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Der letzte Gott

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19.10.2003
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Der letzte Gott

Er stand da, Stirn und Handflächen an die kühle Oberfläche des Sichtfensters gelehnt. Wie jedesmal war er vom Anblick des blauen Planten fasziniert. Gerne wäre er dort unten gestanden, an der Küste eines Ozeans und hätte einen Sonnenaufgang auf der Oberfläche der Erde erlebt. Aber das war unmöglich. Die radioaktive Kugel dort unten war militärisches Sperrgebiet. Ihm blieb nichts anderes als der Blick auf diesen kalten, beinahe metallisch glänzenden, blauen Himmelskörper, der in ihm beinahe soetwas wie Heimweh hervorrief, obwohl er seinen Fuß noch nie dorthin gestetzt hatte und es auch nie tun würde.

Das Jahr 253 A.E., das zweihunderdreiundfünfzigste Jahr des großen Exodus der Menschheit von der Erde wird geschrieben. Auf Exodus Base leben nahezu eine Milliarde Menschen, die Nachkommen der berlebenden des dritten Weltkrieges. Bevölkerung, Wirtschaft und Gesellschaft sind absolut stabil. Seit zehn Jahren, fünf Monaten und acht Tagen läuft das Exodus II Programm. Eine gewaltige Flotte wird gebaut, eine Flotte, die die Menschheit in eine neue Zukunft tragen wird. Und heute ist es soweit: das letzte Schiff der Flotte wird vollendet.

Er wußte er hatte sich richtig entschieden. Lange Zeit hatte er nachgedacht und war zum Schluß gekommen, dass sich die Menschen niemals ändern würden. Noch immer waren die Militärs an der Macht, tortz allem was sie dieser majestätischen blauen Perle, diesem Lichtpünktchen in der allgegenwärtigen Finsternis, dieser Mutter des Lebens angetan, ja sie geradezu geschändet hatten. Er hatte sorgfältig die Baupläne der Antimateriereaktoren studiert und als Engineer Commander, dem letzten und obersten Verantwortlichen für den Raumschiffbau, war es ihm ein leichtes gewesen sie ganz leicht zu modifizieren. Er lächelte. Sie zu verbessern.

Er ist der letzte aller Menschen, die sich zum Gott erheben. Als die Flotte startet und die Reaktoren schließlich auf volle Leistung bringt fährt ein Lichtblitz wie ein riesiges Flammenschwert durch das All und der letzte Gott lacht in dem Augenblick, in dem sich die Zukunft der Menschheit in interstellare Asche verwandelt.

 

Moin :)

Erst mal zu formalen Kritik:

Leider >beschreibst< du Deinen Protagonisten nur mit "Er" gleich das erste Wort ist "Er", da gäbe es doch viel besseres: Schließlich steht "Er" ja ziemlich nachdenklich da am Fenster, drück das durch die beschreibbung seiner Körperhaltung ect aus... charakterisier den Mann etwas geb ihm einen namen...

Dann hast du da dauern zeitwechsel drinnen obwohl beides ja Zeitgleich geschieht... die Menschen verlassen die Erde und dein Char weis das die Flotte explodieren wird...

Was ist denn bitte ein Engineer Commander?

Was mich inhaltlich stört: warum sprengt er die Schiffe in die Luft? Ich meine die Menschheit lebt doch eh schon nicht mehr auf der Erde sondern auf irgendeiner Basis....

Er könnte doch froh sein das die Leute abhauen...

Irgendwie überzeugt mich die Geschichte nicht wirklich, ein wenig ausbauen, die zeitwechsel korrigieren das Handeln des Hauptchars verständlicher machen dann wird es eine lesbare Geschichte die zwar nicht neu ist aber solide SF :)

 

Hallo moonwalk,

zunächst einmal herzlich willkommen auf kurzgeschichten.de! :thumbsup:

Als erstes eine Bitte: geh Deine Geschichte doch noch einmal durch, es gibt eine ganze Reihe Tippfehler (z.B. "berleben" statt "überleben"), die Du sicher findest und leicht verbessern kannst. Klick dazu einfach auf "Beitrag bearbeiten".

