, am liebsten, würde er eine dieser Frauen berühren.
Er hatte das Gefühl von Verliebtheit, ja bei dem Gedanken diesen Frauen näher zu kommen, überfiel ihn ein wohliger Schauer.
Die beiden Frauen bezahlten ihre Getränke und machten sich auf den Weg. Es war schon dunkel geworden, aber sie hatten es nicht weit.
„ Michele, sagte Marie – Luise, es war schön dich wiederzusehen, ich hoffe, dass wir es bald schaffen uns wieder zu treffen.“
Michele freute sich und noch bevor sie in die Strasse bogen, in der Marie-Luise mit ihrem Mann Rene lebte, hatten sie sich für den morgigen Tag verabredet.
Ein Küsschen rechts, ein Küsschen links, eine schnelle Verabschiedung, den schon Morgen würden sie sich wieder sehen.
Michele hatte es nicht mehr weit. Nur noch 3 Strassen und auch sie würde zu Hause sein.
Sie hatte das beängstigende Gefühl verfolgt zu werden, sie hörte Schritte, doch sobald sie sich umdrehte war nichts zu sehen.
Angst kroch in ihr auf. Ihre Schritte wurden schneller.
„ Nur einmal mit dieser Frau sprechen, ihr in die Augen sehen, ihren Blick spüren, das war sein Gedanke als seine Hand nach Ihrer Schulter griff.
Sie wandte sich um, hatten Tränen der Angst in ihren Augen – sie schrie!
Er wollte doch nur mit ihr sprechen, einmal ihren süßen Blick verspüren.
Doch als sie so schrie überkam ihn die Panik doch gleichzeitig hatte er ein nicht gekanntes Gefühl der Macht. Sie sollte ruhig sein keiner sollte
Ihn sehen. In seinem Taumel von Panik drückte er ihr die Hand fester auf den Mund und zog sie in eine Ecke.
Beruhigen sollte sie sich, doch er nahm ihr die Luft zum atmen.
Sie viel vor seine Knie und bleib regungslos liegen.
Er wollte doch nur mit ihr reden, wollte doch nur ihren Blick spüren, wollte ihr doch nur sagen, dass sie eine wundervolle Frau war und er glaubte
sie über alles zu lieben.
Am nächsten Tag saß Marie-Luise alleine im Cafe, Vorwürfe machte sie sich,
traurig war sie.
Sie nippte an ihrem Kaffee und bemerkte nicht die Blicke eines Mannes von
Gegenüber, der sich vorgenommen hatte ihr heute zu sagen wie schön sie war und das er glaubte sich in sie verliebt zu haben.