Hallo @Miss_Kreativa,
und willkommen bei uns!
Ich steige gleich direkt ein.
Diese Gedanken schossen mir immer wieder und wieder durch den Kopf.
Wenn es schon "immer" und "wieder" ist, braucht es nicht noch ein "wieder", denn es ist ja schon "immer wieder". Wenn du es unbedingt stärker verstärken möchtest, als es bereits verstärkt ist, rate ich zu
immer und immer wieder. Bräuchte es aber nicht unbedingt.
Doch nichts auf der Welt würde jetzt noch etwas an meiner Situation ändern können.
Vielleicht hier ein schönerer Konjunktiv mit
hätte können statt "würde können"?
Außer..
Nein! Ich schüttelte den Kopf. Nein, soweit würde ich niemals gehen können.
Wenn ich nicht einmal weiß, wie weit er niemals gehen könnte, dann interessiert mich auch nicht, dass er darüber nachdenkt. Warum? Weil ich nichts Neues über die Figur erfahre. Sag uns doch, was er nicht tun würde. Dann würden wir ihn gleich besser kennen.
Ich atmete noch einmal tief durch, bevor ich wieder hinter dem Eisenträger des Kranes hervorschaute.
Mag Geschmackssache sein, aber hier würde ich schon noch näher darauf hinweisen, wo genau sich deine Figur befindet. Sonst wirkt es einfach merkwürdig.
Wärmend rieb ich meine Finger aneinander, ohne Erfolg.
Man kann die Finger nicht wärmend aneinander reiben. Man kann sie nur aneinander reiben, um sie zu wärmen. Aber mal ganz abgesehen davon: Finger? Wieso nicht Hände? Auch das finde ich merkwürdig.
„Fuck.“, flüsterte ich leise.
Die direkte Rede braucht keinen Punkt, wenn danach ein Redezusatz steht. Weiß ich auch erst, seit ich hier angemeldet bin :P
„Hallo?“ ich zuckte zusammen.
"ich" gehört groß.
Ohne weiter darüber nach zu denken, schüttelte ich den Kopf.
Erstens:
nachzudenken gehört zusammen.
Zweitens: Er schüttelt also ohne Grund den Kopf? Warum ist es dann für mich als Leser relevant?
Ich dachte nicht weiter darüber nach würde reichen.
Es sollten mein letzter Auftrag sein, so hatte es der Boss gesagt, so hatte er es versprochen gehabt.
So hatte er es versprochen lautet das korrekte Plusquamperfekt. Außerdem: wieso "Es"? Was ist es? Ich denke, du meintest
das, wenn du auf die Gesamtsituation hinweisen wolltest. Noch etwas fällt mir jetzt auf: da steht "sollten".
Und nun war der Zeitpunkt gekommen.
Die Vorzeitigkeit finde ich hier fehl am Platz. Es geht ja hier um einen Zeitpunkt, der innerhalb des epischen Präteritums ist, und nicht davor.
Zur Sicherheit strich ich über das kalte Metall meiner Waffe. Perfekt.
Und inwiefern wird die Situation dadurch sicherer?
Lauter Kies, der von harten Schuhsohlen verdrängt wurde, ließ allerdings nur erahnen, dass er näher kam.
Ist das lauter Kies oder lauter Kies? In dem Fall könnte nämlich beides zutreffen, was das ganze etwas ... merkwürdig macht.
Das "allerdings" in diesem Satz ist mir auch ein Rätsel. Das Wort
allerdings bedeutet doch so etwas wie
den gegebenen Umständen nicht entsprechend, das heißt, es braucht irgendeinen Bezug, den ich hier aber nicht ausmachen kann.
Vorsichtig drückte ich mich an den Stahlträger entlang
Mir ist zwar klar, was du damit sagen willst, aber semantisch ist es nicht möglich, sich an etwas entlangzudrücken, und das erkennst du wahrscheinlich schon am Wort, dass ich hier verwenden musste –
entlangdrücken.
bis ich wieder freien Blick auf die Fläche der Leeren Baustelle hatte.
