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Der Heidenwald

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24.10.2017
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Der Heidenwald

Ursel hatte das kleine Anwesen erst einmal gesehen, das war bei Ottos Beerdigung. Nun zuckelte sie suchend durch die engen Straßen des ehemaligen Dorfes, das längst Teil der nahen Stadt war. Unweit des Kirchleins stieß sie auf das verwaiste Gehöft. Sie wohnte mit ihrer Mutter in der Großstadt, eine gute Autostunde entfernt. Ursels Mutter war Ottos Cousine und nun seine Erbin. Sie quälte sich mit verschiedenen Gebrechen, deshalb kümmerte sich ihrer Tochter um den Nachlass.

Trübe Fensterscheiben, abbröckelnder Putz, wucherndes Unkraut. Verlassenheit und Melancholie lag über dem bescheidenen Anwesen. Ursel riss sämtliche Fenster auf und beseitigte den gröbsten Schmutz. Dann vertiefte sie sich in die schriftlichen Unterlagen des ehemaligen Bewohners. Gewissenhaft sortierte und sichtete sie. Im Umschlag einer zerfledderten Bibel steckte neben Geburts- Heirats- und Todesurkunden von Ottos Eltern ein zusammengefaltetes Schreiben: „Ich gelobe bei Gott, dem Allmächtigen, dass ich das Heidenwäldchen zu meinen Lebzeiten nicht verkaufe. Ich werde es erhalten und schützen und Sorge tragen, dass meine Erben ebenso verfahren.“
Es trug ein Datum vor 50 Jahren und Ottos Unterschrift. Verwundert las sie das vergilbte Dokument erneut. Otto hinterließ ein ziemlich großes Flurstück, zu dem auch ein Wald gehörte. Vermutlich war dieses Wäldchen gemeint. Warum das feierliche Versprechen?

Das Rätsel blieb vorerst ungelöst. Ursel nahm ihre Lesebrille ab und trat in die Frühjahrssonne hinaus. Sie beschloss, zur Abwechslung Scheune und Garten in Augenschein zu nehmen. Im Hof winkte ihr eine ältere Frau. Sie stellte sich als Nachbarin vor und lud Ursel auf eine Tasse Kaffee ein. Einen Augenblick zögerte diese. Ihre Mutter, die sie allein großgezogen hatte, hegte Misstrauen gegenüber Bekannten und Unbekannten. Mit dieser Einstellung lebte auch die Tochter. Allerdings könnte sie den Leuten Ottos Haus, Hof und Garten anbieten. Ursel folgte der Frau in das schmucke Häuschen nebenan.
„Es ist schön, dass Sie ein wenig Zeit haben! Sie sind ja unsere neue Nachbarin! Ich bin mit Ihrem Onkel in die Schule gegangen, und wir haben uns immer gut verstanden. Ich freue mich, seine Verwandte kennen zu lernen.“, begrüßte sie der Nachbar.

