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Der kleine Engel

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22.11.2009
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Der kleine Engel

Der kleine Engel

Es war einmal ein kleiner Engel im Himmel, der wollte unbedingt genauso nützlich eingesetzt werden wie die großen Engel. Besonders zur Weihnachtszeit kam er sich so überflüssig vor.

Die großen, starken Engel transportierten riesige Geschenke von einer Ecke zur anderen, einige Engel verpackten die Geschenke und wieder andere sortierten die Pakete auf die dafür bereit gestellten Weihnachtsschlitten.

Immer, wenn der kleine Engel seine Hilfe anbot, sagten die Großen zu ihm, dass es ohne ihn schneller gehen würde. Als er mitbekam, dass die Großen ihn auch nicht zur Geschenkverteilung mitnehmen wollten, weil es zu gefährlich sei, war das zuviel für den Engel. Er fing an zu weinen und lief schluchzend zum lieben Gott, um sein Leid zu klagen.

Gott nahm den kleinen Engel auf seinen Schoß und hörte sein Klagen und Jammern an. Immer wieder wischte sich der Engel seine Kullertränen ab, die ihm über das Gesichtchen rollten.

Der liebe Gott tröstete den Engel und erklärte ihm, dass er irgendwann, vielleicht ja schon nächstes Jahr zu Weihnachten so groß und stark wäre, dass er genauso mithelfen könnte. So sehr sich Gott auch anstrengte, dem kleinen Engel die Situation zu erklären, es gelang ihm nicht.

Da nahm Gott den kleinen Engel an die Hand und ging mit ihm zu den fleißigen Weihnachtshelfern. „Es muß doch irgendwo ein kleines Geschenk sein, das der kleine Engel verpacken kann“, fragte Gott in die Runde.

Da gab ein großer Engel dem Kleinen ein Paar Socken zum einpacken. Der kleine Engel freute sich und machte sich sogleich an die Arbeit, das Geschenk schön zu verpacken.

„Wer bekommt denn das Geschenk“, wollte der kleine Naseweis wissen. Da sagte Gott: „Das wirst Du schon sehen“ und zu den restlichen Engeln gerichtet sagte er:

„Nehmt ihn bitte mit, er wünscht sich so sehr, den Menschen, dem das Geschenk gehört, glücklich zu machen“. Da waren die anderen Engel still und wussten, wenn Gott ein Machtwort spricht, gibt es keine Diskussion.

Der große Tag, der Heilige Abend kam. Die großen Engel trafen noch die letzten Vorbereitungen, damit auf der Schlittenfahrt zur Erde auch ja kein Geschenk verloren ginge. Alles war gut gepackt. Der kleine Engel saß ganz vorne auf einem Schlitten und hielt sein kleines Päckchen fest in der Hand.

Unten auf der Erde war es schon dunkel. Im Laternenlicht glitzerten die Schneeflocken und zauberten die Städte und Dörfer in eine Märchenlandschaft. Die Engel fuhren mit dem Schlitten von Haus zu Haus und trugen die großen Geschenk in die warmen Stuben.

Der kleine Engel beobachtete jedes Detail und war so stolz, dass er dabei sein durfte. Der Schlitten wurde leerer und leerer - bald waren alle Geschenke verteilt.

Vorsichtig fragte der kleine Engel: „Wer bekommt mein Geschenk?“ Fast hätten die anderen das kleine Päckchen vergessen. Sie fuhren aus der Stadt hinaus. Draußen am Waldrand, wo nur noch der Mond und die Sterne die Fluren erleuchteten, stand ein kleines Haus. Dort lebte ein alter Mann ganz einsam. Er war arm und hatte sich gerade eine warme Suppe gemacht, dass er nicht frieren musste.

Traurig saß er am Tisch und löffelte die heiße Brühe. Er sprach mit sich selbst, „ach Gott, sende mir doch einen Engel. Zeig mir doch heute am Heiligen Abend, dass Du mich lieb hast und das ich nicht alleine bin“.

Der Weihnachtsschlitten hielt genau vor dem kleinen Haus. Die großen Engel erklärten dem kleinen Engel, dass er hier sein Päckchen abgeben durfte. Aufgeregt hüpfte er vom Schlitten und lief zum Haus. Die Türe und die Fenster waren verschlossen, so dass der Weihnachtsengel nicht ins Haus konnte.

