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Der kleine Hai in der Pfütze

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04.03.2018
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Der kleine Hai in der Pfütze

Er stolziert durch sein Revier. Es dauert zwei Sekunden, bis er es alles besichtigt hat. Wie ein Löwe in einem Käfig, schwimmt er von Seite zu Seite. Er schwimmt, als müsse er seinen Teich verteidigen – als könnte es in seiner lächerlichen Pfütze noch Platz für einen zweiten, größeren geben.

Der Tag ist lang, die Ebbe nicht kurz. Die Natur bestraft ihn mit der Verdunstung. Die Ausholung im Gestein wird nicht viel länger als Lebensraum reichen – sie könnte bald zum Todesraum werden. Sein Rücken taucht wie ein Angelschwimmer ab und zu aus dem Wasser. Er ist in einem Teufelskreis verfangen. Seine Flossen schreien nach mehr Platz und seine Kiemen atmen Geschichten, die nie passieren werden.

Er kann sein Herz klopfen hören. Zuerst ist er sich nicht sicher ob er dem Klopfen vertrauen kann. Aus dem Klopfen werden Wörter die mit ihm reden. Halluziniert er? Endet sein kurzes Leben so? Der Ursprung der Wörter wird klar. Es ist eine Gestalt. Sie ist mit ihm im Wasser. Wie hat er sie nie zuvor gesehen? Die Gestalt wirkt freundlich und er lässt sich auf sie ein. Sie gibt ihm den Sauerstoff, den er in seiner kleinen Pfütze dringend benötigt um zu überleben. Er wird abhängig. Er kann keine Sekunde ohne den Sauerstoff der Gestalt überleben und es scheint ihm, die Sauerstoffabgabe sei für die Gestalt auch notwendig. Manchmal versteht er nicht wieso die Gestalt so lange dauert ihm seinen Sauerstoff zu geben. Es stört ihn, aber zugleich will er nicht die Gestalt verärgern, denn er braucht ihren Sauerstoff.

Die Flut nähert sich der Pfütze. Warum ist die Gestalt so glücklich? Ist es hier in der Pfütze nicht am angenehsmten und sichersten vor den schrecklichen Tiefen des Ozeans? Er kann sich gar nicht mehr erinnern, warum die Pfütze ihn fast umgebracht hat. Der Sauerstoffaustausch zwischen Kreatur und Gestalt war in letzter Zeit intensiv. Alles wirkt perfekt.

Doch dann kommt die Flut. Sie zieht die Gestalt und ihn ins Tiefe. Warum kann er nicht atmen? Er hat das Nutzen seiner Kiemen verlernt. Wo ist die Gestalt?

Die Gestalt hat einen anderen Hai gefunden, einen größeren, der noch mehr Sauerstoff benötigt. Sie ist von ihm abhängig. Der kleine Hai denkt zurück an das Leben in der Pfütze. Hatte er nicht Anfangs gehofft aus ihr rauszukommen? Der letzte Gedanke geht an die Gestalt. Er wünschte er wäre ein größerer Hai, der sie abhängig machen könnte. Aber er ist es nicht und ertrinkt vor Kummer im Ozean.

 

Hej GequantelteFillet,

Hai in der Pfütze klingt interessant, ich hatte dann aber schnell das Gefühl, dass es hier um das Sinnbild für eine gescheiterte Beziehung geht und damit hat die Geschichte in meinen Augen nicht so gut funktioniert.

Die Gestalt hat einen anderen Hai gefunden, einen größeren, der noch mehr Sauerstoff benötigt. Sie ist von ihm abhängig.
Wozu diese seltsame Transkription ins Hai- und Pfützenreich? Warum nicht die Geschichte mit Menschen erzählen?

Vielleicht deute ich das auch falsch. Vielleicht ist mein Kopf zu unflexibel. Aber ich hätte lieber von dem wirklichen Problemen und Abenteuern eines Hais in einer Pfütze gelesen oder von wirklichen menschlichen Nöten in einer Beziehung mit diesen Konstellationen.

