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Der kleine Papagei und sein großes Abenteuer
Am Rande eines kleinen Dorfes in einem großen Haus lebte ein kleiner Papagei. Er war gerade mal 5 Jahre alt, sehr hilfsbereit und hatte viele lange struppige Federn. Das einzige, was ihm fehlte, war die schöne bunte Schwanzfeder, die alle seine Geschwister hatten.
Sein Besitzer mochte ihn wirklich gern und wenn er mit ihm redete oder er auf seiner Schulter verweilen durfte, fühlte er sich sehr wohl. Leider war das nicht immer so, denn seine anderen vier Geschwister, mit denen er sich einen großen Käfig teilte, mochten ihn nicht. Überhaupt nicht. Weil er nicht so bunt war wie sie.
„Du bist hässlich, du passt nicht zu uns“, hänselten sie ihn oft angewidert.
„Ich bin nicht hässlich, ich bin doch auch einer von euch.“
„Wie bitte“, krächzten sie.
„Du bist doch keiner von uns, du siehst doch ganz anders aus.“
„Ich bin nicht anders. Ich bin auch ein kleiner Papagei. Immer müsst ihr auf mir herumhacken und mich von der Schaukelstange stoßen. Dabei tue ich euch gar nichts. Ich bin immer lieb zu euch und ihr seid so gemein“, schrie er oft vor lauter Aufregung.
„Warum müsst ihr mir denn immer die Federn rausrupfen? Das tut weh! Bald habe ich kein Gefieder mehr auf dem Kopf. “
„Das ist uns egal, das ist uns egal“, sangen sie vergnügt.
Ziemlich traurig und, weil ihm ja sowieso niemand zuhörte, zog er sich in die hinterste Ecke seines Käfigs zurück und weinte. `Sogar mein Mittagessen, meine leckeren Samen, haben sie mir einfach weggenommen und aufgegessen. Jetzt habe ich nichts mehr`, murmelte der Papagei zu sich selbst.
`Ich habe niemanden außer meinen Besitzer, selbst wenn ich mit ihm spreche, reagieren die anderen oft verärgert. Nur weil meine Geschwister es nicht können. Wie oft habe ich ihnen schon gesagt, ich bringe es euch bei, aber sie wollen nichts von mir
lernen, gar nichts. Ich bin so traurig und ich fühle mich so alleine, nur weil mir diese bunte Feder fehlt, sagen sie, ich sei anders. Ich verstehe das alles nicht.`
Als seine Geschwister den kleinen Papagei wieder einmal besonders gehänselt und verärgert hatten, beschloss er zu fliehen. Er wollte nur noch weg. Weg von diesem Ort, an dem er so anders war!
Er lauerte den ganzen Tag auf den richtigen Moment, um entwischen zu können. Und als sein Besitzer den Käfig einen Spalt aufmachte, um ihn zu reinigen, hüpfte er flugs an den anderen vorbei und flog blitzschnell zum offenen Fenster hinaus in die Freiheit.
Jedenfalls dachte er, dass da die Freiheit sei.
Draußen empfing ihn ein kalter Regenschauer. Aber das war ihm egal. Hauptsache weg, weit weg von den anderen.
Nach dem er ein paar Runden um sein „altes“ Zuhause geflogen war, besah er sich seine neue Welt.
Fröhlich motiviert hüpfte er in seiner neuen Umgebung herum. Jetzt suche ich mir ein anderes zu Hause und ihr müsst leider hier bleiben, rief er dem Fenster zu, durch welches er gerade geflogen war und machte sich auf, die „Welt“ zu erkunden.
Seine Reise führte ihn an ein Kornfeld. Hier wollte er rasten und etwas verschnaufen. Das viele Fliegen war er gar nicht gewohnt. Der Regen hatte mittlerweile aufgehört und die Sonne kam zum Vorschein. Als er gerade etwas von dem Korn probieren wollte, auch wenn es anders als das gewohnte Futter aussah, sah er vor sich ziemlich vergnügt, mehrere Spatzen in einer Pfütze herumplanschen.
„Iihh, was macht ihr denn da, warum macht ihr euch denn so dreckig? Eure schönen Federn werden ja ganz schmuddelig“, krächzte er.
