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Der leere Magen

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29.07.2018
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Der leere Magen

Essen ist überlebenswichtig für uns Menschen, ohne essen können wir nicht leben.
Ich hab seit Tagen nichts gegessen und spüre es auch in meinem Bauch, ich fühle die Leere, ich fühle wie der Magen sich vor Leere zusammen zieht, es ist ein schreckliches Gefühl. Ich liege auf meinem Bett mit krampfenden Magen, hungrig, aber nichts zu essen im Kühlschrank, zumindest nichts was ich mag, nur Sachen von denen mir schlecht wird und ich will ja nicht kotzen, das würde es bestimmt noch schlimmer machen, zumindest würde es auf keinen Fall helfen. Ich trinke ein Glas Wasser und im Moment des Trinkens, da wo das Wasser durch die Speiseröhre und durch den Magen fließt, ist das leere Gefühl weg, der Magen wirkt gefüllt, aber weil das Wasser nur durch fließt und nach ein paar Sekunden durch geflossen ist, kommt das Gefühl der Leere auch nach ein paar Sekunden wieder. Ich trinke also noch ein Glas und noch eins, ich will, dass das Gefühl des Sattseins solange wie möglich anhält, will es so lange wie möglich genießen, doch zu genießen gibt es beim Trinken nichts, ich bekomme ja nichts richtiges in den Magen, ich bin keine Sekunde lang satt, es hilft nichts, oder zumindest nur insoweit etwas, dass es mich das Gefühl des Hungers für die paar Sekunden vergessen lässt, aber satt macht es mich kein bisschen. Nach einer Weile werde ich des Trinkens überdrüssig, ich lege mich wieder hin und das Gefühl im Magen kommt wieder, ich hatte ganz vergessen, dass ich so sehr Hunger habe. Ich liege da, und plötzlich, als mein Magen mal wieder besonders stark krampft, bekomme ich Tränen in die Augen. Ich versuche sie heraus zu drücken, ich will, dass sie mir übers Gesicht laufen, aber meine Augen werden nur feuchter, ich schaffe es nicht, obwohl ich es doch so sehr will, über meine Lage weinen. Da rieche ich plötzlich etwas, ein wundervoller Geruch, warm, würzig und frisch, ich rieche Essen. Ich sauge den Geruch in mir auf, als würde er mir den Magen füllen, wenn ich ihn nur genug einatme, doch er füllt nur meine Lungen. Das leere, krampfende Gefühl wird bei dem Geruch von dem was ich so sehr haben will sogar noch schlimmer, den dadurch wird mir bewusst, was es für wundervolle Dinge gibt, die einem den Magen füllen können. Ich folge dem Geruch, weil ich muss, ich fühle mich so schwach, fast zu schwach zum Laufen und zum Leben, doch als ich das Essen dann vor mir auf dem Tisch sehe, noch dampfend, da bekomme ich Kraft in die Beine, renne los, stürze mich auf mein Mahl, verbrenne kurz meinen Mund, doch das ist mir egal, und fange an zu essen, meinen Magen zu füllen. Obwohl das essen so furchtbar wunderbar im Mund schmeckt, muss ich es, nachdem ich seinen Geschmack mit der Zunge kurz genossen habe, runter schlucken, weil mein Bauch so sehr danach verlangt. Als ich fertig gegessen habe, mich wieder gut fühle, kommt mir der Gedanke, ich hätte noch auf die anderen warten sollen, ich habe natürlich ihnen genug übrig gelassen, jeder kann mindestens so viel essen wie ich, aber es wäre schöner gewesen mit anderen am Tisch zu essen, der Gesellschaft wegen. Zumindest bin ich jetzt satt, doch ich weiß, ich werde es nicht bleiben und mein Magen wird immer wieder leer werden. Eine Möglichkeit wäre mir den Magen verkleinern zu lassen, damit er mit so viel Essen länger zufrieden wäre, das ist das einzige was mir gerade einfällt, was helfen könnte.

 

Hallo @M. J. Oak ,
willkommen bei den Wortkriegern. Ich kann mich erinnern, dass es mir genauso ging wie dir, als ich meine erste Geschichte hier eingestellt habe. Und ein bisschen geht es mir immer noch so, aber nur durch den Austausch kann man besser werden.

