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Der Mann, der im letzten Kapitel den Dritten Weltkrieg auslösen wird

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10.04.2013
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Der Mann, der im letzten Kapitel den Dritten Weltkrieg auslösen wird

Der Mann, der den Dritten Weltkrieg auslöste

ERSTES KAPITEL
Begegnung und Gespräch mit dem Mann, der den Dritten Weltkrieg auslösen wird

Da sind die Opfer und die Gaffer. Und eine Mischform. Ich nenne sie die Neutralen. So ist es immer in einem Café. Es benötigt keinen Saal mit Wandschränken und abertausenden von Ablage-Einheiten. Es benötigt nur eine handliche, kleine Reisekommode mit genau drei Laden.

Zuoberst werden die Gaffer geladen. Ich zum Beispiel bin ein Gaffer. Ich hocke in Cafés herum und bin ausschließlich damit beschäftigt, andere im Café oder seinem Umfeld zu beobachten.
In der mittleren Position findet jene unentschlossene Mischform ihren Platz, also diejenigen, welche hin und wieder beobachten, dieses Tun jedoch verlässlich nach einiger Zeit aufgeben und in die Opferrolle zurückfallen, mithin denen gleichen, die zuunterst einsortiert sind, also den Opfern.

Jene fallen nie zurück. Wohin sollten sie auch? Sie sind stets nur eines: Subjekte der Betrachtung durch andere, welche nicht ihrer Art. Natürlich beobachten sich auch Gaffer bisweilen gegenseitig. Das ist etwas kurios und kann zweierlei bewirken.
Entweder ereignet sich die Neutralisation eines der Gaffer, was zu seiner sofortigen Umsortierung führt. Oder sie erkennen einander und wenden ihre Blicke ab. Der hektisch-nervöse Typus Gaffer verlässt auch schon mal das Café nach einem solchen Clash.

Seinetwegen werde ich mir allerdings keine größere Kommode anschaffen.

Heinz wäre auch freiwillig in die unterste Lade gesprungen. Er war mir in den Blick geraten, drei Tische weiter im Biergartenbereich des Café "Schwan", das wohl deswegen seinen Namen trug, weil man hier auf einen benachbarten Tümpel schauen konnte, auf welchem die zwei vorhandenen Schwäne allzu gern kreuzen würden. Es reichte aber nur zu einem trostlosen Dümpeln. Ein Umstand, der es auf bedeutende Weise vermied, sich mit der Anmut dieser majestätischen Tiere zu einem harmonischen Bild zusammenfügen zu wollen. Andererseits wäre der Tümpel ohne die Vögel zu einem grässlichen Wasserloch verkommen. Und es war schwer vorstellbar, dass sich jemand an die Tische einer Schänke gesetzt hätte, die "Zum grässlichen Wasserloch" oder gar "Versunkener Schwan" benannt wäre.
Ich nicht, und auch nicht Heinz.

Heinz saß vor einem Apfelsaft und las ein Buch, ohne davon aufzuschauen. Eine klassische Opfer-Pose. Dass sein Name auf Heinz lautete, wie ich ja später erfuhr, schien mir zu diesem Zeitpunkt ausgeschlossen. Er hätte Sven, John oder Samuel heißen müssen. "Heinz" passte genauso auf ihn, wie die Schwäne auf den Tümpel; vielleicht hatten sich seine Eltern vor der Namensfindung dem Einfluss einer Droge ausgesetzt, welche jene Regionen des Hirns manipulieren, die für die angemessene Kombination von Buchstaben verantwortlich sind.

Sein vermutliches (und sich später als korrekt erweisendes) Geburtsjahr stützte eine solche Spekulation. Ich taxierte das Jahr 1969, und es sollte sich um einen Volltreffer handeln. Heinz, da musste man sich fügen, Heinz entsprach auch vom Phänotyp dem klassischen Opfer. Er war unauffällig gekleidet - adrett, wie man dazumal zu sagen pflegte - , etwas dicklich (aber nicht fett), trug das noch vorhandene Haar weder kurz noch lang und bewegte sich, als gelte es, sich allzeit zu dosieren.

Im krassen Widerspruch dazu befand sich in seinem Gesicht eine gewaltige, rot-grünlich marmorierte Brille (mittlerer Stärke), geschaffen, noch den letzten Rest schamhaft überstehender Kontur aufzusaugen.

Ich blickte hier auf einen Prototypen des Untergeschosses meiner imaginären Kommode und tat, ja musste tun, was ich sonst eher ließ. Ich schlüpfte in die Dritte und fand mich: "Was ist denn das für eine interessante Lektüre?"- fragend an seinem Tisch wieder.

Heinz las ein Fachbuch über Mykologie, das sich mit der Bedeutung und Auswirkung der Pilze auf das globale Ökosystem auseinandersetze. Es entspann sich ein munteres Gespräch und er behauptete, alle Pflanzen und Tiere, also auch der Mensch, wären im Grunde nichts, als der angelegte Vorgarten der wahren dominierenden Spezies auf Erden, der Pilze nämlich, die uns hielten wie Nutten und Sklaven. Außerdem wären Pilze Schöpfer der erhabensten Kunst des Universums. Man müsste nur mal im Herbst den Wald aufsuchen, ohne gebutterte Bratpfanne im Kopf.

