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Der Klippensturz

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23.08.2018
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Der Klippensturz

Der Klippensturz


Vor einiger Zeit war ich an der Steilküste in Nordfrankreich unterwegs, um die Natur zu erkunden. Es war ein wundervoller Tag. Blauer Himmel, Sonnenschein und eine leichte Brise, eingebettet in diese bezaubernd schöne Landschaft, verbreiteten ein wohliges Gefühl in mir.
Der Wanderpfad schlängelte sich idyllisch am Rande der senkrecht abfallenden Felsen entlang. Da unten rauschte das Meer, und die Wellen brachen sich tosend an den vielen Gesteinsbrocken, die aus dem Wasser ragten. Traute man sich ganz nah an den Rand, hatte man einen atemberaubenden Blick.

So unterwegs sah ich ihn plötzlich am Rande des Abgrundes, in die Tiefe schauend, ganz vorn auf einem weit überstehenden Felsvorsprung. Er blickte wohl schon eine ganze Weile da hinunter, scheinbar ganz in Gedanken auf eine bevorstehende Handlung versunken. Nur ein, zwei Schritte weiter und er wäre verschwunden. Nervös drehte er seinen Kopf immer wieder nach rechts und links und dann wieder hinunter in die Tiefe, so als hätte er Angst, von jemanden gestört zu werden.

Ich blieb stehen, um ihn nicht zu erschrecken, traute mich kaum zu atmen, denn ich wusste nicht, was geschehen würde, wenn ich ihm jetzt noch ein wenig näher käme und er mich bemerken würde. Möglicherweise könnte er in Panik geraten, und wer weiß, was dann geschehen würde.
Da der Wind vom Meer her wehte, konnte er mich nicht hören. Trotzdem kniete ich hinter einem Busch, um jedes Risiko auszuschließen.

Hoffentlich kommt jetzt niemand vorbei. Es wäre nicht auszudenken.
Nun streckte er den Kopf noch weiter über die Klippe. Gleich würde es geschehen. Ich konnte es nicht verhindern. Das was sich hier abspielte, war der Lauf von Dingen, die niemand ändern kann.
Wieder schaute er, scheinbar nervöser als vor einigen Sekunden, nach rechts und links, und dann zum ersten Mal nach hinten in meine Richtung. Ich erschrak, hatte er mich gesehen?
Plötzlich machte er zwei kleine Schritte in Richtung Abgrund. Seine nackten Fußspitzen krallten sich jetzt ganz vorn am Rand an dem Felsen fest.
Dann geschah das, was geschehen musste: Er drückte sich ab und ließ sich kopfüber nach vorne fallen.
Wie besessen sprang ich aus meinem Versteck und rannte an die Stelle, an der er vor einigen Sekunden noch stand.
Ich warf mich bäuchlings auf den Boden um seinen Flug zu verfolgen.
Rasant stürzte er da hinunter. Mit hoher Geschwindigkeit zog er kurz vor dem Aufprall auf der Wasseroberfläche einen leichten Bogen. Gischt spritze hoch, und als ich ihn wieder sehen konnte, stieg er auf mit seiner Beute, einem dicken Fisch, den er todsicher erspäht hatte und nun an einem sicheren Ort verspeisen würde.

 

Hallo @August Jopasi

Du führst den Leser in deiner Geschichte kunstvoll und elegant an der Nase herum. Mir hat das gut gefallen!
Es lebe der Fischadler oder was sonst so an gefiedertem Zeugs in Nordfrankreich die Meere plündert.

Besten Grüße
VVK

 

Hallo @August Jopasi

Du führst den Leser in deiner Geschichte kunstvoll und elegant an der Nase herum. Mir hat das gut gefallen!
Es lebe der Fischadler oder was sonst so an gefiedertem Zeugs in Nordfrankreich die Meere plündert.

Besten Grüße
VVK

Hallo VVK, es freut mich, dass es Dir gefällt. Mir ist in der Geschichte der Überraschungseffekt am Ende wichtig.
Liebe Grüße
August Jopasi

 

Hej @August Jopasi ,

und herzlich willkommen.

Es ist immer wieder erstaunlich, wie unterschiedlich Geschichten gelesen werden. Ich versuch dir mal, meinen Leseeindruck zu vermitteln. Nur so zur Einschätzung.
Denn als ich las

Es war ein wundervoller Tag. Blauer Himmel, Sonnenschein und eine leichte Brise, eingebettet in diese bezaubernd schöne Landschaft, verbreiteten ein wohliges Gefühl in mir.

fehlte mir augenblicklich der Geruch, die Wärme, etwas wollte ich von dem Gefühl des Erzählers abbekommen und ich war ein klein wenig enttäuscht. Ich wollte erzählt bekommen, was wonach roch, wie warm es war, ob es auf meiner Haut brannte, wie der Wind roch.

