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Der letzte Auftrag

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04.11.2018
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Der letzte Auftrag

Es ist viel zu kalt, viel zu dunkel und viel zu riskant. Diese Gedanken schossen mir immer wieder durch den Kopf. Doch nichts auf der Welt würde jetzt noch etwas an meiner Situation ändern können. Außer..
Nein! Ich schüttelte den Kopf. Nein, soweit würde ich niemals gehen können. Schon allein der Kinder wegen. Ich atmete noch einmal tief durch, bevor ich wieder hinter dem Eisenträger des Kranes hervorschaute. Allerdings nur so viel, dass man mich dahinter nicht erkennen konnte. Nichts. Wie lange sollte ich denn noch auf diesen Mistkerl warten? Ungeduldig drückte ich mich zurück an den Stahlträger. In dem kargen Licht des Mondes konnte ich meinen Atem sehen. Wärmend rieb ich meine Finger aneinander, ohne Erfolg.
„Fuck“, flüsterte ich leise.
„Hallo?“ Ich zuckte zusammen. „Ist da jemand?“, fragte die Stimme ängstlich. Seltsam, irgendwie kam sie mir bekannt vor. Ohne weiter darüber nach zu denken, schüttelte ich den Kopf. Es sollten mein letzter Auftrag sein, so hatte es der Boss gesagt, so hatte er es versprochen gehabt.
Und nun war der Zeitpunkt gekommen. Zur Sicherheit strich ich über das kalte Metall meiner Waffe. Perfekt. Lauter Kies, der von harten Schuhsohlen verdrängt wurde, ließ allerdings nur erahnen, dass er näher kam. Doch wo genau er nun stand, wusste ich nicht. Warum musste es auch unbedingt hier auf dieser verdammten Baustelle sein? Warum dann auch noch im Dunkeln?
„Halllloooo!“
Vorsichtig drückte ich mich an den Stahlträger entlang, bis ich wieder freien Blick auf die Fläche der Leeren Baustelle hatte. Nichts. Verdammt, wo war der Typ?
Gerade als ich mich wieder zurückziehen wollte, entdeckte ich ihn endlich. Er stand nur etwa 100 Meter von mir entfernt. Weit genug, dass er mich niemals entdecken würde, aber nah genug um ihn mit einem einzigen Schuss zu töten. Das Knirschen unter seinen Schuhsohlen verhieß nichts Gutes. Denn plötzlich kam er direkt auf mich zu. Scheisse! Ich schloss die Augen, griff nach der Waffe und hielt den Atem an. Verschwinde Junge. Doch die Schritte bewegte sich weiter auf mich zu. Also gut. Ich atmete noch einmal tief durch und fing gedanklich an zu zählen. 23,22,21 Ich sprang mit einer beachtlichen Schnelligkeit aus meinem Versteck hervor, streckte die Waffe von mir weg und ließ meinen Finger auf den Abzug gleiten. Doch kurz bevor ich den Schuss auslöste, gefror mir sämtliches Blut in den Adern. In der Ferne hörte ich einen Zug über die alte Brücke krachen. Es war das letzte Geräusch, das ich hörte, bevor die Kugel ihr Ziel erreichte. Hunderte von Gedanken schossen mir durch den Kopf, doch nur einer wurde mir bewusst.
„Das würde dein letzter Auftrag sein, danach kannst du dich um deine Frau und deine 2 Kinder kümmern.“
Jetzt wusste ich, warum der Boss meinen geliebten Jeremy nicht erwähnt hatte. Jeremy, das dritte und älteste Kind, das nun Blutüberströmt in meinen Armen lag.

 

Hallo @Miss_Kreativa,

und willkommen bei uns!

Ich steige gleich direkt ein.

Diese Gedanken schossen mir immer wieder und wieder durch den Kopf.

Wenn es schon "immer" und "wieder" ist, braucht es nicht noch ein "wieder", denn es ist ja schon "immer wieder". Wenn du es unbedingt stärker verstärken möchtest, als es bereits verstärkt ist, rate ich zu immer und immer wieder. Bräuchte es aber nicht unbedingt.

Doch nichts auf der Welt würde jetzt noch etwas an meiner Situation ändern können.

Vielleicht hier ein schönerer Konjunktiv mit hätte können statt "würde können"?

Außer..
Nein! Ich schüttelte den Kopf. Nein, soweit würde ich niemals gehen können.

Wenn ich nicht einmal weiß, wie weit er niemals gehen könnte, dann interessiert mich auch nicht, dass er darüber nachdenkt. Warum? Weil ich nichts Neues über die Figur erfahre. Sag uns doch, was er nicht tun würde. Dann würden wir ihn gleich besser kennen.