All dies erzählte er mir mit wachsender Begeisterung und es war schön, anzuschauen, wie ein solchermaßen unauffälliges Geschöpf sich mit jener waghalsigen Rede aus der Lade beugte.

Ich machte ihn darauf aufmerksam, dass im Kunstverein eine Ausstellung zeitgenössischer Plastik eines allgemein gefeierten Sculpteurs stattfände und schlug vor, sich diese einmal näher anzuschauen. Heinz hielt das für eine tolle Idee und so machten wir uns auf.

ZWEITES KAPITEL
In der Kunstausstellung mit dem Mann, der den Dritten Weltkrieg auslösen wird

Der Künstler hieß Thomas F. Kreuzdorffler und die Räume des Kunstvereins waren ausnahmslos von seinen bronzenen Werken erfüllt, d.h. in aller Regel von einem seiner Werke, zentral in der Mitte des Raums platziert. Sie trugen Titel wie "Ohnmacht", "Heil", "Zentrifuge" oder "Verwirrung". Gemeinsam war ihnen ihre Keulenform, wobei sie mit der Verdickung himmelwärts auf einem quaderförmigen Sockel ruhten. Ihre Strukturen waren individualisiert, einige zerfaserten keulaufwärts, anderen wuchsen die unterschiedlichsten Applikationen aus dem Leib, wieder andere trieben ihr Spiel mit den Gegensätzen rund und eckig usf.

Kreuzdorffler ließ im Katalog vernehmen, dass seine Objekte nichts Geringeres als Raumkolben darstellten und als solche auch benannt werden sollten. Sie seien geschaffen, hieß es, im Mittelpunkt einer räumlichen Situation platziert, diese zu prägen.

Heinz und ich standen vor der "Verwirrung". Heinz, dessen Kopf etwa auf Mitte des Kolbens endete, starrte das Werk mit seiner Absorber-Brille an. Ich fragte ihn, was er angesichts dieser Plastik gerade erlebte.
"Ich denke, es sieht aus wie eine Herkuleskeule im Endstadium", sagte er, "ungenießbar, aber nicht giftig." Und dann stellte er mir diese sinnlose, aber stets gern aufgebrachte Frage, ob ich glaubte, dass es sich um Kunst handeln würde.
"Ja, um die Nutten- und Sklaven-Kunst", gab ich süffisant zurück, "jedenfalls so lange, bis wir den Raum verlassen. Ist der Kolben mit sich allein, findet keine Kunst statt. Ich denke sowieso, dass Kunst, die ja im Auge des Betrachters entsteht, aufgewertet werden könnte, dadurch, dass man das Werk bespuckt oder, besser noch, ihm sein Mageninhalt entgegen schleudert. Das sind Brücken der Heiligsprechung und nachhaltige Kommunikationsformen."

Heinz lachte und verstand: "Vielleicht pinkeln wir mal gegen den Sockel. Die allgemeine Verwirrung würde mit Sicherheit plastisch greifbar."

Wir erwanderten den Rest der Ausstellung und erfanden noch manchen Weg, Kreuzdorfflers Kolben zu schmieren und deren Prägnanz zu exponieren. Schließlich setzten wir uns ins Café "Künstlich", entspannten uns und fühlten uns wie ein Gaffer und ein Opfer, wenn sie davon, es zu sein, urlauben.

DRITTES KAPITEL
Telefonat mit dem Mann, der den Dritten Weltkrieg auslösen wird

Tage gingen ins Land. Tage, an denen ich nichts von Heinz hörte.
Wir hatten beim Abschied vor den ehrwürdigen Hallen des Kunstvereins unverbindlich die Telefonnummern getauscht. Ich hatte einige Male versucht, ihn zu erreichen, was nie gelang. Er schien mich vergessen zu haben.

Doch dann, eines Abends, rief er mich an.

Ich kann mich noch fast an jedes Wort erinnern, Gaffer verfügen über ein geschultes Gedächtnis:

Ich bin´s, Heinz!

Grüß Dich! Fein, dass Du Dich mal meldest.

Ich rufe an, weil ich demnächst verreise, aber vor allem, um mich bei Dir zu bedanken. Du hast mir das letzte Puzzlestück geschenkt ...

Puzzlestück? Wovon sprichst Du eigentlich?

Erinnerst Du Dich noch, als wir vor Kreuzdorfflers Verwirrungskeule standen? Von wegen "Verwirrung"! Mir wurde da reinste Klarheit zuteil, als Du zu reden anfingst über den Umgang mit Kunst und wie er zu steigern sei.

Ja - und?

Du weißt, ich forsche über Pilze und du kennst meine Ansicht über deren ungeheure Bedeutung. Ich habe herausgefunden, wo sich, wenn du so willst, der Gott der Pilze befindet, in Kanada nämlich. Ich weiß, dass dieser Pilz einen gewaltigen, entscheidenden Einfluss ausüben kann. Er kann Prozesse anstoßen, die das gesamte Universum umstülpen. Komplizierte Prozesse, Prozesse universaler Kunst. Seine Fruchtkörper erscheinen dieser Tage, fahl-rosane eher unauffällige Gebilde, nicht unähnlich unserem Tintling. Aber er ist es ...

Der Gottpilz? Aber ich bekomme die Brücke zu mir und Kreuzdörffler nicht auf den Schirm..

