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Der Lauf des Lebens

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08.03.2002
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Der Lauf des Lebens

Der Lauf des Lebens
Die Luft war noch kühl an diesem Herbstmorgen, aber es versprach, ein schöner, sonniger Tag zu werden. Nur ein paar Wolken waren am Himmel zu sehen und ein leichter Dunstschleier lag über der Stadt. Er ging, wie die tausenden anderen Läufer auch, vor dem Start mit dem Kleiderbeutel über der Schulter vor der Reihe von Zelten entlang. In ihnen waren die Sanitäter, einige Getränke- und Verpflegungsstellen sowie die Kleideraufbewahrung untergebracht. In knapp einer Stunde würde er schon inmitten des riesigen Läuferpulks stehen und noch einmal den Startschuss hören. Sein letzter Marathon.
Nach Jahren der Sportabstinenz, 23 um genau zu sein, hatte er sich vorgenommen, noch einmal einen Marathon zu bestreiten. Er war sich selber nicht ganz sicher, warum er in seinem Alter noch einmal mit dem Laufen begonnen hatte, kannte aber drei mögliche Antworten. Die erste – und die gefiel ihm am besten – um zu sich selbst zu zeigen, dass er trotz seiner 53 Jahre noch nicht „zum alten Eisen“ gehörte, sondern noch immer die volle Leistungsfähigkeit besaß. Eine andere Variante war die, es auch oder gerade seiner Frau zu beweisen. In letzter Zeit hatte sich bei ihm der Eindruck verstärkt, dass sie ihm nicht mehr besonders viel zutraute. Als letzter Grund, und dieser schloss die ersten beiden mit ein, war ihm noch das Weglaufen vor seinen Problemen eingefallen, aber er arbeitete stark daran, diesen Gedanken aus seinem Kopf zu verbannen. Er war noch nie vor irgendetwas davongelaufen und er wollte nun auch nicht mehr damit anfangen.
Er stellte sich in der Schlange an, die vor dem Abgabezelt mit seinem Anfangsbuchstaben stand. R wie Reilheim. Kurz bevor er an der Reihe war, zog er die lange Jogginghose aus steckte sie zu seinen anderen Sachen in den Beutel. Das langärmlige Hemd wollte er Aufgrund der Temperatur noch bis kurz vor dem Start anbehalten und es dann lieber dort in einen der zahlreichen Sammelbehälter stecken. Das junge Mädchen, welches seinen Kleiderbeutel entgegennahm, lächelte ihn freundlich an und wünschte ihm viel Glück. Sie erinnerte ihn an seine eigene Tochter, das gleiche dunkelblonde Haar und die zerbrechliche Figur. Gerne hätte er in diesem Moment die Zeit noch einmal zurückgedreht, um dann das Versäumte nachzuholen. Sein Beruf hatte ihm einfach zu wenig Zeit gelassen, er hatte sich zu wenig Zeit gelassen.
Draußen vor dem Zelt kniete er sich hin ,um seine Schuhe ordentlich zu binden. Er wusste noch von damals, wie wichtig es war, dass alles fest saß. Andernfalls könnte er ab Kilometer 15 mit prächtigen Blasen rechnen, die das Finishing unmöglich machen würden. Als alles zu seiner Zufriedenheit war, ging er locker bis zu einer Stelle, wo nicht ganz so viele Leute waren und begann, sich locker einzulaufen. Als es nur noch 20 Minuten bis zum Start waren, ordnete er sich in seinem Startblock ein, dem vorletzten. In Gedanken ging er noch einmal seine Streckenplanung durch und memorierte die Durchgangszeiten für die einzelnen Kilometer. Er peilte eine Endzeit von 3 Stunden vierzig an, was gut 5 Minuten pro 1000 Meter und damit, wie er glaubte, seinem Leistungsstandard entsprach. Noch einmal kontrollierte er den Sitz und die Funktion seiner Pulsuhr, wie üblich wollte er nichts dem Zufall überlassen.
Sein ganzes Leben hatte er durchgeplant. Spontanität gab es so gut wie nicht, war in seinem Beruf auch fehl am Platz. Als Manager einer Logistikfirma musste alles gut durchdacht werden, alles musste klappen. Diese Einstellung hatte er auch nach Feierabend beibehalten, eigentlich hatte er sowieso immer gearbeitet. Freizeit war etwas für kleinere Angestellte, Leute eben, die nicht so Leistungsfähig waren. Aber langsam wurde ihm klar, dass seine Frau und im Besonderen seine Tochter darunter gelitten hatten und dass er oft nicht da gewesen war, vieles verpasst und sich damit teilweise selbst ins Abseits manövriert hatte.