Der Wanderpfad schlängelte sich idyllisch am Rande der senkrecht abfallenden Felsen entlang.

Und was für den Erzähler idyllisch ist, muss sich nicht unbedingt mit meiner Vorstellung davon decken. Ich hätte es gerne gewusst.

So unterwegs sah ich ihn plötzlich am Rande des Abgrundes, in die Tiefe schauend, ganz vorn auf einem weit überstehenden Felsvorsprung.

Und glaub es, oder nicht, bereits hier war mir klar, da ist was im Busch, denn: wer ist er? Warum erfahre ich nicht, ob es ein Kind, ein Mann, ein besonderes Lebewesen ist? Im Nachhinein ist es selbstverständlich auch mir klar. Und aus diesem Grunde las ich wachsam weiter und witterte mit zunehmender Vernebelung der Sicht auf diesen Er Irritationen.

Und im Nachhinein fühlte mich bewusst getäuscht. Denn ich glaube einfach nicht an das, was du beschreibst,

Nervös drehte er seinen Kopf immer wieder nach rechts und links und dann wieder hinunter in die Tiefe, so als hätte er Angst, von jemanden gestört zu werden.
Möglicherweise könnte er in Panik geraten, und wer weiß, was dann geschehen würde.
Gleich würde es geschehen. Ich konnte es nicht verhindern.
Wieder schaute er, scheinbar nervöser als vor einigen Sekunden, nach rechts und links, und dann zum ersten Mal nach hinten in meine Richtung.
Wie besessen sprang ich aus meinem Versteck und rannte an die Stelle, an der er vor einigen Sekunden noch stand.

Der Vogel, der auf die beschriebene Art und Weise seine Existenz sichert, juckt ein Beobachter nicht, vor allem wird er sicher nicht nervös oder sogar ängstlich oder gar panisch. Und warum sollte der Beobachter verhindern wollen, dass der Vogel ins Meer eintaucht und einen Fisch fängt?
Und warum eilt der Beobachter wie besessen an den Rand? Er weiß doch, was geschieht, für ihn ist es von Anfang ein Vogel gewesen.

Und so betrachte ich deine Beschreibung als eine Irreführung, du hattest gar nicht vor, eine Geschichte über eine Begegnung in Frankreichs Natur zu beschreiben, du wolltest mich von Anfang irreleiten. Kann man machen. Ich glaube, du hättest mit deiner Art zu formulieren eine andere Geschichte schreiben können. Wirst du wohl auch noch ;) Ich gedulde mich und freue mich darauf.

Das war also der Leseeindruck eines einzelnen Leserleins und ein freundlicher Gruß, Kanji

 
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Hallo August Jopasi,

eine Pointengeschichte kann durchaus ihren Reiz haben. Aber sie sollte den Leser nicht hinters Licht führen und ihn verärgert zurücklassen. Ich kann mir vorstellen, dass du ganz auf Spannung setzen wolltest.

or einiger Zeit war ich an der Steilküste in Nordfrankreich unterwegs, um die Natur zu erkunden. Es war ein wundervoller Tag. Blauer Himmel, Sonnenschein und eine leichte Brise, eingebettet in diese bezaubernd schöne Landschaft, verbreiteten ein wohliges Gefühl in mir.

So fangen Kriminalgeschichten der älteren Art an, derunterstrichene Teilsatz lässt bei mir alle Alarmglocken schrillen.

So unterwegs sah ich ihn plötzlich am Rande des Abgrundes, in die Tiefe schauend, ganz vorn auf einem weit überstehenden Felsvorsprung.

Dann geschah das, was geschehen musste: Er drückte sich ab und ließ sich kopfüber nach vorne fallen.

Aha, ein Selbstmörder oder doch einer, der einen allerdings tödlichen Fluchtweg gesucht hat?

Ein Glück, dass der Spaziergänger ein so aufmerksames Auge hat. Er wird als Zeuge in diese Kriminalfall groß herauskommen.


Ich warf mich bäuchlings auf den Boden um seinen Flug zu verfolgen.

Wie bitte? Der verfolgt den Sprung in aller Seelenruhe?