„Wieso, wir spielen fangen und baden hier im Tümpel. Wir lieben das, wir sind doch Spatzen. Alle Spatzen machen das. Komm doch zu uns, setz dich mitten ins Wasser hinein, du wirst schon sehen, wie schön es bei uns ist.“
„Nein danke, ihr seid zwar sehr nett zu mir, aber ich mache mich nicht dreckig. Ich bin doch ein Papagei“, sagte er mit viel Stolz in seiner Stimme. „Ich fliege lieber weiter, das ist mir etwas zu schmutzig. Auf Wiedersehen, vielleicht sehen wir uns mal wieder.“
Und schon schwang er sich in die Lüfte und flog davon.
Langsam plagte ihn der Hunger und er landete an einem am Wald gelegenen See. Er war glücklich und freute sich auf das, was er noch alles erleben sollte. `Ich bin ganz mutig`, sagte er immer zu sich selbst.
Auf dem See entdeckte er eine Entenfamilie.
„Hallo“, rief der kleine Papagei der schnatternden Gesellschaft zu, „gibt es bei euch etwas zu essen, ich habe ja so großen Hunger.“
„Ja, komm zu uns auf den Teich“, antwortete ein dicker Erpel, „hier gibt es ganz viel für dich zu essen.“
„Ich glaube nicht, dass ich das kann“, sagte der Papagei leise. „Ich kann doch gar nicht schwimmen.“ „Wir bringen es dir bei, komm schon. Du musst dich nur trauen“, schnatterten sie. „Wir Enten können alle schwimmen.“
„Vielleicht lerne ich es später“, meinte der Papagei.„Jetzt muss Ich erst einmal etwas essen.“
„Wir hätten da eine Idee“, schnatterten sie vergnügt. „Nicht weit von hier wohnt der alte Storch, nur wenige Flügelschläge entfernt auf einer großen Wiese. Flieg doch mal zu ihm, er kann dir bestimmt etwas zu essen besorgen.“
Also machte er sich wieder auf die Reise. Nicht weit vom See stand der Storch dann tatsächlich im hohen Gras und war damit beschäftigt, sich ein paar Würmer auf einer Wiese zu suchen.
„Hallo, du lieber Storch, die Enten schicken mich, hast du etwas zu essen für mich? Vielleicht Nüsse oder Samen?“, fragte er hoffungsvoll.
Der Storch fing an zu lachen. Aber es war kein Auslachen, sondern ein herzliches Lachen.
„Ich kann dir leider keine Nüsse anbieten, auch keine Samen. Ich stehe hier mitten auf einer großen Wiese. Wie soll ich denn mit meinem langen Schnabel Nüsse knacken? Ich kann hier nur Frösche fangen und nach Würmern picken, versuche es doch auch mal, meine Wiese ist ja groß genug für uns zwei.“
Der kleine Papagei machte ein paar klägliche Versuche mit seinem kurzen Schnabel, stocherte im Gras herum und hüpfte auf seinen Zehen. Er verfing sich ständig im hohen Gras und verlor dauernd das Gleichgewicht.
„Nein, das geht nicht“, jammerte er, „Meine Beine sind zu kurz und das Gras ist zu hoch und mit meinem Schnabel kann ich nichts aufpicken. Und die Frösche hüpfen immer zu schnell davon.“
„Dann flieg doch mal zu den Hühnern. Nicht weit von hier ist ein Bauernhof. Da gibt es jede Menge Körner. Samen findest du im Wald. Dort stehen viele verschiedene Bäume, an denen Du Dich sattessen kannst.
„Vielen Dank“, krächzte der kleine Papagei und flog weiter.
Sehr hungrig kam er auf dem Bauernhof an. Er landete direkt im Hühnergarten.
Die Hühner kamen gleich ganz aufgeregt herbeigelaufen und betrachteten den merkwürdigen Vogel, der sich mit seinem schönen bunten Gefieder im Hühnergarten verirrt hatte. Sie dachten sich, dass ist ja ein toller bunter Hahn.