Die Brücke ist, dass ich nun weiß, auf welche Weise ich mit dem Pilz Kontakt aufnehmen kann. Verstehst Du? Jetzt weiß ich es! Ich werde ihn verspeisen, woraufhin mir nach ca. drei Minuten speiübel werden wird. Ich werde mich sodann auf genau der Stelle erbrechen, an welcher ich den Pilz aus dem Boden schraubte.

Und dann?

Ja dann...dann wird nach meinen Berechnungen so etwas wie der Dritte Weltkrieg beginnen. Das quasi-neurale Mycelsystem des Pilzes wird in Kommunikation mit anderen Organismen, auch pflanzlichen und tierischen, die er für seine Zwecke benutzt, treten.

Dritter Weltkrieg?!

Gewissermaßen ja. Du darfst es Dir nicht als großen Knall vorstellen, es wird alles sehr langsam, schleichend, nach Pilzart eben vonstatten gehen. Es ist so, als verböte der Pilz von nun an die Prostitution, als schaffe er die Sklaverei ab.
Es fehlt nur der Anstoß. Ich fliege morgen nach Vancouver.

Ist Dir da eigentlich klar, was Du da sagst und tust?

So klar, als säße ich mit Dir in einem Raum vor einer Kreuzdorfflerischen Erleuchtungskeule. Es wird sich eine Art kosmischer Neustart ereignen, aber keine Sorge, das Nicht-Sein ist nur eine Pausierung des Seins und umgekehrt, wir sollten uns keine Sorgen machen, im Gegenteil.
Ach ja, Du bist der einzige, der davon erfährt. Und erfahren wird. Ich werde nicht zurückkehren.

Du bleibst in Kanada?

Wird sich schwerlich verhindern lassen. Der Pilz ist hochtoxisch, so giftig, dass davor selbst unser Weißer Knollenblätterpilz erbleichen würde, wenn er denn könnte.

Du opferst Dich, Heinz?

Ich würde das so nicht formulieren. Ich schreib´ Dir noch ´ne Postkarte, wenn ich angekommen bin. Mach´s...


Hier beendete Heinz das Gespräch. Das gut war vom Klacken des Abrissgeräusches zerteilt worden. In meinem Hirn schwirrte eine unüberschaubare Anzahl wirrer, unklarer Gedanken umher und es war völlig undenkbar, auch nur einen von ihnen zu fassen.

LETZTES KAPITEL
Eine Postkarte von dem Mann, der den Dritten Weltkrieg ausgelöst hat

Ich sitze im "Schwan", um mich herum einige Neutrale.
Von einem von Wolken unbefleckten Himmel scheint die Sonne. Scheint auf den "Schwan", scheint auf die Neutralen, scheint auf die Postkarte vor mir auf dem Tisch.

Sie zeigt eine Gebirgslandschaft, zeigt Wald, zeigt Fluss, zeigt schneebedeckte Gipfel im Hintergrund.
Auf ihrer Rückseite steht: "Ich gehe jetzt zu ihm. Danke. Heinz"
Die Karte ist vor vier Tagen abgestempelt worden. Der Dritte Weltkrieg hat begonnen.

Ich habe Heinz aus der untersten Lade genommen. Es wäre ein Scherz gewesen, ihn dort zu belassen. Meine Kommode ist kein Scherzartikel. Heinz liegt oben auf der Kommode, er kann nicht zurückfallen.
Zwei Tische weiter hat sich ein älterer Herr vor seinen Mokka gesetzt, er tippt unablässig auf seinem Smartphone herum. Ob er ahnt, dass ich ihn bereits ganz unten einsortiert habe?

Jetzt erst fällt mein Blick auf den Tümpel. Er ist nur noch ein grässliches Wasserloch.

 

Hallo 7miles,

von der Form, vom Stil und von den Ideen her finde ich es genial! Der Einstieg hat mich sofort gepackt. Das Spiel mit den Zeitebenen und den Vorstellungen, die Wort-Keulen wie "Dritter Weltkrieg" auslösen, hat diesen Text zu einem besonderen Lesegenuss gemacht. Sicher hast du recherchiert, um mehr über ein so entlegenes Gebiet wie die Mykologie zu erfahren. Deine feinsinnige Beobachtungsgabe und dein Talent, Text sozusagen schön zu arrangieren, kommen gut zur Geltung.

Dass ich den Empfehlungs-Knopf noch nicht betätigt habe, liegt ausschließlich daran, dass die angeblich überlegene Intelligenz oder Macht des Gott-Pilzes schlicht nicht vorkommt. Das mit dem Aufessen und Kotzen an dieselbe Stelle ist so weit von allem entfernt, was ich als halbwegs plausibel schlucken könnte, dass es richtig weh tut! Auch Heinz' Motive und der Weg, der ihn zur Entdeckung des Gott-Pilzes geführt hat: Das fehlt mir!

Und ich liebe die Dreiteilung, die Art wie du den Dialog geschrieben hast und die Frage WIE, die erst fast ganz am Ende beantwortet wird.

Manche Sätze sind wunderbar lapidar:

Der Dritte Weltkrieg hat begonnen.

Fazit: Formal grandios, inhaltlich nicht ausgereift. ;)

Schade! Trotzdem eine Verbeugung für einen Text, den ich mit Freude lesen konnte.