Nichts desto trotz, ein schöner Titel.
Willkommen hier!

Gruß
Ane

Er stolziert durch sein Revier.
dazu müsste er Beine besitzen

 

Hi Ane!

Warum nicht die Geschichte mit Menschen erzählen?
Ich wollte eine Parabel schreiben, dessen Deutung dem Leser überlassen bleibt. Eine Geschichte mit Menschen über ihre Gefühle führt meist nur zu Deutungen von Menschen und ihren Gefühlen. Ich hoffe, dass man die Parabel auf viel mehr übertragen kann. Die merkwürdige Bildebene der Parabel sollte (und hat es wohl auch =D) den Leser zum Denken anregen und ihn schließen lassen, dass es hier offensichtlich nicht nur um einen Hai in einer Pfütze geht.

Aber ich hätte lieber von dem wirklichen Problemen und Abenteuern eines Hais in einer Pfütze gelesen oder von wirklichen menschlichen Nöten in einer Beziehung mit diesen Konstellationen.
Das wird zu Herzen genommen. Bei meiner nächsten Geschichte werde ich versuchen ein interessanteres Ereignis mit mehr Spannung einzubauen.

dazu müsste er Beine besitzen
Ich dachte dabei an eine Personifkation, die einen möglichen Tertium comparationis bildet. Aber es hätte deutlicher sein können. Das finde ich auch.


SPOILER

Ich habe mir sogar genau das Vorbild einer asymmetrischen Beziehung für die Sachebene ausgesucht und dann diese

seltsame Transkription ins Hai- und Pfützenreich
ausgeführt. Damit sollte das Prinzip des großen Fisches im kleinen Teich nur deutlicher charakterisiert werden. Ein kleiner Hai in einer Pfütze wäre dann ein größerer Fisch, aber nicht so groß, dass er gegen andere Haie im Ozean eine Chance hätte. (z.B. eine Beziehung in einem kleinen Dorf, wovon einer der Parteien deutlich attraktiver/intelligenter als die andere ist und nur wegen mangel an Auswahl eine Beziehung eingeht)
Ich bin ein bischen enttäuscht, dass es so einsichtig zu deuten war. Vielleicht ist es auch besser wenn eine Parabel nicht zu ungenau ist.

Vielen Dank für den Kommentar und das Willkomen!
Gruß GequantelteFillet

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo GequantelteFillet,

der süße Titel hat mich in deinen Text gelockt. Ich habe Haie schon immer geliebt, sie sind nicht nur wunderschön, sondern perfekte Lebewesen mit einzigartigen Sinnesorganen und Hautstrukturen, und wir wissen quasi so gut wie gar nichts über sie.
Wenn du einen Hai zum Symbol in einer Parabel nimmst, sollte der symbolische Hai aber auch irgendwas realistisch haiiges an sich haben, damit das irgendeinen Sinn ergibt. Hat er aber nicht. Das könnte eine Kuh im Stall oder ein Hund an der Kette sein. Hrumpf.

Ich kann hier weder Philosophie (das ist schliesslich ein theoretisches Ideengebäude, kein kleiner Gedankenfetzen zu einem Alltagsthema) noch Romantik entdecken – hier wird nur von Abhängigkeit, Grausamkeit und Todesahnung gesprochen, und das dürfte ja so ziemlich das Gegenteil davon sein.

Er stolziert durch sein Revier. Es dauert zwei Sekunden, bis er es alles besichtigt hat. Wie ein Löwe in einem Käfig, schwimmt er von Seite zu Seite. Er schwimmt, als müsse er seinen Teich verteidigen – als könnte es in seiner lächerlichen Pfütze noch Platz für einen zweiten, größeren geben.
Dass das eine Parabel sein soll, wird schon im ersten Satz klar, weil stolzieren ein falscher Begriff ist (wie Ane schon sagte), und nicht einmal im übertragenen Sinne funktioniert.
Wie sinnvoll ist es, ein Tiersymbol (Hai) über ein anderes Tiersymbol (Löwe) zu beschreiben, wenn es mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten zwischen denen gibt?
Der Hai schwimmt im Aquarium im Kreis so wie der Löwe im Käfig hin und her läuft - das ist bei beiden Gefangenheitspsychose und hat mit Revier nix zu tun. Also, irgendwie ist der Absatz Murks.