Ich atmete noch einmal tief durch, bevor ich wieder hinter dem Eisenträger des Kranes hervorschaute.

Mag Geschmackssache sein, aber hier würde ich schon noch näher darauf hinweisen, wo genau sich deine Figur befindet. Sonst wirkt es einfach merkwürdig.

Wärmend rieb ich meine Finger aneinander, ohne Erfolg.

Man kann die Finger nicht wärmend aneinander reiben. Man kann sie nur aneinander reiben, um sie zu wärmen. Aber mal ganz abgesehen davon: Finger? Wieso nicht Hände? Auch das finde ich merkwürdig.

„Fuck.“, flüsterte ich leise.

Die direkte Rede braucht keinen Punkt, wenn danach ein Redezusatz steht. Weiß ich auch erst, seit ich hier angemeldet bin :P

„Hallo?“ ich zuckte zusammen.

"ich" gehört groß.

Ohne weiter darüber nach zu denken, schüttelte ich den Kopf.

Erstens: nachzudenken gehört zusammen.
Zweitens: Er schüttelt also ohne Grund den Kopf? Warum ist es dann für mich als Leser relevant? Ich dachte nicht weiter darüber nach würde reichen.

Es sollten mein letzter Auftrag sein, so hatte es der Boss gesagt, so hatte er es versprochen gehabt.

So hatte er es versprochen lautet das korrekte Plusquamperfekt. Außerdem: wieso "Es"? Was ist es? Ich denke, du meintest das, wenn du auf die Gesamtsituation hinweisen wolltest. Noch etwas fällt mir jetzt auf: da steht "sollten".

Und nun war der Zeitpunkt gekommen.

Die Vorzeitigkeit finde ich hier fehl am Platz. Es geht ja hier um einen Zeitpunkt, der innerhalb des epischen Präteritums ist, und nicht davor.

Zur Sicherheit strich ich über das kalte Metall meiner Waffe. Perfekt.

Und inwiefern wird die Situation dadurch sicherer?

Lauter Kies, der von harten Schuhsohlen verdrängt wurde, ließ allerdings nur erahnen, dass er näher kam.

Ist das lauter Kies oder lauter Kies? In dem Fall könnte nämlich beides zutreffen, was das ganze etwas ... merkwürdig macht.
Das "allerdings" in diesem Satz ist mir auch ein Rätsel. Das Wort allerdings bedeutet doch so etwas wie den gegebenen Umständen nicht entsprechend, das heißt, es braucht irgendeinen Bezug, den ich hier aber nicht ausmachen kann.

Vorsichtig drückte ich mich an den Stahlträger entlang

Mir ist zwar klar, was du damit sagen willst, aber semantisch ist es nicht möglich, sich an etwas entlangzudrücken, und das erkennst du wahrscheinlich schon am Wort, dass ich hier verwenden musste – entlangdrücken.

bis ich wieder freien Blick auf die Fläche der Leeren Baustelle hatte.

"Leeren" klein.

Gerade als ich mich wieder zurückziehen wollte, entdeckte ich ihn endlich. Er stand nur etwa 100 Meter von mir entfernt. Weit genug, dass er mich niemals entdecken würde, aber nah genug um ihn mit einem einzigen Schuss zu töten.

Wortwiederholung von "entdecken"

Das Knirschen unter seinen Schuhsohlen verhieß nichts Gutes. Denn plötzlich kam er direkt auf mich zu.

Auch das ist eine semantisch merkwürdige Formulierung. Sie ist nicht falsch, aber in der Kombination wirkt das "verhieß nichts Gutes" falsch.

Verschwinde Junge.

Was soll das?

Ich sprang mit einer beachtlichen Schnelligkeit aus meinem Versteck hervor, streckte die Waffe von mir weg und ließ meinen Finger auf den Abzug gleiten.

"Streckte die Waffe von mir weg", wieso? Wieso diese Formulierung? Wieso nicht sowas wie richtete die Waffe auf mein Opfer oder was weiß ich was? So ist sie einfach nicht gut.

Es war das letzte Geräusch, was ich hörte, bevor die Kugel ihr Ziel erreichte.

Das statt "was"

„Das würde dein letzter Auftrag sein, danach kannst du dich um deine Frau und deine 2 Kinder kümmern.“

Als entweder das wäre oder das wird aber sicher nicht "das würde"

Jeremy, das dritte und älteste Kind, was nun Blutüberströmt in meinen Armen lag.

