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Der Holger

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20.09.2006
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Der Holger

Der Holger!

Tag... Ich bin der Holger! Ich bin dreizehn Jahre alt und ein totaler Versager. Jedenfalls sagen das alle. Ich bin groß und dürr, weil ich nie Hunger habe. Das ich so groß und dürr bin, ist auch nur ein weiterer Grund dafür, dass alle auf mir rumhacken. Witzfigur nennen sie mich. Ihr merkt schon: Ich bin ein Außenseiter. Meine schwarzen, lockigen Haare sind schlaff und hängen nur herunter, egal was ich damit anstelle. Meine dunklen Augen... Ich sehe immer zu Boden, weil es eh nichts interessantes zu sehen gibt. Außer natürlich die Blödmänner, die mich ständig "Lulatsch" und "Strichmännchen" beschimpfen. Und das sind sogar noch die harmlosesten Namen, die man mir gegeben hat. Ich gehe in die siebte Klasse der Stumpfsinnig-Langweilig-Hauptschule, die blöderweise auf der anderen Seite der Stadt liegt. Ich habe mir den Namen nicht ausgedacht, sie heißt wirklich so. Naja, um genau zu sein, hat nur irgendwer das Schild mit schwarzer Farbe übersprüht und mit Rot den Namen darauf geschrieben. Das war schon so, als ich auf die Schule kam. Ich frage mich, ob das Zufall ist, dass sie so heißt. Nein, eher nicht, immerhin ist sie wirklich stumpfsinnig und langweilig. Naja, nun wieder zu mir: Wie schon gesagt, ich bin ein Außenseiter. Alle machen mich fertig, sogar die Fünfer, die ja zwei Klassen unter mir sind. Meine Hobbys? Mein Lieblingshobby... Mal überlegen... Ist das nun vor den Schlägern weglaufen oder sich in den Pausen auf dem total versifften Klo zu verstecken?
Nun, ich weiß noch, vorhin auf dem Schulweg. Wie jeden Morgen schlurfte ich niedergeschlagen und lustlos den Bürgersteig entlang, vorbei an den alten, verfallenen Häusern und an den Autos, die ich gar nicht beachtete. Alles, woran ich in diesem Moment dachte, war die grausige Vorstellung, was sie wohl heute wieder mit mir anstellen würden. Egal was es war, sie straften mich wegen allem. Sogar wegen meiner Stimme. Da ich ständig unterdrückt wurde, sprach ich immer sehr leise und heiser. Dann machten sie sich darüber lustig und traten mich: "Was? Ich hab' nichts verstanden!" Tritt. "Ich hab' dich immer noch nicht verstanden!" Tritt. "Wenn du nicht bald lauter sprichst, dann geh'n die blauen Flecken nie wieder weg!"
So ging ich nun mit hängenden Schultern, gesenktem Kopf und baumelnden Armen die graue Fassade entlang. Da war auch schon der Kiosk, vor dem immer die ganzen Obercoolen abhingen. Nur ein paar Meter entfernt. Also lenkte ich, wie jeden Morgen, meine Schritte rechts in die Gasse hinein, da, wo sie mich nicht sehen und so auch nicht ärgern konnten. Das war zwar eigentlich ein Umweg, aber immer noch besser, als diesen Blödmännern in die Arme zu laufen. Langsam schlurfte ich die dünne Gasse entlang, um einige Ecken, bis ich die Straßengeräusche nicht mehr wahrnahm.
Plötzlich regte sich etwas. Ich hob den Kopf. Nichts. Kurz sah ich mich um, ohne etwas zu entdecken. Gerade wollte ich weiterlaufen, da war es wieder: Ein leises Rascheln, als fielen kleine Steine und Sand auf die Erde. Dann war wieder alles still. Diesmal konnte ich die ungefähre Richtung ausmachen. Ich ging vorsichtig ein paar Schritte darauf zu, plötzlich waren all meine Sinne bis aufs Äußerste geschärft. Das hatte ich noch nie erlebt. Langsam schob ich meinen Kopf zur Hälfte um eine Ecke. Wieder dieses Geräusch und dieses Mal hatte ich gesehen, woher es kam: Mein Blick fiel auf eine halb abgerissene Bruchbude. Ein dreistöckiges Haus mit Flachdach, dem allerdings eine komplette Wand fehlte. Sie war wohl so porös, dass sie im Laufe der