Was ist neu

Serie Der Lemming: Der letzte Ort

Seniors
Beitritt
13.06.2002
Beiträge
2.978
Zuletzt bearbeitet:

Der Lemming: Der letzte Ort

Ein Schritt und es ist vorbei. Ein Schritt und mein Absatz im Geschichtsbuch der Welt hätte endlich seinen finalen Punkt. Ein lausiger Schritt.
Ich beuge mich nach vorn und blicke den Abgrund hinab. Er ist tief, nicht unendlich, aber verdammt tief. Ich bin allein und genieße die Stille. Kein Geräusch zu hören, kein Lüftchen regt sich. Die Welt im Standbild. Dies ist der letzte Ort.

Etwas zieht an meinem Hosenbein. Ich wende den Blick von der Tiefe ab und sehe an mir herunter. Neben meinem linken Schuh sitzt ein Nagetier und grinst mich verschwörerisch an. Es zwinkert mir zu und springt mit einem weiten Satz den Abgrund hinab. Und dann geht es los. Dutzende, hunderte, tausende seiner Artgenossen rennen an mir vorbei und folgen ihrem Anführer in den sicheren Tod. Das Geräusch ihres Aufpralls dröhnt, obwohl endlos weit entfernt, tausendfach in meinem Kopf wider.

Ich schließe die Augen, breite meine Arme aus und lasse mich fallen.
Die Schwerkraft umhüllt mich wie eine treusorgende Mutter ihr Kind und mir ist klar, dass sie mich erst wieder gehen lassen wird, wenn mein Körper sich in einen tiefroten Fleck auf dem Boden verwandelt hat. Ich spüre den Luftstrom in meinem Gesicht und fühle, wie die Erde näher kommt. Schätze die Sekunden bis zum Aufprall.
Die Momente verschwimmen in meinem Kopf, mein Leben gerinnt zu einem kleinen Punkt aus Nichts und als ich die Augen öffne, stelle ich fest, dass ich in meinem Bett liege. Derselbe Traum, jede Nacht. Ich setze mich auf, fühle nach der Narbe auf meiner Brust und greife nach dem Revolver auf dem Nachtisch, drehe die Trommel, halte mir die Mündung an die Schläfe und drücke ab.

Kein Knall, nur ein Klicken. Wie jeden Morgen. Ich bin der Lemming. Und ich sterbe niemals.

...

"Hast du deine Waffe geprüft?"
"Sie ist geladen."
"Du weißt, dass wir keine Zeit mehr haben werden, wenn ich diese Tür erstmal aufgebrochen habe."
"Ich sagte doch, sie ist geladen."
"Okay. Es ist dein Leben."
"Diesmal wird es kompliziert, oder?"
"Es ist immer kompliziert."

Ich atmete ein letztes Mal tief durch und genoss diesen Moment der Stille. Diese Ruhe vor dem Sturm. Wenn du jeden Muskel in deinem Körper spürst, jeden Gedanken aus deinem Kopf vertreibst und dich darauf konzentrierst, jeden gottverdammten Bastard aus dem Weg zu räumen, der sich dir entgegenstellen wird. Mit einer schnellen Bewegung prüfte ich das Magazin meiner Waffe und lauschte meinem ruhigen Herzschlag, spürte das Blut in meinem Körper pochen. Dann erst trat ich die Tür aus den Angeln.