Der Moment war nur von sehr kurzer Dauer, denn sehr schnell, sauste plötzlich ein großer mächtiger Hahn herbei, die Hühner flatterten hektisch auseinander, und jagte den kleinen Papagei davon.
„Das sind meine Hühner“, rief ihm der Hahn nach.„Du hast hier nichts zu suchen.“
„Wieso, lass ihn doch“, widersprach ihm eine fette Henne. „Lass uns den neuen bunten Hahn doch erst mal genauer betrachten.“
„Nein, der hat hier nichts zu suchen“, krähte der echte Hahn zurück.
Der Papagei, der vor lauter Schreck schon auf das Stalldach geflogen war, beobachtete den Trubel. Vor lauter Angst, dass der Hahn verfolgen könnte, flog er eilig in den Wald.
Sein Magen knurrte vor Hunger und langsambrach die Dämmerung herein. `So langsam müsste ich mir mal etwas für die Nacht zum schlafen suchen`, dachte er sich.
Noch in seinen Gedanken versunken, hörte er plötzlich etwas pochen und klopfen. Neugierig folgte er dem Geräusch und sah hoch oben an einem Baum einen Specht eine Höhle zimmern. Ununterbrochen hämmerte er ins Holz und die Späne flogen nur so heraus.
„Hallo Specht, was machst du denn da? Tut das denn gar nicht weh?“
„Warum sollte mir das wehtun, das mache ich doch fast den ganzen Tag. Probiere es auch einmal, hier ist doch genug Platz in der großen Eiche. Bald bricht die Nacht herein und in einer Baumhöhle schläft es sich einfach wunderbar. Es ist gar nicht so schwer. Du hast doch auch einen tollen Schnabel“, munterte ihn der Specht auf.
Der kleine Papagei schaute sich das Verhalten des Spechts genau ab und fing auch an drauf los zu zimmern, aber es klappte leider nicht. Nach kurzer Zeit brach er den Versuch ab.
„Ich kann das nicht. Mein Schnabel tut weh. Ich bin als Papagei dafür auch nicht geeignet.
So was Blödes. Ich kann aber auch gar nichts“, dachte er sich traurig.
„Ich kann weder schwimmen, noch Würmer picken, oder eine Höhle bauen“, sagte er laut zu dem Specht und leise dachte er sich noch, ` vielleicht hatten meine Geschwister doch Recht. Das ich ganz anders bin`.
„Vielleicht kannst du dir ein leeres Nest suchen. Hier gibt hier einige leer stehende. Da hast du bestimmt Glück“, versuchte der Specht ihn zu beruhigen.
Der kleine Papagei versuchte sein Glück und entdeckte nicht weit von der Eiche, eine leere Höhle im Baum. Toll, dachte sich der Papagei und hüpfte hinein. Er wollte es sich gerade so richtig gemütlich machen, als ihn plötzlich zwei riesige, leuchtende Augen anstarrten. Voller Panik ergriff der Papagei die Flucht und flog so schnell er konnte wieder hinaus. Im Fortfliegen sah er eine Eule, die ihm nachschaute. Die war ja schauerlich, dachte er sich.
Dabei war die Eule ganz lieb. Sie hatte noch geschlafen, weil sie immer erst nachts aktiv wird und wollte gerade ein Gespräch mit dem kleinen Papagei anfangen, aber da war es schon zu spät, der kleine Papagei hatte sich zu sehr erschrocken vor ihr und war geflohen.
Völlig traurig flog er zurück zum See und bedauerte sich selbst. Plötzlich hörte er etwas rascheln. Er schaute sich suchend um und sah etwas schillerndes, glitzerndes Buntes in der Abendsonne.
Da ist ja noch ein Papagei, freute er sich. Endlich habe ich jemanden gefunden, der zu mir passt. Er flog ziemlich dicht heran, merkte aber rasch, dass es gar kein Papagei war, sondern ein anderer Vogel, der verletzt im Gras lag.
„Was ist denn mit dir passiert?“, fragte er ihn.
„Bitte, du musst mir ganz dringend helfen. Ich habe mich schwer an meinem Flügel verletzt. Ich wollte einen Fisch fangen im See und habe mich beim Eintauchen an einer Dose verletzt, die jemand da einfach weggeworfen hat. Mein Flügel muss ganz dringend geheilt werden“, klagte der bunte Vogel.