Hier wird mir klar, dass es sich um einen Witz handelt. Ätsch, ich hab dich reingelegt. Selten so gelacht.
Das geht auf Kosten des Lesers und so was ärgert mich.

Es gibt schöne Geschichten, wie menschliche und tierische Verhaltensweisen eine poetische Verbindung eingehen können, z. B. von @josefelipe (Klara, der Adler und ich)

Ich hoffe, du kannst verstehen, was ich meine.

Freundliche Grüße
wieselmaus

 

Hallo@August Jopasi
Leider funktioniert der Text bei mir auch nicht.

Vor einiger Zeit war ich an der Steilküste in Nordfrankreich unterwegs, um die Natur zu erkunden. Es war ein wundervoller Tag. Blauer Himmel, Sonnenschein und eine leichte Brise, eingebettet in diese bezaubernd schöne Landschaft, verbreiteten ein wohliges Gefühl in mir.
Blauer Himmel, Sonnenschein ... das erzeugt leider noch keine Stimmung. Auch wenn es ansich schön ist. Aber halt auch in Wuppertal;)

Diese Passage

So unterwegs sah ich ihn plötzlich am Rande des Abgrundes, in die Tiefe schauend, ganz vorn auf einem weit überstehenden Felsvorsprung. Er blickte wohl schon eine ganze Weile da hinunter, scheinbar ganz in Gedanken auf eine bevorstehende Handlung versunken. Nur ein, zwei Schritte weiter und er wäre verschwunden. Nervös drehte er seinen Kopf immer wieder nach rechts und links und dann wieder hinunter in die Tiefe, so als hätte er Angst, von jemanden gestört zu werden.
finde ich eigentlich ganz spannend inszeniert. Also in dem Moment in dem ich Trottel noch davon ausgehe, dass es sich um einen Selbstmörder handelt. Nach der Auflösung finde ich sie unglaubhaft.

Aber noch unglaubwürdiger das:

Gleich würde es geschehen. Ich konnte es nicht verhindern. Das was sich hier abspielte, war der Lauf von Dingen, die niemand ändern kann.
Warum sollte der Erzähler das verhindern wollen?

Zumal er ihm den Fisch am Ende ja zu gönnen scheint:

stieg er auf mit seiner Beute, einem dicken Fisch, den er todsicher erspäht hatte und nun an einem sicheren Ort verspeisen würde.

Hmmm. Das scheint mir jetzt ein ziemlicher Verriss an einem Neulingswerk, das ja eigentlich ein bißchen Welpenschutz verdienen würde.
Vielleicht ist es tatsächlich so, wie die Vorkritiker anmerken, dass man sich ein bißchen verarscht fühlt.
Damit an sich könnte ich gut leben, wenn es denn auch rund ist :)
Wenn du noch am Text arbeiten magst, würde ich zum Beispiel empfehlen, die Passagen dahingehend zu überarbeiten, dass sie tatsächlich auf Mensch und Tier passen könnten.

Liebe Grüße vom Lotterlieschen

 

Hallo Kanji, Wieselmaus und Lotterlieschen,
vielen Dank für eure Anregungen, über die ich sehr viel nachgedacht habe. Am Anfang könnte man wirklich noch eine schönere Stimmung erzeugen.
Was mir sehr leid tut, ist, dass die Geschichte euch verärgert hat. Das war überhaupt nicht von mir gewollt.
Vielmehr war mein Ziel, eine Geschichte mit Überraschungseffekt zu kreieren. Deshalb konnte ich auch nicht speziell über die Eigenarten eines Vogels berichten. Dann wäre ja alles sofort aufgeflogen. Ich musste den Leser an der Nase herumführen, ihn glauben machen, dass es sich um einen Selbstmörder handelt.
Insofern bin ich ein wenig verunsichert, wie ich diesen Text anders schreiben kann. Führe ich den Leser nicht an der Nase herum, geht der Witz verloren.
Viele Grüße
August Jopasi

 

Ach, @August Jopasi ,

so richtig verärgert bin ich natürlich gar nicht. Es ist bloß so schade, um die Geschichte und dich als Autoren. Und selbstverständlich weiß ich, dass dir ja für dein Unterfangen gar nichts anderes übrigblieb, als mich in die Irre zu führen. ;)
Ich habe keine Ahnung, wie man es „geschickter“ machen könnte, aber wie wäre es vielleicht Schritt für Schritt den Leser an den Vogel näherzubringen. Also erst kannste ihn ja ruhig denken lassen, ohgoddogodd ein Selbstmörder und dann erzählt und beschreibst du die Landschaft und die Düfte und das alles und beim nächsten Schritt komme ich als Leser ins Grübeln: könnte es doch etwas anderes sein, was das steht und dann kommt wieder ... irgendwas und ich habe am Schluss das Gefühl, ich bin von alleine drauf gekommen, dass da ein Klippensturzvogel :D springt und fühle mich supertoll. :lol: So in der Art halt.