Die Stille entwich meiner Welt und wurde ersetzt durch dieses alles beherrschende Geschrei aus absolutem Chaos. Sie hatten auf uns gewartet und dennoch überraschte ich sie. Die vier Typen saßen um einen kleinen Tisch herum und hielten Karten in den Händen. Bis sie aufgestanden waren und ihre Waffen gezückt hatten, waren zwei von ihnen aus Mangel an Gesichtern nicht mehr in der Lage, jemals wieder einen Abzug zu drücken. Den dritten erwischte ich nach einer kurzen Körperdrehung. Wenn man die Ewigkeit in diesem Job verbracht hat, lernt man irgendwann, schnell zu sein.
Das Messer verfehlte mich nur knapp. Wie immer. Ich wischte den Gedanken beiseite, dass diesmal nur zwei Zentimeter zwischen meinem Hals und der Klinge lagen, zwei Zentimeter zwischen Unendlichkeit und Erlösung, und jagte dem vierten Typen eine Kugel zwischen die Augen. Jack folgte mir vorsichtig in die Eingangshalle, sah die Leichen und schluckte schwer.
"Scheiße, davon hat Rick aber nichts gesagt."
"Es spielt keine Rolle, was Rick gesagt hat. Wir sind hier und sie sind es auch. Also müssen wir damit klarkommen." Vielleicht war Jack so etwas wie mein Freund. In diesem Job hat man selten Gelegenheit, jemanden zu treffen, ohne ihm danach das Herz in kleinen Stücken aus dem Körper zu pressen. Wenn man dieses Leben wählt, entscheidet man sich für das Alleinsein. Jack hatte eines Tages in einer Kabine des Bahnhofsklos gesessen und durch die offene Tür beobachtet, wie ich mich um einen Kunden gekümmert hatte. Ich glaube, jeder braucht manchmal jemanden zum Reden. Einfach nur, damit die Welt einem nicht ständig mit dieser gnadenlosen Einsamkeit auf den Geist geht. Jack war mein Begleiter.

Irgendwann wird jemand in diesem Haus gelebt haben.
Lange bevor die Zeit mit ihrem hohlen Zahn an den alten Gemäuern genagt und die Atmosphäre zur Resignation gezwungen hatte. Die Fenster und Türen nach außen waren vernagelt, der dritte Stock hatte kein Dach mehr und es schien nur eine Frage der Zeit zu sein, bis das Haus unter ihrer Last einfach aufgeben würde. Normalerweise würde ich in einen solchen Schuppen keinen Fuß setzen. Aber Rick wollte den Typen tot sehen. Und weil Rick der Mann mit dem Geld war, machte ich mich auf die Suche nach der Treppe in den zweiten Stock.
Oben erwartete mich ein versiffter Gang, notdürftig durch flackerndes Neonlicht erhellt, links und rechts gesäumt von alten Holztüren. Ich warf einen kurzen Blick auf die flüchtenden Kakerlaken und bewegte mich vorsichtig an das gegenüberliegende Ende des Flures. Dort würde meine Zielperson sein, hatte Rick gesagt. Und Rick musste es wissen.
Links von mir öffnete sich eine der Türen. Vorsichtig, nur einen Spalt breit, gerade weit genug für eine Ratte hindurchzusehen und mit ihrer Pistole auf meinen Magen zu zielen. Das Geräusch der Scharniere war leise, aber nicht leise genug. Ich warf mich mit voller Wucht gegen die Tür, die mit einem lauten Knall aufflog und den Typen, der sich dahinter versteckt gehalten hatte, in den Raum schleuderte. Er versuchte, sich aufzurappeln, klammerte sich an einen Vorhang, der jedoch in seinen Händen zu Dreck zerfiel. Eine zweite Chance ließ ich ihm nicht.
Hinter mir ertönte ein Schuss, ich drehte mich um und blickte in Jacks schreckgeweitete Augen. Zwischen uns irgendein Kerl, der seine Waffe fallen ließ und ihr kurz darauf recht leblos folgte.
"Glückwunsch", sagte ich. "Der Erste ist immer der Schwerste."
"Er... er hätte... ich meine... ich hab noch nie... er hätte dich..."
"Ja." Warum musste Jack sich ausgerechnet diesen Moment aussuchen, um von einem Begleiter zu einem Killer zu werden. Jeder andere in meiner Situation wäre ihm vermutlich dankbar gewesen - aber das Schlimme an meiner Situation ist nun mal, dass jeder andere nicht in meiner Situation war. "Ja, das hätte er. Gehen wir weiter. Unser Klient wartet."
"Aber..."
"Was? Du wusstest, dass das irgendwann passieren würde. Man kann nicht jahrelang mit mir durch die Gegend rennen und zusehen, wie ich Leute abknalle, ohne irgendwann mit reingezogen zu werden." Ein Schuss, ein zweiter. Der zweite kam aus meiner Waffe und strich einen weiteren dieser Typen von der Gehaltsliste des Lebens. Der erste kam aus seiner Waffe und traf Jack ins Bein.
"Scheiße", sagte der und sackte zusammen. Ich half ihm hoch und führte ihn in das Zimmer, wo er sich gegen eine Wand lehnen konnte.
"Du bleibst hier. Sobald diese Tür sich öffnet, schießt du."
"Okay... und wenn du es bist?"
"Wenn ich es bin, wirst du nicht treffen."