Zeit in sich zusammengefallen war. So hatte ich einen direkten Blick in das Haus, was mir aber auch nichts brachte, da es stockfinster im Innern war. Das Geräusch wurde durch eine Staublawine verursacht. Irgendwer oder irgendwas hatte dafür gesorgt, dass in der Decke des Erdgeschosses ein gewaltiger Riss klaffte, aus dem tonnenweise Schutt und Staub herunterrieselte. Und da war noch etwas. Da war irgendwer drin. Irgendwer schien den Staub nach draußen zu fegen, aber langsam und in unregelmäßigen Abständen... Sehr seltsam. Hin und wieder trat eine Staubwolke aus aufgewirbeltem Schutt aus der Finsternis des Gebäudes hervor und verteilte sich über die kleine Gasse. War das wirklich ein Besen? Das war eine sehr große Staubwolke für einen gewöhnlichen Besen.
Ich fasste mich wieder und ging langsam auf die fehlende Wand zu. Ich musste die Augen zusammenkneifen, da mir sonst massenhaft Staub in die Augen gekommen wäre. Je näher ich kam, desto deutlicher hörte ich ein schweres Atmen heraus. Ich wusste nicht, was es war, aber entweder war es sehr groß, oder sehr krank. Es war richtig unheimlich, aber ich hatte schon vor mindestens einem Jahr meine Angst vor allem verloren, spätestens an dem Tag, als mich der fette Lukas ins Krankenhaus geprügelt hatte. Seit dem lasse ich einfach alles über mich ergehen, da ich gelernt habe, dass ich mich eh nicht dagegen wehren kann.
Nun stand ich auf dem Schutthaufen, genau unter dem Riss in der Decke und Schutt prasselte mir wie bei einem Wolkenbruch auf den Kopf. Fluchend stolperte ich ein paar Schritte vor und stand jetzt mitten im Dunkeln. Hinter mir das graue Zwielicht des anbrechenden Tages, vor mir die gähnende Dunkelheit.
Plötzlich lief mir ein Schauer über den Rücken: Das Atmen hatte aufgehört. Jetzt herrschte Totenstille. Ich hatte ein extrem ungutes Gefühl und Panik stieg in mir hoch... Wie es aussah hatte ich meine Angst doch nicht verloren.
Ein dröhnendes Schnaufen durchsprengte die Stille, direkt vor mir, vielleicht zwei Meter. Es formte sich zu einem gewaltigen Einatmen, als stände da vor mir ein riesiges Tier, gefolgt von einem genauso heftigen Ausatmen. Ein enormer Windstoß blies mir entgegen und erfasste meinen gesamten Körper, beinahe stark genug, um mich umzuwerfen. Danach folgte wieder ein Einatmen, aber doppelt so stark wie vorher, als ob etwas mit aller Kraft versuchte so tief, wie nur irgend möglich, einzuatmen und Luft in seine Lungen zu pressen. Dann ertönte ein ohrenbetäubendes Gebrüll, direkt vor mir, verbunden mit einem Orkan, der mich von den Füßen riss. Ein Feuerstoß tauchte alles in orange-rotes Licht und verfehlte nur knapp meinen Kopf. Ich kroch auf meine Knie und entdeckte schließlich, was da vor mir saß:
Ein Drache. Ein schuppiger, grüner Drache von der Größe eines Feuerwehrautos. Er schaute mich mit seinen großen ängstlichen Augen an. Er hatte genauso viel Angst vor mir, wie ich vor ihm. Plötzlich fiel alle meine Furcht von mir ab. Der Drache ließ einen zweiten Feuerstoß über mich drüber zischen, der mich wieder nur knapp verfehlte. Ich zuckte kurz zusammen, das war allerdings alles. Er wollte mich gar nicht treffen. Er wollte mich nur verscheuchen. Langsam stand ich auf, darauf bedacht ihn nicht zu erschrecken. Was war das bloß für ein Gefühl, das langsam in mir hochkroch... War das Freude? Ich fühlte mich plötzlich so lebendig, all meine Sorgen waren wie weggeblasen.