Ärgere dich nicht über mich bitte und einen schönen Tag, Kanji

 

Willkommen, August Jopasi.

Nur kurz:

Insofern bin ich ein wenig verunsichert, wie ich diesen Text anders schreiben kann. Führe ich den Leser nicht an der Nase herum, geht der Witz verloren.
Deine Intention , einen Witz aus einem vermeintlichen Suizid zu ziehen, wird nicht funktionieren. Also mMn. Die meisten Leser - das wage ich jetzt mal zu behaupten - werden sich verärgert von dem Text abwenden, sich verarscht fühlen, ihn für geschmacklos halten, whatever.

Wenn du dein Depüt unbedingt retten möchtest, wirf den Vogel raus und lass' dem Menschen Flügel wachsen und ihn übers Meer, dem Horizont entgegenfliegen. Dann hättest du auch einen Überraschungsmoment verankert. Und etwas, worüber so mancher vielleicht nachdenken möchte - über die Geschichte hinaus.

Ein zusätzliches Problem ist, kannst du ja nicht unbedingt wissen, dass sehr viele Depüt-Texte das Thema Suizid behandeln. Ist schwer, dem Thema Neues, Ungewöhnliches abzugewinnen. Überhaupt: Ist wohl eines der am schwersten zu verarbeitenden Themen überhaupt, mMn, da verhebt man sich sehr schnell.

Gruß

hell

 

Hallo nochmal @August Jopasi

Vielmehr war mein Ziel, eine Geschichte mit Überraschungseffekt zu kreieren ... .
Genau das gelingt dir mit deiner Geschichte sehr gut.

Ich würde mir nicht zu sehr den Kopf darüber zerbrechen, wie du es allen hier recht machen kannst. Das ist nicht der Sinn der Sache.

Es wird immer Leute geben die, wenn sie gemerkt haben dass sie auf elegante Weise irregeführt worden sind ohne dabei Schaden zu nehmen, nicht die nötige Selbstironie mitbringen, um darüber zu lachen.

Beste Grüße
VVK

 
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Ärgere dich nicht über mich bitte und einen schönen Tag,
@Kanji: Nein, ich ärgere mich nicht

Ich würde mir nicht zu sehr den Kopf darüber zerbrechen, wie du es allen hier recht machen kannst. Das ist nicht der Sinn der Sache.

Es wird immer Leute geben die, wenn sie gemerkt haben dass sie auf elegante Weise irregeführt worden sind ohne dabei Schaden zu nehmen, nicht die nötige Selbstironie mitbringen, um darüber zu lachen.

Vielen Dank @ViertelVorKebap,
ich denke, wenn man anfängt, sich über solche Sachen zu ärgern, darf man auch nicht mehr in ein klassisches Konzert gehen: Da bist Du mindestens mehrere Male mit einer Trugschlusskadenz konfrontiert.

Ich werde es auch so stehenlassen, weil es mir ebenfalls gefällt.
Viele Grüße
A.J.

Wenn du dein Depüt unbedingt retten möchtest, wirf den Vogel raus und lass' dem Menschen Flügel wachsen und ihn übers Meer, dem Horizont entgegenfliegen. Dann hättest du auch einen Überraschungsmoment verankert. Und etwas, worüber so mancher vielleicht nachdenken möchte - über die Geschichte hinaus.
Hallo @hell,
dann habe ich am Ende ebenfalls einen Überraschungseffekt, allerdings ein wenig sanfter.
Vielen Dank für die Nachricht und Grüße
A.J.

 

Hi @August Jopasi,

ich hab ja beim Lesen an einen Klippenspringer gedacht. Das wäre auch noch nicht unbedingt der Knaller, aber besser als der Vogel hätte mir das vielleicht doch gefallen. Allerdings wiederum nicht so gut wie @hells Vorschlag, einen Menschen mit Flügeln abheben zu lassen.