...

Ein paar Kugeln später war ich am Ziel. Eine simple Holztür, kein bisschen aufregend oder besonders. Wenn das, was sich laut Rick dahinter befinden sollte, wirklich so wertvoll war, stimmte hier irgendetwas nicht. Ich lud meine Waffe nach und trat die Tür aus den Angeln. Überraschungsmoment.

Doch die Überraschung war eher auf meiner Seite. Drinnen lauerten keine schwer bewaffneten Gangster, keine Killermaschinen, keine scharfen Hunde, keine Bewegungssensoren mit anmontierten Atombomben. In dem kleinen Zimmer hockte, mit dem Rücken zu mir, ein Mädchen, das mit einer Art Puppe spielte.
"Ich habe dich erwartet", sagte sie, ohne sich umzudrehen.
"Keine Kunst, ich war laut genug."
"Allerdings. Aber ich erwarte dich seit deiner Geburt."
"Verstehe. Du bist wieder eines dieser kosmischen Wesen, die älter sind, als die Zeit selbst und so. Richtig?" Ich hatte in meinem viel zu langen Leben schon öfter mit Verrückten zu tun gehabt.
"Ja. Und ich bin dein Klient. So nennst du uns doch, oder? Deine Opfer?"
"Kinder sind keine Klienten."
"Lass dich von meiner äußeren Hülle nicht täuschen, Lemming. Wir beide wissen, dass du mich töten wirst. Genau, wie du die anderen Drei getötet hast."
"Die anderen Drei. Alles klar." Nichts war klar. Ich hatte so viele Leute auf dem Gewissen, dass ich nicht die geringste Ahnung hatte, wen sie meinen könnte. Außerdem irritierte mich ein wenig, dass sie überhaupt so viel über mich wusste.
"Ja, die anderen Drei. Du hast die Hüterin des Lebens getötet," Eine alte Frau in einer kleinen Hütte am Strand - sammelte Voodoopuppen und kochte Suppe "dann den träumenden Gott," Ein Penner in einer vergammelten Bruchbude - lebte in seinen eigenen Ausscheidungen und hat das Universum geträumt "und schließlich den Teufel." Ein sympathischer Kerl im weißen Anzug - hielt sich für eine Art Waage
"Ich erinnere mich... drei Aufträge von vielen."
"Ja, drei von vielen. Und jetzt bin ich an der Reihe."
"Und du bist?"
"Ich zeige es dir..." Das Mädchen erhob sich und auf eine kaum merkliche Geste öffnete sich eine kleine Luke im Boden. Eine weitere Geste und Licht flammte auf. Unter uns erstreckte sich endlos scheinender Raum. Kein Boden, keine Wände waren zu erkennen. Und inmitten dieses Nichts, ein Haufen...
"Voodoopuppen?"
"Ganz genau."
"Wieviele sind es?"
"Alle. Für jedes Leben auf der Welt eine. Die Hüterin des Lebens hat sie gemacht und ich zerstöre sie. So funktioniert es." Erst jetzt bemerkte ich, dass das Spielzeug in ihrer Hand ebenfalls eine Voodoopuppe war. Eine ohne Kopf.
"Erkennst du sie? Es ist deine. Ich habe sie für dich aufbewahrt."
"Ich habe ihr den Kopf abgebissen, weil ich dachte..."
"Deine Zeit war noch nicht gekommen. Nicht, bevor du den letzten Punkt deines Auftrags erfüllt hast."
"Auftrag?"
"Töte mich und du wirst frei sein. So ist es vorgesehen."

...