Sprachlich schreibst Du gar nicht schlecht. Zwar nicht herausragend, vor allem viel zu kurz, aber immerhin benutzt Du ein paar Bilder - wenngleich die ("Perle") ein wenig abgedroschen sind. Du wählst einen pseudodramatischen Stil: Mit dem ständigen "Er" verkündest Du schon am Anfang, dass diese Figur etwas dramatisches tun wird. Aber die Geschichte ist viel zu kurz, als dass wirklich Spannung aufkommen könnte. Im Grunde ist sie völlig facettenhaft, eigentlich beschreibt jeder Absatz (bis auf den letzten) nur je ein sehr einfaches Standbild. Es geschieht fast gar nichts. Da keine Spannung entsteht, wirkt das Ende auch völlig konstruiert, mal abgesehen davon, dass es nicht überzeugend ist. Bei jedem größeren technischen Projekt (vor allem wenn das Militär beteiligt ist) gibt es Sicherheitsmechanismen, die es unmöglich machen, als Einzelperson einen derartigen Sabotageakt auszuführen, und das auch noch quasi mit links.

Damit bin ich auch schon bei der Textaussage. Du kennst den Begriff "Rosa Brille"? Nun, Du trägst eine Graue. Du leistest Dir eine grobe Vereinfachung, postulierst mal eben den dritten Weltkrieg samt radioaktiver Verseuchung und wirfst eine Milliarde Individuen in eine einzige Schublade. Du machst es Dir einfach zu leicht. Natürlich ist Deine Geschichte eine Art Warnung, und nicht mehr. Aber indem Du eine strafende Gottfigur schaffst, hebst Du den moralischen Zeigefinger derart hoch, dass jede Wirkung ausbleibt. Wenn Du den Lesern eine moralische Botschaft mitteilen willst, musst Du das heutzutage einfach subtiler machen. Holzhammer-Moral wirkt in Märchen und bei Kindern, nicht bei erwachsenen Lesern des Fernsehzeitalters.

Fazit: Sprachlich brauchbar, inhaltlich banal.

Uwe
:cool:

 

Hi moonwalk,
willkommen im Club.

Leider hast du dir für deinen Einstand eine recht unausgegorene Geschichte ausgesucht.
Wie meine beiden Vorgänger bereits gesagt haben, ist einmal zu bekriteln, dass die Geschichte zu kurz ist, wodurch der eigentliche (und einzige) Handlungspart konstruiert wirkt.

Prinzipiell bin ich auch ein "Fan" von der Idee, einer unbewohnbaren Erde, due du ja auch nett beschreibst. Aber wir erfahren nichts über deinen Charakter (nicht einmal den Namen). Warum löscht er eine MILLIARDE Lebewesen aus? (Abgesehen davon, dass ich mir einen solchen Exodus nur schwer vorstellen kann) Doch wohl kaum, nur weil er glaubt, dass es die Menschheit auf einem anderen Planeten nicht besser machen wird?

Alles in allem fehlen die Spannung, die Handlungen und die Charaktere. Baue das ganze aus (und korrigiere die Rechtschreib- und Tippfehler aus)
Bin gerne bereit auch eine verbesserte Version zu kritisieren (auch im positiven Sinn).

glg Hunter

 

Ersteinmal danke für die sehr konstruktive Kritik. Die Geschichte ist überaus unausgegoren, immerhin habe ich sie auch erst man Samstag verfasst, keine Frage, aber die Zeitwechsel sind beabsichtigt und meiner Meinung nach ist das Fehlen von Namen bezeichnend für die 'klassische' Kurzgeschichte, wenn diese auch nicht unbedingt in der Science Fiction angesiedelt sind.

So, doch nun frisch ans Werk: werde das Ding überarbeiten und anschließend hoffe ich, dass ihr der Geschichte etwas freundlicher gesonnen seid.

so long

 

Wenn die Zeitwechsel beabsichtigt sind: Wie erklären sie sich?

*grade nicht durchblick* :D

 

Die handlung mit dem ominösen 'er' spielt bevor die Flotte gebaut wird, aber nach distanzierterem Betrachten meines Werkes glaube ich, dass das wirklich überhaupt nicht rauskommt.

 

Ja, aber so dachte ich es mir auch: Der 2. und 4. Absatz finden zeitlich nach dem 1. und 3. statt, der 2. ist eigentlich nur eine Welt-Beschreibung. Übrigens: "Das Jahr ... wird geschrieben" ist unschön. Besser: "Man schreibt das Jahr ...".

 

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