Und wieder das statt "was"

So, jetzt bin ich durch. Was sehr auffällt, ist, dass in deinem Text für seine Länge doch recht viel geatmet wird. Nur so als allgemeine Anmerkung.

Zur Geschichte an sich: Ich finde es einigermaßen merkwürdig, dass hier offenbar eine Art Auftragskiller die Hauptrolle übernimmt und in seinem Tun sehr unsicher wirkt. Sollte das für ihn nicht alltäglich sein? Schon klar, er will offenbar damit aufhören, aber ist man deshalb unsicher?
Weiters: Wäre ich der Boss eines Auftragsmörders und dieser würde "kündigen" wollen, würde ich mich hüten, ihn dazu zu bringen, seinen Sohn zu töten. Wenn, dann würde ich eher ihn töten lassen. Warum? Der Verlust eines Kindes, und dann noch dazu auf diese Art, ist das Schlimmste, das einem Menschen widerfahren kann. Wäre ich jetzt dieser Aussteiger-Auftragsmörder, wäre ich wahrscheinlich ziemlich wütend auf meinen Ex-Chef. Was würde ich also machen? Ich würde mich rächen wollen und dazu mein Mitwissen über die diversen kriminellen Machenschaften meines Bosses nutzen, um ihn hinter Gitter zu bringen. Oder ich würde ihn eigenhändig umbringen. Von diesem Standpunkt aus betrachtet, finde ich die Geschichte reichlich unglaubwürdig, da man nicht Boss eines Auftragskillers wird, wenn man leichtfertig handelt.
Zur Sprache: Sie holpert und ist, und das hast du jetzt wahrscheinlich schon bemerkt, stellenweise merkwürdig. Zum Glück gibt es dafür ein einfaches Heilmittel: lesen, lesen lesen. Gute, sprachlich anspruchsvolle Texte können helfen, den eigenen Schreibstil erheblich zu verbessern. Aber natürlich muss man auch viel schreiben, damit man besser wird. Übung macht den Meister und so weiter.

Wenn du wirklich den Drang in dir spürst, Welten zu erschaffen und die Geschichten in ihnen zu erzählen, solltet du das unbedingt weiterhin tun. Ganz offensichtlich lebt in dir Fantasie. Was dir fehlt, sind die sprachlichen Werkzeuge die es dir ermöglichen, die Bilder in deiner Fantasie zu Papier zu bringen. Aber wie gesagt, das kann man trainieren. Ich wünsche dir dabei viel Erfolg.

Liebe Grüße,
Alveus

 

Hi @Miss_Kreativa,

und auch von mir ein Herzliches Willkommen bei den Wortkriegern!

Nein! Ich schüttelte den Kopf.

Wieso? Vor Kälte? Schließlich scheint dein Prot. nicht in einem Gespräch zu sein. Oder redet er mit sich selbst?

Allerdings nur so viel, dass man mich dahinter nicht erkennen konnte. Nichts.

Unlogisch. Funktioniert vielleicht in Filmen und Serien, aber ist eigentlich ein Wiederspruch. Um hinter dem Eisenträger hervorgucken zu können, müsste er einen Teil seines Gesichts zeigen und sich somit offenbaren.

In dem kargen Licht des Mondes konnte ich meinen Atem sehen.

Ich glaube, karg ist hier das falsche Wort. Zumindest klingt es mMn nicht gut. Vielleicht nimmst du fahl oder ähnliches.

Ohne weiter darüber nach zu denken, schüttelte ich den Kopf. Es sollten mein letzter Auftrag sein, so hatte es der Boss gesagt, so hatte er es versprochen gehabt.

Toll, dein Killer. Leider habe ich ab hier das Gefühl, einem Amateur bei der Arbeit zuzuschauen, nicht einem Profi. Bei so einer Aktion kann so vieles schief gehen... Was, wenn es sein Freund ist? Oder ein Undercover-Agent? Oder seine Oma? Die Stimme kennt er, aber egal, einfach plattmachen, dann kann er wieder nach Hause gehen.
Außerdem kann das fettgedruckte mMn weg. Ist nur Wiederholung.

Zur Sicherheit strich ich über das kalte Metall meiner Waffe.

Wieso? Hat er Angst, sie könnte in seiner Hand verschwunden sein?

Er stand nur etwa 100 Meter von mir entfernt.

Ich weiß, man sagt, bis Zwölf ausschreiben. Danach egal oder der Situation entsprechend. Hier aber fände ich hundert ausgeschrieben besser, einfach, weil es eine runde Zahl ist und Zahlen mMn schnell den Lesefluss unterbrechen. Zumindest bei mir so.