Berg

 

Hallo 7miles,

gefällt mir, sehr, ich kann nur zu meinem Bedauern nicht ausdrücken weswegen. Vielleicht wegen des Absurden, gemischt mit Alltäglichem. Eventuell. Sorry, unergiebiges Feed-back - aber ich hab's gern gelesen.

Viele Grüße,

Eva

 

Hallo Berg,

danke für´s Verkosten!

Es macht mich durchaus nachdenklich, dass Du bei allem Lob für Form, Idee und Stil mit der Inhaltsarmut haderst.
Ich könnte mich nun herausreden, beispielsweise damit, zu bedenken zu geben, dass ich dem Leser ja keinen möglichst hohen Grad an Sättigung zuteil werden lassen möchte, dergestalt, dass er/sie sich ja in eigene Phantasiewelten und Vermutungen etwa über Heinzens Motivation oder den Gottpilz verlegen kann, ja, soll(te). Oder, dass das Wirken der Pilze an sich jenseits der Erklärbarkeit durch auch wissenschaftlich optimierte menschliche Wahrnehmung stattfindet, weswegen der Versuch einer Darstellung desselben dem gliche, die Kreuzdorfflerischen Keulen - Kunst also - zu erklären.
Ich könnte aber auch in mich hineinhorchen, ob denn an Deiner Einschätzung, da würde etwas fehlen, etwas dran ist.
Das eine habe ich getan, dem anderen werde ich mich zuwenden.
Gruss
7miles

Hallo Eva,

auch Dir vielen Dank für´s Gefallen und dass Du es einfach ungarniert geäussert hast.
Ich denke, es kann und darf einem auch etwas gefallen, ohne dass man gleich, und sei es aus eigenem Unternehmen, sich der Erklärungskeule ausgesetzt sieht.
7miles

 

Hallo 7Miles!

Du hast mir das letzte Puzzlestück geschenkt...
Da muss ein Leerzeichen vor die Auslassungspunkte. Den Fehler machst du später noch mal.

So habe ich wenigstens etwas, dass ich bemängeln kann. ;) Ich fand deinen Text nämlich richtig ergreifend. Großes Lob für die Einteilung der Absätze. Der erste Satz jedes Absatzes lässt mich sofort aufhorchen, während der Schlusssatz sofort Appetit auf den nächsten weckt.
Der Text könnte auch in Sci-Fi stehen, finde aber, dass er hier doch besser aufgehoben ist. Er passt eben in keine Schublade, nicht so wie Opfer und Gaffer.
Ganz besonders gefallen hat mir auch der Dialog im Kunstverein.
Du schenkst den Pilzen in deiner Geschichte viel Aufmerksamkeit, hoffen wir, dass wird den Pilzgott gnädig stimmen:shy:

Von einem von Wolken unbefleckten Himmel scheint die Sonne. Scheint auf den "Schwan", scheint auf die Neutralen, scheint auf die Postkarte vor mir auf dem Tisch.
Den Satz hätte ich mir, vor allem, weil er zum Schluss gehört, prägnanter gewünscht. Ein "Scheint" reicht hier.

Ansonsten, wie gesagt, sehr gern gelesen. Ich habe den Text wirklich verschlungen, so dass ich mir jetzt im Nachhinein wohl noch einige Gedanken über ihn machen werde. Das heißt schon was, wenn ich mich noch nach dem Lesen, mit einen Text beschäftigen will.

Ich wünsche einen gesegneten Vatertag!:thumbsup:

Hacke

 

Hallo 7miles,

also geht es in Windeseile dem Ende entgegen: Was für ein Titel!
Die Überschriften sind genial. Sie allein sind eigentlich schon eine Erzählung.
Der Leser wird durch die Kapitelüberschriften in Spannung versetzt zu erfahren, wie die ganze Geschichte verläuft.
Mein Fazit vorweg. Durch manche unklare Formulierungen konnte ich den Schimmer einer sehr interessanten Geschichte erkennen.
Als Beispiele für die Unklarheiten nur einige Textstellen.

Da sind die Opfer und die Gaffer. Und eine Mischform. Ich nenne sie die Neutralen. So ist es immer in einem Cafe. Es benötigt keine Säle mit Wandschränken und abertausenden von Ablage-Einheiten. Es benötigt nur eine handliche, kleine Reisekommode mit genau drei Laden.
Café

Eine schön einfache Einteilung der Menschheit. Aber was bedeutet das „Es“ bei. „So ist es immer in einem Café“. Worauf bezieht „Es“ sich bei „Es benötigt …“?

Ich zum Beispiel bin ein Gaffer. Ich hocke in Cafes herum und bin ausschließlich damit beschäftigt, andere im Cafe oder seinem Umfeld zu beobachten.

Welches Umfeld? Das ist doch das Café? Oder verfolgt er sie, um sie anderswo ebenfalls zu beobachten.?

Heinz saß vor einem Apfelsaft und las ein Buch, ohne davon aufzuschauen. Eine klassische Opfer-Pose.

Warum ein Lesender ein Opfer sein soll, ist mir nicht klar geworden. Auch wenn sie nicht andere fixieren, so schult doch gerade das Lesen das „Gaffen“, das Schauen. Es ist nur eine Pose? Warum Pose und nicht echtes Lesen? Soll hier die Doppelrolle von Heinz angedeutet werden?