In deiner Geschichte gibt es eine Menge Kleinigkeiten, die du noch verbessern kannst: fehlende Kommas, Sätze, die du trennen könntest, etc.
Aber ich fange vielleicht erst mal mit dem Wesentlichen an.
Die Beschreibung des Hungers ist sehr eindrücklich und analytisch. Ich stelle mir einen Menschen vor, der es liebt, seinen Körper zu beobachten und der eigentlich auch ein bisschen dieses Hungergefühl liebt. Aber warum ist das so? Wer ist dieser Mensch? Warum ist er hungrig? Es könnte z.B. ein Vampir sein, oder jemand, der magersüchtig ist, denn arm ist die Person mit einem Kühlschrank voller Dinge, die sie nicht essen will, ja offensichtlich nicht. All diese Fragen bleiben leider offen.
Und warum dieser Schluss? Er / sie denkt plötzlich an andere, will Gemeinschaft. Ich habe kurz gedacht, dass es dir vielleicht um Einsamkeit geht, den Hunger nach Liebe, aber dann kommt die Magenverkleinerung als Lösung und ließ mich mit noch mehr Fragen zurück.
Wüsste gerne, um was es dir bei der Geschichte ging.
Grüße von Snowmaid

 

Hallo @M.J.Oak,
auch von mir ein herzliches Willkommen!
Du schreibst, du bist noch sehr jung. Ich versuche, das zu berücksichtigen. Trotzdem werde ich dir ein ehrliches feedback zu deiner Geschichte geben.
Das Metaphorische habe ich leider nicht herausfiltern können, außer vielleicht, dass der leere Magen für eine allgemeine Leere im Leben deines Prots steht, aber um sich darauf zu beziehen, ist mir der Text insgesamt nicht eindeutig genug. Für mich klingt das eher nach einem Experiment oder - wie @Snowmaid bereits geschrieben hat, nach Magersucht. Ganz wird mir das aber nicht klar, denn dazu erfahre ich zu wenig. Auch, wo plötzlich das Gericht herkommt, dass dein Prot am Schluss verschlingt, wird nicht gesagt.
Er/sie scheint in einer WG zu leben, da ist von "den anderen" die Rede. Die sind aber nicht da, haben offenbar nur gekocht. Wieso hat er das nicht selbst getan, wenn er - seit Tagen wohlgemerkt - nichts gegessen hat und jetzt so schlingt. ( Ist das überhaupt möglich nach tagelanger Abstinenz? Verkleinert sich da nicht der Magen recht schnell oder streikt, dass man dann gar nicht so schlingen kann ohne zu kotzen?)
Vielleicht zahlt er aber auch nie was zum Essen dazu und hungert deshalb, und wenn mal einer gekocht hat, schleicht er sich in die Küche und isst, deshalb betont er, dass er den anderen was übriglässt.

Wie du merkst, bleiben mir hier zu viele Fragen offen. Ich interpretiere grundsätzlich gerne, aber hier scheint mir das Ganze zu verworren, der Text insgesamt nicht schlüssig, sorry. Oder es steckt ein versteckter Sinn dahinter, der sich mir nicht erschließen will.
Es tut mir leid, aber das ist mir insgesamt zu wenig.

Ein paar Tips noch, Dinge, die mir beim Lesen aufgefallen sind.

Der erste Satz ist mir als Einstieg zu erklärend. Da habe ich den Eindruck, ich lese einen Bericht über Ernährung. Um mich als Leser neugierig zu machen, könntest du vielleicht etwas Persönlicheres schreiben, etwas, das deinen Prot charakterisiert.
"Ich habe seit Tagen nichts gegessen", z.B. Da möchte ich sofort wissen, was da los ist, während die Erklärung, dass Essen lebenswichtig ist, mich ein wenig abschreckt. Erstens weiß ich das schon, und zweitens wirkt es zu belehrend, was mMn viele Leser dazu verleiten könnte, nicht weiterzulesen.

Bitte nimm meinen Kommentar nicht persönlich, ich will dir nicht an den Karren pissen oder dich angreifen, sondern habe dir nur meinen Leseeindruck geschildert. Wir arbeiten hier gemeinsam an Texten, also haben dich meine Anregungen vielleicht weitergebracht. Vielleicht sagen andere ja noch mehr dazu.

Viele Grüße,
Chai

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo M. J. Oak und willkommen im Forum! :)

Ergänzend zu den Ausführungen meiner Vorredner hier noch ein paar kleine Korrekturen:

ohne essen können wir nicht leben.