Und als Ihn der kleine Papagei ihn weiterhin interessiert anschaute setzte er noch hinzu:´„Ich bin übrigens ein Eisvogel“,.
„Ich hole Hilfe, keine Angst, ich lasse dich nicht im Stich“, rief der kleine Papagei.
‚Hm, wo fliege ich denn zuerst hin?’, überlegte sich der kleine Papagei. ‚Zu der großen Eule kann ich nicht fliegen, die ist mir zu schauerlich, ich versuche es mal mit dem Specht.’
„Hallo Specht, kannst du mir helfen?“, keuchte er als er angekommen war.
„Am See liegt ein verletzter Vogel, er benötigt ganz dringend Hilfe.“
„Leider geht das nicht, ich habe noch nie meine Bäume verlassen.
Ich fliege nicht aus dem Wald, ich wünsche Dir viel Glück.“
Eilig flog der kleine Papagei weiter zu den Hühnern und landete auf dem Stalldach.
„Hallo, könnt ihr mir vielleicht helfen? Am See liegt ein verletzter bunter Vogel.“
„Wie sollen wir denn hier heraus kommen, wir wohnen doch im Hühnerstall, den können wir nicht verlassen“, gackerten sie zurück.
Mutlos flog er weiter zu dem Storch.
„Hallo Storch, kannst du mir vielleicht helfen, nicht weit von hier liegt ein Eisvogel verletzt am See. Sein Flügel muss dringend geheilt werden.“
„Lieber Papagei, leider geht das nicht, wie soll ich mit meinem großen spitzen Schnabel und meinem langen Beinen dem kleinen Vogel helfen? Ich verletze ihn höchstens noch mehr. Mit meinem Schnabel kann ich Dir nicht helfen“, antwortete der Storch traurig. Der Papagei wurde inzwischen immer unruhiger. Er flog rasch weiter zu den Enten.
„Hallo, wo seid ihr?“ Die Enten hatten sich schon zu weit ins Schilf zurückgezogen und schliefen wahrscheinlich.
Unglücklich machte er sich auf den Weg zu den Spatzen.
„Endlich habe ich euch gefunden“, rief er aufgeregt, als er sie entdeckte. „Ihr müsst mir helfen. Ich bin in Not. Ein Eisvogel liegt verletzt im Gras und ich weiß nicht weiter. Niemand kann mir helfen. Könnt ihr mir vielleicht helfen?“
„Wir, wir sind doch viel zu klein, wie sollen wir da helfen?“
„Ja aber dann kann mir niemand helfen. Ich habe so viele Vögel kennen gelernt und niemand hilft mir.“
„Wir würden dir gerne helfen. Aber wir könnten dich zu den Menschen begleiten, da musst du hinfliegen. In der Not können einem immer die Menschen helfen. Komm wir bringen dich zu einem, der Tieren in der Not hilft.“
Aufgeregt flog die ganze Bande vor dem kleinen Papagei her zum Tierarzt. Durch das Geflatter und Gezwitscher wurde dieser aufmerksam und öffnete die Tür. Die Spatzen riefen alle durcheinander: „Tschilp, Tschilp, Tschilp“.
Der Tierarzt beobachtete das Treiben und versuchte den Grund für die Aufregung der Vögel herauszufinden!
„So geht das doch nicht“, sprach der Papagei dazwischen. „Der kann doch kein Tschilp verstehen. Ihr müsst in seiner Sprache reden.“
„In seiner Sprache?“ fragten die Spatzen ganz aufgebracht.
„Ja, in der Menschensprache.“
„Wir können aber keine Menschensprache, das kann doch kein Tier.“
„Doch, ich kann das“, sagte der Papagei stolz. So gut er es konnte, erklärte er dem Tierarzt, was geschehen war und sofort suchten sie gemeinsam den Eisvogel auf, für den die Rettung in letzter Minute kam.