Weit genug, dass er mich niemals entdecken würde, aber nah genug um ihn mit einem einzigen Schuss zu töten.

Okay. Ich weiß ja nicht, warum Leute immer Geschichten über Auftragskiller schreiben, aber ich kann es mir ungefähr vorstellen. Den Moment des Abzugs, die Heimlichkeit, das Böse, das im Schatten lauert und auf den perfekten Moment wartet, eine meisterhafter, diabolischer Plan, zusammen mit einem trainierten, eiskalter Killer und seinem tödlichem Handwerk, vielleicht einfach auch nur, weil man es geil findet. Alles starke Motive die, wenn man sich auf sie fokussiert, eine tolle Geschichte erzählen können. Aber wenn ein Typ mitten in der Nacht sich an einem verlassenen Ort versteckt und versucht, in völliger Dunkelheit, im Stand und auf hundert Meter einen Menschen mit einer Pistole und nur "einem einzigen Schuss" zu erlegen, dann ist das für mich kein Killer. Sondern ein naiver Träumer.
Erstens. Es ist nachts, er sieht einen Scheiß. Oder eben nicht.
Zweitens. Solange dein Schütze nicht trainiert ist, wovon ich nicht ausgehe da er, wie gesagt, sehr amateurhaft agiert, wird er aus dem Stand so hart verziehen, dass ihm die Kugel um die Ohren fliegt. Warum überhaupt immer mit einer Schusswaffe? Es gibt so viele kreative, einfallsreiche und weniger auffälligere Wege, sich einem Menschen zu entledigen.
Drittens. Im Gegensatz zu Film und Fernsehen ist ein Kopfschuss nicht sofort tödlich, außer du trifft frontal das Kleinhirn, was ich, gegeben den Umständen, mal nicht von deinem Schützen annehme. Sicherer wäre das Herz, e.c. Und da ist auch wieder die Sache mit der Treffsicherheit.

Verschwinde Junge.

Will er ihn jetzt erschießen oder nicht?

Jetzt wusste ich, warum der Boss meinen geliebten Jeremy nicht erwähnt hatte. Jeremy, das dritte und älteste Kind, das nun Blutüberströmt in meinen Armen lag.

Uhm. Kay....
Wieso? Häh?

Ich hatte jetzt jemanden erwartet, vielleicht sein altes Ich aus der Zukungt, wie in Lopper oder ähnlichem, aber das? Wieso?

Wieso schlendert der Bursche mitten in der Nacht da lang? Nur, weil ihm jemand gesagt hat: "Geh da mal nachts hin, das wird super witzig, Daddy ist auch da."
Und der Boss deines Amateurkillers scheint auch nicht gerade ein Profi zu sein. Er lässt ihn den eigenen Sohn erschießen? Einfach so? Ohne nennenswerten Grund? Jetzt wünschte ich, Keanu Reeves wäre irgendwo hier um die Ecke. Dann würden die Folgen dieser Bluttat spannend werden.

Ich mag deinen Stil. Du schreibst sehr bildlich und szenisch, auch "drängst" du mir deinen Text nicht einfach auf. Er entwickelt sich und bekommt eine eigene Dynamik, was super ist. Aber die logischen Säulen sind noch etwas brüchig und arg unausgereift. Ich bin mir sicher, dass kriegst du noch besser hin!

Viele Grüße
Michel

 

Hallo @Miss_Kreativa,

ich kann mich den VorrednerInnen nur anschließen und will jetzt nicht wiederholen, was bereits verdeutlicht wurde. Jedoch möchte ich auf den Punkt zu sprechen kommen, der in deinem Konzept unlogisch ist und bereits erwähnt wurde. Ich meine die Tatsache, dass ein Boss seinen aussteigenden Auftragskiller sein eigenes Kind töten lässt. Man könnte hier mit ein paar kleinen Sätzen am Ende der Geschichte eine Wendung geben und sie wieder realistisch erscheinen lassen, indem du beschreibst, wie die Rachegelüste in dem Auftragskiller steigen und er beschließt, sich zu rächen. Vorher müsste er allerdings ein bisschen mehr an seinen Boss denken, damit der Leser etwas mehr über den Boss erfährt. Das Ganze könnte man einbetten in die Begründung, warum er den Job an den Nagel hängen möchte. Vielleicht ist der Boss ein größenwahnsinniger, sich selbst maßlos überschätzender Narzißt mit bipolarer Störung. Dann ergäbe der Auftrag wieder einen Sinn.

 

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