Dass sein Name auf Heinz lautete, wie ich ja später erfuhr, schien mir zu diesem Zeitpunkt ausgeschlossen. Er hätte Sven, John oder Samuel heißen müssen. Heinz passte genau so wenig wie die Schwäne auf den Tümpel; vielleicht hatten sich seine Eltern vor der Namensfindung dem Einfluss einer Droge ausgesetzt, welche jene Regionen des Hirns manipulieren, die für die zurechnungsfähige Kombination von Buchstaben verantwortlich sind.

Der Name einer Figur spielt eine große Rolle. Warum ist Heinz nicht mit sich und seinem Namen aus der Sicht des Erzählers identisch? Heinz ist eine Abkürzung von Heinrich = heim – rihhi, könnte man mit Hausherr übersetzen. Was bedeutet der Name für den Dritten Weltkrieg? Warum soll Sven besser passen?

Heinz entsprach auch vom Phänotyp dem klassischen Opfer. Er war unauffällig gekleidet - adrett, wie man dazumal zu sagen pflegte - , etwas dicklich (aber nicht fett), trug das noch vorhandene Haar weder kurz och lang und bewegte sich, als gelte es, sich allzeit zu dosieren.
Ist adrett unauffällig? Was soll er dosieren?

So weit nur kurz zum Herrentag, den Du als Pilzkönig in gaffender Weise in fröhlicher Gesellschaft in „Gasthaus zum Dritten Weltkrieg“ verbringen mögest. Trotz einiger Einwände: Klasse.
Herzliche Grüße
Wilhelm

 
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Servus 7miles

7miles schrieb:
Ich könnte mich nun herausreden, beispielsweise damit, zu bedenken zu geben, dass ich dem Leser ja keinen möglichst hohen Grad an Sättigung zuteil werden lassen möchte, dergestalt, dass er/sie sich ja in eigene Phantasiewelten und Vermutungen etwa über Heinzens Motivation oder den Gottpilz verlegen kann, ja, soll(te). [ … ] Ich könnte aber auch in mich hineinhorchen, ob denn an Deiner [Bergs] Einschätzung, da würde etwas fehlen, etwas dran ist.

Ich übernehme sozusagen direkt den Ball von Wilhelm Berliner und sage erst mal: Klasse!
Ja, und eigentlich habe ich nicht einmal Einwände und mir fehlt auch nichts an der Geschichte in dieser Form, die war mir ein rundum erfreuliches Leseerlebnis.
Stilistisch ist sie - wie alle deine Geschichten - sehr schön geschrieben, mit der für dich so typischen Sorgfalt bei Wortwahl und Formulierungen, sie hat eine herrlich schräge Handlung und, wie schon die Kommies vor mir anmerkten, einen formal bestechenden Aufbau.
Und du scheinst wirklich ein Faible für liebenswert verschrobene Figuren zu haben.

Hier ist es Heinz, der sich offenbar nicht nur über

die Bedeutung und Auswirkung der Pilze auf das globale Ökosystem
schlau gemacht hat, sondern, vermute ich mal, neben den Fachbüchern über Mykologie auch seinen Castaneda gelesen hat, um daraufhin in hingebungsvollem Selbstversuch die Auswirkung von Psilocybin auf seine eigene neuronale Verfasstheit zu erforschen. Mit dem Ergebnis, sich irgendwann dermaßen das Hirn weggeballert zu haben, dass er sich als den idealen Katalysator für den Prozess der Umstülpung des Raum-Zeit-Kontinuums begreifen kann. Und dann gibt’s kein Halten mehr für ihn.
(When a man decides to do something he must go all the way, but he must take responsibility for what he does. He must know first why he is doing it and then he must proceed with his actions with no doubts or remorse. – Carlos Castaneda, A Separate Reality)

Ich habe herausgefunden, wo sich, wenn du so willst, der Gott der Pilze befindet,
Du lieber Himmel, der Typ ist auf einem Wahnsinnstrip!
Ich persönlich sehe angesichts der Tatsache, dass alleine der menschliche Körper mit seinen läppischen 10 Billionen Zellen etwa 100 Billionen Bakterien beherbergt, diese uns quasi zu einem großen Teil ausmachen und es den Pilzen wahrscheinlich nicht viel anders geht, ja eher diese Mikroorganismen als die wahren Beherrscher unseres Planeten, aber es sei Heinz unbenommen, mit seinem drogenumnebelten Hirn die Dinge anders zu gewichten. Ich sage mal, meiner offshoreschen Lesart nach braucht sich dein Icherzähler noch keine Sorgen zu machen.

Meiner Phantasie jedenfalls hast du mit dem Text wieder einiges zum Knabbern gegeben, literarisches Kraftfutter sozusagen, vielen Dank, 7miles.

offshore

 
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Lieber offshore,

»angesichts der Tatsache, dass alleine der menschliche Körper mit seinen läppischen 10 Trillionen Zellen etwa 100 Trillionen Bakterien beherbergt«
Ganz soviel sinds auch wieder nicht, ersetze Trillionen durch Billionen*).
Sind freilich noch immer reichlich.

 
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@ krassNICK

Danke, lieber krassNICK, ich muss gestehen, ich hab's nicht nachgezählt, aber zumindest mit dem Faktor 10 lag ich richtig ...

krasser Nick übrigens.

offshore

 

Hallo 7miles!