Von ihrem Platz am Kaffeetisch blickte die Besucherin geradewegs auf ein großes, goldgerahmtes Bild: Im Vordergrund ein breiter Fluss, dahinter auf der linken Bildseite ein Dorf mit roten Ziegeldächern, umgeben von üppig blühenden Obstbäumen. Rechts im Bild, mitten zwischen Feldern und Wiesen, schwamm ein Wald wie eine dunkelgrüne Insel.
„So hat unser Dorf vor hundert Jahren ausgesehen,“ bemerkte der alte Mann.
Ures verglich das Gemälde mit der jetzigen Siedlung. Nun ja, das Dorf war schon kein Dorf mehr.
„Wie eigenartig“, bemerkte sie. „Im heutigen Dorf - wenn man es überhaupt noch so bezeichnen kann – findet sich wenig, das an den Ort auf diesem alten Bild erinnert.“
„Die Kirche und der Heidenwald“, entgegnete die Frau, während sie Kaffee einschenkte. „Nur verdecken ihn jetzt Häuser.“
„Heidenwald?“
„So nennt man ihn hier. Das bedeutet „alter Wald“. Er gehört seit jeher Ihrer Familie. Angeblich war er früher viel größer“, erklärte der Nachbar.
„Bald wird der Rest des alten Waldes verschwunden sein! Gleich nach der Beerdigung legte uns eine Wohnbau-Firma ein Kauf-Angebot vor. Meine Mutter hat es angenommen. Ich vermute, inzwischen bauen sie dort schon.“
Dumpfes, eintöniges Glockengeläut zerstörte jäh die gemütlichen Stimmung. Ursel schauderte. „Das hört sich an, wie eine Totenglocke,“ dachte sie.
Die Nachbarin schloss das Fenster.
„Die Totenglocke. Der Phönix-Chef wird heute begraben.“
Auf Ursels bestürzten Blick berichtete sie: „Er setzte sich letzten Sonntag in den Bagger und stürzte in die ausgehobene Baugrube, der Bagger überschlug sich und begrub ihn unter sich. Bis heute wird gerätselt, weshalb er überhaupt in den Bagger gestiegen ist, zumal er noch nie eine Baumaschine bedient hat! - Aber das war eigentlich zu erwarten.“
„Zu erwarten? War der Mann betrunken?“
„Nein. Hat Ihnen Otto nichts gesagt? Hat er Ihre Mutter nicht darauf hingewiesen, dass dieses Wäldchen für alle Zeit erhalten und geschützt bleiben muss? - Aber nein, sein Tod kam zu plötzlich.“
„Außerdem“, fügte der Mann mit leisem Vorwurf hinzu, haben Sie ihn ja nie besucht.“
Ursel dachte an Ottos rätselhaftes Gelöbnis und verlor allmählich die Geduld.
„Was ist mit dem Wäldchen?“
Die alte Frau beugte sich vor. „Der Wald stammt aus uralten Zeiten. In meiner Jugend kursierten Geschichten von Hexen, Waldgeistern, Werwölfen und von einem Fluch. Heute vermutet man, dass sich dort in heidnischer Zeit ein Heiligtum oder eine Kultstätte befand.“
„Tatsache ist, jeder, der versuchte den Heidenwald abzuholzen, ist ums Leben gekommen. Sie können im Dorf fragen, wen sie wollen, jeder erinnert sich an solche Fälle.“
„Andererseits ist das Wäldchen ein wahres Labsal.“, schwärmte die alte Frau. „Im Frühjahr das zarte Grün und das Gezwitscher der Vögel, im Sommer köstliche Frische, im Herbst buntes Laub. Immer wenn ich hinein gehe, wird es mir leicht und froh!“

Ursel hatte genug von abergläubischen Geschichten. Ihren Vorschlag, Ottos Anwesen zu erwerben, lehnten die Nachbarn ab. Sie verabschiedete sich, wollte schauen, was von dem alten Wald übrig geblieben war. Durch die in den letzten Jahrzehnten entstandenen Siedlungen um den Kern des einstigen Dorfes ließ sich das Heidenwäldchen nicht so leicht finden.
„Guten Tag! Sind Sie Frau Pauli? Entschuldigen Sie bitte, dass ich Sie so überfalle.“
Die Angeredete wandte sich überrascht um. Ein rustikal gekleideter Mann, mittleren Alters wie sie selbst, war ihr gefolgt. „Mein Name ist Peter Rost.“
„Ja?“
„Ich habe vor dem Haus Ihres, hm, Onkels auf Sie gewartet, weil ich Ihnen das Heidenwäldchen ans Herz legen möchte. - Ich leite den hiesigen Naturschutzverein; wir haben versucht das Bauvorhaben zu verhindern. Darf ich Sie in den Wald begleiten?“
Ursel fühlte sich überrumpelt. „Das ist nicht nötig.“, entgegnete sie grimmig.
Der Naturfreund schwärmte von der einmaligen Flora, wies auf den unwiederbringlichen Verlust hin, wenn dieser Wald zerstört wurde. Er bat, den Verkauf rückgängig zu machen. Die Baugesellschaft sei nicht abgeneigt seit dem Unfall. Inzwischen erreichten sie das Wäldchen.
„Nun haben Sie gesagt, was Sie wollten!“, fauchte Ursel. „Wie kommen Sie dazu, mit der Phönix zu sprechen! Diese Angelegenheit geht Sie überhaupt nichts an! Ich sehe keinen Grund, von dem Vertrag zurück zu treten! Im übrigen gibt es genug andere Wälder im Land. Und nun lassen Sie mich bitte in Ruhe!“
Sie ließ ihn stehen und folgte einem grasigen Weg. Nach wenigen Metern blickte sie in die ausgehobene, von Erdhaufen und abgeholzten Erlen umgebene Baugrube. Der Bagger, der den Baulöwen unter sich begraben hatte, war nicht mehr da. Ursel durchquerte das Waldstück in weniger als einer Stunde und entdeckte nichts Besonderes. Weit und breit war niemand zu sehen, dennoch wurde sie das unbehagliche Gefühl nicht los, beobachtet zu werden. Etwas war hier, irgendwo zwischen den Stämmen. Beklommen setzte sie ihren Weg fort.
„Anscheinend hat mich das Geschwätz verwirrt!“
Plötzlich verdunkelte sich der Himmel, und ein heftiger Sturm fegte durch den Wald. Ursel beschleunigte ihren Schritt. Schon konnte sie in der Finsternis den Pfad nicht mehr ausmachen. Nun ja, das Wäldchen war klein, wenn sie einfach geradeaus ging, würde sie in kurzer Zeit sein Ende erreichen, egal in welcher Richtung. Zweige flogen durch die Luft, ein dicker Ast verfehlte Ursel um Haaresbreite. Tödlich erschrocken begann sie zu laufen. Ein paarmal stieß sie sich an einem Baumstamm, sie blieb an Gestrüpp hängen und zerriss ihre Kleider; sie stolperte und schlug auf die Erde. Ein peitschender Regen durchnässte sie. Nur heraus aus diesem Wald! Sie lief und lief, und es dünkte ihr, sie sei stundenlang herumgeirrt, als sie endlich in der Abenddämmerung auf einer gepflasterten Straße stand. Milde Luft umgab sie, ein sanfter Wind wehte. Die Straße erstreckte sich trocken vor ihr, nichts wies darauf hin, dass es außerhalb des Waldes geregnet hatte.

