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Der Liebende

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06.10.2012
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Der Liebende

Zum ersten Mal seit über 20 Jahren bin ich nun in meine alte Heimatstadt zurückgekehrt.
Alles hat sich verändert.
Ich habe mich verändert.
Mir ist noch immer bewusst, wie ich damals die Leute hier verdammt habe. Ich gönnte ihnen nicht ihr kleines tägliches Glück. Ihr Lächeln verfluchte ich, ihre Vitalität machte mich krank. Scheinheilig erschien mir ihre Freundlichkeit, ihre vielen Worte sinnlos und ihre Einstellungen verdreht.
Ich folge dem gepflasterten Weg bis zum alten Marktplatz. Die alten hohen Gebäude sehen noch so aus wie damals. Lediglich die Fassaden sind bunter, aufdringlicher. Fast sehnsüchtig versuche ich, ein bekanntes Gesicht zu entdecken. Doch ich bin umgeben von Fremden, die mich nicht einmal wahrnehmen als wäre ich unsichtbar.
„Fynn! Ich glaube es ja nicht, bist du das wirklich?“ Eine glockenhelle Stimme reißt mich aus meinen trüben Gedanken. Langsam und zögerlich wende ich mich der Stimme zu. Sie gehört einer großen schlanken Frau mittleren Alters. Ihr Gesicht kann ich erst erkennen, als ihr der Herbstwind für einen Moment die üppige gesträhnte Haarpracht aus dem Gesicht weht. In der einen Hand hält sie drei Einkaufstüten, an der anderen klammert sich ein missmutig dreinblickender kleiner Junge fest. Natürlich erkenne ich sie wieder. „Isabella, das ist ja eine Überraschung!“ Ich versuche, die Worte ganz leicht und locker klingen zu lassen, völlig unverkrampft. Doch ich kann die vergangenen Ereignisse nicht völlig ausblenden, dafür waren sie einfach zu prägend. Isabella scheint es ebenfalls nicht zu gelingen, denn sie fragt plötzlich unsicher: „Du bist doch nicht mehr sauer auf uns wegen damals, oder doch?“
Sauer. Sie fragt, ob ich noch sauer bin. Nein, ich war niemals sauer. Bitter ist der passendere Geschmack. Es war bitter.
Mit einem Mal holt mich die Vergangenheit wieder ein. Es ist alles wieder da. Plötzlich bin ich wieder der kleine überängstliche Junge, den sie damals gefesselt eine ganze Nacht lang in einem kleinen engen Kellerraum der Schule eingesperrt hatten, nicht ohne vorher ein großes rauchendes Feuer aus Tannengrün um mich herum gelegt zu haben. Isabella war auch dabei gewesen, als sie mich im Schwimmbad unter Wasser gedrückt hatten bis ich blau angelaufen war. Isabella war es, die sich bei der Mannschaftsaufstellung im Sportunterricht am lautesten beschwerte, als der kleine schmächtige Fynn, der wie immer als Letzter übrig geblieben war, ihrem Team zugeordnet wurde. Es kommt mir vor, als könnte Isabella jetzt den Film sehen, der gerade vor meinen Augen abgelaufen ist.
„Mein Gott, du bist ja nachtragend! Weißt du wie lange das her ist?“
Ohne ein weiteres Wort zu sagen, lasse ich sie stehen und entferne mich mit großen schnellen Schritten. Mit zitternder Hand fasse ich in die meine rechte Manteltasche. Sie ist noch da, natürlich geladen. Die Bewegung eines einzigen Fingers von mir würde genügen, um sie zu vernichten oder wenigstens einen von ihnen. In meinen Ohren dröhnt die Stimme meines Vaters. „Wehr dich, wehr dich doch, Junge! Sonst werden sie nie damit aufhören.“
Es geht mir schon besser. Ich habe keine Angst mehr. Sie sollten jetzt Angst haben.
Schneeflocken. Es schneit Ende Oktober. Ich laufe ziellos durch die Straßen. Weiß einfach nicht, was ich tun soll. Da erregt auf einmal etwas meine Aufmerksamkeit. Eine Frau an die 60 mit schlohweißem langem und glattem Haar lächelt mich an. Mich. Ich kann nicht anders, ich muss sie einfach ansprechen. In freundlichem Ton frage ich sie erst einmal, ob der Platz neben ihr auf der Holzbank noch frei ist. Sie nickt ohne mich anzusehen. Sie hat wirklich ein schönes ebenmäßiges Gesicht, trotz ihres Alters. Ich kann immer noch nicht glauben, dass ihr Lächeln etwas mit mir zu tun hatte. Also frage ich: „Warum sind Sie so glücklich?“ Sie lacht. „Ist dir schon einmal die Liebe begegnet?“ Höchst verwundert denke ich über diese Gegenfrage nach. Nun ja, Carla, Linda und Sabrina hatten auch ihre guten Seiten, aber „die Liebe“ stelle ich mir trotzdem anders vor. Deshalb antworte ich: „Nein, ich glaube nicht.“ Plötzlich springt die ältere Dame mit der Leichtigkeit eines jungen Rehs auf. „Komm mit, ich zeige sie dir.“
Ich bin einfach zu perplex um zu widersprechen, außerdem hat sie meine Hand gepackt und zieht mich mit ungeahnten Kräften hinter sich her. Zielsicher biegt sie in die Ahornallee ein und von dort über einen Trampelpfad auf einen kleinen Waldweg. Es geht steil bergauf. Ich gehe keuchend hinter ihr her. Inzwischen ist es stockdunkel geworden. Glücklicherweise spendet der Mond heute genügend Licht. Ich werde das Gefühl nicht los, dass ich schon einmal hier war. „Wie heißen Sie eigentlich?“, will ich wissen. Sie legt den Finger auf die Lippen. „Psst.“ Wir erreichen eine Lichtung mit einem riesigen See. Ich erinnere mich, es ist der Bernsteinsee. Zielsicher bewegt sich die ältere Dame auf ein kleines Ruderboot aus Holz zu, löst das Tau und gibt mir mit Gesten zu verstehen, dass ich einsteigen soll. Warum eigentlich auch nicht?
Als wir bereits auf die Mitte des Sees zu rudern flüstere ich: „Ein schönes Boot haben Sie da.“
„Ist nicht meins.“
„Wem gehört es dann?“
„Keine Ahnung!“
Langsam beginnt die Frau mir wirklich zu gefallen.
Als wir die Mitte des Sees erreicht haben legt sie sich der Länge nach in das Boot. „Leg dich neben mich.“, flüstert sie. Ich spiele weiterhin mit und tue wie mir geheißen.
Da liegen wir also. Ich nehme einen tiefen Zug der frischen, köstlichen Abendluft, während ich direkt in den sternenklaren Nachthimmel blicke. Das Boot schaukelt leicht hin und her. Alles ist ruhig um uns herum bis auf das Rauschen der Nadelbäume am Ufer. Ich habe mich wirklich lange nicht mehr so wohl gefühlt. Die Frau nimmt meine Hand. Ihre Hand ist ganz warm. Ich würde am liebsten für immer mit ihr hier liegen bleiben. Doch sie richtet sich plötzlich auf und zeigt ans Ufer. Eine ganze Herde Hirsche steht am Ufer, anscheinend um zu trinken. Sie schauen uns an, als hätten sie noch nie so etwas wie uns gesehen. Doch das ist noch nicht alles. Glühwürmchen, unzählige Glühwürmchen umschwirren das Ufer und erzeugen Spiegelungen auf der dunklen Wasseroberfläche.