Ein Schritt und es ist vorbei. Ein Schritt und mein Absatz im Geschichtsbuch der Welt hätte endlich seinen finalen Punkt. Ein lausiger Schritt.
Ich beugte mich nach vorn und blickte den Abgrund hinab. Er war tief, nicht unendlich, aber verdammt tief. Ich war allein und genoss die Stille. Kein Geräusch zu hören, kein Lüftchen regt sich. Die Welt im Standbild. Dies war der letzte Ort.

Jede Nacht habe ich diesen Moment gesehen, jeden Morgen sein Eintreffen herbeigesehnt. Unter mir die gähnende Leere des Abgrunds, in mir die Gewissheit, mein Leben selbst bestimmen zu können, hinter mir das viel zu lange Leben eines Toten.
Ich fühlte nach der kopflosen Puppe in meiner Tasche und trat zurück vom Abgrund.

Irgendwann vielleicht, aber nicht heute. Ich hatte noch einen Termin.

 

Hi Gnoebel!
Zugegeben, es ist die erste Folge die ich von deiner Serie gelesen habe, aber ich muss sagen: absolut genial!

Dein Schreibstil ist so gut, dass man einmal angefangen, gar nicht mehr aufhören möchte zu lesen. Zudem sind deine Spannungsbögen nahezu perfekt.

Mich persönlich erinnert die Geschichte des Lemmings sehr an Stephen Kings Erzählungen über den Turm, ich weiß jetzt nicht mehr wie die einzelnen Bücher hießen, eines meine ich hieß Glas.

Typisch für diese Erzählungen ist eine Fantasiewelt, die der unseren ähnlich ist und ein kaputter Hauptcharakter, in deinem Fall der Lemming, bei Stephen King der Revolvermann. Beide scheinen mir auf der Suche nach dem Sinn des Lebens zu sein. Gute, wenn auch nicht besonders originelle Idee.

Einen Satz in deiner Geschichte fand ich allerdings ein wenig merkwürdig:

Die vier Typen saßen um einen kleinen Tisch herum und hielten Karten in den Händen. Bis sie aufgestanden waren und ihre Waffen gezückt hatten, waren zwei von ihnen aus Mangel an Gesichtern nicht mehr in der Lage, jemals wieder einen Abzug zu drücken.

Da du eine Fantasygeschichte schreibst, könnte das Argument, den Abzug einer Waffe nicht mehr betätigen zu können da kein Gesicht mehr vorhanden ist, nicht ausreichen. Denn dazu benötigt man normalerweise wohl viel eher zwei Finger einer Hand oder sehe ich das falsch? Wenn ja, würde ich dich bitten diese Szene näher zu erklären.

schöne Grüße

SAN

 

Hallo Gnoebel,
ich hab` alle Lemming-Geschichten aus dem Fantasythreat hintereinander weggelesen und was soll ich dazu noch schreiben? Eine Kritik auf jeden Fall nicht. Denn für mich sind die Geschichten gut, so wie sie sind.

Aber eine Frage hätte ich dann doch: Bringt der Lemming das puppenzerstörende Kind um oder nicht? :hmm:

Grüße
A.Merg

 

Hi SAN und A.Merg,

Danke fürs Lesen und Kommentieren erstmal. Toll, wenns euch gefallen hat.

SAN schrieb:
Zudem sind deine Spannungsbögen nahezu perfekt.
Das freut mich zu hören. Action ist eigentlich weniger mein Fach.
Mich persönlich erinnert die Geschichte des Lemmings sehr an Stephen Kings Erzählungen über den Turm, ich weiß jetzt nicht mehr wie die einzelnen Bücher hießen, eines meine ich hieß Glas.
Hehe... irgendwie erinnert jede meiner Geschichten irgendwen an irgendwas ;)
Ich weiß immer nicht, ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen für mich ist. Meistens ist dieses irgendwas nämlich etwas, das ich selbst gar nicht kenne. So wie hier. Also, King kenne ich, aber keine Turmbücher.
Da du eine Fantasygeschichte schreibst, könnte das Argument, den Abzug einer Waffe nicht mehr betätigen zu können da kein Gesicht mehr vorhanden ist, nicht ausreichen.
Naja, ich sehe den Lemming als eine Comicfigur. Und dort ist ein Schuss in den Kopf meistens mit dem sofortigen unwiderruflichen Tod verbunden. Er schießt ihnen ins Gesicht und sie sind raus aus der Geschichte.
A.Merg schrieb:
Denn für mich sind die Geschichten gut, so wie sie sind.
Danke, das freut mich.
Bringt der Lemming das puppenzerstörende Kind um oder nicht?
Der Lemming tut, was der Lemming tun muss.
(Ein erstaunlich dämlich klingender Spruch, das geb ich zu :D)