Ursel fuhr nach Hause zurück. Sie warf die zerrissene, verschmutzte Kleidung in den Müll und verdeckte die Kratzer und Schrammen unter langärmligen Blusen. Das Erlebnis im Heidenwäldchen dünkte ihr wie ein Alptraum, den sie verdrängen und vergessen wollte.

Ein paar Tage später traf ein Schreiben der Phönix-Baugesellschaft ein. Nach dem tödlichen Unfall kursierten wilde Gerüchte. Sogar die örtlichen Zeitung berichtete darüber. Deshalb befürchtete die Gesellschaft, die auf diesem Gelände geplanten Wohnungen würden lange unverkäuflich sein. Sie schlug vor, den Grundstückskauf rückgängig zu machen und bot eine Entschädigung an.

Ursel beabsichtigte, sich während ihres Urlaubs in dem trostlosen Haus für ein paar Tage notdürftig einzurichten, um in Ruhe das Inventar auszumisten. Bei dieser Gelegenheit wollte sie noch einmal mit den Phönix-Leuten sprechen, denn eine Auflösung des Vertrages kam nicht in Frage. Sie würde sich durch ihr unangenehmes Erlebnis in dem lächerlich kleinen Wald nicht ängstigen lassen. Ausgerüstet mit Schlafsack, Gummistiefeln und Putzutensilien nahm sie eines strahlend schönen Julitages Besitz von dem alten Hof. Am Abend gönnte sie sich ein ausgiebiges Mahl in einem Gartenlokal. Danach mochte sie noch nicht in das öde Haus zurück. Sie schlenderte durch die Straßen und geriet unversehens in das Heidenwäldchen. Einen Moment erschrak sie, erinnerte sich an das Unwetter und ihre Panik. Dann marschierte sie entschlossen weiter.