Die Frage ist halt: Was willst erzählen? Vielleicht möchtest du einfach üben, einen Überraschungseffekt zu basteln. Dann ist soweit alles in Ordnung. Vielleicht kommt unter diesem Aspekt sogar etwas Interessantes dabei heraus, wenn du das bearbeitest, was z.B. @Kanji (deren Kommentar ich auch sonst spontan hätte unterschreiben wollen, wenn es die Möglichkeit gäbe) kritisiert hat. Die Darstellung ist ja wirklich in beide Richtungen nicht stimmig: Für die Beobachtung eines Selbstmörders zu gemütlich, für die eines Vogels zu sehr vermenschlicht.

Über diesen Überraschungseffekt hinaus erzählst du halt nur, wie jemand einen Vogel beobachtet, der nach einem Fisch taucht. Das ist nicht gerade ein bewegendes Thema. Insofern würde ich das auch so sehen, wie einige andere hier: Nach der Auflösung verpufft nachträglich die Spannung und es bleibt wenig übrig.

Besten Gruß
erdbeerschorsch

 

Vielen Dank für Deine Nachricht,
die Vernebelung in der Darstelltung des Mensches und Vogels ist ja gewollt. Und dass nach einer Auflösung die Spannung verpufft, ist ein Gesetz der Natur.
Viele Grüße
A.J.

 
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Hallo August Jopasi

Der Klippensturz
Der Klippensturz

Weshalb unter den Titel noch einmal den Titel setzen?

Es war ein wundervoller Tag. Blauer Himmel, Sonnenschein und eine leichte Brise, eingebettet in diese bezaubernd schöne Landschaft, verbreiteten ein wohliges Gefühl in mir.
Der Wanderpfad schlängelte sich idyllisch am Rande der senkrecht abfallenden Felsen entlang. Da unten rauschte das Meer, und die Wellen brachen sich tosend an den vielen Gesteinsbrocken, die aus dem Wasser ragten. Traute man sich ganz nah an den Rand, hatte man einen atemberaubenden Blick.

Du möchtest einen Kontrast zum bedrohlichen Szenario haben, das du anschliessend aufziehst, schon klar. Aber du hast da eine solche Ansammlung nichtssagender Nullachtfünfzehn-Formulierungen, das liest sich wirklich nicht gut. Wäre der Text länger, hätte ich hier abgebrochen.

Ich warf mich bäuchlings auf den Boden um seinen Flug zu verfolgen.

Da fehlt ein Komma vor dem "um".

Möglicherweise könnte er in Panik geraten, und wer weiß, was dann geschehen würde.
Hoffentlich kommt jetzt niemand vorbei. Es wäre nicht auszudenken.
Wie besessen sprang ich aus meinem Versteck und rannte an die Stelle, an der er vor einigen Sekunden noch stand.

Der Text funktioniert nicht. Du überraschst den Leser, indem du ihn zuvor auf ungeschickte Art und Weise irreführst, das heisst, Formulierungen verwendest, die so halbwegs auf eine Suizid-Situation passen, nicht aber auf die "wirkliche" Lesart. Ich als Leser kann also nicht sagen, ach so, das ist ja witzig, so kann man das auch verstehen, sondern ich zucke mit den Schultern und sage nein.

Das ist schade, denn in den Abschnitten 2 bis 4 zeigst du, dass du gut erzählen kannst! Das liest sich durchaus flüssig. Bin gespannt auf deine nächsten Texte.

Lieber Gruss
Peeperkorn

 

Hallo August Jopasi

Weshalb unter den Titel noch einmal den Titel setzen?

Du möchtest einen Kontrast zum bedrohlichen Szenario haben, das du anschliessend aufziehst, schon klar. Aber du hast da eine solche Ansammlung nichtssagender Nullachtfünfzehn-Formulierungen, das liest sich wirklich nicht gut. Wäre der Text länger, hätte ich hier abgebrochen.

Da fehlt ein Komma vor dem "um".

Der Text funktioniert nicht. Du überraschst den Leser, indem du ihn zuvor auf ungeschickte Art und Weise irreführst, das heisst, Formulierungen verwendest, die so halbwegs auf eine Suizid-Situation passen, nicht aber auf die "wirkliche" Lesart. Ich als Leser kann also nicht sagen, ach so, das ist ja witzig, so kann man das auch verstehen, sondern ich zucke mit den Schultern und sage nein.

Das ist schade, denn in den Abschnitten 2 bis 4 zeigst du, dass du gut erzählen kannst! Das liest sich durchaus flüssig. Bin gespannt auf deine nächsten Texte.

Lieber Gruss
Peeperkorn

Lieber Peeperkorn,
danke für Deinen Komentar und die Denkanstösse. Ich werde darüber nachdenken und daran arbeiten.
Viele Grüße
A.J.

 

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