„Was denkst du, warum sind sie alle hier? Warum sind wir hier?“
„Weil sie Durst haben?“
„Ich denke, wir sind hier, weil wir diesen Ort lieben. Die Luft, den Anblick, die Geräusche.“
Sie schaut mir in die Augen. „Was fühlst du?“
Wahrheitsgemäß antworte ich: „Ich fühle mich entspannt und befreit, so als wäre alles in Ordnung.“
„Gut, dann bist du bereit für Schritt 2.“
Ich wusste nicht, dass dies ein Programm sein soll, das wir hier zusammen durchziehen, aber ich bin bereit, ihr zu folgen, wo immer sie auch hingeht. Wir helfen uns gegenseitig, aus dem Boot auszusteigen. Während ich das Boot wieder vertaue, entfernt sie sich schon wieder in eiligem Tempo. Ich nehme mir noch einen Moment Zeit, um meine Waffe in den See zu werfen, bevor ich hinter ihr her hechte. Sie hat es bemerkt.
„Was war denn das?“
„Nicht so wichtig.“
Sie weiß schon wieder ganz genau, wo sie hin will. Es geht jetzt wieder in Richtung Innenstadt. Ihr Ziel scheint die große Konzerthalle zu sein. Es scheint heute irgendein klassisches Stück gespielt zu werden, wie ich dem Plakat entnehmen kann. Wir betreten den Eingangsbereich, wo ich bereits mein Portmonnaie zücke. Sie ist aber wohl dagegen. „Steck das weg, ich lade dich ein.“
Auch gut, denke ich, aber nicht ohne ein leicht mulmiges Gefühl. Wer weiß, was sie nun wieder vorhat. Sie schnappt sich ein Glas Rotwein von der Selbstbedienungstheke und geht damit die Treppe hoch zu einem der Eingänge, die zu den Tribünen führen. Ein sehr elegant gekleideter Herr fordert uns auf, ihm unsere Karten zu zeigen. In einem gekonnt inszeniertem Zusammenstoß übergießt diese unmögliche Frau doch glatt das schneeweiße Hemd des Herren mit dem gesamten Inhalt des Glases. „Oh Entschuldigung, das tut mir ja entsetzlich Leid!“ Nach einigen Entschuldigungen von uns beiden, eilt der junge Herr davon, um sich umzuziehen. Natürlich nutzen wir die Gelegenheit um uns die besten Plätze der Tribüne zu sichern. An der Dekoration bemerke ich, dass hier gar kein klassisches Stück gespielt wird, es ist wohl eher ein Musical. Die Tribünen füllen sich nun recht schnell, es schein bald loszugehen. Der mit Rotwein übergossene Herr, wird uns in diesen Menschenmassen wohl kaum aufspüren. Der Vorhang öffnet sich. Das Musical handelt von einem Menschen, der nur mit einem halben Gesicht auf die Welt kommt und Zeit seines Lebens ein Außenseiter bleibt. So lange, bis er tatsächlich einen wirklichen Freund findet. Die Musik ist wirklich schön und geht unter die Haut. Meine alte Freundin nimmt schon wieder meine Hand. Am Schluss sagt der Freund des Protagonisten zu ihm: „Für mich bist du nicht behindert oder eingeschränkt. Du bist ganz. Du bist perfekt.“ Danach folgt der Abschluss-Song und ich bin wirklich gerührt. Ich schaue in ihre graublauen Augen und sehe, dass sie glänzen. Sie schaut auf die Leute um uns herum, die alle hingerissen scheinen von dem letzten Lied des Musicals.
„Was denkst du, warum sind sie alle hier? Warum sind wir hier?“
„Wegen der guten Unterhaltung?“ sage ich mit Unschuldsmiene, obwohl ich natürlich weiß, dass sie auf etwas ganz anderes hinaus will. Ich warte ab, denn ich möchte lieber ihre Antwort hören.
„Ich denke, wir sind hier, weil wir die Musik lieben und die unendliche Zahl an Geschichten, die das Leben schreibt.“
Wieder schaut sie mir tief in die Augen: „Was fühlst du?“
„Ich fühle mich, als würde die Musik mich von innen erwärmen. Als wäre alles in Ordnung und ich wäre zur richtigen Zeit am richtigen Ort – mit dem richtigen Menschen.“
„Lass uns weitergehen.“
In einer großen Menschentraube verschwinden wir aus der Konzerthalle. Mit dem gewohnt zügigen Schritt eilt sie voraus. Wo es wohl jetzt wieder hingeht?
Ich kann es kaum fassen, als sie vor dem städtischen Krankenhaus zum Stehen kommt. Sie zieht mich am Ärmel, und manövriert mich durch die Eingangstür. Von dort geht es direkt in einen Aufzug, vorbei an einer sehr vertieften Krankenschwester an der Information. Meine Freundin wird so schnell, dass ich nicht einmal die Gelegenheit habe, die Schilder zu lesen, die mir verraten würden, wo es eigentlich hingeht. Da sie langsamer wird, denke ich, dass wir langsam am Ziel sind, aber alles was ich sehen kann, sind merkwürdige Glaskästen. Als ich näher trete, wird mir klar, dass wir in der Säuglingsstation gelandet sind. Die meisten der Neugeborenen schlafen, aber ein besonders munterer Junge schaut mich an. Ich muss wirklich lächeln über dieses winzige Menschlein. Er beobachtet mich ganz genau, dann lacht er zurück.
Meine alte Freundin legt den Arm um mich. „Wusstest du, dass sie schon direkt nach der Geburt Gefühle empfinden? Und sogar die Gefühle anderer wahrnehmen können?“
„Sie sind wirklich großartig.“
Ich habe erwartet, dass sie mir jetzt die gleichen Fragen stellt wie zuvor, aber das tut sie nicht. Stattdessen sagt sie mir, dass ich die Augen schließen soll. Obwohl sie manchmal verrückte Dinge tut, vertraue ich ihr. Sie gibt mir einen langen leidenschaftlichen Kuss auf den Mund, der mich in die Knie gehen lässt.
Als ich mich endlich wieder gefasst habe, öffne ich die Augen wieder. Sie ist weg. Sie ist verschwunden und ich weiß nicht einmal ihren Namen. Ich laufe einer Hebamme in die Arme, die zornig fragt, was ich hier zu suchen habe. Ich gehe nicht weiter auf sie ein, flitze dafür durch die Gänge. So weit kann sie doch in der kurzen Zeit gar nicht gekommen sein. Verzweifelt beschreibe ich einer der Krankenschwestern, wie sie aussieht. Sie nennt mir tatsächlich eine der Zimmernummern. Aber sie ist doch keine Patientin hier. Oder etwa doch? Ich muss dem Hinweis nachgehen.
Und tatsächlich, da liegt sie, meine stürmische Freundin liegt in einem der Krankenhausbetten. In ihrem weißen zerknitterten Nachthemd sieht sie aus, als würde sie schon seit Wochen dort liegen.
„Was soll das?“ frage ich entrüstet. Sie lacht wieder.
„Bist du wirklich krank oder bist du wegen der freien Kost und Logis hier?“
Sie kontert wieder mit einer Gegenfrage: „Warum bist du hier?“
„Weil ich dich liebe.“