 

Hi gnoebel


Was mir an deinen Geschichten immer so gefällt, ist, dass bei deinen Dialogen auch klar ist, wer spricht, wenn du es dem Leser gar nicht mitteilst. Okay, deine Protagonisten, die Icherzähler ähneln sich immer etwas (Ich beziehe mich hier nicht auf den Lemming, der ja in den Geschichten immer derselbe ist, sondern allgemein), aber sie sind einem immer sympathisch.

So, ich weiß jetzt nicht so recht, was ich schreiben soll. Klar, mir hat die Geschichte gefallen, aber das willst du ja wieder nicht hören.
Ich finde sie so gut geschrieben, dass man es nicht mal mehr merkt. Worte darüber zu verlieren, wäre sinnlos.
Was hat mir also nicht gefallen? Schwer, sehr schwer. Nur ein paar Kleinigkeiten, die ich dir ja auch nicht vorenthalten habe.
Teilweise etwas zu sehr nach Effekt aus. Das würde ich sagen, würdest du diverse Sätze in Horror posten.

In diesem Job hat man selten Gelegenheit, jemanden zu treffen, ohne ihm danach das Herz in kleinen Stücken aus der Nase zu pressen.
Ungenau. Du meinst nicht erwürgen, da wird das Herz nicht zu kleinen Stücken, man berührt es dabei ja nicht mal. Erschießen auch nicht, wie kommt es dabei zur Nase.
Was meinst du dann? Klingt so, als würde jemand zu Tode umarmt werden.
Zudem ist es ein wenig übertrieben.
Bis sie aufgestanden waren und ihre Waffen gezückt hatten, waren zwei von ihnen aus Mangel an Gesichtern nicht mehr in der Lage, jemals wieder einen Abzug zu drücken.

Ich würde jetzt gern sagen, dass ich die Geschichte etwas ernster gestalten würde, nur ist ja das Problem, dass die Stimmung der Geschichten in allen die gleiche ist und so natürlich sehr gut passt.


So, siehst du, ich hab das Problem, dass ich wenig Schlechtes über deine Geschichten sagen kann. Sie gefällt mir, wie sie dasteht, von Kleinigkeiten mal abgesehen, die du sicher völlig anders empfindest.


Liebe Grüße
Tamira,
die wahrscheinlich jetzt ziemlichen Blödsinn gerdet hat.


Krimskrams:

Ich beuge mich nach vorn und blicke den Abgrund hinab. Es ist tief, nicht unendlich, aber verdammt tief.
Er liest sich schöner (am Ende ebenso)

Lange bevor die Zeit mit ihrem hohlen Zahn an den alten Gemäuern genagt und die Atmosphäre zur Resignation gezwungen hatte. Die Fenster und Türen nach Außen waren vernagelt, der dritte Stock hatte kein Dach mehr und es schien nur eine Frage der Zeit zu sein, bis das Haus unter der Last der Zeit einfach aufgeben würde.
Hmpf

"Du bleibst hier. Sobald diese Tür sich öffnet, schießt du."
"Okay... und wenn du es bist?"
"Wenn ich es bin, wirst du nicht treffen."
Hehe

"Ja, die anderen Drei. Du hast die Hüterin des Lebens getötet," Eine alte Frau in einer kleinen Hütte am Strand - sammelte Voodoopuppen und kochte Suppe. "dann einen Gott," Ein Penner in einer vergammelten Bruchbude - lebte in seinen eigenen Ausscheidungen und hat das Universum geträumt. "und schließlich den Teufel." Ein sympathischer Kerl im weißen Anzug - hatte keine besonderen Merkmale.
Das kursive liest sich nicht gut. Eher, als würde er eine Liste abhaken. Okay, vielleicht war das deine Absicht. :D