Der Tag ist lang, die Ebbe nicht kurz.
-> Niedrigwasser ist zweimal in ca. 24 Stunden, so ziemlich überall, wo es Gezeiten gibt (Ausnahmen gibt es, dann sind da aber Zwischengezeiten, also kürzere Phasen). Die lange Ebbe hier ist also sehr relativ. Gibt es außerdem einen Grund, warum da einmal eine Aussage und dann eine Verneinung steht, wenn du das gleiche ausdrücken willst?

Stilistisch ist auch nicht viel zu holen – simple Wortwahl, simple Syntax. Für mich hast du nicht nur bei deinem „Prot“ daneben gegriffen, sondern auch bei dem Setting.

Die Natur bestraft ihn mit der Verdunstung.
– häh, WTF? Was ist das denn für ein Naturkonzept?

Du sagst, du willst Leser zum Nachdenken bringen. Eine Parabel ist dafür völlig ungeeignet, denn sie denkt vor, der Leser denkt nur nach im Sinne von hinterher. Das ist totlangweilig und bringt einem nichts. Parabeln sind schrecklich veraltete Vehikel, die meist als Indoktrination verwendet wurden (also nicht, dass du das hier willst).

Du siehst, du hast mich nicht zum Nachdenken über einen Inhalt / Aussage gebracht, sondern nur über all die Stolpersteine im Text. Diese Sache da mit der „Gestalt“ entzieht sich meiner Interpretation, vielleicht auch – zugegebenermaßen – weil ich dieses diffus-sadistische Abhängigkeitsding enorm abstoßend fand.

Grundsätzlich würde ich zu einem Blog raten, wenn du deine Gedanken & Analysen über die Welt mitteilen willst, und zu Kurzgeschichten, wenn du vom Vorkauen absehen kannst und stattdessen einen Plot, einen ausgearbeiteten / stimmigen Charakter und eine stilistisch individuelle Sprache ausarbeiten möchtest. Versuch doch mal, eine echte Geschichte zu erzählen, ohne deine Ansichten in arbiträre Bilder bzw. reim-dich-oder-ich-schlag-dich Symbolik zu quetschen.

P.S. Aus deiner Antwort an Ane:

Ich wollte eine Parabel schreiben, dessen Deutung dem Leser überlassen bleibt. Eine Geschichte mit Menschen über ihre Gefühle führt meist nur zu Deutungen von Menschen und ihren Gefühlen. Ich hoffe, dass man die Parabel auf viel mehr übertragen kann. Die merkwürdige Bildebene der Parabel sollte (und hat es wohl auch =D) den Leser zum Denken anregen und ihn schließen lassen, dass es hier offensichtlich nicht nur um einen Hai in einer Pfütze geht.
Ich meine, diese Strategie könne nicht aufgehen. Eine Parabel kann nur funktionieren, wenn die Symbolik in klar erkennbarer Verbindung zur intendierten Aussage steht. Dann kann der Leser über den Inhalt nachdenken. Das ist doch wie eine Ebene drunter bei den Worten selbst: Sprache wird definiert als eine arbiträre, aber an Konvention gebundene Verbindung zwischen Bezeichnendem und Bezeichnetem (de Saussure). Der Übergang zwischen arbiträr und Konvention ist sicher fließend und lässt Raum für Kreativität, aber das ist nicht ewig auszudehnen. Wenn du einer Sache eine völlig von Konvention gelöste Benennung gibst, kannst du nicht mehr erfolgreich mit anderen kommunizieren. Wenn für dich das Wort „Tisch“ besser für das passt, was der Rest der Sprechergemeinschaft „Stuhl“ nennt, wirst du falsche Bilder wecken, wenn du sagst, du säßest auf einem Tisch. Mit asymmetrisch hat das nix zu tun, das ist Chaos.