 

Liebe Leser,
ich freue mich über jegliches Feedback zu meiner ersten (philosophisch-esoterischen) Kurzgeschichte.
Am meisten interessiert mich, welche Emotionen in euch ausgelöst werden, wenn ihr sie lest.

Liebe Grüße,
Lumina

 

Hallo Lumina,

willkommen hier auf kg.de. Leider muss ich dir sagen, dass dieser Text keine Geschichte ist. Es ist ein Räsonieren über das Leben und das Wesen der Liebe, eine Rückschau und eine Beurteilung des eigenen Lebens, aber keine Geschichte.

Und wenn du fragst, welche Emotionen dieser Text ausübt, dann muss ich dir sagen: keine, er löst nur Gedanken aus, bedient nur den Verstand. Man kann viele schöne Gedanken über die Liebe schreiben, aber nur wenn du Gefühle darstellst, sie in einer Handlung zeigst, wirst du auch beim Leser Emotionen erzeugen können. Der Schlüssel ist, die Sinne in der Fantasie des Lesers zu bedienen. Er muss riechen, schmecken, sehen, hören und tasten können.

Das Positive am Text ist, dass er fehlerfrei ist und dass man merkt, dass du mit Sprache umgehen kannst.

Gruß
Andrea

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe Lumina,
herzlich willkommen!

Und schon geht’s los:
Dir liegt ja sehr daran zu erfahren, wie deine Geschichte wirkt.
Und ich kann dir sagen, bei PSS, dem alten Nietzsche-Afficionado, bist du damit genau an der richtigen Adresse. :peitsch: :D

Deine Prota. läuft durch eine schwarzweiße Welt, in der das Gute vordefiniert ist, genau wie das Böse/Schlechte/Dunkle. Da wird gnadenlos moralisiert, so weit, dass sogar der Sternentod dem Reich des Dunklen zugesprochen wird.
Der Sternentod, Mensch!
Der Anfang von Allem, die Bedingung von Allem! An dieser Stelle war ich kurzzeitig so verblüfft, dass mich der von der Mannigfaltigkeit der Todfeinde umzingelte Welpe nur noch marginal berühren konnte, genauso wie die erwähnte Adlerbrutalität, bei der sich mein Kopf von ganz allein schüttelte.
Ist dir der Begriff Anthropomorphismus bekannt? Selbst Kant schrieb: Der Instinkt ist die Stimme Gottes – und damit per definitionem gut: Das Gute steckt in Dingen, bei denen rezente Bewohner der westlichen Hemisphäre angeekelt weggucken. Und Nietzsche schreibt, dass die Lust am Werden eine Lust am Zerstören mit einschließt.
Leider zieht sich das durch den gesamten Text, der m.E. sehr viel esoterischer als philosophisch ist. Grundsätzlich ist es – gelinde gesagt – sehr problematisch, der Natur in all ihren Erscheinungsformen moralisierend beizukommen. Der Versuch muss scheitern.