 
Zuletzt bearbeitet:

hi gnoebel,
so, endlich mal Zeit. Textkram:

Wenn du jeden Muskel in deinem Körper spürst, jeden Gedanken aus deinem Kopf vertreibst und dich darauf konzentrierst, jeden gottverdammten Bastard aus dem Weg zu räumen, der sich dir in den Weg stellen wird.
Fällt dir was auf? :D

"Du bleibst hier. Sobald diese Tür sich öffnet, schießt du."
"Okay... und wenn du es bist?"
"Wenn ich es bin, wirst du nicht treffen."
:thumbsup:

Ist die Serie jetzt zu Ende? Ich fänds schade, denn die ist das, was mir bisher von dir am besten gefallen hat (vor allem, weil sie nicht zwanghaft witzig ist). Ein anderes schönes Ende wäre gewesen, wenn er durch die Tür geht und sein Partner ihn erledigt. Das hätte mir auch gefallen :D

Schöner Text, sehr gut geschrieben.

gruß
vita
:bounce:

 

Hi Tamira und vita,

Auch beiden vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren. Toll, wenns euch gefallen hat.

Tamira schrieb:
aber sie sind einem immer sympathisch.
Jippie :D
Ich finde sie so gut geschrieben, dass man es nicht mal mehr merkt.
Daß man was nicht mehr merkt?
Was meinst du dann? Klingt so, als würde jemand zu Tode umarmt werden.
Hehe... keine Ahnung, was ich gemeint habe. Ehrlich gesagt fand ich die Formulierung einfach cool. Aber du hast Recht, die ergibt keinen Sinn - das änder ich mal.
Generell hast du auch Recht, da sind ein paar ziemlich übertriebene Formulierungen drin, die ich normalerweise auch lieber vermeide. Aber das gehört irgendwie zum Konzept dieser Serie.
die wahrscheinlich jetzt ziemlichen Blödsinn gerdet hat.
Über den ich mich aber sehr gefreut habe. Ehrlich.
Hihi
Das kursive liest sich nicht gut. Eher, als würde er eine Liste abhaken.
Ja, so sollte es sein. Wie gesagt, ich sehe den Lemming als Comic und hab die Szenen daher sehr visuell im Kopf. Hier stelle ich mir kurze Flashbacks vor, während das Mädchen erzählt.
vita schrieb:
Fällt dir was auf?
Ehrlich gesagt nicht. Die Wiederholung von "jeden" ist Absicht.
Ist die Serie jetzt zu Ende?
Irgendwann vielleicht, aber nicht heute. Ich war noch nicht fertig.
;)
Ich fänds schade, denn die ist das, was mir bisher von dir am besten gefallen hat
Hehe... das war jetzt die dritte Geschichte in Folge von mir, die dir gefallen hat. Lass das oder mein Weltbild gerät ins Wanken :D

 

dann einen Gott
das passt in der Aufzählung nicht - die Hüterin des Lebens, der Teufel - die vier hängen ja irgendwie zusammen, also sollte auch der Gott benannt werden.

 

Lieber gnoebel,

In Die Apokalypse der Seele schreibst du:

Da ich keine Träume hatte
Jetzt heißt es:
Derselbe Traum, jede Nacht
Sollte sich der Lemming etwa weiterentwickeln?? Wäre das nicht fatal?

LG

Jo

 

Hi gnoebl,
Ich sah Licht und Schatten in deiner Geschichte. Mehr Licht als Schatten. Der knappe Stil ohne viel Ausschmückungen hat mir gefallen. Auch das Ende war richtig gut. Sowie das gesamte drumherum. Ohne viel Erklärung, einfach drauflos.

Stilistisch habe ich weiter unten einige Anmerkungen gemacht, da scheinst du mir manchmal beim Erzählen "Ungenau zu sein"

Was mir noch aufstößt ist die mangelne tiefe des Charakters. Alles geht so schnell und leicht, da wird geschossen und getötet wie in einem Comic und die Opfer sind sofort ot und die anderen Kugeln treffen nie. Das erscheint mir überzeichnet.