Der betörende Duft blühender Linden umhüllte sie nach wenigen Schritten. Der Lärm von Autos, Motorrädern, Rasenmähern, die laute Musik aus einem an das Wäldchen grenzenden Garten, verstummte abrupt, was auf diese kurze Entfernung eigentlich unmöglich war. Sie vernahm nur das melodische Abendlied der Amseln, das emsige Summen der Bienen, sonst nichts. Ursel blieb stehen, putzte sich die Nase, rieb sich die Augen. Bei ihrem ersten Spaziergang durch das Wäldchen hatte sie keine einzige Linde entdeckt, und an Vogelgezwitscher erinnerte sie sich nicht. Verwundert schritt sie weiter. Das Grau der Häuser und Straßen, die monotonen Vorgärten, die alltäglichen Geräusche, alles was ihr vertraut war, schien meilenweit entfernt. Der süße, betäubende Duft und der Gesang der Vögel rührten sie seltsam an. Ungeahnte Wehmut erwachte: der Schmerz unerfüllter Sehnsucht, längst begrabene Träume von Liebe und Glück drängten sich auf, als hätten die langen Jahre ihres, von törichten Gefühlen befreiten, gleichmäßigen Lebens gar nicht existiert. Der Panzer aus Gewohnheit, kalter Vernunft und strengem Pflichtgefühl zerbrach. Tränen traten ihr in die Augen. „Ich verliere den Verstand, wann habe ich das letzte Mal geweint“, dachte sie, und fühlte dennoch Erleichterung. Wie im Traum bewegte sie sich vorwärts. Vor ihren Füßen tanzten bunte Schmetterlinge. Inmitten mächtigen, uralten Eichen, Buchen und Linden breitete sich eine Lichtung vor ihr aus. Überrascht hielt sie inne. Wie konnte sie bei ihrem letzten Besuch diesen Platz übersehen? Die Strahlen der sinkenden Sonne ließen das Laub der gewaltigen Bäume grün-golden leuchten und trafen auf die feinen Rispen des blühenden Grases und zarte blaue und weiße Waldblumen. Ursel entdeckte eine Bank aus moosigem Stein. Sie setzte sich, überwältigt von diesem zauberhaften Ort, an dem sie sich frei und gleichzeitig geborgen fühlte.

Mit einem Schlag verstummten die Vögel, und eine beängstige Stille umgab sie. Eine imposante, grün-goldene Schlange richtete sich vor Ursel auf. Goldfunkelnde Augen fixierten sie. Ehe sie zwischen Staunen und Angst einen klaren Gedanken fassen konnte, löste sich das schillernde Reptil in einem Nebelstreif auf. An seiner Stelle erhob sich eine majestätische Frau. Sie trug ein grün-goldenes Gewand, braunlockiges Haar umgab ein Gesicht von klassischer Schönheit. Die Fee oder Göttin oder was immer sie sein mochte, musterte sie mit goldfunkelndem Blick. Ursel schüttelte ungläubig den Kopf und schloss die Augen. Aber als sie die Augen wieder hob, war die Erscheinung immer noch da.

„Es ist schön hier, nicht wahr?“, sprach die Fremde. „Das Herz des Waldes. Der Atem des Lebens! Nichts ist wichtiger und größer – du fühlst es wohl!“
„Wer bist du?“, wollte Ursel fragen, doch sie brachte keinen Laut heraus.
„Dieser Ort ist heilig, niemals darf er angetastet werden. Der Wald hütet und schützt ihn, und er wehrt sich, wenn ihm Zerstörung droht! – Das wussten die Menschen seit uralten Zeiten, und Jahrhunderte lang gaben sie dieses Wissen weiter. Offenbar schenkt niemand mehr den alten Überlieferungen Glauben. Du jedoch begreifst nun und erkennst die Warnung.“
„Der Sturm“, fuhr es Ursel durch den Sinn. „Will dieser Wald Menschen töten?“
Die Göttin schien ihre Gedanken zu lesen.
„Ihr Menschen glaubt, es steht euch zu, den Wald, und damit die Geschöpfe, die er beherbergt zu vernichten? Und er muss es erdulden? - Dieser Wald bedeckte einst fast das ganze Land. Die Menschen vermehrten sich, brauchten immer mehr Felder und Wiesen, um sich zu ernähren und fällten Baum um Baum. Der Wald ließ sie gewähren. Lange. Bis nur dieser Rest blieb. Eine Insel, wo noch einige Tiere und Pflanzen leben. Diese muss er verteidigen. Sein Fortbestand ist wertvoller, als das Leben eines Frevlers, der nicht an das Wohl derer denkt, die nach ihm kommen. Der Wald kann auch für kommende Generationen ein Segen und ein Quell der Freude sein. Es liegt in deiner Hand, das Richtige zu tun!“
„Der Wald gehört mir nicht“, wandte Ursel ein.
„Mit welchem Recht besitzt ihr Sterblichen Wasser, Bäume, Erde, Wald? Das alles ist euch nur anvertraut. Bewahre diesen Wald!“
„Wie soll ich das machen?“
„Du findest einen Weg.“
„Wer bist du?“
„Man gab mir schon viele Namen. Sie bedeuten Bewahrerin.“
Vielleicht dachte sie diese Worte nur, denn die Erscheinung überquerte langsam die Lichtung und verschwand im Grün. Ursel verharrte lange unbeweglich.
„Unmöglich. Einbildung. Traum“, beteuerte ihr erschütterter Verstand.