Ich verschwendete gar keinen Gedanken mehr an die Schule... Die Schule, ach ja, das hatte ich ganz vergessen. Kurz verschwand mein Lächeln, doch ich schüttelte den unschönen Gedanken sogleich wieder ab und streckte meine Hand vorsichtig nach dem grünen Ungetüm aus. Es wollte nach hinten ausweichen, doch das Zimmer war zu Ende. Der Drache war an die Wand gedrängt. Ich berührte ihn sanft am rechten Vorderbein, von mir aus gesehen. Der Drache zuckte kurz zusammen und kniff wie ein verängstigtes Kind die Augen zusammen, doch als er merkte, dass ich ihn nur streichelte und ihm nicht weh tat, da öffnete er sie vorsichtig wieder. Er machte ein seltsames schnurrendes Geräusch, so ähnlich wie das Miau einer Wildkatze. Als er merkte, dass ich nichts Böses tat, da entspannte er sich etwas und senkte seinen Kopf an dem langen Hals, um neugierig an mir zu schnüffeln.
Auf ein Mal zuckte er wieder erschrocken zusammen und blickte sich verängstigt im Zimmer um. Ich hielt inne und überlegte, was ihn nun wieder so erschreckt haben könnte, da hörte ich in der Ferne ein Schellen. Das Schellen unserer Schulglocke. Ich würde zu spät kommen. Traurig blickte ich den Drachen an und versuchte ihm mit Gesten verständlich zu machen, dass ich bald wieder kommen würde: "Bleib hier! Sobald die Schule vorbei ist, besuche ich dich, OK?" Der Drache sah mich nur verständnislos an. Ich verdrehte die Augen und machte eine Geste, die ich im Fernsehen bei einem Hundedresseur gesehen hatte: "Platz!" Mit diesem Wort machte ich auf dem Absatz kehrt und spurtete die Gasse entlang. Kurz drehte ich mich noch um, er schien mir nicht zu folgen.
Erleichtert rannte ich weiter und wollte gerade um eine Ecke biegen, da hörte ich direkt hinter mir ein vertrautes Schnurren. Entsetzt drehte ich mich um und fand zu meinem Bedauern den grünen Drachen vor, der mich mit großen Augen ansah. "Och... Bleib' doch da! Du darfst hier nicht einfach so rumlaufen! Oh... Du dummes..." "Hey!" Ich erstarrte. Die ernste Stimme kam von rechts. Erschrocken drehte ich mich in die Richtung. Ein Polizist stand da und sah mich mit strengen Augen an: "Gehört der Drache da dir?" Ich stutzte. Schweiß trat mir auf die Stirn: "Was? Nein! Welcher Drache?..." Er deutete auf den Boden vor meinen Füßen, ich folgte seinem Finger. Da lag ein gelber Papierdrachen auf dem Boden, einer der Sorte, die man im Herbst steigen ließ, die mit der langen Schnur und der quadratischen Form. Eine der Holzleisten, die das Gerüst bildeten, war zerbrochen. "Ah-ahchsoooo-jaa... Ja, das ist meiner..." Er sah mich mistrauisch an: "Weißt du, mein Sohn hat auch so einen... Ich hab' ihn mit ihm gebaut. Du musst die Holzstreben dicker machen. Die da ist eindeutig zu dünn!" "...Aha..." Ich nickte nervös. Nun fing er an langsam auf mich zu zukommen, um zu sehen, mit wem ich da gesprochen hatte. "Sag mal, müsstest du nicht eigentlich in der Schule sein? Ich meine immerhi-oh-mein-Gott! Beim Allmächtigen was ist das?" Er hatte den echten Drachen entdeckt und zog nun seine Pistole. Er zielte genau auf des Drachens Kopf. Wieder stieg Panik in mir hoch. Der Drache schien das zu spüren, denn er blickte mich an und sein Blick verfinsterte sich. Er holte tief Luft und eine gigantische Stichflamme schoss aus seinem Maul. Dieses Mal traf er sein Ziel. Der Polizist ließ die Pistole fallen und rannte schreiend davon.
Das Ungetüm packte mich mit seinem Maul am Kragen und schmiss mich durch die Luft. Ich landete hart auf seinem schuppigen Rücken. Ich hatte gerade noch genug Zeit mich festzuhalten, da breitete er auch schon seine mächtigen Schwingen aus und hob ab gen Himmel. Die Stadt wurde immer kleiner und kleiner und irgendwann fing er an den Kurs zu ändern. Er schoss schnell in Richtung Wolken und bald brach er auch schon durch die Wolkendecke. Als wir oben waren und ich mit dem Fuß Rillen in die Wolken ziehen konnte, wie durch Schlagsahne, wurde er langsamer und flog in angenehmen Tempo dem Horizont entgegen. Nie war ich so glücklich gewesen, wie in diesem Moment! Ich wünschte, das könnte für immer so bleiben...