"Leeren" klein.
Gerade als ich mich wieder zurückziehen wollte, entdeckte ich ihn endlich. Er stand nur etwa 100 Meter von mir entfernt. Weit genug, dass er mich niemals entdecken würde, aber nah genug um ihn mit einem einzigen Schuss zu töten.
Wortwiederholung von "entdecken"
Das Knirschen unter seinen Schuhsohlen verhieß nichts Gutes. Denn plötzlich kam er direkt auf mich zu.
Auch das ist eine semantisch merkwürdige Formulierung. Sie
ist nicht falsch, aber in der Kombination
wirkt das "verhieß nichts Gutes" falsch.
Was soll das?
Ich sprang mit einer beachtlichen Schnelligkeit aus meinem Versteck hervor, streckte die Waffe von mir weg und ließ meinen Finger auf den Abzug gleiten.
"Streckte die Waffe von mir weg", wieso? Wieso diese Formulierung? Wieso nicht sowas wie
richtete die Waffe auf mein Opfer oder was weiß ich was? So ist sie einfach nicht gut.
Es war das letzte Geräusch, was ich hörte, bevor die Kugel ihr Ziel erreichte.
Das statt "was"
„Das würde dein letzter Auftrag sein, danach kannst du dich um deine Frau und deine 2 Kinder kümmern.“
Als entweder
das wäre oder
das wird aber sicher nicht "das würde"
Jeremy, das dritte und älteste Kind, was nun Blutüberströmt in meinen Armen lag.
Und wieder
das statt "was"
So, jetzt bin ich durch. Was sehr auffällt, ist, dass in deinem Text für seine Länge doch recht viel geatmet wird. Nur so als allgemeine Anmerkung.
Zur Geschichte an sich: Ich finde es einigermaßen merkwürdig, dass hier offenbar eine Art Auftragskiller die Hauptrolle übernimmt und in seinem Tun sehr unsicher wirkt. Sollte das für ihn nicht alltäglich sein? Schon klar, er will offenbar damit aufhören, aber ist man deshalb unsicher?
Weiters: Wäre ich der Boss eines Auftragsmörders und dieser würde "kündigen" wollen, würde ich mich hüten, ihn dazu zu bringen, seinen Sohn zu töten. Wenn, dann würde ich eher ihn töten lassen. Warum? Der Verlust eines Kindes, und dann noch dazu auf diese Art, ist das Schlimmste, das einem Menschen widerfahren kann. Wäre ich jetzt dieser Aussteiger-Auftragsmörder, wäre ich wahrscheinlich ziemlich wütend auf meinen Ex-Chef. Was würde ich also machen? Ich würde mich rächen wollen und dazu mein Mitwissen über die diversen kriminellen Machenschaften meines Bosses nutzen, um ihn hinter Gitter zu bringen. Oder ich würde ihn eigenhändig umbringen. Von diesem Standpunkt aus betrachtet, finde ich die Geschichte reichlich unglaubwürdig, da man nicht Boss eines Auftragskillers wird, wenn man leichtfertig handelt.
Zur Sprache: Sie holpert und ist, und das hast du jetzt wahrscheinlich schon bemerkt, stellenweise merkwürdig. Zum Glück gibt es dafür ein einfaches Heilmittel: lesen, lesen lesen. Gute, sprachlich anspruchsvolle Texte können helfen, den eigenen Schreibstil erheblich zu verbessern. Aber natürlich muss man auch viel schreiben, damit man besser wird. Übung macht den Meister und so weiter.
Wenn du wirklich den Drang in dir spürst, Welten zu erschaffen und die Geschichten in ihnen zu erzählen, solltet du das unbedingt weiterhin tun. Ganz offensichtlich lebt in dir Fantasie. Was dir fehlt, sind die sprachlichen Werkzeuge die es dir ermöglichen, die Bilder in deiner Fantasie zu Papier zu bringen. Aber wie gesagt, das kann man trainieren. Ich wünsche dir dabei viel Erfolg.
Liebe Grüße,
Alveus