Ursel schlief tief und traumlos in dieser Nacht. Am Morgen bei einem kargen Frühstück, wusste sie, nichts mehr war wie zuvor. Auch wenn sie sich einredete, alles sei ein Traum gewesen. Ihr Leben erschien ihr sinnlos und leer. Keine vertrauten Freunde, weder Liebe noch Leidenschaft, kein Risiko. Bis gestern hatte sie nie erlebt, was Glück ist. Glaubte sie jetzt deshalb, dieses Wäldchen sei etwas Wichtiges, ihr Anvertrautes? Ursel wunderte und ärgerte sich über ihre neuen, fremden Gedanken und versuchte erfolglos, sie abzuschütteln. Warum sollte dieses Wäldchen unbedingt abgeholzt werden, um Bauplätze zu schaffen? Gab es nicht genügend andere Plätze? Und waren sie denn auf das Geld angewiesen, das die Firma ihnen gezahlt hatte? Waren sie glücklicher, oder ging es ihnen besser, konnten sie das Leben ihrer Mutter verlängern, wenn sie diesen, zugegebenermaßen stattlichen Betrag, hatten? Nein.

Sie bemühte sich behutsam, ihre neu gewonnene Erkenntnis ihrer Mutter am Telefon zu erläutern. Diese brachte kein Verständnis für Ursels Meinungsumschwung auf, und erwartete eine Erklärung. Ursel aber scheute sich, von der geheimnisvollen Begegnung im Heidenwäldchen zu berichten.
„Was schlägst du nun vor, du willst doch nicht etwa den Verkauf dieses unseligen Grundstücks rückgängig machen?“
Genau dies war Ursels Absicht.

Am Nachmittag wollte sie noch einmal dieses märchenhafte Fleckchen Erde besuchen. Auf der Straße begegnete ihr der Naturschützer. Er nickte ihr zu und ging an ihr vorbei. Ursel bedauerte, dass sie ihn so unfreundlich behandelt hatte. Sie rief ihm nach und berichtete von ihrem Wunsch, den Verkauf des Heidenwäldchens rückgängig zu machen. Vor allem um die wunderschöne Lichtung sei es schade.
„Welche Lichtung? Es gibt dort keine Lichtung, nicht mal eine kleine“, wunderte sich Peter Rost.
Befremdet blickte Ursel ihn an. Sie war bei ihrer ersten Exkursion zwar auch nicht darauf gestoßen, doch er kannte angeblich diesen Wald wie seine Westentasche. Sie schlug den selben Weg ein, der sie auf die Lichtung geführt hatte und durchquerte das ganze Waldstück ohne Erfolg. Verbissen trabte sie abermals den grasigen Weg entlang – vergeblich. Der traumhafte Ort blieb unauffindbar. Nun tat sie etwas, das ihr normalerweise ganz und gar widerstrebte: sie nötigte den Bewohnern der angrenzenden Häuser, die in ihren Gärten wühlten, eine Unterhaltung auf und lenkte das Gespräch auf den Heidenwald. Ja, in alten Zeiten geisterte eine Sage über einen geheimnisvollen, verzauberten Platz im Heidenwald durch das Dorf. Vielleicht ein Heiligtum einer längst vergessenen Gottheit. Aber diese geheimnisvolle Lichtung existierte schon längst nicht mehr.

Am nächsten Tag fuhr sie nach Hause zurück, wieder ein Rätsel im Gepäck. Alle Versuche, die Mutter zu bewegen, den Verkauf des Heidenwäldchens rückgängig zu machen, endeten mit bösem Streit. Die Mutter war überzeugt, der Verkauf sei einfach vernünftig. Was sollten sie um Himmels Willen mit einem Wald anfangen!
„Sieh mal, du bist alt, und ich, ich bin auch nicht mehr jung. Wir brauchen das Geld doch gar nicht. Dieser Wald ist uralt. . .“
„Ich will nichts mehr davon hören!“
Erbost über die Hartnäckigkeit sprach die Mutter nur noch das Nötigste mit Ursel.
An einem sonnigen Herbsttag folgten sie der dringenden Aufforderung der Phönix-Baugesellschaft zu einem Gespräch. Ursel hoffte, die Mutter würde einer Auflösung des Vertrags zustimmen, wenn sie mit der angebotenen Entschädigung zufrieden war.