 
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Maxim schrieb unter die Geschichte:

Also...Das erste mal, dass ich eine meiner Geschichten vor ,,großem" Puplikum veröffentliche. Mein Bruder warnte mich mit den freundlichen Worten:
,,Wenn du darauf gefasst bist, dass die da deine Geschichten zerreißen!?"
Er meinte das natürlich im Sinne von extrem harter Kritik ;) Nunja, ich bin gespannt, was hierauf folgt.
Was vielleicht noch ganz nett zu wissen ist, ist dass diese Geschichte längst nicht meine erste ist, dafür aber eine Art Experiment darstellt. Die erste meiner Geschichten, in denen ich versucht habe System reinzubringen.
Wie dem auch sei, viel Spaß!:thumbsup:

Ach ja, und mir ist da noch was eingefallen:
Von wegen Rubrik ,,Kinder" und so...ich hatte keine Ahnung, ob ich es jetzt hier oder bei Kinder reinposten soll. Ich habe es jedenfalls nicht für Kinder geschrieben, aber im Nachhinein kommt es mir so vor, als wenn es da schon fast besser reinpassen würde. Vielleicht könnt ihr mir hier Abhilfe schaffen!


Solche Beitraege bitte in ein Extraposting unter den Text!
vita


Hm, Maxim. Erstmal ein herzliches Willkommen hier auf der Seite.
Meiner Meinung nach war deine Vermutung bezüglich der Kinderrubrik schon ganz richtig. Ich würde sie verschieben lassen (die Geschichte).

Es ist eine wirklich tolle Kindergeschichte, die mit Sicherheit, wenn gut vorgelesen, begeistern wird. Du baust eine schleichende Spannung auf, schaffst Mitleid mit dem Protagonisten.
Die Szene im Haus ist dir gut gelungen, die könnte sogar für recht kleine Kinder zu gruselig sein.

Der Schluss erinnert mich dann an einen Uraltfilm (Eliot, das Schmunzelmonster) und ich glaube, auch in "Eine unendliche Geschichte" gibt es diese Szene, oder?!

Nichtsdestotrotz hat sie insgesamt gefallen. Aber, wie gesagt, ab in die Kinderrubrik (und das soll jetzt keine Abwertung sein).

Gruß! Salem

 

Hallo Maxim, herzlich willkommen auf kg.de.
Leider ist deine Geschichte, mal abgesehen vom Inhalt, nicht gerade fehlerfrei - du solltest dringend die Formatierungskonventionen in Bezug auf Wörtliche Rede einhalten, die Leertasten an den Satzzeichen anpassen und die Groß- und Kleinschreibung bei Nomen noch mal gründlich kontrollieren. Am besten ist, du laesst dir beim Korrekturlesen von jemandem helfen, der sich damit auskennt - ansonsten findest du Hilfe im "Allgemeinen Infothread" hier im KC.
Wenn du fertig korrigiert hast, schreib mich per PM an, dann klaeren wir, ob der Text nach Fantasy oder nach Kinder zurueckkommt.

Ich wuensche dir weiterhin viel Spaß auf kg.de.

gruß
vita
:bounce:

