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Der junge Mann und der Mönch
Die zwei Männer setzten sich um einen runden Tisch. Es war schon sehr spät am Abend. Der eine Mann trug eine Mönchskutte und der andere war deutlich jünger.
> Also, mein Sohn, was führt dich denn zu mir? <
Sie hielten beide ein Glas Bier, Bier aus der Mönchsbrauerei. Er hat es dem jungen Mann angeboten. Der junge Mann sah äusserst unglücklich aus, beinahe weinerlich.
> Ich bin gekommen, ... weil ... es fällt mir schwer darüber zu sprechen. <
Der Mönch schaute ihn liebevoll an, wie ein Vater seinen traurigen Sohn anschauen würde.
Es verging Stille, einwenig, und der Mönch nippte nicht an seinem Glas.
> Es ist wegen einer Frau. < sagte der junge Mann.
Der Mönch nahm immer noch keinen Schluck aus dem Glas.
> Ich liebe sie. Wirklich! Vom ganzen Herzen. <
Pause.
> Aber sie will mich nicht. Ich bin so voll Kummer, dass ich sterben will. <
Der Mönch hielt sein Glas in der Hand und schaute traurig hinein als ob er es schon leergetrunken hätte. Beide sahen geprügelt aus.
Aber dann entfuhren dem Mönch seltene Worte:
> Ich habe auch einmal eine Frau geliebt. ... Aus der Perspektive der Zeit stelle ich fest, dass sie die Einzige für mich war, die Gott für mich erschaffen hatte. "
Stille.
> Aber sie wollte mich nicht und ich war so voll Kummer, dass ich sterben wollte. <
Der Junge Mann war überrascht: > Aber sie leben! <
Jetzt nahm der Mönch das Bier und trank es glucksend aus.
> Ich lebe, weil ich Gott dafür die Schuld geben kann.<
Der junge Mann wurde hellhörig.
> Wieso sind Sie dann Mönch geworden? <
> Warum? Um Gott täglich daran zu erninnern. <