Der Startschuss riss ihn aus seinen Gedanken. Sofort konzentrierte er sich wieder auf das Geschehen, hörte in seinen Körper hinein. Alles schien in Ordnung zu sein. Zuerst ging es aufgrund der Läufermassen nur im Schritttempo voran, aber schon bald konnte er locker anfangen zu traben, und nach dem ersten Kilometer hatte er schon sein Lauftempo aufgenommen. Er fühlte sich gut, in diesem Moment war er frei, endlich tat er auch einmal etwas für sich. Sogar einen Termin hatte er abgesagt, nur um heute hier laufen zu können. Bewusst saugte er die Eindrücke um sich herum auf –die anderen Sportler, die rufenden und applaudierenden Zuschauermassen, den Asphalt unter seinen Füssen. Wie im Zeitraffer verflogen die ersten sieben Kilometer, dann kam eine etwas ruhigerer Streckenabschnitt. Hier waren weniger Leute am Rand, das Läuferfeld hatte sich auseinander gezogen. Neben der Strasse sah er eine Frau mit zwei kleinen Kindern, die ein Plakat hochhielten und ihm suchend entgegenblickten. “LAUF,PAPA,LAUF“ hatten sie in Grossbuchstaben und ungelenker Schrift darauf geschrieben und das Ganze mit einem gemalten Jogger verziert. Die Frau schaute erwartungsvoll, schien sich auf den Moment zu freuen, wenn ihr Mann, ihr Held, sie endlich erreichen würde.
Für ihn stand heute niemand an der Strecke, keiner war da, um ihn anzufeuern. Seine Frau und er verlebten die wenige Freizeit, die ihnen blieb oft getrennt. Ihre Interessen waren im Laufe der Jahre auseinander gedriftet. Zu Einladungen und Veranstaltungen gingen sie noch zusammen, sonst entspannte er lieber mit Freunden oder Geschäftspartnern auf dem Golfplatz, sie traf sich mit Freundinnen auf Ausstellungen oder machte – ja was tat sie eigentlich sonst in ihrer Freizeit? Ihm wurde bewusst, dass er seine Frau nicht mehr richtig kannte. Wehmütig dachte er an ihre gemeinsamen ersten Jahre zurück ,als sie noch jede freie Sekunde zusammen verbracht hatten. Damals war sie auch noch mitgekommen, wenn er wieder für einige Tage auf Geschäftsreise musste und das kam häufig vor. Mit der Geburt ihrer Tochter war das dann natürlich nicht mehr so oft möglich gewesen und so sahen sie sich im Laufe der Zeit immer seltener ,bis sie das heutige Stadium erreicht hatten. Er war sich nicht einmal mehr sicher, ob sie ihn überhaupt noch liebte; schon einige Male hatte er das Gefühl gehabt, sie würde ihn betrügen, eigentlich war er sich ziemlich sicher. Was ihm jedoch wirklich Sorgen machte, war, dass es ihn nicht besonders störte. Er konnte sie sogar fast verstehen. Er hatte sie viel zu viel allein gelassen, sich abgeschottet ,ihre Probleme und Bedürfnisse gar nicht richtig wahrgenommen. Ihre Ehe bestand nur noch auf dem Papier, ansonsten glich es eher einer Wohngemeinschaft.
Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er fast an einem kleinen Absatz in der Strasse gestürzt wäre. Für einen Moment strauchelte er, fing sich dann jedoch sofort wieder. Er war nur kurz aus seinem Rhythmus gekommen, konzentrierte sich nun darauf, locker zu bleiben, weiter zu laufen. Ein Schild mit einer Kilometerangabe kam in sein Blickfeld. Achtzehn hatte er schon hinter sich gebracht, vierundzwanzig lagen noch vor ihm. Er schaute auf seine Uhr, rechnete kurz und stellte fest, dass er gut in seinem Zeitplan lag, sogar knapp davor. Seine Herzfrequenz war etwas zu hoch, er beschloss, sich ein wenig zu bremsen, um nicht zu früh zu ermüden. Der härteste Teil lag ja noch vor ihm, aber er wusste, er würde es schaffen, so wie er eigentlich fast alles in seinem Leben erreicht hatte, was er sich vorgenommen hatte. Einige hundert Meter später kam er an einen Verpflegungsstelle, wo er eine halbe Banane aß und zwei Becher Wasser trank .Dabei ging er einige Schritte und gönnte sich eine kleine Verschnaufpause. Er spürte ein Ziehen in seinen Oberschenkeln und eine leichte Verspannung in seiner linken Schulter, aber ansonsten fühlte er sich gut. Von Kleinigkeiten hatte er sich noch nie bremsen lassen, das war auch einer der Gründe, auf die er seinen beruflichen Erfolg zurückführte.
Nach seinem Studium der Betriebswirtschaftslehre war er sofort in die Firma eingetreten, in der er bis heute arbeitete. Er hatte sich von unten im Laufe der Jahre bis fast ganz an die Spitze hochgearbeitet, saß nun im „Upper Management“ und war stolz darauf. Diesen Erfolg hatte er allein seiner Zähigkeit und Ausdauer zu verdanken, er hatte nie aufgegeben und immer mehr erreicht. Nun stand er an der Schwelle zum Aufstieg zum stellvertretenden Geschäftsführer, aber der Vorstand favorisierte einen jüngeren Kollegen, der ihrer Meinung nach frischer sei, neue Wege beschreiten wolle und unkonventionellere Ideen hätte. Die Firma sollte moderner werden, was ihm persönlich widerstrebte. Bis jetzt waren sie sehr erfolgreich im Markt und er bezweifelte, dass zu viele Neuerungen weiteren Aufschwung bringen würden. Überhaupt beschritt er lieber die althergebrachten Wege, aber ihm wurde langsam bewusst, dass ihm diese Einstellung irgendwann das Genick brechen und zu seinem beruflichen Absturz führen könnte. Traurig dachte er darüber nach, was er alles zum Wohle der Firma geopfert hatte. Ihm fiel auf, wie hart und ungerecht das Geschäft war. Vielleicht sollte er sich doch bald zur Ruhe setzten, Geld hatte er genug verdient und in zwei Jahren würde seine erste Lebensversicherung fällig werden. Mit dem Betrag konnten er und seine Frau wohl gut bis zur Rente leben, wenn sie sich etwas einschränkten. Dann hätte er auch endlich Gelegenheit, einiges des bisher Versäumten nachzuholen, obwohl ihm klar war, dass es nicht alles wieder gut machen würde.
Gerade als er diesen Gedankengang weiter verfolgen wollte, wurde er von einem anderen Läufer leicht angerempelt, was ihn fast aus dem Gleichgewicht brachte. Erst wollte er sich lautstark beschweren, überlegte sich dann aber, dass es bestimmt nicht mit Absicht passiert war; außerdem war es sinnvoller, seinen Atem zu sparen, er hatte schließlich noch einen langen Weg vor sich. Das Ziehen in seiner Schulter hatte etwas zugenommen und nun spürte er auch seine Waden. Aber Anzuhalten und sich etwas zu Lockern kam für ihn nicht in Frage, auch wenn noch siebzehn Kilometer vor ihm lagen. Er hätte doch mehr trainieren sollen, aber er hatte so schon einen Grossteil seiner freien Zeit mit Laufen verbracht. Nun spürte er eben die Folgen seines Alters, die biologische Uhr tickte unaufhaltsam weiter. Außerdem war er durstig und hoffte auf einen baldigen Verpflegungsstand. Wieder betrachtete er die am Rand stehenden Zuschauer, sah Freude und Begeisterung in ihren Gesichtern, hörte die aufmunternden Rufe. Eine Musikgruppe kam in sein Blickfeld. Sie spielten Jazzmusik, der Rhythmus gab ihm neuen Schwung. Direkt dahinter stand eine junge Frau, die mit einigen Freundinnen Apfelstücke an die Läufer reichte. Erneut musste er an seine Tochter denken.
Sie war gut und behütet aufgewachsen. Da er gut verdiente, bekam sie alles, was sie brauchte und eigentlich auch alles, was sie nicht brauchte. Aber das konnte den Mangel an väterlicher Zuneigung nicht wettmachen. Er liebte seine Tochter über alles, aber inzwischen war der Kontakt zu ihr fast abgebrochen. Letztendlich war es seine Schuld gewesen, bis vor zwei Jahren hatten sie sich noch recht gut verstanden. Dann aber kam der Tag, an dem sie ihm und seiner Frau ihren Freund vorstellte, mit dem Hinweis, dass sie heiraten würden .Peter hieß er, war elf Jahre älter als sie und in seinen Augen ein Taugenichts, da er sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser hielt. Er verbot ihr sofort den weiteren Kontakt, was sie aber nicht weiter beeindruckte. Als die Beiden drei Monate später heirateten, 7wollte er zuerst nicht einmal zur Hochzeit gehen, aber seine Frau überzeugte ihn dann aber doch unter großen Mühen und mit vielen Tränen .Seitdem war ihr Verhältnis sehr unterkühlt zu nennen und obwohl sie sehr glücklich zu sein schienen und ihr Mann inzwischen eine feste Arbeit hatte, hatte er sich bis jetzt noch nicht entschuldigt und auch sonst keine Versuche unternommen, das Verhältnis zu bessern. Nun begann er, sich zu überlegen, ihr einen Brief zu schreiben und seine Gedanken und damit auch sein Verhalten zu erklären .Eventuell würde sie seine Sorgen wenigstens ein bisschen verstehen, erkennen, dass er nur ihr Bestes wollte. Ihm wurde klar, wie viel er in seinem Leben falsch gemacht hatte.
Er fühlte sich nun doch sehr erschöpft, stellte aber mit einer gewissen Befriedigung fest, dass er, sollte er sein Tempo halten können, mit einer Zeit von 3 Stunden und 45 Minuten ins Ziel kommen würde. Die letzten sechs Kilometer lagen nun noch vor ihm ,eigentlich keine Entfernung mehr, wenn man den bisher zurückgelegten Weg dagegenstellte. Er bekam Seitenstiche und probierte, wieder bewusster zu atmen. Einige andere Läufer, vornehmlich jedoch jüngere, begannen, ihn zu überholen. Er bemühte sich, nicht darauf zu achten, sondern sein Tempo weiterzulaufen. Die Beine waren nun sehr schwer ,das Kämpfen begann. Ihm fiel auf, dass sich ein Marathon wie das ganze Leben verhielt; am Anfang geht es etwas schleppend los, zur Mitte hin ist man dann gut in Schwung und zum Ende wird es immer schwerer .Noch einmal trank er ein wenig Wasser, er fühlte einen leichten Schwindel. Einen Moment dachte er ans Aufgeben, biss dann aber die Zähne zusammen. Diesen Lauf würde er durchstehen, ein Abbruch kam jetzt nicht mehr in Frage.
Noch einmal dachte er über sein Leben nach und auf einmal wurde ihm klar, dass er es ändern wollte. Sofort ,heute noch würde er damit beginnen. Wie Schuppen fiel es ihm von den Augen, er erkannte, dass er bis heute überhaupt nicht richtig gelebt hatte. Er würde probieren, mit seiner Frau ihre Ehe neu aufleben zu lassen. Wer wusste schon, wie viel Zeit ihnen noch blieb, aber sie konnten noch viel unternehmen und aufholen. Zum Beispiel ihre Tochter und deren Mann besuchen. Dazu brauchte er natürlich Zeit, aber er würde sich gleich nächste Woche nach einer Vorruhestandsregelung in seiner Firma erkundigen, er hatte genug gearbeitet, es wurde Zeit, das Leben zu genießen. In seinen Gedanken sah er sich schon mit seiner Frau Reisen unternehmen, stellte sich lange Spaziergänge am Strand vor. Er hoffte, dass es noch nicht zu spät war, dass er noch eine Chance bekam, von beiden, ihr und seiner Tochter. Der Lauf wurde für ihn zu einer Erneuerung ,das Ziel, welches er in Kürze erreichen würde, war gleichbedeutend mit einem neuen Anfang.
Wie in Trance lief er die letzten Kilometer, er nahm kaum noch etwas von der Umgebung wahr, seine ganze restliche Energie benötigte er, um weiterzulaufen, hinein in ein neues, anderes Leben. Er bog noch einmal um eine Kurve, dann sah er schon das Ziel vor sich ,nur noch hundert Meter entfernt. Plötzlich schoss ein scharfer Schmerz durch seinen gesamten Oberkörper ,nur mit Mühe zwang er sich , die letzten Schritte weiterzulaufen. Alles um ihn herum wurde grau, er sah wie durch einen Tunnel, als er unter dem Zielbanner durchlief. Als er auf die Uhr schaute, zeigte sie 3 Stunden und 37 Minuten .Er hatte es geschafft .Dann wurde ihm schwarz vor Augen, seine Beine knickten ein ,er sackte in sich zusammen. Sein letzter Gedanke bezog sich auf seine ihm bevorstehende Veränderung, ein Lächeln zeigte sich auf seinem Gesicht.
Der Notarzt konnte nur noch den Tod durch Herzinfarkt infolge einer Überbelastung feststellen.

 

Hi,
ich schreib dir kurz auf, was ich beim Lesen gedacht habe.

***

"Als letzter Grund, und dieser schloss die ersten beiden mit ein, war ihm noch das Weglaufen vor seinen Problemen eingefallen, aber er arbeitete stark daran, diesen Gedanken aus seinem Kopf zu verbannen."

"Weglaufen vor den Problemen" kommt einfach zu direkt, als ob mir jemand mit 'nem Hinweisschild ins Gesicht schlagen würde und mir die Gebrauchsanweisung für die Geschichte in die Hand drückt. Ich würde das nur andeuten oder ganz weglassen. Denn die Assoziation "Laufen-Marathon-Probleme-Weglaufen" ist mir zu direkt und muss nicht sein. Funktioniert auch ohne.

***

Wow! 3 Stunden vierzig mit 53 Jahren - ist das nicht ein bisschen heftig? Wenn der Typ schon eine Pulsuhr besitzt, sollte er es eigentlich besser wissen. Vielleicht sollte er besser keine Pulsuhr haben, dann wird das zu schnelle Laufen und die tödliche Überforderung plausibler. Allerdings würde der Geschichte dann ja auch der "strenge Vorgabenplan" fehlen. Schwierig...

Aber eigentlich dachte ich schon an dieser Stelle: der kann am Schluss nur tot umfallen, und so kams dann auch. Vielleicht zu vorhersehbar?
Nein, eigentlich verrät der Titel schon, dass er den Lauf nicht überlebt. Vielleicht besser: "Der Lauf seines Lebens"?

***

Bei Kilometer 18 wäre ich schon high, aber er grübelt immer noch. ;)

***

Die Methapher "Marathon - Leben" finde ich gut (obwohl ja nur eins davon zwangsläufig mit dem Tod endet ;)
Auch die Homo-Faber-artige Einstellung des Protagonisten ist glaubwürdig.

Nur warum will er sich zum Schluss ändern? Was genau gibt den Auslöser? Winkende Kinder am Straßenrand? Hat er noch nie früher über seine Familie nachgedacht? Beim Training für einen Marathon läuft man ja auch mehrmals die halbe Distanz, Zeit genug, um die Gedanken zu ordnen. Aber ich gebe zu, das ist ein bisschen erbsenzählerisch von mir. :p

 

Hallo Endorphina,
vielen Dank erst mal für Deine Anregungen.Zu den Punkten im Einzelnen:

O.K.vielleicht ist in der Einleitung schon zu viel gesagt.Ich werde in Ruhe darüber nachdenken und eventuell ändern,damit man nicht schon nach 10 Zeilen weiss,wie es enden wird.

Zu der Zeit von 3.40 kann ich sagen,dass ich einige Läfer kenne,die auch in diesem Alter noch Zeiten weit unterhalb erreichen.

Über die Pulsuhr habe ich während des schreibens schon nachgedacht,habe sie aber drin gelassen.Man kann die Überbelastung mit dem Ehrgeiz und hohen Anspruch erklären,den die Person an sich stellt.Ausserdem achtet man im Rennen nicht so genau darauf,wie man es tun sollte.

Es soll Läufer geben,die auch bei Kilometer 18 noch denken können ;)

Warum er sich nun gerade zu diesem Zeitpunkt entschliesst,sein Leben zu ändern,weiss ich ehrlich gesagt auch nicht.Es war wohl einfach so weit(schwache Erklärung,ich weiss ja)

Soviel dazu,bis zum nächsten mal
CeCe

 

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