 
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Joa, danke erstmal für das Lob von Salem. Hätt nicht gedacht, dass ich so gute Kritik bekomme. Aber wer weis was noch kommt ;-) . Dass das Ende denen von Eliot, dem Schmunzelmonster und der unendlichen Geschichte so ähnelt, ist mir gar nicht aufgefallen, aber jetzt wo du es erwähnst...hm. Aber ich denke das ist ja (gerade bei Kindergeschichten, was sie ja doch eher ist) schon fast egal, oder besser gesagt nicht ganz so schlimm, oder?
Ja und wegen der Schrift (den Schreibfehlern)...Microsoft Word allein scheint nicht allzu wirksam zu sein!^^ Ich weis ja eigendlich, dass die Anführungszeichen (die bei mir aus zwei Kommas bestehen) so nicht geschrieben werden. Aber ich habe in der Schule gelernt, dass die Anführungszeichen vor dem Satz immer unten sind. Und so schreibe ich das auch immer. Und alle anderen Möglichkeiten die ich ausprobiert habe, gefiehlen mir nicht. Mein Bruder sagt, dass man das so umstellen könnte, dass die (wirklichen) Anführungszeichen vor dem Satz immer unten stehen, nur wo? Alles in allem ein blöder Fehler, ich weis. *schäm*
Im übrigen ist mir bewusst, dass ich das ich weis falsch schreibe, nur weis ich nicht, wie denn die richtige Schreibweise ist.
So, lange Rede kurzer Sinn: Ich merze die Fehler aus(!) und versuche mich zu besern.^^

 

Hallo Maxim,
es gibt in deinem Word irgendwo eine Einstellung "Gerade Anfuehrungszeichen durch typografische Anfuehrungszeichen ersetzen". Es ist hier an dieser Stelle aber nicht schlimm, wenn die Anfuehrungszeichen unten oben sitzen, das ist in vielen Netz-Foren so.
Lies zum Thema Kommasetzung und Formatierungshilfen doch mal in den "Allgemeinen Infothread" und den "Tips für Neulinge"-Thread rein, der dort verlinkt ist. Vielleicht hilft dir das weiter.

"Ich weiß" schreibt man uebrigens, wenn man kein Schweizer ist, mit ß. ;)

gruß
vita
:bounce:

 

Nach Absprache mit Maxim in beidseitiger Verwirrung korrigiert nach "Kinder" geschoben. Ist eventuell ein Kandidat für Jugend, diese Entscheidung überlasse ich allerdings kompetenteren Leuten.

 

@vita
ob ich kompetenter bin, bezweifle ich zwar, aber ich denke, die Geschichte könnte ruhig in Kinder stehen bleiben, die Sache mit dem Drachen, der sich als Schutz erweist, wird Kindern sicher gefallen.

Hallo Maxim,

herzlich willkommen in der Kinder-Rubrik :)

In deiner Geschichte behandelst du ein Thema, mit dem sicher viele Kinder und Jugendliche in ihrem täglichen Leben konfrontiert sind. In der Kinderliteratur ist es bestimmt kein neues Thema, aber ein ständig aktuelles.
Stellenweise ziehst du mich beim Lesen ziemlich gut in die Stimmungen und die Gedankenwelt deines ich-erzählenden Protagonisten hinein.
An manchen Stellen finde ich dann wieder kleine Brüche, z.B. hier:

Ich bin ein durchschnittlicher Dreizehnjähriger, der durch seine außergewöhnliche Größe und seine magere Figur total lächerlich aussieht.
Ich glaube nicht, dass ein Dreizehnjähhriger so über sich selbst schreiben oder reden würde. Was er hier sagt, scheint mir eher die Sichtweise eines außenstehenden Erwachsenen zu sein. Ich glaube, dein Holger würde sich eher so ausdrücken:
Ich bin dreizehn und eigentlich auch nicht anders als die anderen. Okay, ich bin ziemlich groß und dünn. Ich sehe nicht besonders cool aus. Eher wie eine Witzfigur.
Das Gleiche gilt für
Meine dunklen Augen haften ständig am Boden.
haften ständig am Boden klingt für Jugendliche oder Kinder schon ziemlich gestelzt.
Ich gehe in die siebte Klasse der Stumpfsinnig-Langweilig-Hauptschule, die seltsamer Weise natürlich nicht direkt neben meinem Haus, sondern auf der anderen Seite der Stadt liegt. Ich habe mir den Namen nicht ausgedacht, sie heißt wirklich so.
An dieser Stelle fragte ich mich, ob ich irgendwo die Ironie nicht verstehe - meinst du ehrlich, dass die Schule so heißt? Oder nennen nur schon seit Generationen alle Leute die Schule so?
gesengtem Kopf
gesenkten Kopf - der Kopf ist doch nicht angekokelt, also versengt, oder?

Die Stelle, an der du Holger von seinen Hobbies erzählen lässt, gefällt mir recht gut - es wird sehr deutlich, dass er an nichts anderes denken kann, als an die Quälereien seiner Mitschüler.