Ein schönes Spiel mit dem und über das Schubladendenken und einem Protagonisten, der tatsächlich glaubt, sein Schubladendenken im Griff zu haben. Wie amüsant!
Und wie der Prot in seiner beschränkten Schubladenwelt im Laufe des Geschehens keine Lade für Heinz findet, Heinz, dem Macher – zu denen übrigens auch Kreuzdörffler gehört – . Er legt ihn oben auf die Komode. Wirklich interessant!
Auch sehr schön, der Tümpel samt Schwan. Da wird eine schleichende Veränderung im Denken des Protagonisten angedeutet. Oberflächlich betrachtet. Aber, er fällt wieder der Stereotyp-Falle zum Opfer. Man kann sagen, und darauf scheint mir die Geschichte abzuzielen, durch die veränderte Sicht auf das stereotypisierte Objekt oder Subjekt, ändert sich lediglich das Stereotyp. Immerhin kann man deinem Prot zugutehalten, das er frei von Vorurteilen ist.

Gern gelesen!

Asterix

 

„Tintlinge dürfen nie zusammen mit Alkohol genossen werden,
da sie dann giftig wirken.“
Warnung aus einem Lexikon​

Beim Lesen dieser vor trockenem Humor durstig machenden Geschichte,

lieber 7miles,

fielen mir drei andere Geschichten ein: In einer Kürzestgeschichte des Charles M. Schulz steht Snoopy – der beste Freund der Peanuts - im Regen und gedenkt der alttestamentarischen Weisheit, dass der HERR es auf Gute wie Böse gleichermaßen regnen lasse, dass der Beagle sich im abschließenden dritten Bildchen fragt, warum gerade auf ihn in der Mitte. Zuvor aber erinnerten mich Titel nebst Kapitelüberschriften an Kafkas Gespräche mit den zwei Be… oder auch an den Mann, den sie Pferd nannten, und wie mir alle drei gefallen, gefällt mir die Geschichte durchaus, denn es ist ja wahr, dass man die andern in Schubladen sperrt, aus denen sie schwerlich wieder herauskommen. Freilich dürfte die Schublade der Opfer überfüllt sein, nachdem das aus dem Kirchenschatz gehobene Wort auch in die Jugendsprache Eingang gefunden hat, dass jeder eigentlich von Geburt potenzielles Opfer ist.

Einige verkappte Anspielungen auf die Philosophiegeschichte vermein ich auch zu erkennen, wie hier

..., das Nicht-Sein ist nur eine Pausierung des Seins
da's bei mir heideggert wie ein wesendes Sein, Objekte der Betrachtung sind gleichzeitig Subjekte - .
Subjekte der Betrachtung durch andere, welche nicht ihrer Art,
- das Betrachtende wie Betrachtete eben, wie jedes Subjekt Objekt und umgekehrt werden kann

Da wird dann das harmloseste, weil neutral erscheinende sächliche Personalpronomen zum Subjekt – denn wer möchte da meinen, dass sich die Aussage

Es benötigt keine Säle mit Wandschränken und abertausenden von Ablage-Einheiten. Es benötigt nur eine handliche, kleine Reisekommode mit genau drei Laden,
auf ein Café beziehe und nur Platzhalter sei, dass dort auch ein „das“ stehen könne?
Aber warum darin die übertreibende Pluralbildung „keine Säle“ verwendet wird, wenn doch schon ein Saal durch die Negation „kein“ ausgeschlossen ist, bleibt mir ein Geheimnis.

Vielleicht Konzentrationsmangel, wie hier, wenn nach den Korrekturenl ein accent aigu vergessen wird, das vordem doch zum

gefunden hat (in der Nähe des Clashs).

Ein Komma wäre nachzutragen

… sagte er, "ungenießbar[,] aber nicht giftig."

…, "jedenfalls solange, bis wir den Raum verlassen.
Solange nur als Konjunktion zusammen, sonst auseinander,

behauptet doch meine arme, dürstende Kleinkrämerseele.

Nicht ungern gelesen, wenn das Adverb "genial" sicherlich übertrieben ist.

Gruß

Friedel

 
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Hallo Hacke,

und obrigado wie man´s hier an meinem gegenwärtigen Aufentaltsort nennt, wenn´s sich zu bedanken gilt.

Die Nichts-Taste wurde zur Generierung einer Leerstelle soeben betätigt ...

Bei der von Dir angedachten Prägnanz-Steigerung am Schluß, das Scheinen abzudimmen, ahne ich die Motivation und obwohl ich´s stilistisch ja sonstens eher karg bevorzuge, bin ich´s hier mit der Abfolge der schönen "scheint" eigentlich ganz zufrieden, auch nach Gegenprobe anderer, schmalerer Versionen. Die Vertiefung der sog. "Geschmacksfrage" unternehme ich dann gleich bei Wilhelm ...
Gruß
7miles