Ich bin allein und genieße die Stille. Kein Geräusch zu hören, kein Lüftchen regt sich. Die Welt im Standbild. Dies ist der letzte Ort.
du wiederholst dich
wich den Kakerlaken aus und bewegte mich vorsichtig in Richtung des gegenüberliegenden Endes des Flures.
finde ich umständlich formuliert - außerdem laufen die KAkerlacken ja selbst immer vor Menschen davon

Irgendwann wird jemand in diesem Haus gelebt haben.
Zeiten ???

Zwischen uns irgendein Kerl, der seine Waffe fallen ließ und dann recht leblos Richtung Boden sank.
klingt wie bei einem Tauchgang


"Erkennst du sie? Es ist deine. Ich habe sie für dich aufbewahrt."
"Ich habe ihr den Kopf abgebissen, weil ich dachte..."
:thumbsup:

L.G.
Bernhard

 
Zuletzt bearbeitet:

Moin Jobär und Bernhard,

Auch euch vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren.

@Jobär:
Du hast mit beidem Recht, das muss ich ändern. Entwickeln darf der Lemming sich, aber das mit dem Traum war schlicht falsch. Danke.
Wie hats dir ansonsten gefallen?

@Bernhard:

Mehr Licht als Schatten.
Das ist gut ;)
da wird geschossen und getötet wie in einem Comic und die Opfer sind sofort ot und die anderen Kugeln treffen nie.
Wie ich weiter oben schon schrieb, der Lemming ist für mich eine Art Comic. Da ich leider nicht zeichnen kann, hab ich mich auf das "geschriebene" Wort beschränkt. Der von dir beschriebene Effekt ist daher sogar ein Muss für die Geschichte.
finde ich umständlich formuliert - außerdem laufen die KAkerlacken ja selbst immer vor Menschen davon
Stimmt, die Kakerlaken änder ich. Mit der Umständlichkeit hast du auch Recht, an dem Satz hab ich auch ne Weile gefummelt - aber das hab ich irgendwie nicht besser hingekriegt... Vielleicht ist die neue Version etwas besser.
klingt wie bei einem Tauchgang
auch richtig. Klingt doof, änder ich.

@Vita:
Danke fürs klarmachen. Ehrlich, ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, daß der Satz sich irgendwie komisch liest, bin aber ums Verrecken nicht drauf gekommen, woran das lag...

 

Wenn man die Ewigkeit in diesem Job verbracht hat, lernt man irgendwann schnell zu sein.
irgendwannKOMMA
Die Fenster und Türen nach Außen waren vernagelt
außen
"Der Erste ist immer der schwerste."
Schwerste
Jeder Andere in meiner Situation wäre ihm vermutlich dankbar gewesen - aber das Schlimme an meiner Situation ist nun mal, dass jeder Andere nicht in meiner Situation war.
andere; hehe
Genau, wie du die anderen Drei getötet hast."
drei (mehrmals)

Hallo gnoebel,

nachdem ich jetzt diese bislang letzte Lemming-Geschichte gelesen habe, bereue ich es noch mehr, den ersten Teil nicht mehr lesen zu können :(
Da ich keine Kritik anzubringen habe (was Wunder, ne ... na gut, einen hab ich noch: Bei den kursiven Gedankeneinschüben kann der Punkt am jeweiligen Ende weg), sage ich: Supi! :thumbsup:
Noch wat:

"Du bleibst hier. Sobald diese Tür sich öffnet, schießt du."
"Okay... und wenn du es bist?"
"Wenn ich es bin, wirst du nicht treffen."
:thumbsup: Ein Perlchen :)

Hier fiel der Vergleich mit einem Comic. Könnte ich mir auch vorstellen, noch eher aber einen Film. Frag mal in Hollywood an oder so.

Tserk

 

Hi Tserk,

Danke fürs Lesen und generell.
Irgendwie hab ich deinen Kommentar echt überlesen gehabt, sorry.

drei (mehrmals)
Sicher? Ist Drei in diesem Falle nicht ein Eigenname?
bereue ich es noch mehr, den ersten Teil nicht mehr lesen zu können
Kannst du doch. Soll ich dir jetzt die ISBN geben? ;)

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom