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Der Krieger

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21.10.2003
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Der Krieger

Er stand vor den Trümmern seines Lebens.
Alles, was ihm etwas bedeutet hatte, hatte er verloren.
Seine Liebe, seinen Besitz, seine Ehre- nur nicht sein Leben.
Und so beschloss er, sich zu rächen.
Im Namen der Gerechtigkeit erhob er sein Schwert und kämpfte.
Ein Kampf folgte dem Nächsten. Tag für Tag.
Und wieder gab es eine neue Schlacht zu gewinnen.
Immer wenn er vor den Gräbern stand, sagte er sich:
"Es war notwendig!"
Denn in einem gerechten Krieg gibt es keine Opfer.
Und er kämpfte weiter, unerbittlich, ohne Gnade.
Im Namen der Gerechtigkeit.

Als er eines Tages wieder vor einem frischen Grab stand, hörte er eine Stimme.
"Warum?"
Argwöhnisch schaute er sich um, mit dem Blick eines Menschen, der schon zu oft Verrat erlebt hatte, um sich noch sicher zu fühlen.
Doch er war allein.

Und wieder fragte ihn die Stimme, leise, wie die Stimme eines neugierigen Kindes:
"Wofür kämpfst du?"
"Für die Gerechtigkeit." antwortete er.
"Aber die Gerechtigkeit stirbt mit der Hoffnung in jedem Menschen. Warum kämpfst du dann noch weiter?
Du hast doch nichts, für das es zu kämpfen lohnt."

Da spürte er zum ersten Mal die Leere in sich.
Eine Leere, die sich mit jedem neuen Toten weiter in ihm ausbreitete.
In diesem Moment erkannte er, dass er seinen Kampf schon verloren hatte, als er seinen Rachefeldzug begann.
Die Hoffnung in ihm war schon lange tot.

Wieder ertönte die Stimme, sanft und kindlich.
"Gibt es in deinem Leben noch etwas, für das du kämpfen kannst?"
Diesmal schwieg der Krieger, denn er wusste nichts zu sagen.
Vielleicht fürchtete er sich auch vor der Antwort.
Und so drehte er sich um und ging davon.
Bereit für die nächste Schlacht.

Denn wofür lebt ein Krieger, wenn nicht für den Kampf?

 

Hi DarkChild
und willkommen in dieser illustren Runde!
Deine Geschichte hat mir sprachlich gut gefallen: glatt und flüssig, mit auffallenden aber passenden Absätzen. Dabei nur zwei Rechtschreibfehler, die mir aufgefallen sind: 4. Absatz, 2. Zeile: weieter=>weiter, 3. Absatz, 1. Zeile: neugierrig=>neugierig.
Inhaltlich ist sie, bis auf die nette, schön melancholische Pointe, leider etwas dünn, es fehlen zu viele Informationen, um dem Helden Tiefe und der Handlung Logik zu verleihen: Was war der Krieger vorher (Ritter, König, Bauer,...) und durch wen hat er alles verloren? Unter wessen Fahne (Kirche, König, Vaterland) und gegen wen (Heiden, Kriminelle,...) kämpft er? Wie ist es zu verstehen, daß ein gerechter Kampf keine Opfer fordert? Welche Philosophie steckt dahinter, ununterbrochen zu kämpfen und zu töten, die Toten dann aber ständig zu beerdigen? Mit der körperlosen Stimme kann ich bequem leben, aber warum stirbt Gerechtigkeit zusammen mit Hoffnung?

Grüße

SilentSoul

 

Hallo,

deine Story hättest du mit ein paar Änderungen glatt als Gedicht präsentieren können.
Dann wäre sie in Ordnung. Für eine Story ist es zu wenig.
Ansonsten mag ich die Melancholie in deinem Beitrag. Das kam gut herüber.

 

Danke erstmal für eure Kritik!:)
@Silent Soul:
Ich habe mir das so gedacht, dass der Krieger für die Gerechtigkeit( oder das, was er dafür hält) kämpft, und wenn es sich um einen gerechten Krieg handelt, würde das demnach bedeuten, dass Niemand grundlos darin verwickelt wird, also keine Unschuldigen sterben können.
(Klingt das noch logisch???:confused: )
Ansonsten muss ich ganz ehrlich sagen, dass ich mir nicht viele Gedanken über die Motive/(Charakter-) Eigenschaften/ Hintergründe des Kriegers gemacht habe.
Ürsprünglich wollte ich einen Geschichte über einen Mann schreiben, der sich mit Leib und Seele dem Kampf verschrieben hat und eines Tages über sein Leben nachdenkt und feststellt, dass er einen Großteil davon auf dem Schlachtfeld verschwendet hat, da er nur noch für den Kampf lebt.
Am Ende ist dann das daraus geworden: nicht wirklich ein Gedicht, nur ein kurzer Text:D
Ich denke , dass ich vorerst nicht daran ändere, da ich momentan nicht weiß, wie ich mehr Tiefe in die Geschichte einbringen kann, ohne dass Informationen über die Vergangeheit des Kriegers unpassend heraus ragen ( ich oute mich jetzt als Newbie, aber mir fällt da erzähltechnisch nichts ein:( )

 

Hi DarkChild,

Ich muß gestehen, daß mir selbst auch nichts besseres einfällt, als den ganzen Text in eine ausgewachsene Geschichte zu verwandeln. Also kein Grund zur Verzweiflung! ;-)

 

Hy DarkChild

Ich muss sagen, mir hat deine Geschichte gut gefallen. Du behandelst ein Thema, das auch ich ganz gerne mal behandle ^^
Die Absätze sind wirklich sehr passend.

Ich hab mir die Story drei oder viermal durchgelesen, weil mir die Stimmung, die du rüberbringst echt gut gefällt. Mach weiter so ^^

Schöne Grüße aus der Unterwelt
Dark Demon Kairi

 

Moin Dark Child :)

Gelesen habe ich die Story schon vor Tagen, nur war ich zu faul zu kommetieren :)

Mir gefallen die ersten zwei drittel sehr gut, auch die Art wie es geschrieben ist, erinnert mich so ein wenig von der Formatierung her an mittelalterliche Texte :)

Der Schluss verspricht auch viel:

Wieder ertönte die Stimme, sanft und kindlich.
"Gibt es in deinem Leben noch etwas, für das du kämpfen kannst?"

Da hatte ich erwartet das etwas kommt wie: Ein Leben ohne Krieg und Kampf ... irgendsowas

Aber das ihm da nichts einfällt finde ich etwas schade.

 

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