Der kleine Johnny
Der kleine Johnny
Es war an einem schönen Sommertag, als der kleine Johnny über die Wiese lief und die anderen Jungs aus seiner Klasse traf. Klaus, Jimmy und Paul verlangten von Johnny eine Mutprobe zu machen, damit er vorbeigehen durfte.
Johnny sollte vom Obstbauern Oskar ein paar Äpfel vom Baum stehlen, um sie dann unter sich aufzuteilen.
Johnny wollte die Äpfel aber nicht stehlen, weil er seine guten Jeans, ein neues Basecape und ein neues Hemd anhatte und er zu Hause mächtigen Ärger bekommen würde, wenn etwas kaputt ginge. Paul sagte zu Johnny:
“Wenn du es nicht machst, werden wir dich verprügeln.”
Johnny bekam es mit der Angst zu tun, und kletterte über den Zaun und auf den Baum. Er warf die Äpfel zu den anderen Jungs runter, die sich sofort darüber hermachten.
Einen Apfel behielt Johnny und steckte ihn in seine Tasche.
Als Johnny wieder auf dem Weg nach unten war, kam der Bauer Oskar auf sie zu.
Klaus, Jimmy und Paul hatten furchtbare Angst vor dem Bauern und liefen weg. Johnny jedoch hing immer noch im Baum.
Der Bauer Oskar zog dann an seinem Bein und Johnny fiel zu Boden, dabei zerrissen seine guten Jeans und sein Hemd. Das war dem Bauern Oskar aber egal. Johnny fing an zu weinen; er wusste was ihn zu Hause erwarten würde, wenn sein Vater die Sachen sieht.
Der Bauer schrie und schimpfte mit ihm, was ihm einfallen würde sein Obst zu klauen.
Johnny antwortete ihm: “Ich wollte das nicht, aber die anderen Jungs wollten mich verprügeln, wenn ich es nicht mache und ich hatte furchtbare Angst.”
Der Bauer war sehr wütend und fragte Johnny: “Kannst du die Äpfel bezahlen?”
Johnny schüttelt weinend den Kopf. Der Bauer verlangte, dass Johnny ihm sagt wo er wohnt. Johnny wollte es ihm aber nicht sagen und fragte den Bauern ob er die Äpfel nicht abarbeiten könnte, ohne dass seine Eltern davon erführen.
Der Bauer Oskar sagte zu ihm: “Das kann ich nicht machen, dann bekomme ich Ärger mit dem Gesetz und das will ich nicht.” Johnny schluchzte und sagte dem Bauern schließlich wo er wohnt. “Ich wohne in der Schlossallee 7, im Nachbardorf Aulen.”
Einer kleinen Gemeinde mit wenigen Einwohnern. Der Bauer ging mit Johnny in Richtung seines Hofes um die Pferde an den Wagen zu spannen, um Johnny heim zu fahren.
Johnny und der Bauer fuhren zusammen ins Nachbardorf Aulen. Aulen war eine kleine Gemeinde in einem Tal zwischen zwei riesigen Bergen. Sie kamen näher an das Dorf heran.
Johnny fing wieder an zu weinen, weil sein Vater Hektor schon zu sehen war. Er stand bei einem Nachbarn am Zaun und unterhielt sich gelassen. Johnny hatte große Angst vor seinem Vater Hektor.
Sein Vater Hektor war sehr streng mit seinem Sohn.
Seine Mutter Marie hatte Johnny nie kennengelernt. Sie starb als Johnny noch sehr klein war. Johnny kann sich auch überhaupt nicht mehr daran erinnern wie sie gewesen ist.
Johnnys Vater hatte ihn ganz alleine aufgezogen. Es war auch nicht immer einfach gewesen. Sie hatten kaum Geld und Johnnys Vater war schon seit einiger Zeit arbeitslos. Er wollte immer nur das Beste für seinen Sohn. Johnnys Vater sah ihn auf dem Pferdewagen vom Obstbauern Oskar sitzen. Sein Vater wurde sofort sehr wütend und schrie Johnny an: “Was hast du wieder angestellt?”
Johnny weinte und konnte nicht reden. Der Bauer Oskar erklärte Hektor was gesehen war und verlangte von Hektor, dass er die Äpfel bezahlt. Hektor gab ihm das Geld für die Äpfel und der Bauer fuhr wieder heim. Hektor schaute seinen Sohn sehr böse an und fragte ihn: ”Warum tust du so etwas, habe ich dir nicht beigebracht, dass man nicht stehlen darf?”
Hektor schaute seinen Sohn genau an und dann fiel ihm auf, dass seine neuen Sachen zerrissen waren. Er fragte ihn: “Wie ist das geschehen?” Johnny antwortete: “Das ist passiert, als der Bauer Oskar mich vom Baum gezogen hat und ich dann hinfiel.”
Hektor schrie ihn an: “Zieh sofort die Sachen aus!” Johnny gehorchte und zog sie aus, und in der Zwischenzeit, während Johnny sich auszog, holte Hektor seinen Gürtel aus dem Schrank. Johnny wusste sofort, was er damit wollte. Johnny flehte seinen Vater an: “Vater, tu das nicht, ich mache es auch niewieder.” Hektor hörte aber nicht, er sagte zu ihm: “Ich werde dir eine Lektion erteilen, die du nie vergessen wirst.” Hektor fing an seinen Sohn mit dem Gürtel zu schlagen und sagte: “Das wird dir eine Lehre sein. Ich hoffe, dass es wirkt und ich es nie wieder tun muss, aber Strafe muss sein.” Als sein Vater fertig war, zog Johnny seine Sachen wieder an und bemerkte, dass er den Apfel noch immer in der Hosentasche hatte. Wenn sein Vater das gesehen hätte, dann hätte er ihn gleich noch einmal bestraft. Johnny lief so schnell er konnte nach draußen. Als sein Vater außer sichtweite war, holte Johnny seinen Apfel aus der Tasche und biss genussvoll hinein. Der Apfel war sehr süß und Johnny dachte daran, wie es dazu gekommen ist. Er sagte sich: “Das war es wert, der Apfel ist so lecker.” Als Johnny durch das Dorf Aulen schlenderte, sah er die anderen Jungs wieder. Er lief auf sie zu und sagte: “Ihr seid solche Feiglinge, wegen euch wurde ich vom Bauern erwischt und mein Vater hat mir den Hintern versohlt. Wie konntet ihr mich da nur allein lassen? Das verzeihe ich euch nie.” Johnny lief wieder heim zum Abendessen, denn wenn er nicht pünktlich wäre, würde sein Vater ihn ohne Abendessen ins Bett schicken. Als Johnny durch die Tür trat, fing sein Vater an zu weinen und sagte zu Johnny: “Ich will doch nur dein Bestes und ich hoffe das ich dich nie wieder bestrafen muss.” Johnny antwortete: “Nein Vater, ich habe daraus etwas gelernt: Wer etwas stiehlt, egal was es ist, wird dafür bestraft.”
Die Moral von der Geschichte: Stehlen lohnt sich nicht!!
Ges.: Sindy Frick