Und dein(e) Prota. hat sich bereits für eine Seite entschieden? So richtig und definitiv? Das lässt dein Text zumindest denken. [Ich frage mich ernsthaft: Was ist das für ein Mensch? Und: Möchte ich so einen Menschen kennen lernen? Das sind eher die, denen ich die Tür vor der Nase zu schlage, bevor sie den Satz Haben Sie schon über Gott na— zu Ende formulieren können.]

Und das Paradoxe ist ja, dass du einen Absatz drüber sagst:

Er weiß, dass er in jedem Augenblick seines Lebens die Wahl hat, welche Seite der Dinge er betrachtet.
Was denn jetzt?

Sei mir nicht böse, dass ich so über dich herein breche, aber dieses definitive Gut/Böse mit Welpenanstrich macht mir immer Sodbrennen. Ganz schlimm.

Ich weiß auch gerade nicht, wo ich deinen Text einordnen soll. Er ist so esoterisch, dass ich die Linie darunter gerade gar nicht zu erkennen in der Lage bin. Deine Verwendung der Begriffe Liebe und Liebender sind für mich nicht schlüssig, und daraus ergibt sich, dass deine Herleitung des Zum-Liebenden-werden hakt. Am Ende stellt man sich die Frage nach der Henne und dem Ei.

Finden kann sie nur der Liebende.

Die Liebe kann nur der Liebende finden, und wer die Liebe gefunden hat, ist ein Liebender? Da ist ein logischer Fehler drin, auf dem du den ganzen Text deines/r „missionarischen“ Prota. aufbaust.

Also bei mir weckt der Text wohl nicht das, was du dir erhoffst, sorry.
Aber ich bin da auch sehr empfindlich.
Warte mal, was die Anderen dazu zu sagen haben.

Gruß,
PSS

Nachtrag:
Leider muss ich Andrea Recht geben.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Lumina,

willkommen hier auf der Seite. Ich bin mir sicher, dass dir dein Text sehr viel bedeutet. Er drückt vermutlich eigene Erfahrungen und Entscheidungen aus.
Das Problem ist nur, dass dein Text keine Geschichte ist, sondern eine Art Predigt. Du erzählst nicht eine Handlung, ein Geschehen, sondern eine Botschaft.
Mal ganz abgesehen davon, dass ich persönlich von Esoterik nichts halte, ich finde immer, dass man sich damit ordentlich selbst was vormacht, ich halte auch nicht sehr viel von dem Inhalt deiner Botschaft. Das ist aber letztendlich völlig unwesentlich. Wichig ist nur, dass dein Text keine Geschichte ist.
Als Ansatz hätte ich es schon sehr spannend und interessant gefunden, wenn man erzählt, wie jemand nach langer Zeit in sein Heimatdorf zurückkehrt, was er erlebt, wenn er mit den Veränderungen konfrontiert ist. Vergleiche mit dem anstellt, wie er früher die Leute im Dorf gesehen hat.
Es gibt hier im Forum eine sehr schöne Geschichte von Fliege zu genau diesem Thema, vielleicht hast du Lust, sie mal zu lesen. Heißt: Ein Haus in Bresenhain.
Ja, leider kann ich dir nichts Besseres sagen. Dein Text würde halt eher in einen Blog gehören.
Was ich allerdings auch sagen will, ist, dass mir schon dein Stil auffällt. Mal abgesehen von einer angenehmen "Rechtschreibstabilität" (klingt selbstverständlich, ist es aber null, gerade, wenn ich an zahlreiche Texte der letzten Tage denke). Davon abgesehen schreibst du flüssig und angenehm. Vielleicht solltest du auf Wiederholungen achten und auf Formulierungen, die überhöhend wirken. Aber die Hauptsache auf einem Kurzgeschichtenforum, das ist nun mal die Geschichte.
Viele Grüße und viel Erfolg weiter
Novak

 

Vielen Dank erstmal für euer Feedback!

@Andrea:
Ja, du hast wirklich Recht, eigentlich ist es keine Geschichte, eher so etwas wie ein Monolog. Ich wollte ziemlich viel Inhalt unterbringen, daher hat's nicht mehr für eine wirkliche Handlung gereicht, was natürlich bei einer Geschichte eher ungünstig ist. ;) Ich werde das bei meinen künftigen Werken auf jeden Fall berücksichtigen. Dass mit dem Text nur der Verstand bedient wird, sehe ich aber anders. Wenn du genau darauf achtest, wirst du bemerken, dass jeder Gedanke, den du denkst, im Prinzip eine Emotion in dir auslöst, was im Allgemeinen auch nichts mit den Sinneswahrnehmungen (schmecken, sehen usw.) zu tun hat. Natürlich achten auch viele Menschen nur auf die äußerliche Realität und lauschen nicht in sich selbst hinein. Der Beweis, dass der Text eine Emotion auslösen kann, ist das "Sodbrennen", dass Sternenstaub beschreibt (als er den Teil mit dem Sternentod gelesen hat). Die Worte haben nicht mit seiner Weltanschauung übereingestimmt, daher hat er ein negatives Gefühl bekommen.