Langsam schleifte ich die dünne Gasse entlang,
schleifte? Wie kann er schleifen? Er könnte etwas hinter sich her schleifen - meinst du nicht eher "schlurfte"?
Mein Blick fiehl auf eine
fiel ohne h
Und da war Nochetwas.
noch etwas
da mir sonst massenhaft Staub in die Augen gekommen währe.
wäre
Je näher ich kam, desto deutlicher hörte ich ein schweres Atmen heraus. Ich wusste nicht was da so schwer atmete,
Das ist eine unschöne Wiederholung, ich würde es ändern.
und Schutt prasselte mir wie aus einem Wolkenbruch auf den Kopf.
wie bei einem Wolkenbruch, bei einem Wolkenbruch prasselt der Regen aus den Wolken, aber nicht aus dem Wolkenbruch.
Plötzlich fiehl alle meine Furcht von mir ab.
fiel siehe oben
Der Drache ließ einen zweiten Feuerstoß über mich drüber flammen, der mich wieder nur knapp verfehlte.
sehr holperig - vielleicht Mit seinem zweiten Feuerstoß versengte der Drache mir beinahe den Kopf. ?
Was war das bloß für ein Gefühl in mir drin..
in mir drin könntest du weglassen, und vor den Auslassungspunkten (immer drei) kommt eine Leerstelle.
Die Schule, ach ja, dass hatte ich ganz vergessen.
das
doch das Zimmer war zu Ende. Es war an die Wand gedrängt.
der erste Satzteil ist extrem umgangssprachlich und das zweite "es" bezieht sich auf das Zimmer, also: Das Zimmer war an die Wand gedrängt. Das wolltest du sicher nicht sagen. Warum nichtI Doch hinter ihm war schon die Wand.
Ich berührte es sanft am rechten Vorderbein,
es? ihn! den Drachen
Ich würde zu späht kommen.
spät
"Weist du, mein Sohn hat auch so einen..
Weißt du, ... so einen Leerstelle ...
ich mit dem Fuß Rillen in die Wolken ziehen konnte, wie durch Schlagsahne,
ein nettes Bild

Eine nette Idee ist, dass der Drache nicht nur in Holgers Fantasie zu existieren scheint, sondern ihn tatsächlich rettet.

Die Stelle an der Holger das schwere Atmen hört ist dir recht spannend gelungen, ich wollte wissen, was dort wohl auf ihn wartete.

Ein wenig fehlte mir noch der Bezug zum Anfang der Geschichte - wie hat sich Holgers Freundschaft mit dem Drachen nun auf die Quälereien seiner Mitschüler ausgewirkt? Aber vielleicht wolltest du das ja bewusst für Gedanken des Lesers offen lassen.

Vielleicht kannst du mit meinen Anregungen ein wenig anfangen.
Liebe Grüße
al-dente

 

Oha... Ich scheine ja doch noch mächtig an meiner Rechtschreibung arbeiten zu müssen.^^
Nun, ein paar Flüchtigkeitsfehler waren dabei. Die muss ich wohl einfach übersehen haben, aber genug davon!

Nun, da die Geschichte ursprünglich nicht für Kinder bestimmt war, habe ich auch nicht so auf die kindergerechte Aussprache geachtet. Aber ich denke, das lässt sich beheben!^^

Ja, mit dem Schluss, wie du schon vermutet hast, finde ich, dass sich da jeder seine eigene Vorstellung bilden sollte. Allerdings spiele ich mit dem Gedanken eine Fortsetzung zu schreiben... Fragt sich nur was darin passiert. Erste Ideen habe ich schon, nur noch nicht genug!


Wie dem auch sei. Vielen Dank für die Kommentare, auch für die hoffentlich noch folgenden!