Wenn du also hier in einer Parabel etwas ansprechen willst, solltest du kenntlich machen, für was deine Symbole (Hai, Pfütze, Gestalt) stehen und was ihre Interaktion bedeutet. Wenn du – um den Lesern Freiheit zu geben – eine Symbolik wählst, die absichtlich gar nicht zu deiner Aussage passt, hast du eben das Stuhl-Tisch Problem.
Nachdenken ist ja nicht irgendeine Hirntätigkeit, sondern das Nachvollziehen und Analysieren eines Konzeptes. Das mühsame Aufdröseln, was in einer Geschichte gemeint sein könnte, ist keine sinnvolle Denktätigkeit – sie aktiviert vielleicht ein paar Synapsenverbindungen, aber ist nicht im intellektuellen Sinne Erkenntnis bildend. Auf die Sprache bezogen arbiträre packe das, als meine wäre Syntax ob ich in Aussagen und frage: „Hat dich das jetzt nicht toll zum Nachdenken angeregt?“ Wahrscheinlich nein, sondern du fandest es anstrengend, meinen Halbsatz auseinanderzufusseln, um überhaupt zu erkennen, was da steht.

"Ich hoffe, dass man die Parabel auf viel mehr übertragen kann."
Zum Beispiel? Die Emotionen von Tieren? Astrophysik? Gartenbau? Weil du ausschließlich menschliche Leser hast, läuft doch letztlich jede Kurzgeschichte auf Menschen und ihre Gefühle hinaus, egal, wo sie spielt und wer die Prots sind. Oder an was hattest du gedacht?

Leuten Freiraum zum Denken geben, heißt, eine klare, nachvollziehbare Prämisse aufzustellen ohne zu werten. Dann kann der Leser überlegen, wie er dazu steht, und dann wären seine Schlüsse nicht vom Autor gelenkt.

Sorry, wenn das keine begeisterte Rückmeldung war, aber ich hoffe trotzdem, der Eindruck hilft dir weiter.
Viele Grüße, Katla

 

Hallo GequantelteFillet,

Ich habe mich schwer getan, die Gestalt an sich zu verstehen. Das war mir zu kompliziert. Vielleicht lag es an mir :).

Wie ein Löwe in einem Käfig, schwimmt er von Seite zu Seite.
Von der Logik des Satzes verstehe ich, als ob der Löwe schwimmen könnte. Natürlich weis ich,was du meinst. Anstatt schwimmen könntest du vielleicht bewegen sagen.

Seine Flossen schreien nach mehr Platz und seine Kiemen atmen Geschichten, die nie passieren werden.
Was genau meinst du mit dieser Beschreibung?

VG
Pess

 

Hallo GequantelteFillet
und auch von mir ein herzlichen Willkommen.

mich hat auch der Titel angelockt. Das bedeutet Titel/Idee des Textes ist Klasse! :)

Er stolziert durch sein Revier. Es dauert zwei Sekunden, bis er es alles besichtigt hat. Wie ein Löwe in einem Käfig, schwimmt er von Seite zu Seite. ...
Die Bilder mit stolzieren und dem Löwen fand ich nicht gut umgesetzt, weil sie (so wie sie dastehen) einen beim Lesen stocken lassen. Das ist gerade beim ersten Absatz unschön.
Der erste Absatz würde sogar ohne die beiden Sätze gut funktionieren. Also einfach nur:

"Es dauert zwei Sekunden, bis er es alles besichtigt hat. Er schwimmt, als müsse er seinen Teich verteidigen – als könnte es in seiner lächerlichen Pfütze noch Platz für einen zweiten, größeren geben."​

Ok. vielleicht fehlt dann ein gaanz klein wenig im ersten Absatz - aben gehen würde auch die verkürzte Form.

Seine Flossen schreien nach mehr Platz und seine Kiemen atmen Geschichten, die nie passieren werden.
Diesen Satz fand ich sehr schön.

Dann die unkonkrete Gestalt: Das wirkt mir für dieses "niedliche" Setup zu mystisch. Das fand ich schade, dass es kein Konkretes Wesen ist. Leider hab ich keine Idee, wie man das verbessern kann.

Aber er ist es nicht und ertrinkt vor Kummer im Ozean.
Traurig, aber aus meiner Sicht ein guter Schlusssatz.
Allerdings aus logischer Sicht: Wenn er vor Kummer ertrinkt, dann sind es nicht die nicht mehr genutzen Kiemen als Ursache - dann könnte die Gestalt auch ein konkreter Meeresbewohner sein - eine Krake oder sowas.

gern gelesen
pantoholli

 

Du trägst einen neugierig machenden Namen und traust Dich was,

GequantelteFillet,

und damit erst einmal herzlich willkommen hierorts!,

denn eine Parabel zu schreiben ist ein ziemlich schwieriges Unterfangen, wie vor allem Katla schon dargelegt hat. Darum schon mal vorweg eine kleine Beruhigung: Hier kommentiert kein Raubfisch, sondern buchstäblich ein Fried-Fisch!

In einer Parabel muss jedes Wort sitzen und selbst wenn der Hai für etwas anderes steht als den Raubfisch gleichen Namens, so kann er vielleicht ein ausgeprägtes Selbstwertgefühl haben und als stolz gelten, wenn man menschliche Eigenschaften überträgt, aber keineswegs erhobenen Hauptes gehen und herum stelzen wie ein Gockel, wesentliche Merkmale des Verbes "stolzieren". Hinzu gesellt sich der eher unpassende Vergleich mit dem Löwen, der i. d. R. eben nicht schwimmt - ob im Käfig oder im Freien, aber schon mal im Sand badet.

Dazwischen fällt dann die unterschiedliche Verwendung des "es" auf im

Es dauert zwei Sekunden, bis er es alles besichtigt hat
zunächst stellvertretend für das unpersönliche Subjekt "Zeit" und ein eher entbehrliches, gar überflüssiges "es", denn mehr als "alles" gibt es nicht (wobei das "es" sogar an den Stamm "all" als Endung angehängt wird).

Dann wird eine titelgebende Pfütze zum Teich geadelt

Er schwimmt, als müsse er seinen Teich verteidigen – als könnte es in seiner lächerlichen Pfütze noch Platz für einen zweiten, größeren geben.
"Größeren" als wer oder was?, wobei beide Vergleiche so irreal sind wie irgendwas und im Konjunktiv irrealis (Konj. II) stehen "müssten".

Aber auch eine kleine Albernheit gelingt Dir dabei

Der Tag ist lang, die Ebbe nicht kurz
immerhin dauert die Ebbe im Gezeitenwechsel den halben Tag, dass die "Pfütze" nach absehbarer Zeit wieder von der Flut eingenommen wird und überläuft ...

Die Natur bestraft ihn mit der Verdunstung.
Wer soll da "verdunsten"? "Ihn" = der Hai? Als mask. böte sich noch das "Priel" an, das aber einem kleinen Hai (ein kleiner Katzenhai?, immerhin gibt's die auch bis zu zwo Metern Länge, womit sie für Priel und/oder Pfütze ungeeignet sind) den Rückfluss ins Meer ermöglichte ... Kurz:

Die Ausholung im Gestein wird nicht viel länger als Lebensraum reichen – sie könnte bald zum Todesraum werden.
Felslandschaft, kein Watt?
Wer da ausholt, weiß ich nicht, aber nicht erst seit Brecht wissen wir, dass auch das weiche Wasser den Stein besiegt, evtl. indem es (= das Wasser) es (das Gestein) aushöhlt ...