@PurerSternenstaub:
Auch aus deinem Feedback kann ich einigen Nutzen ziehen. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob du alles so verstanden hast, wie es gemeint war. (Was natürlich auch wichtig zu wissen ist, da das heißt, dass es eindeutiger werden muss). Also auch der Teil mit Sternentod und Welpe ist ein Teil der Gedanken des Protas (in meiner Vorstellung männlich) und spiegelt seine "Wahl" wider. Ok, ich bin davon ausgegangen, dass es auf die meisten Menschen negativ wirkt, wenn ganze Sterne draufgehen und eine Maus von einem Adler zerfetzt wird - mein Fehler.:Pfeif: Der Text sollte eigentlich weder moralisch noch missionarisch sein, denn ich sage nicht, dass es eine objektiv gute und eine objektiv schlechte Seite gibt. Ich meinte, dass es jeder für sich selbst definieren muss. Es ist keine Schwarz-weiße Welt, aber alles hat zwei Seiten und jeder entscheidet sich automatisch für eine. (Also aus Sicht des Einzelnen ergibt sich dann doch schwarz und weiß). Und am Ende wird auch klar, dass der Prota niemandem seine Meinung aufdrängen wird, daher musst du ihm auch nicht die Tür vor der Nase zuschlagen (Ich jage diese Zeugen Jehovas und Konsorten auch immer davon :lol:). Ich denke, der Prota würde eine angenehme Gesellschaft sein, weil er sich nicht über andere beschwert, außerdem ist er äußerst gut gelaunt und durch seine Einstellung kaum in der Lage seine gute Laune zu verlieren.

Ich weiß auch gerade nicht, wo ich deinen Text einordnen soll
Na, dann nenne ihn doch einfach revolutionär! :P
Die Liebe kann nur der Liebende finden, und wer die Liebe gefunden hat, ist ein Liebender? Da ist ein logischer Fehler drin, auf dem du den ganzen Text deines/r „missionarischen“ Prota. aufbaust.
Das stimmt, ich muss den Satz im ersten Teil verändern. Es fehlt noch der Übergang zum Liebenden.
Also bei mir weckt der Text wohl nicht das, was du dir erhoffst, sorry.
Vielleicht nicht unbedingt, was ich mir erhofft habe, aber dafür, was ich erwartet habe. Du hast mir wirklich sehr geholfen. Die Botschaft kommt noch zu krass rüber, ich muss erreichen, dass der Leser selbst die entsprechenden Schlüsse zieht und nicht das Gefühl hat, eine Predigt anzuhören und auf die Logik muss ich auch achten.

@Novak:
Danke auch an dich für deine konstruktive Kritik.

Ich bin mir sicher, dass dir dein Text sehr viel bedeutet. Er drückt vermutlich eigene Erfahrungen und Entscheidungen aus.
Teilweise hast du Recht, andererseits wäre ich gerne "so weit", wie der Prota. Es gelingt mir (noch) nicht so konsequent die Dinge so zu sehen wie er, aber es ist ein Ziel von mir. Den Text habe ich heute nachmittag aus einer Laune heraus geschrieben, daher hänge ich jetzt auch nicht so furchtbar dran.
Vielleicht solltest du auf Wiederholungen achten und auf Formulierungen, die überhöhend wirken.
Die Wiederholungen habe ich hauptsächlich bewusst eingesetzt. Ich finde immer, dass man etwas besser begreift, wenn derselbe Gedankengang beibehalten wird.

LG,
Lumina

 

Der Beweis, dass der Text eine Emotion auslösen kann, ist das "Sodbrennen", dass Sternenstaub beschreibt (als er den Teil mit dem Sternentod gelesen hat).
Da hast du was falsch verstanden. Nicht die Supernova macht mir Sodbrennen, sondern der dem ganzen Text unterliegende Tenor des Moralisierenkönnens, die Erdreistung, die dahinter steht.

Der Text sollte eigentlich weder moralisch noch missionarisch sein, denn ich sage nicht, dass es eine objektiv gute und eine objektiv schlechte Seite gibt.
Nein, aber Moral ist ja auch nicht objektiv, sondern immer subjektiv, immer ein Kind der Zeit, der Denktradition, der Umstände. Damit gibt es auch keine richtige/falsche Moral. Es ist immer eine Art Momentaufnahme, und unsere Gesetzesbücher sind der Versuch, den großen Begriff unserer kontemporären Moral in Worte zu fassen, wenn man so will.
Dein Text behauptet, man könne sich für eine Seite entscheiden - wie ein: "Entscheiden Sie sich bitte jetzt. Und zwar endgültig." Dabei ist es mit jedem Moralkonstrukt zu allen Zeiten an allen Orten doch in Wirklichkeit so: Jede neue Situation, in der unser Handeln andere Menschen betrifft, stellt eine Neubewertung des Konstruktes dar. Man nimmt die Moral immer wieder von Neuem an. Moral ändert sich über die Zeit. Dein Prota blendet diese Tatsache aber aus, aus seiner Sicht ist Moral definitiv. Jetzt kämpfe ich gerade mit dem Beispiel des entschuldigenden Notstandes, das sich mir förmlich aufdrängt, aber das ginge zu weit.
Und ich hoffe auch, dass der Text selbst nicht missionarisch sein soll, hab ich auch nicht behauptet. Ich sagte, dein Prota sei es.

Irgendwie habe ich gerade das Gefühl, zu weit auszuholen.

Was ich noch sagen will, ist: Nimm Andreas und Novaks Worte ernst. Das ist keine Geschichte. Arbeite daran, gib dem Kind eine Handlung.

Gruß
PSS

 

Hallo Lumina,

und willkommen auf kg.de!

In der momentanen Form fehlt deinem Text eine in Szenen dargestellte Handlung, sodass er nach unseren Kriterien keine Kurzgeschichte ist. Schreib ihn bitte so um, dass er dem Leser wenigstens an einigen Stellen zeigt, was die Protagonistin tut und erlebt!