Sie trafen zu früh ein, und die Mutter verlangte, das Wäldchen zu sehen. Ursel parkte vor dem Wald.
„Jetzt hilf mir beim Aussteigen!“
„Du willst aber jetzt nicht hinein!“, entfuhr es Ursel erschrocken.
„Mir scheint, du glaubst an diese albernen Geschichten! Gib mir meine Krücken! Ich gehe ein kleines Stück! Du kannst hier warten.“
„Es ist nichts Besonderes“, äußerte sie, als sie auf dem grasigen Weg stand. „Es ist ein Waldstück, wie jedes andere, zu klein, um ein richtiger Wald zu sein.“
Ursel betrachtete das leuchtend gelbe Laub unter dem seidig blauen Himmel. Langsam schwebten einige Blätter zu Boden.
„Es ist etwas Besonderes“, widersprach sie, fast gegen ihren Willen. „Es ist etwas Wichtiges, ein Geheimnis, vielleicht etwas Heiliges, in diesem Wald.“
„Deine Phantasie geht mit dir durch.“
Die Mutter schüttelte unwillig den Kopf und wandte Ursel den Rücken zu. Vor ihr lag ein Stück glatten, ebenen Weges. Ursel wurde das Herz schwer. Sie sah den fallenden Blättern zu und dachte: „Dieser Wald darf nicht verschwinden! Er wird sich wehren!“
„Mutter! Komm zurück!“
Ursels Mutter ging unbeirrt weiter. Plötzlich gab der Boden unter ihren Füßen nach, und sie sank bis in die Knie in die Erde. Entsetzt schrie sie auf. Als Ursel herbei hastete, steckte sie schon bis zu den Hüften in der rutschenden Masse. Ursel packte sie an den Händen und hielt sie mit aller Kraft fest, doch unerbittlich zog es die Mutter nach unten. Der Heidenwald verschlang sie. Die Tochter konnte sie nicht retten. Nun umgab sie das Erdreich bis zu den Schultern. Ein winziger Hoffnungsstrahl durchzuckte Ursel.
„Versprich, dass du aus dem Vertrag aussteigst!“, brüllte sie. „ Sofort! Schnell!“
„Lass mich nicht los! Ich verspreche was du willst!“
„Schwöre!“
„Ja, ja! Ich schwöre!“
Mit einem Mal ließ der Sog nach, und Ursel schaffte es, ihre Mutter aus der tödlichen Umklammerung zu befreien.
Mit zitternden Knien wankten die beiden zum Auto.
„Sag jetzt bloß nichts! Ich will nichts hören!“
Ursel sah sich ohnehin außerstande, irgend etwas zu äußern.
„Dein Versprechen?“, murmelte sie nur.
„Mach was du willst. Mir ist es egal.“
Ursel wurde Eigentümerin des Heidenwäldchens. Sie dachte unablässig an diesen Ort. Das Bewusstsein, dass er nun ihr gehörte wärmte und freute sie. Mit klopfendem Herzen schlich sie an einem Sonntagmorgen in das Wäldchen. Wie ein Wunder öffnete sich ihr die uralte, längst verschwundene Rodung. Danach warf Ursel Bedenken und Vernunft über Bord. Sie richtete Ottos Haus nach ihrem Geschmack, kümmerte sich um den verwilderten Garten und verbrachte Urlaub und Wochenenden dort. Sie trat dem Naturschutzverein bei, der nach ihrem Tod für die Pflege und den Erhalt des Waldes zu sorgen hatte. Dank Paul Rost lernte sie nette Leute kennen, fand Freunde.
Die Mutter schwieg zu den ungewohnten Aktivitäten der Tochter. Sie begleitete Ursel sogar immer wieder zu dem alten Gehöft. Gespräch und Besuche der Nachbarn gefielen ihr ganz gut, wie die Tochter erfreut bemerkte. Dem Heidenwald aber näherte sie sich nie wieder.

Ursel saß oft in der Lichtung, die sich auftat, wenn sie allein in das Wäldchen kam. Hier fühlte sie sich glücklich, hier war ihr Heimat. Die geheimnisvolle Hüterin des Waldes zeigte sich nicht wieder, Ursel aber spürte, sie war da. Und eines Tages würde sie ihr lächelnd die Hand reichen und in das Herz des Waldes führen, wo sie für immer geborgen sein würde.

 

Hallo niebla!

Ich beschäftige mich gerade besonders mit dem Setting, also Umgebungsbeschreibung usw. (ich habe in meinen Texten immer sehr wenig davon), da kommt mir dein Fantasytext gerade recht.

Ich gehe also erstmal auf deine Beschreibungen ein, was und wie ich deine Fantasyumgebung "sehen" kann.

Erster Satz:
"In respektvoller Entfernung zum Fluss umgeben von ausladenden Obstbäumen lag das Dorf."
=> Fluss, Obstbäume, Dorf. Sehr schön. Allerdings kann ich nicht erkennen, ob der Fluss von Obstbäumen umgeben ist oder das Dorf? Vermutlich würde eine kleine Satzumstellung reichen, um das klarzustellen, den Leser richtig "sehen" zu lassen.

Der zweite Satz ist ziemlich ausladend:
"Rechts davon, merkwürdig unpassend zwischen gleichmäßigen hellbraunen und hellgrünen Rechtecken der Felder schwamm ein ovaler Wald wie eine dunkelgrüne Insel."
=> Das ist zu viel, als dass mein Leserauge (und mein Verstand) das alles gleichzeitig aufnehmen kann. Den Satz muss ich zwei, drei Mal lesen, und das wirft aus dem Lesefluss. Ich würde diesen Satz in zwei Sätze aufteilen.
=> Das "schwamm" ist interessant. Das gibt eigentlich ein gutes, frisches Bild. Allerdings ist es problematisch, weil das hier ein Fantasytext ist. Ich kann hier nicht erkennen, ob das Schwimmen eine Metapher oder so sein soll, oder ob der Wald wirklich schwimmt. (Ich lebe nicht weit weg vom "Schwimmenden Moor". Das schwimmt wirklich.)

Den dritten Satz:
"Ursel betrachtete das große, kunstlos gemalte Ölbild in der Eingangshalle des ehemaligen Rathauses ..."
=> empfinde ich wie einen Bruch im Text. Ich befinde mich gerade geistig im Schwimmenden Wald! Jetzt kommst du mit Eingangshalle und Rathaus und bei mir ensteht ein großes HÄ? (Was mich natürlich aus dem Lesefluss wirft.) Ich kann mich plötzlich nicht mehr richtig verorten. Wo befinde ich mich? Im Wald bin ich nicht, im Dorf wohl auch nicht, denn welches Dorf besitzt große Rathäuser (mit Eingangshallen)?

"Das Dorf war schon lange Teil der nahegelegenen Stadt"
=> Und jetzt bin ich vollkommen raus. Das idyllische Bild, das du am Anfang gezeichnet hast, erweist sich plötzlich als falsch. Das "Dorf" lag also nicht bei Fluss, Feldern und Wald, und war umgeben von Obstbäumen? "Dorf" ist nichts anderes als ein Stadtteil? => Das ist ein vollkommen anderes Bild.

=> Oh! Bild! Jetzt kapiere ich das! Der erste Absatz ist eine Bildbeschreibung!
=> Trotzdem fühle ich mich veräppelt, sorry. Ich habe mich auf dein Bild als Umgebungsbeschreibung eingelassen, weil du nunmal nicht schreibst, dass das Bild ein Bild ist.

=> Du solltest immer bedenken, dass der Leser von vorne nach hinten liest. Erster Satz, erstes Bild im Kopf des Lesers. Das Bild ist da. Wenn du später (Sätze oder Absätze später) erklärst: Ätsch, es ist alles ganz anders!, dann kommt halt dieser Veräppelungsaspekt, den dir die meisten Leser übel nehmen.

Andere Punkte:

Mach dich mit den Zeichensetzungregeln bei der wörtlichen Rede vertraut.
"Bis auf den Heidenwald.“, entgegnete die Frau"
=> Der Punkt am Ende der wörtlichen Rede muss weg, wenn die Redebegleitung nach dem Komma folgt.

Der Teil im Rathaus lässt sich sehr zäh lesen. Der Dialog scheint nur dazu da zu sein, um Informationen an die Leser zu vermitteln:
"Ja, mein Onkel kam letztes Jahr beim Fällen eines Baumes zu Tode. Nun, er war Alkoholiker."
"Das weiß jeder hier"
=> Eben. Was jeder weiß, warum sollten sich deine Figuren darüber unterhalten?

Auch danach kommt ein riesiger Infoblock. So was ist immer langweilig. Du solltest versuchen, die benötigten Infos irgendwie einzuweben (oder wegzulassen, den wieviel Info muss der Leser wirklich haben?)
=> Was braucht deine Geschichte, jede Geschichte? Konflikt, Konflikt, Konflikt!

