Mitglied
- Beitritt
- 11.03.2002
- Beiträge
- 6
Der kleine Goblin
So,dann möchte ich mich auch einmal mit der Veröffentlichung einer Geschichte versuchen!
Viel Spaß beim Lesen!
Es war einmal ein kleiner Goblin. Und keiner mochte diesen Goblin, da Goblins dafür bekannt waren ungestüme, dumme und gefährliche Wesen zu sein. Aber dieser kleine Goblin, mit dem Namen Zenroth, war kein so gewöhnlicher Goblin. Er war nicht dumm oder gefährlich. Er war ein sehr verträumter und friedvoller Goblin. Aber genau deswegen war er sehr einsam. Von den anderen Goblins wurde er nicht geachtet, weil er nicht plündern oder die Menschenwesen quälen wollte. Sie verachteten ihn und verstießen ihn am Ende gar.
Zenroth fand aber auch bei den Menschenwesen keine Zuflucht, da sie ihn aus Angst und Abscheu fort jagten. So zog Zenroth fortan einsam durch die Lande, in der Hoffnung jemanden zu finden, der zumindest bei seinem Anblick nicht gleich davon rennen würde.
Die Jahre gingen ins Land und Zenroth war immer noch nicht fündig geworden bei seiner Suche. Da beschloß er zu der großen Magierin von Casitran zu gehen. Sie konnte jedes Lebewesen in den Gegenstand verwandeln, den es wünschte. Und Zenroth wollte sich in ein Spielzeugauto verwandeln lassen. Dann würden ihn wenigstens einmal Kinderaugen glücklich angucken, wenn sie dann mit ihm spielen würden. Und das war immerhin besser als es jetzt war. Es war ein sehr beschwerlicher und weiter Weg, aber es würde sich lohnen, so dachte sich der kleine Goblin.
Auf seinem Weg ruhte er keinen Augenblick. Und als er eines nachts einen großen Wald durchquerte geschah etwas vollkommen Unerwartetes. Mit einem gewaltigen Rumms fiel dem kleinen Goblin etwas auf seinen runzligen Kopf. Er blieb bewusstlos liegen. Und als er wieder zu sich kam, blickte er in die blauen Augen eines wunderschönen Mädchens. Er fragte sich zunächst, was wohl geschehen war und dann wunderte er sich, dass das Mädchen noch neben ihm kniete und nicht, wie es sonst alle taten, schon längst davongelaufen war.
„Geht es dir gut? Tut es sehr weh?“
Sie sprach sogar mit ihm!
„Mein Kopf tut weh! Weißt du, was passiert ist?“
Da wurde das Mädchen rot und erzählte ihm was geschehen war: „Ich habe mich heute nacht aus dem Schloß meines Vaters geschlichen und mich auf einen Ast gesetzt um den wundervollen Sternenhimmel beobachten zu können. Der Ast war aber nicht stark genug und da du gerade unter dem Ast hergingst als er abbrach, bin ich auf dich geplumpst!“
„Deswegen habe ich also solche Kopfschmerzen.
Du sagtest, du hättest dich aus dem Schloß deines Vaters geschlichen. Dann müsstest du Prinzessin Alkida sein!“
„Ja, das bin ich. Ich musste mich aus dem Schloß schleichen, da mein Vater mir verbietet nachts raus zu gehen. Es würden so viele gefährliche Wesen wie Trolle oder Goblins hier herum laufen wenn es dunkel ist! Und du bist doch ein Goblin, oder?“
„Ja, das bin ich. Zenroth, der Goblin!“ sagte Zenroth stolz.
„Du siehst aber niedlich aus und nicht etwa gefährlich!“
„Ich bin ja auch gar nicht gefährlich. Aber deswegen wurde ich von den anderen Goblins verstoßen und nun will ich mich von der großen Magierin in ein Spielzeugauto verwandeln lassen!“
„So ein niedlicher Goblin wie du sollte nicht als Spielzeugauto leben wollen! Komm, wir sehen uns gemeinsam die Sterne an, wenn du magst?“
„Oja. Ich mag Sterne gucken!“
Sie suchten sich einen mächtigen Ast, wo sie sich nebeneinander setzten und die Sterne beobachten konnten.
„Schau, das ist der große Wagen.“
„Aha“ sagte Zenroth erstaunt.
„Und das ist Orion!“
„Du weißt ja eine ganze Menge über die Sterne!“
Sie rückten enger zusammen und sie schmiegte sich an ihn.
„Oh, da war ja gerade eine Sternschnuppe“ bemerkte der kleine Goblin.
„Hast du dir auch etwas gewünscht?“ wollte Alkida wissen.
„Ja, aber das darf ich nicht verraten, da es sonst nicht in Erfüllung geht!“
„Ich möchte es aber trotzdem gerne wissen!“
„OK, ich habe mir gewünscht, dass mich mal jemand richtig gern hat!“
Nachdem er das gesagt hatte bekam er von der Prinzessin einen dicken Kuss auf den Mund.
„Siehst du, dein Wunsch ist schon in Erfüllung gegangen!“
„Das heißt du magst mich?“
„Ja, ganz doll!“
„Ich mag dich auch sehr!“
Fortan waren die beiden ein glückliches, wenn auch sehr ungleiches, Paar. Sie blieben für alle Zeiten glücklich zusammen und gingen jede Nacht in den Wald und beobachteten die Sterne.