Ansonsten muss ich den Text leider löschen.

Freundliche Grüße,

Berg

 

Hallo zusammen,

eigentlich war diese Geschichte mal ein philosophisch-esoterischer Monolog, jetzt ist aber etwas ganz anderes daraus geworden. Ich hoffe, sie ist euch nicht zu lang geworden. Freue mich über Feedback.

LG, Lumina

 

Hallo Berg,

ich habe die "Geschichte" komplett umgeschrieben (in eine wirkliche Geschichte mit Handlung), aber jetzt passt sie nicht mehr in die Kategorie Philosophisches, sie ist jetzt unter "Romantik". Du kannst diese Version hier also gerne löschen. Wenn dir das Umstände macht, kann ich es natürlich auch selber tun.

@Sternenstäubchen:
Mit dir würde ich gerne mal bei einer Tasse Tee über den Sinn des Lebens philosophieren:D, du machst dir viele Gedanken. Es würde mich freuen, wenn du die neue, völlig andere Version der Geschichte lesen würdest, die auch ohne Moral und Sternentod auskommt. (Unter Kategorie: Romantik).

LG, Lumina

 

Die umfangreichen Kommentare zur alten Version habe ich in das Thema eingefügt.

lg Berg

 

Hallo Lumina

Sie liest sich flüssig, die Geschichte, wenn auch etwas arg naiv. Vom Inhalt her dünkt sie mich wie ein Märchen, das abgehobene, das irreale, eine Scheinwelt in der sich deine Protagonisten bewegen. Doch das war ja wohl auch deine Absicht. Das, was du Liebe nennst, klingt mir allerdings etwas fadenscheinig, wenn auch schon erheblich besser, als der gelöschte Text.

Sie hat wirklich ein schönes ebenmäßiges Gesicht, trotz ihres Alters.

So ungewöhnlich ist dies doch nicht bei ihrem Alter.

Glühwürmchen, unzählige Glühwürmchen umschwirren das Ufer und erzeugen Spiegelungen auf der dunklen Wasseroberfläche.

Hast du schon mal Tausende Glühwürmchen zusammen gesehen? Es ist ein Erlebnis, doch reicht ihr aufleuchten, ihre Lumineszenz, nicht aus um eine Spiegelung zu erzeugen. Ein weiterer Fehler in dieser Fantasie ist, Ende Oktober leuchten Glühwürmchen nicht. Diese physikalische Eigenheit tritt nur einmal im Jahr für wenige Tage zu einem bestimmten Zweck auf.

Wir betreten den Eingangsbereich, wo ich bereits mein Portmonnaie zücke.

Portemonnaie

Wusstest du, dass sie schon direkt nach der Geburt Gefühle empfinden?

Na, na, bereits vor der Geburt ist das menschliche Wesen mit Empfindungen ausgestattet.

Es war mir nicht unangenehm zu lesen, auch wenn es mir von der Aussage her mehr ein anspruchsloser Text war. Allerdings wird er mir durch die Dürftigkeit seines Gehalts nicht lange in Erinnerung bleiben.

Schöne Grüsse

Anakreon

 

Servus Lumina,

bevor ich loslege noch eine Bemerkung.

SternenSTÄUBCHEN??? :peitsch:
Na ja. :)

Schau doch mal nach, ob du meine PN bekommen hast. Ich habe das dumpfe Gefühl, meine Nachrichten kommen nicht an, denn mein Postausgangsordner bleibt hartnäckigst leer. :hmm:

***

Zu deiner Geschichte.

Sie steht ja jetzt in Romantik, und das irritiert mich ehrlich gesagt ein bisschen. Ist es wirklich eine Liebesgeschichte? Da beißt sich was.

Den Anfang hast du ja - glaube ich - unverändert übernommen:

Alles hat sich verändert.
Ich habe mich verändert.
Mir ist noch immer bewusst, wie ich damals die Leute hier verdammt habe. Ich gönnte ihnen nicht ihr kleines tägliches Glück. Ihr Lächeln verfluchte ich, ihre Vitalität machte mich krank. Scheinheilig erschien mir ihre Freundlichkeit, ihre vielen Worte sinnlos und ihre Einstellungen verdreht.
Dein Prota hat sich also verändert. Der Text legt nahe, dass er sich von seiner früheren Einstellung mindestens distanziert hat.
Aber gleich darauf erfährt der Leser, dass dein Prota beim ersten Anblick einer der Menschen aus seiner Vergangenheit sofort Rachegedanken hat. Sogar eine Waffe hat er in seiner Tasche, und er sinniert darüber - sinngemäß - ob er nur einen, oder gleich mehrere umlegen soll.

:confused:
Was denn jetzt?
Du könntest jetzt argumentieren, dass er sich früher einfach alles gefallen ließ, sich nicht wehrte, dass er sich dahingehend verändert hätte. Aber dann widerspricht das dem, was du ihn eingangs über früher denken läßt.

Ich finde, da stimmt was hinten und vorne nicht. Vielleicht wolltest du einfach unbedingt den Anfang mit in die neue Geschichte nehmen, ich weiß nicht.

Und der Name ... also wenn man mal ein bisschen rechnet, dann müsste dein Prota so zwischen 30 und 40 Jahre alt sein. Wie ich. Damals war der Name Fynn unbekannt. Kein Mensch hieß so. Auch noch mit Y! Selbst Finn gab's nicht. Das sind so modische Namen, mit denen der Bildungsbürger heute seinen Nachwuchs beglückt.
Also ich will es ja nicht übertreiben, aber als ich den Namen las, da dachte ich sofort Nie. Im. Leben.