Hallo Wilhelm Berliner,

Unklarheiten: Ich ging ja bereits in der Erwiderung zu Berg´s Kommentar auf ein Phänomen ein, das sich zeigt, wenn ein Text eingeschätzt wird. Dass nämlich etwas fehle, was ja genauso zur Unklarheit beitragen kann wie etwas, das vorhanden ist, jedoch unklar ausgeführt ist (oder auch zu weitschweifig). Mängel bzw. Makel der Erzählkunst können das sein, einerseits. Andererseits eben auch formale Griffe und Kniffe. Da dies beides möglich ist, ist es mir, wie bei diesem Text, auch nicht leicht möglich, hier irgendetwas von der Hand zu weisen. Ich sprach von "Textsättigung" in dem Kommentar weiter oben, sein Pendant, den Makel betreffend, könnte man vielleicht als "Textobjektivierung" bezeichnen. Diesen Komponenten ist nicht gegeben, sich in einem Zustand zu befinden, der allen gleichermaßen als ideal vorschwebt. Schon, da die subjektiv sich unterscheidende Sicht des Lesers diesem natürlicherweise entgegensteht.
Zweifelsohne lässt sich nicht jede Auslassung oder misslungene, dürftige Formulierung mit dem Hinweis auf diesen Umstand wegbürsten. Und ich bin unendlich dankbar gerade für diese subjektiven Einwände, denn sie verhindern den Stillstand im Kopf des Werkschaffenden.

und bewegte sich, als gelte es, sich allzeit zu dosieren.

Worin besteht z.B. hier Deine Unklarheit; was er dosieren wolle? Hilft es dir, wenn ich antworte: sich?
Für mich besteht hier nicht der Eindruck, als sei etwas unklar. Ich wollte mit dieser Formulierung (die in sich ebenso sparsam ist) bloß zum Ausdruck bringen, dass es sich bei Heinz um einen eher introvertierten Typ handelt, dem schillerndes Gebaren fremd ist. Hier auf Weiteres, Näheres, Konkreteres einzugehen schien mir überflüssige Sättigung zu sein.
Dass adrett nicht das Gegenteil von auffällig ist, dem stimme ich zu. Die Frage ist, ob es hier trotzdem stimmig ist. Für mich ist es das, da ich mit dem Bemühen, weder nachlässig noch exponiert aufzutreten, sondern schlicht geordnet und pflegsam, u.a.a. verbinde, dass man konform erscheinen will. Konformität aber ist nicht gerade das, wonach man sich interessiert umdreht. In der Konformität verschwimmen Exorbitanten.
Alles in allem war meine Absicht, Heinz als jemanden zu präsentieren, der nicht herausragt, dennnoch aber Ungeheuerliches birgt. In wiefern er dies als aktive Tarnung betreibt, lasse im Unklaren. Das ist zudem ziemlich mykologisch (-;
Die Namensgeschichte habe ich fast aus dem Text geworfen, sie erschien mir nahezu entbehrlich. Zudem werden gerade Namen und was wir mit ihnen verbinden sehr subjektiv empfunden.(wenn man von medial besetzten Namen absieht, wie Walter oder Kevin o.ä.).
Unter "Bärbel" stelle ich mir zum Beispiel eine fettleibige, üppig bebuste, hornbrillentragende Fachverkäuferin vor, Sabrina ist ähnlich, nur muskulöser und mit Haaren auf den Zähnen.
Abgesehen davon, dass ich vermutlich pervers oder immerhin Opfer eines Übermutter-Syndroms bin, wäre meine Verblüffung grenzenlos, wenn andere genau diese Namen mit Ähnlichem verbänden.
Ich werde jedenfalls alle hier von Dir erwähnten und von Dir so empfundenen Unklarheiten und Mängel sorgfältig prüfen. Und zu welchem Schluss ich auch immer komme, wird´s mir eine große Hilfe gewesen sein.
Gruß
7miles

Hallo offshore!

Ich sage mal, meiner offshoreschen Lesart nach braucht sich dein Icherzähler noch keine Sorgen zu machen.

Das glaube ich, Castaneda hin, Heinz her, auch nicht. Und die Sache mit den Schwänen muß man nicht überbewerten, schliesslich können sie ja fliegen, hinfort z.B..

Ob die Droge, die Heinz mit Nebel wie Sicht gleichermaßen zu beschenken scheint, allerdings nun rein stofflicher Natur ist, oder ob´s sich nicht doch vielleicht im Erleuchtungskorridor des Wissens, der Ahnung und des Dritten allein schon zu rauschhaften Ausritten und sei es nach Kanada verschlägt - wer will hier das Klare vom Unklaren scheiden?
Vielen Dank und
Gruß
7miles


Hallo Friedrichard,

„Tintlinge dürfen nie zusammen mit Alkohol genossen werden,
da sie dann giftig wirken.“

Das ist wahr, und eben so wahr ist es und sogar lustig, nimmt man den Begriff Tintling in diesem Kontext her als ulkiges Synonym für Literat.
Aber dies nur am Rande, was eine Untertreibung ist, denn dort befinden wir uns ja nahezu alle und überwiegend: By the way.

Der Tintling-Vergleich spielt ja auch nur so eine Nebenrolle, und wer ihn hier schwergewichtet, der reicht ganz woanders hin als ihn zum Beispiel der Autor nachher sucht, aber so ist das eben ...

Eigentlich hatte ich den Kahlen Kremptling für diese kleine Stelle engagiert. Er, den ich noch vor Dekaden mit meinen Eltern in tristen Schonungen suchte. Zum Jubel des mitgeführten Pilzbuches. Dann kam hervor, dass es sich bei dem K. Kremptling um einen fiesen Killer handelte, der mit jahrzehntelanger Verzögerung seine Opfer sucht - und findet. Ein Glück, dass wir damals eher suchten als fanden.