Sein Rücken taucht wie ein Angelschwimmer ab und zu aus dem Wasser.
Man kann "ins" Wasser (ein-)tauchen und "aus" dem Wasser "auftauchen" - und selbstverständlich kann man (und sei's ein "Schwimmer") aus dem Wasser gezogen werden.
Er ist in einem Teufelskreis verfangen.
Wie wahr, aber auch für Dich ... und zur Abwechselung mal was ganz Einfaches, Zeichensetzung!

Zuerst ist er sich nicht sicher[,] ob er dem Klopfen vertrauen kann.
"Ob" leitet einen (indirekten) Fragesatz ein und ersetzt im Gegensatz zu den Konjunktionen und, oder etc. kein Komma!

Aus dem Klopfen werden Wörter[,] die mit ihm reden.
Morst der Hai?

Aber viel wichtiger ist, dass Relativsätze immer schon durch Komma abgetrennt werden ... (es folgen noch mehr Fehler, aber die wirstu selber finden. Denn ich fürchte, dass Du einfach vor Dich hingeschrieben hast "ohne Punkt und Komma", wie man so im Pott sagt.)

Der Ursprung der Wörter wird klar.
Da lass ich mich überraschen ... usw. und bin letztlich vom Wunsch, ein größerer Hai zu sein überrascht, denn dann hätte er keine Chance in Pfütze oder Priel.

Da hastu einiges vor Dir,
kein Grund, die Ohren hängen zu lassen. Schließlich ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Was hätte der auch davon? Nix! Dem ginge es mit gebrochenem Halswirbel viel dreckiger als jedem Getier ...

Friedel

 

Hi GequantelteFillet,

hübscher Name :)
Mit der Geschichte werde ich bisher noch nicht so warm. Ich greife mir mal ein Zitat aus deiner Antwort:

Ich wollte eine Parabel schreiben, dessen Deutung dem Leser überlassen bleibt. Eine Geschichte mit Menschen über ihre Gefühle führt meist nur zu Deutungen von Menschen und ihren Gefühlen. Ich hoffe, dass man die Parabel auf viel mehr übertragen kann.
Das Ergebnis ist mir dann allerdings zu schwammig. Ich komme nicht so richtig drauf, was die Parabel zeigen soll, und ich bekomme auch zu wenig angeboten, um gerne darüber nachzudenken. Ich könnte jetzt natürlich über allerlei nachdenken, was die Geschichte sagen wollen könnte. Wenn es keine Alternativen gäbe, würde ich das vielleicht auch tun, aber die Welt ist voll mit Dingen, über die man nachdenken kann, da kriegst du mich nicht an den Haken.

Nicht gelungen finde ich die mehrfach vorkommenden unklaren Bezüge, Friedrichard hat das schon angemerkt: "Einen größeren" - was? Teich? Hai? "Die Natur bestraft ihn" - den Teich oder den Hai? "Der Ursprung der Wörter wird klar. Es ist eine Gestalt." Der Ursprung der Wörter ist eine Gestalt? usw.

Überhaupt diese Gestalt. Was soll das sein? Ich kann ja unaufgelöste Rätsel in Geschichten ganz gut vertragen, aber dieses spricht mich nicht an, es nervt mich eher. Das einzige, worüber ich dabei nachdenke, ist: warum das so ist. Vielleicht ist mir das einfach zu beliebig: "Gestalt". Ja, vielleicht fühle ich mich sogar ein bisschen verschaukelt und denke mir: Du möchtest dir also nicht die Mühe machen, mir zu zeigen, was für eine Gestalt das ist, aber ich soll mir diese Mühe dann machen? Und dann klingt das auch noch so bedeutungsschwer, aber es gibt kaum einen echten Anhaltspunkt für einen tieferen Gehalt.

Also ich würd ja fast sagen: Wenn du wirklich eine konkrete Idee hast, was hinter der Geschichte stecken soll, musst du noch mal ran.

Besten Gruß
erdbeerschorsch

 

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