Gerade, als er beschloss, sein Geschenk vor der Türe abzulegen, stolperte er über sein langes Engelsgewand. Er wollte sich noch an der Schneeschaufel, die der Mann an die Haustür angelehnt hatte festhalten, doch es half nichts. Der Engel fiel samt dem Päckchen zu Boden. Zum Glück tat er sich nicht großartig weh, einzig eine kleine weiße Feder verlor er bei dem Sturz.

Drinnen hörte der Mann von dem Lärm. Er nahm seine Taschenlampe und öffnete vorsichtig die Tür. Da lag ein kleines Päckchen und neben dran eine weiche, weiße Engelsfeder. Der Mann hob beides auf und ging ins Haus.

Er freute sich so sehr über die warmen Socken und dass er keine kalten Füße mehr hatte. Dann sah er sich die Engelsfeder näher an. Tränen standen in seinen Augen. „Lieber Gott“, sagte er, „das kann doch nur ein Engel gewesen sein. Danke, dass Du an mich gedacht hast. Danke dass Du mich liebst.“

Noch am selben Abend trafen sich alle Bewohner der Stadt zur Heiligen Messe. Auch der alte Mann machte sich auf und ging zur Kirche – fest hielt er in seiner Hand die Engelsfeder. Allen Leuten erzählte er von dem Besuch des Engels. Die ganze Stadt nahm an der Freude des Mannes Anteil und jeder war sich bewusst, dass etwas Besonderes geschehen ist.

Das Gefühl der Engelsnähe erfüllte die ganze Stadt mit viel Liebe und wohliger Wärme und alle Bewohner hatten fortan eine besondere Verbundenheit zur Engelswelt.

Erschöpft kamen die fleißigen Engel im Himmel an. Müde setzten Sie sich an den großen Tisch im Himmelssaal. Gott lächelte zufrieden und sprach: „Habt Dank für Eure Arbeit auf Erden. Die Menschen sind glücklich über Ihre Geschenke, ihr habt viel Freude bereitet“.

Dann richtete er sich an den kleinen Engel und strich ihm liebevoll über sein blondes Köpfchen. „Du hast mir eine besonders große Freude gemacht. Du hast fertig gebracht, was ich mir gewünscht habe, nämlich, dass die Menschen von uns reden und an uns glauben.“ Und zu allen gewandt sprach er weiter:

„Vergesst nie, dass Ihr bei jedem Einsatz immer ein Stück unseres Paradieses auf die Erde mitnehmt. Wer dies erkennt und sich uns auch in Zukunft anvertraut, dessen Seele bringen wir zum Klingen. Furcht und Unsicherheit verwandeln wir in Vertrauen und Zuversicht. Begleitet auch dann die Menschen auf ihren Wegen, wenn Sie einmal vergessen, Euch als Begleiter anzufordern.“

Denkst Du an Engel, so bewegen Sie Ihre Flügel.
Schöne himmlische Weihnachten!!!

 

Herzlich Willkommen AutorinCB,

also für mich war das nix. Dieses auch so goldige Engelchen, dass Socken zum großen Glück verteilt, niedlich - niedlich - niedlich. Es wirkt auf mich wie zäher Honig. Sorry, aber wahrscheinlich hast Du es mit mir, als nicht gläubige Leserin, auch einfach sehr schwer.

„Vergesst nie, dass Ihr bei jedem Einsatz immer ein Stück unseres Paradieses auf die Erde mitnehmt. Wer dies erkennt und sich uns auch in Zukunft anvertraut, dessen Seele bringen wir zum Klingen. Furcht und Unsicherheit verwandeln wir in Vertrauen und Zuversicht. Begleitet auch dann die Menschen auf ihren Wegen, wenn Sie einmal vergessen, Euch als Begleiter anzufordern.“

Auf mich wirkt dieser (und auch Dein anderer) Text mehr, als würde jemand mit der Glocke bimmeln und die Menschleins in die Kirche holen wollen. So ein Kirchenweihnachtszeitungstext.
Ne, da ist mir zu viel heile-schöne-tolle Himmelswelt drin. Und wenn es so wäre, so brauche ich keinen Engel, um Obdachlosen ein paar Socken zu schenken, damit ihre Probleme gelöst werden.

Sicher war dies auch nicht die Message, die Du übermitteln wolltest, aber diese Bekehrung zum Glauben - glaubet und alles wird gut, da kann ich eben auch nicht mit.

Nichts für Ungut.
Dir eine besinnliche Weihnachtszeit Fliege

 

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