Gruß,
<Maxim>

 

Hi Maxim,

ich denke schon, dass die Geschichte hier stehen kann, für etwas ältere Kinder halte ich sie schon geeignet. Insbesondere, wenn Du sie noch etwas überarbeitest. Der Anfang kommt mir, im Vergleich zum Rest der Geschichte, zu lasch und lustlos vor. Ab dem alten Haus erzählst Du spannend und kurzweilig und zuvor, so habe ich das Gefühl, hast Du halt ein bisschen Charakter reingepackt, hm, weil man das ja irgendwie machen soll ... so kommt es mir zumindest vor. Besonders gefällt mir, wie Du im letzten Drittel Fahrt aufnimmst und lebendig und flott erzählst. Weniger schön sind die Fehler und holprigen Stellen, von denen Dir al-dente ja schon viele genannt hat. Wäre schön, wenn Du das überarbeiten würdest! Und ein paar Absätze würden auch nicht schaden ...

schöne Grüße
Anne

 

Generalüberholung

So, nu hab ich mir all eure Vorschläge und Kritiken zu Herzen genommen und konnte endlich dazu aufraffen den Holger generalzuüberholen. :lol: Muhahahaha :lol:
Ok. Ich hab versucht die Geschichte Kindergerechter zu gmachen: Hab einige Schimpfwörter verharmlost, einige Sätze umgebaut, hinzugefügt und weggelassen. Ich habe außerdem die (hoffentlich) letzten Rechtschreibfehler beseitigt und auch sonst die Geschichte, z.B. mittels Absätzen, etwas runder zu gestalten. :Pfeif:
Zum Anfang muss ich (besonders der Maus) sagen, ich habe versucht über den Anfang zu vermitteln, wie lustlos und grau das Leben des Holger ist/war, bevor er den Drachen traf. Nun, vielleicht ist mir das nicht so ganz gelungen!?... Na sagt schon!... Raus damit!... :schiel:
Des weiteren fehlen mir mal wieder Ideen, wie ich in den Anfang Spannung einbauen soll. Auf dem Schulweg passiert nun halt nicht viel besonderes. Und schon gar nicht, wenn man nur auf den Boden starrt, weil man total unterdrückt wird. :thdown:

So... Hab' ich was vergessen? :confused:
Also ich wollt' mich auf jeden Fall nochmal Bedanken für die Kommentare und die Kritik, sei sie jetzt gut oder schlecht. :thumbsup:
UND ich wünsche mir noch ein paar Beiträge mehr, u.a. weil ich einfach wissen will, wie meine Geschichte allgemein so ankommt. (Es gibt ja nicht nur eine Meinung^^)
Außerdem würd ich gern wissen was ihr nu von meiner Überarbeitung haltet. Ich habe zwar nicht gerade die ganze Geschichte umgeschrieben, aber dafür viele kleine aber feine Änderungen vorgenommen, die, wie ich denke, das Gesammtbild/den Gesammteindruck verbessern (hoffe ich).

Das Ende soll übrigends offen bleiben... Vorerst.


So, alle schön die Meinung schreiben und vielen von der Geschichte erzählen!
Gruß an euch alle, :D
<Maxim>

 

Hallo Maxin,
ich werde nun mit dem Klitterkram beginnen und wenn ich ganz viel Lust habe, dann mach ich mich noch an meine 10-Kriterien-Bewertung. Mal sehen.
Ich muss allerdings sagen, dass ich kein Experte für Rechtschreibung bin, versuche aber trotzdem einmal, was rauszuholen.

Klitterkram:

Ich gehe in die siebte Klasse der Stumpfsinnig-Langweilig-Hauptschule, die blöder weise auf der anderen Seite der Stadt liegt.
... blöderweise.... (Bin mir aber nicht ganz sicher)

Naja um genau zu sein hat nur irgendwer das Schild mit schwarzer Farbe übersprüht und mit Rot den Namen daraufgeschrieben.
Naja, ...
...sein, hat...

Naja um genau zu sein hat nur irgendwer das Schild mit schwarzer Farbe übersprüht und mit Rot den Namen daraufgeschrieben.
... darauf geschrieben.

Nein eher nicht, immerhin ist sie wirklich stumpfsinnig und langweilig.
Nein, ....

Naja, nun wieder zu mir:...
Naja, nun wieder zu mir. (Ich würde da gefühlsmäßig keinen Doppelpunkt setzen.)

Nun, ich weiß noch, vorhin, es war auf dem Schulweg.
Auch wenn dein Prot auf eine laxe Weise erzählt, ist das meiner Meinung nach nur ein Satzstümmel. Aber das ist nur meine persönliche Ansicht.