Gegen das Attribut genial, da siehst Du mich förmlich nicken, in Hinsicht auf das kleine Werk, möchte ich mich auch fast verwehren. Ich denke, hier sollte Luft nach oben bleiben (und sein). Nur bei Heinz, der nun ja bei den Pilzen weilt, bin ich mir dessen ganz so sicher nicht.

Vielen Dank, Friedel, für deinen Kommentar nebst Auffindung allerletzter orthographischer Textgebrechen:
7miles

P.S.: ... unterdessen bin ich dazu übergegangen, mich nur mehr zu verwahren.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo 7miles,

deine KG hat einen starken Titel, und einen verschmitzt unterhaltsamen Inhalt. Es fängt wie eine Kolumne an, verwandelt sich dann aber doch noch in eine Art Handlung, die sich an leichtfüßigem Tiefgang ausprobiert. Dein Stil ist ansprechend und mag sich auch selbst ganz gern, wenn ich das mal so ausdrücken darf.

So vielseitig du dich als Autor in deinen eigenen Texten erweist, so einseitig verhältst du dich dagegen als Mitglied in diesem Forum. Du hast schon mehrere Storys hier veröffentlicht und betätigst dich ausschließlich als Autor und Beantworter von Kritiken zu deinen Geschichten. Ein Nehmer also.

Folgende Begründungen werden von Mitgliedern gern geliefert, wenn sie sich zu anderen KGs nicht äußern wollen oder können:

1. Mir fehlt es an der Zeit, mich mit anderen Geschichten zu beschäftigen
2. Ich fühle mich als Kritiker noch nicht erfahren genug, für andere Geschichten angemessene Kritiken zu schreiben
3. Es gibt hier noch andere Geschichten?????

Einfach nur ankreuzen, dann ist der Aufwand gering.

Viel Spaß weiterhin!

Rick

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Rick!

Wird ja auch mal Zeit, dass Du Dich mit meinen Tex..., also: Werken beschäftigst, immerhin habe ich schon einige eingestellt und bin bereits seit einem Monat Mitglied.

Vielen Dank für Deinen, wenn ich verlauben darf, leicht verschnupften Kommentar, ich kann ihn ja auch als einen eher positiven verstehen, ich listiger, selbstverliebter, Spieglein-Spieglein-in-der-Hand haltender "Nehmer".

Da hast Du mich jetzt also psychogrammatisch einsortiert. Wieviele Laden hat denn Deine Forumskiste - auch drei?

Drei Kreuze mache ich nicht, krieche auch nicht auf Nonnenschleim zu selbigem, sondern gebe schlicht bekannt,erstens, dass ich all dies mit meinen, wie man im Ring so sagt: "Nehmerqualitäten" einstecke, welche bei mir ja in aller Üppigkeit vorhanden sind.

Und zweitens, dass ich hier schon manch eine Geschichte las und genoss oder nicht genoss, ganz ohne meine fabrikneue Senftube aus der Schachtel zu nehmen, und warum nicht?

Nämlich darum nicht, da ich es als Neuling in diesem Forum mit Bedacht zunächst unterlasse. Ich fände es seltsam, mich hier, gerade angekommen, gleich kommentierend über die Werke der Forumsbewohner einzulassen.

Also pack Deinen Label wieder ein und peace on earth.
7miles

 

Wie du siehst, gibt es deine Forumsschublade schon. Es ist die Nummer zwei.

 

Als erfahrener Kritiker, erachte ich es als angemessen, Dir hier unumwunden zuzustimmen, Rick.
Gruß
7miles

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo 7miles

Die drei Schubladen der Kommode erinnern mich an das Weltbild eines Egomanen, in das er seine Mitmenschen einteilt. Die Egozentriker sortiert er nach unten, die Egoisten in die Mitte, und sich selbst nach oben.
Textzeug

Sie trugen Titel wie "Ohnmacht", "Heil", "Zentrifuge" oder "Verwirrung". Gemeinsam war ihnen ihre Keulenform, wobei sie mir der Verdickung himmelwärts auf einem quaderförmigen Sockel ruhten. Ihre Strukturen waren individualisiert, einige zerfaserten keulaufwärts, anderen wuchsen die unterschiedlichsten Applikationen aus dem Leib, wieder andere trieben ihr Spiel mit den Gegensätzen rund und eckig usf.
mir? usf?
Die Kunstobjekte sind mir zu schwammig. Ich kann mir eine Keule vorstellen. Oben dick unten dünn, aber was da zerfasert oder worauf ruht ist mir unklar. :) Das geht mir mit abstrakten Skulpturen oft so :D
LG, GD

 

Hallo Goldene Dame,
und vielen Dank fürs Vorbeischauen.
"Mir" ist natürlich ein "mit", und "usf." ein "und so fort".

Die Kunstobjekte sind mir zu schwammig.

Hehehe ...

Kreuzdorfflers Keulenkunst als schwammig zu bezeichnen ist gewagt, aber berechtigt. Gerade mit Blick auf den mykologischen Gesamtbezug. Andererseits neide ich dem Mann seine Kunst. Und wär er mir nicht zuvor gekommen, wer weiß, stände ich jetzt, ein Glas Prosecco in der Hand, neben einem Raumkolben namens Kognitiver Fallrückzieher (einer goldenen auf dem Kopf ruhenden Schach-Dame) in anregender Kunstplauderei.
7miles

 

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