Meinst du "zu essen" oder "Essen"? Das Hauptwort wird großgeschrieben.

mit krampfenden Magen

"krampfendem Magen"

aber weil das Wasser nur durch fließt und nach ein paar Sekunden durch geflossen ist

"durchfließt" und "durchgeflossen" wäre richtig.

bekomme ich Tränen in die Augen.

"Tränen in den Augen" klingt besser.

Das leere, krampfende Gefühl wird bei dem Geruch, von dem was ich so sehr haben will sogar noch schlimmer

Beistrich setzen.

den dadurch wird mir bewusst, was es für wundervolle Dinge gibt

Du meinst bestimmt "denn"

da bekomme ich Kraft in die Beine

Hier wäre passender: "Kraft in den Beinen"

Obwohl das essen so furchtbar wunderbar im Mund schmeckt

"Essen" als Hauptwort wird hier großgeschrieben.

Eine Möglichkeit wäre, mir den Magen verkleinern zu lassen

Beistrichsetzung beachten.

Ich rate dir, auch Absätze in deine Geschichte einzubauen. Dann wirkt das Ganze gleich übersichtlicher und ist auch einfacher zu lesen.

So, das wars erstmal von meiner Seite. :) Viel Spaß noch beim Basteln an deinem Text.


LG, Markus

 

Lieber @M. J. Oak
Willkommen bei den Wortkriegern. Erstmal: Ist doch cool, dass du dich traust dein Geschriebenes zu teilen, Kurzgeschichten lassen sich je nach Autor sehr breit auslegen, und erzählen tun sie eigentlich immer recht viel, auch wenn oftmals das interessant ist, was nicht erzählt wird, und den Leser zum nachdenken anregt, also mach das ruhig weiter und tob dich hier ein bisschen aus, du kannst nur dazulernen.

Jetzt zu deinem Text:
Das erste was mir durch den Kopf geschossen ist, als ich das gelesen hab ist "Hä?"

Ich hab seit Tagen nichts gegessen und spüre es auch in meinem Bauch
Der Mensch kann zwar ziemlich lange ohne Essen, aber nach ein paar Tagen, bezweifel ich, dass ein Mensch sich denken würde "Ne, das esse ich nicht, das mag ich nicht." Da passt das Handeln deines Protagonisten einfach nicht mit seinen Umständen zusammen.

Ich rate jetzt einfach mal ins blaue hinein und sage, dass es um Liebe geht, wenn ich jetzt ganz groß interpretieren wollte, dann wären die Schlücke "One-night-stands", die aber nicht über den großen Schmerz der wahren Liebe, den Hunger danach kommen, bzw. ihn nicht stillen.
Wenn du so gedacht hast, wäre das zwar eine interessante Herangehensweise an das Thema "Liebe", die Metapher in deiner Ausarbeitung sehr schwach.
@Chai und @Snowmaid haben dir schon ein paar wesentliche Schwächen aufgezeigt, die muss ich jetzt nicht nochmal wiederholen.

Was ich dir aber als Tipp mitgeben kann, so zu Kurzgeschichten allgemein:
Kurzgeschichten sind meistens ein Wurf ins kalte Wasser.
Du hast die Freiheit mitten in eine Geschichte einzusteigen, bestimmte Details auszulassen, oder Charaktere z.B. namenlos zu lassen, etc.
Ding ist, wenn du das machst, muss der Rest aber so ausgefeilt sein, dass ich mir selber meinen Teil dazu zusammenreimen kann, und viel wichtiger noch, auch möchte.
Eine gute Kurzgeschichte zeichnet sich dadurch aus, dass sie für den Leser nicht nach der Geschichte endet. Sie gibt ihm irgendetwas mit. Eine Frage. Eine Antwort.
Irgendetwas.
Achte also bei deiner Geschichte darauf, dass du dir erstmal überlegst, was willst du eigentlich, dass am Ende bleibt.

Willst du über Liebe schreiben, und dass nur die wahre Liebe einen wahrhaftig glücklich, "satt" machen kann, um nach deiner Geschichte zu gehen?
Dann nimm das als Grundgerüst und schreib darum herum, aber versuch dich darauf zu beschränken, und dann schau einfach mal wohin es führt.

Liebe Grüße und alles gute
Franz

 

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