Und dann trifft er also die alte Frau. Ich finde Anakreons Bemerkung zum ebenmäßigen Gesicht zutreffend. Alter hat doch nichts damit zu tun. Entweder man hat es, oder nicht.
Dein Prota, der eben noch Amok-Tagträume hatte, setzt sich also neben die Frau. Und dann geht es los.
Ich kann mir nicht helfen, aber vor meinem inneren Auge spielten sich Walt Disney-Szenen ab. Eine kleine alte Frau rennt plötzlich durch die Gegend, wundersamerweise immer schneller als er, so zappelig, verstehst du?
Zappelzappel, Boot. Zappelzappel, Theater. Zappelzappel, Krankenhaus.
Die Frau kann nicht real sein, dachte ich mir, als ich das las, der halluziniert doch.

Und ich verstehe auch nicht, weshalb er sich in sie verliebt. Weil sie permanent gegen legitime Regeln verstößt?
In dieser Hinsicht bist du noch ganz nah an der Ursprungsversion deines Textes. Die Frau sieht nur ein einzige Seite.
Besonders an der Stelle mit dem Theater ist mir das aufgestoßen. Sie verschafft ihnen widerrechtlich und hinterhältig Zutritt zur Vorstellung, für sie ist es legitim, den Eintrittspreis zu prellen. Und dann steht sie mit ihm in der Menge und fragt ihn, warum die Leute alle hier sind. Aus Liebe zur Musik natürlich. Ich habe mich sofort gefragt, ob sie die Frage nach dem Warum spielen diese Künstler auf der Bühne eines Theaters und nicht auf der Straße? absichtlich unterschlägt.
Ich meine, sie weigert sich, für etwas zu zahlen, dass sie aber nur deswegen genießen kann, weil die, die ihr das Medium, das sie so liebt und braucht, liefern, es nur deswegen tun können, weil sie es sich leisten können, ihre Zeit damit zu verbringen, da sie davon leben können.

Oder anders:
Die Alte zieht auch illegal Musik aus dem Internet und kann nicht verstehen, was daran falsch sein soll, weil sie Musik doch liebt.

Verstehst du?

Dann sind sie im Krankenhaus, und irgendwie bestätigt sich meine Vermutung über den Realitätsgehalt der Frau. Es war alles nur eine Erscheinung, denn in Wahrheit liegt sie auf der Station. Und dann sitz ich hier und frage mich, wieso er sich nun verliebt hat. Weil sie frank und frei Regeln bricht? Ich frage mich, wieso hat sie ihn ausgewählt? Ist er vielleicht nicht der Erste, mit dem sie das gemacht hat? Und: Wieso sollte er jetzt anders reagieren, begegnete ihm wieder einmal eine alte Schulbekanntschaft?

Also aus deinem ursprünglichen Monolog ist tatsächlich eine Geschichte geworden.
Der Sinn wird mir aber nicht klar. Dafür sind zu viele Widersprüche drin.
Sorry.

Ich würde sagen, geh weg von deinem Ursprungstext, mach was ganz Neues.

Gespannt,
PSS

 

Hey CIGAM,

zunächst einmal etwas vorne weg: Ich hab in den Kommentierungen dieses Werkes (wie auch in der Kommentierung eines meiner Werke) zu meinem Erstaunen wieder einmal lesen müssen, dass es sich bei dem kommentierten Werk nicht um eine Geschichte handeln soll.

Nun, die Kommentare kommen ja noch von einer anderen Version als die, die Du jetzt gelesen hast. Man sollte sie auf keinen Fall auf den vorliegenden Text beziehen ;).
Vielleicht nicht optimal, dass die hier rübergeschoben worden sind, weil sie wirklich nichts mehr mit der Story gemein haben.

Was unterscheidet einen beliebigen Text von einer KG - dazu kannst Du hier nachlesen :

Was ist eine KG und auch eifrig mitdiskutieren.

Beste Grüße Fliege

 

Hallo zusammen!
Na, da haben sich ja inzwischen noch einige Kommentare angesammelt, auf die ich natürlich alle gerne eingehen möchte.


@Anakreon:
Dass die Geschichte so naiv ist, finde ich nicht, aber Liebe wirkt aus einer großen Distanz betrachtet häufig naiv. Ich kann mir schon vorstellen, dass die Erlebnisse mit der 60jährigen für Fynn sehr außergewöhnlich sind, verglichen mit dem, was er sonst Tag für Tag erlebt hat.
Deine Anmerkung zu dem Gesicht der 60jährigen kann ich nachvollziehen. Ich wollte eigentlich schreiben, dass sie eben ungewöhnlich wenig Falten hatte, war einfach nicht so gut ausgedrückt.
Achja und die Glühwürmchen-Geschichte: Ich sehe bei meinem abendlichen Hundespaziergang im Wäldchen häufiger viele (wenn auch nicht unzählige) Glühwürmchen, die sich auch einmal in einer Pfütze gespiegelt haben, deswegen habe ich das auf den See übertragen. Aber Ende Oktober dürfte damit wirklich Schluss sein, da hast du sicher Recht. Vielen Dank jedenfalls für diesen Hinweis! Ich achte im Allgemeinen eher selten auf den Realitätsbezug, da das immer etwas einschränkend wirkt (ich gelobe Besserung).
Natürlich hast du auch damit Recht, dass Babys schon im Mutterleib Gefühle empfinden. Ich hätte ehrlich gesagt nicht vermutet, dass das hier jemand weiß, ich dachte eher, dass sich alle wundern, dass sie schon von Anfang Gefühle interpretieren können.