„So, da sind wir endlich, lieber Eisvogel“, krächzte der kleine Papagei. „Ich hoffe deine Schmerzen sind nicht schlimmer geworden. Wir haben jemanden mitgebracht, der dir helfen kann. Das ist ein Tierarzt, der jeden Tag kranke Tiere behandelt. Du brauchst keine Angst haben, dein Flügel wird wieder geheilt.“
Sie befreiten ihn und der Tierarzt legte eine Schiene um den kranken Flügel. Er war ganz zuversichtlich und wollte ihn ein paar Tage mit zu sich nach Hause nehmen, damit er ihn besser pflegen konnte. Der Papagei und die Spatzen waren sehr glücklich, dass sie dem Eisvogel helfen konnten.
Plötzlich wendete sich der Tierarzt dem Papageien zu: „Was macht eigentlich so ein kleiner Papagei wie du hier draußen in der Natur? Kommst du denn so alleine zurecht?
Weißt du denn wie du an Nahrung kommst, und wo willst du denn schlafen“, fragte er ihn.
„Nein, leider nicht“, gestand ihm der Papagei. „Ich habe versucht etwas zu essen zu bekommen, aber ich habe doch gemerkt, dass ich anders bin. Ich bin vielen Vögeln begegnet und alle waren sehr nett zu mir, außer die Eule, vor der hatte ich Angst“ und allein schon der Gedanke an die Begegnung, ließ ihn erschaudern.
„Ich habe in dieser kurzen Zeit gemerkt, dass das Leben in Freiheit etwas anderes ist und es sich schwierig gestaltet, sich so schnell anzupassen. Vor allem, wenn man etwas anderes gewohnt ist. Vielleicht ist es zu Hause doch am besten“, gestand er sich ein. „Vielleicht war es nicht so klug einfach zu flüchten. Man muss sich seinen Problemen stellen und manchmal muss man auch seine Erfahrungen machen und lernen sich durchzusetzen.
Wenn ich ehrlich bin, habe ich auch alle ganz schön vermisst“, sagte der Papagei.
„Na, siehst du“, sagte der Tierarzt, „dann wollen wir dich mal wieder nach Hause bringen.“
Zusammen mit den Spatzen und dem Tierarzt brachten sie den Papagei bis zur Haustür. Die Wiedersehensfreude zwischen seinem Besitzer und seinen Geschwistern fiel großartig aus. Sein Herr sagte ganz laut: „Du bist etwas ganz besonderes“, nachdem er vom Tierarzt alles erfahren hatte.
„Ich bin froh, dass du wieder zu uns gefunden hast.“
Seine Geschwister kamen auch gleich herbei und riefen „Wir freuen uns so, dass du wieder da bist, und ganz ehrlich, es tut uns leid, dass wir dich immer so schlecht behandelt haben. Das war gemein und fies und wir waren in großer Sorge um dich. Du bist ein ganz toller Papagei, auch wenn dir die bunte Schwanzfeder fehlt. Das ist egal, darauf kommt es nicht an und man darf einen nicht nur nach dem Äußeren beurteilen. Wir haben dich so sehr vermisst; aber das wurde uns erst bewusst, als du weg warst. Jetzt bist du unser großer Held. Bitte erzähl uns alles ganz genau“, riefen alle durcheinander und bestürmten ihn mit Fragen.
Glücklich und zufrieden setzte sich der kleine Papagei in die Mitte des Käfigs und fing an all seine Abenteuer zu berichten.
„Es kommt nicht darauf an, genauso zu sein oder auszusehen wie alle andern, sondern manchmal helfen gerade die Eigenschaften weiter, mit denen man sich bislang von den anderen unterschieden hat. Denn keine noch so prächtige Schwanzfeder, oder das stolze Gefieder eines Hahns, ein toller Schnabel wie der des Storchs oder des Spechts, weder die leuchtenden Augen der Eule noch die Fähigkeit schwimmen zu können hätten dem Eisvogel helfen können.
Wie gut, lieber Papagei, dass du die Spatzen, die dir zu Beginn deiner Reise noch so schmuddelig, dreckig und fremd erschienen, um Hilfe gebeten hast und du gemeinsam mit ihnen dem Tierarzt von dem Unfall des Eisvogels berichten konntest“, sagte sein Besitzer.