Wie jeden Morgen schlurfte ich niedergeschlagen und lustlos den Bürgersteig entlang, vorbei an den alten, verfallenen Häusern und vorbei an den Autos, die ich gar nicht beachtete.
Das zweite "vorbei" würde ich, um den Satz zu verkürzen, weglassen.
Alles was ich beachtete war in diesem Moment die grausige Vorstellung, was sie wohl heute wieder mit mir anstellen würden.
"beachtete" klingt für mich in diesem Zusammenhang etwas komisch. Ich würde eher:
Alles, woran ich in diesem Moment dachte, war die grausige Vorstellung, was sie wohl heute wieder mit mir anstellen würden.

Da ich immer unterdrückt wurde, sprach ich immer sehr leise und heiser.
Da ich ständig (um die Wortdopplung zu vermeiden), unterdrückt wurde, sprach ich immer sehr leise und heiser.

Also lenkte ich wie jeden Morgen meine Schritte rechts in die Gasse hinein, da wo sie mich nicht sehen und so auch nicht ärgern konnten.
...lenkte ich, wie jeden Morgen, ...
...., da, wo ....

Sie war wohl so porös, dass sie im Laufe der Zeit in sich zusammen gefallen war.
Ich weiß nicht, aber porös klingt für mich etwas komisch. Wie wäre es mit "instabil"? Ist aber nur ein Vorschlag.
.... zusammengefallen ....

Ich wusste nicht was es war, aber entweder war es sehr groß, oder sehr krank.
Ich wusste nicht, was es ...
Nun stand ich auf dem Schutthaufen, genau unter dem Riss in der Decke und Schutt prasselte mir wie bei einem Wolkenbruch auf den Kopf.
..., wie bei einem Wolkenbruch, ...

Ein enormer Windstoß blies mir entgegen und erfasste meinen gesamten Körper, beinahe stark genug um mich umzuwerfen.
..., um mich umzuwerfen.
Danach folgte wieder ein Einatmen, aber doppelt so stark wie vorher, als ob etwas mit aller Kraft versuchte so tief wie nur irgend möglich einzuatmen und Luft in seine Lungen zu pressen.
... stark, wie....
... tief, wie ... möglich,...
Dann erfolgte ein ohrenbetäubendes Gebrüll, direkt vor mir, verbunden mit einem Orkan der mich von den Füßen riss.
... Orkan, der ...
"erfolgte" klingt für mich etwas komisch, ich würde:
"Darauf folgte..." schreiben, aber das ist nur meine persönliche Meinung.

Ich verschwendete gar keinen Gedanken mehr an die Schule... Die Schule, ach ja, das hatte ich ganz vergessen.
Ich hatte an die Schule gar keinen Gedanken mehr verschwendet ... Die ....
Ich glaube, dass du "hatte" einfügen solltest, da es sonst so klingt, als würde der Prot feststellen, dass er nicht an die Schule denkt und im nächsten Moment an die Schule denken.

Als er merkte, dass ich nichts böses tat, da entspannte er sich etwas und senkte seinen Kopf an dem langen Hals, um neugierig an mir zu schnüffeln.
... nichts Böses... (glaub ich zumindestens)

Ich berührte ihn sanft am rechten Vorderbein, von mir aus gesehen. Der Drache zuckte kurz zusammen und kniff wie ein verängstigtes Kind die Augen zusammen, doch als er merkte, dass ich ihn nur streichelte und ihm nicht weh tat, da öffnete er sie vorsichtig wieder.
..., wie ein verängstigtes Kind, ...
Eine der Holzleisten, die das Gerüst bildeten war zerbrochen.
..., war zerbrochen.

Die Stadt wurde immer kleiner und kleiner und irgendwann fing er an den Kurs zu ändern. Er schoss schnell in Richtung Wolken und bald brach er auch schon durch die Wolkendecke.
Wo ändert er hier seinen Kurs? Er fliegt doch die ganze Zeit, in der Beschreibung, in die Höhe.

Nie war ich so glücklich gewesen wie in diesem Moment!
... , wie....

So, die Bewertung mit den 10-Punkten kann vlt. noch kommen, muss mal sehen.

Gruß vom,
Ritter

 
Zuletzt bearbeitet:

Ui... Ja ich seh ein, an meiner genauen Formulierung muss ich noch arbeiten, damit es einfacher zu lesen ist und leichte über die Zunge geht.


So, habs nun nocheinmal überarbeitet.
Hab zwar nicht alles berücksichtigt, weil ich da anderer Meinung bin, aber trotzdem danke!;) :thumbsup:

 

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