Es war mir nicht unangenehm zu lesen
Na, das ist doch schonmal was. ;-)
auch wenn es mir von der Aussage her mehr ein anspruchsloser Text war. Allerdings wird er mir durch die Dürftigkeit seines Gehalts nicht lange in Erinnerung bleiben.
Du stachelst meinen Ehrgeiz an. Ich hoffe, ich kann auch eines Tages eine Geschichte verfassen, die selbst dich aus den Socken haut. Auch wenn man es natürlich unmöglich allen Recht machen kann...


@Sternenstäubchen ^__^ *ich wusste, dass es dich ein bisschen
ärgern würde, sorry, konnte einfach nicht
anders.*
Achja, deine PN habe ich bekommen, keine Sorge. Unter der Woche habe ich aber momentan keine Zeit, um in Foren herumzuwüten, daher konnte ich mich nicht früher melden.
Du hast völlig Recht mit dem Anfang, der passt jetzt nicht mehr. Ich habe eben am Anfang gedacht, ich lasse ihn einfach mal stehen und habe dann vergessen, ihn wieder rauszunehmen.
Was den Namen Fynn angeht, werde ich nochmal recherchieren. Ich weiß, dass Finn erst jetzt ein Modename geworden ist, aber vielleicht gibt es Fynn noch in einer anderen Sprache. Ich wollte einfach nicht so etwas wie Helmut oder Gerhard nehmen und auch nicht Florian oder Alexander, es sollte ein wenig außergewöhnlich sein. Fällt dir ein besserer Name ein?
Und es stimmt, es hat ein bisschen was von Walt Disney. Aber hast du etwa was gegen Walt Disney? :P Aber diese Hetzte, die da entstand, war vielleicht auch deswegen, weil ich die Story am Sonntag Abend geschrieben habe und am Schluss schnell fertig werden wollte, um am Montag nicht als Scheintote zur Arbeit zu gehen...
Deine Bedenken zur Ethik/Moral der Frau kann ich nicht nachvollziehen. Ich gehe davon aus, dass sie überhaupt kein Geld hat, aber sehr geschickt darin ist, trotzdem auf nichts verzichten zu müssen, auch wenn sie damit gegen gewisse gesellschaftliche Konventionen verstößt. Wenn sie Fynn nicht "umgedreht"hätte, hätte der wahrscheinlich irgendwann die ganze Stadt totgeballert und das wäre dann doch etwas verwerflicher finde ich.

Ich frage mich, wieso hat sie ihn ausgewählt? Ist er vielleicht nicht der Erste, mit dem sie das gemacht hat? Und: Wieso sollte er jetzt anders reagieren, begegnete ihm wieder einmal eine alte Schulbekanntschaft?
Wenn eine Geschichte Fragen aufwirft, ist das ja an sich nichts Schlechtes finde ich (gerade die ersten beiden Fragen). Wenn er jetzt wieder auf Isabella treffen würde, hätte er zumindest schonmal keine Waffe mehr dabei. Außerdem denke ich, dass er auch insgesamt entspannter wäre und die Vergangenheit ruhen lassen kann, weil er durch die 60jährige mehr im Hier und Jetzt lebt.

Ich würde sagen, geh weg von deinem Ursprungstext, mach was ganz Neues.
Schon passiert. :) "Die Verleihung" im Bereich Philosophisches ist mein neuestes Werk. Die Idee dazu ist mir auf einer Busfahrt letzte Woche gekommen. Wenn du Lust hast, schau mal rein.

@CIGAM:
Vielen Dank für deinen Kommentar. Du bist der Erste, der mich nicht in Grund und Boden kritisiert, danke dafür, auch wenn ich das durchaus ab kann (fördert bei mir nur den Ehrgeiz). :) Mein erster Versuch war aber wirklich nur ein Monolag, da gab es eigentlich gar keine erzählte Handlung, bis auf den indirekten Hinweis, dass der Prota durch die Straßen der Stadt läuft. Ich kann sie dir per PN schicken, wenn du näher interessiert bist. ;)
Aber ich bin froh, dass dir die künstlerische Freiheit auch wichtiger erscheint, als ein zu eng eingegrenzter Begriff "Kurzgeschichte" und du hast sogar Belege angeführt. Ich sehe das jedenfalls genauso.
Deinen Verbesserungen kann ich allen zustimmen (und werde sie auch umsetzen), nur das "schlohweiß" steht sogar im Duden (sogar mit dem Beispiel schlohweißes Haar bei älteren Menschen). Gib es mal bei google ein.

Das Ende ist zu überspitzt dargestellt. Eine romantische Bootsfahrt, ein Musical und ein Besuch auf der Säuglingsstation lassen deinen Prot. hier in atemberaubender Geschwindigkeit vom Saulus zum Paulus werden. Ich denke, dass ein Mensch mit einer solchen Kindheit (so, wie Du sie hast kurz aufblitzen lassen), der mit geladener Waffe durch seinen alten Heimatort läuft..... Da bin ich doch sehr skeptisch. Und ich denke Du auch.
Ja, ist schon ein extremer Kontrast. :) Andererseits ist das, was er da mit der 60jährigen erlebt auch wirklich nicht alltäglich. Ich kann mir vorstellen, wenn man das wirklich erlebt, dass es wirklich das Potenzial hat, einen Menschen zu verändern. (Vielleicht auch nur solange, bis er wieder ihn seine alten ursprünglichen Muster verfällt, aber so fürs Erste...)
Vom Schreibstil hat es mir jedoch wirklich gut gefallen und zeigt, wie Novak zutreffend schon festgestellt hat, dass Du sprachlich begabt und hier keinesfalls fehl am Platz bist.
Insgesamt habe ich die Geschichte gerne gelesen.
Vielen Dank, das freut mich. Ich habe sie auch gerne geschrieben (Das ist wichtig beim Schreiben finde ich, dass man es gerne tut).


Liebe Grüße, Lumina

 

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