"Sie durchquerte es in einer guten halben Stunde auf den wenigen grasigen Pfaden und empfand eine Leere, als fehlte etwas, das eigentlich hier zwischen diesen Stämmen sein sollte. Sie durchquerte es ein zweites Mal, das Gefühl blieb."
=> Sie empfand ein ominöses Gefühl. Das erzählst du. Aber nur weil du das erzählst, heißt das nicht, dass der Leser da mitempfinden könnte. Kennst du "show, don't tell"? Zeigen, nicht behaupten, erzählen. Lass die Leser dabei sein, wie Ursel dieses Gefühl empfindet. Zeige dem Leser, was da um Ursel herum los ist, so dass der Leser selbst ein Gefühl der Leere spüren kann.

So, dein Text ist noch länger, aber ich habe dir ja schon einiges an Kritik geschreiben. Das sollte erstmal reichen.
Ich denke, du könntest gute, lebendige Texte schreiben (du malst das Dorf und den Wald am Angang ja schon schön bildlich). Dafür müsstest du dich aber mehr auf die Gefühle einlassen. Nicht über Gefühle berichten, erzählen, sondern sie durch Bilder und über Konflikte erzeugen. Show, don't tell.

Grüße,
Chris

 

Hallo Chris,
über Deine Kritik habe ich mich sehr gefreut! Herzlichen Dank! Du vermittelst mir einen Eindruck von "Außen" - das ist sehr hilfreich und wichtig für mich. Ich werde aufgrund Deiner Ratschläge den Text noch mal überarbeiten!
Ich wünsche Dir einen sonnigen Sonntag
niebla

 
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Hallo liebe niebla!

Achtung, das wird ausladend.:)
Zunächsteinmal: Ich mag die Idee. Ich mag, dass die Prot mal nicht ein junges Mädel oder ein kühner Recke ist. Sondern eine Frau, die sich selbst als "nicht mehr jung" ansieht, und ihre pflegebedürftige Mutter pflegt. Ich mag, dass so eine Art lethargische Schwül-Sommerstimmung auf der Geschichte liegt.

Ich glaube aber, dass die Geschichte sehr viel besser sein kann, was das eine oder andere Technische betrifft. Hauptsächlich liegt das meiner Meinung nach bzw meinem Gefühl nach an zwei Problemen:

1.) Du hast die Geschichte im Kopf, aber du vergißt, was der Leser alles nicht weiß.
Beispiel:

„Wie eigenartig!“, sagte sie zu der Sachbearbeiterin im angrenzenden Büro. „Im heutigen Dorf - wenn man es überhaupt noch so bezeichnen kann – findet sich nichts, das an das Dorf auf diesem alten Bild erinnert.“
Ich habe erst gedacht, Ursel wäre auch eine Sachbearbeiterin, weil sie mit einer Frau im angrenzenden Büro spricht. Das klingt so kollegial zwischen Tür und Angel. Vielleicht machst du klar, dass sie in das Büro hineingeht? Du könntest auch weiter oben evtl mit einem Halbsatz eine Anreise erwähnen, dann wird es etwas übersichtlicher.

Ein anderes Beispiel ist der Bruch zwischen dem ersten und dem zweiten Absatz den Chris Stone ja auch schon erwähnt hat. Wie wäre:

In respektvoller Entfernung zum Fluss, umgeben von ausladenden Obstbäumen, lag ein Dorf. Rechts davon, merkwürdig unpassend zwischen den regelmäßigen hellbraunen und hellgrünen Rechtecken der Felder schwamm ein Wald wie eine unregelmässige, dunkelgrüne Insel.

Ursel betrachtete das große, kunstlos gemalte Ölbild dieser Szenerie in der Eingangshalle des ehemaligen Rathauses, dessen einziger Wert vermutlich darin bestand, dass es aus dem vorigen Jahrhundert stammte und sehr detailgetreu anmutete.

Übrigens: Wieso ehemaligem Rathaus? Sie wickelt da doch Rathaus-Sachen ab, oder? :)


2. Problem: Ich habe das Gefühl, dass dir der Mittelteil wichtiger war als der Anfang und das Ende. Die Beschreibung des zweiten Spaziergangs ist wunderschön, die Düfte, das Licht sind greifabr. Das Auftauchen der Göttin ist dann wieder etwas schnell abgehakt, steck da doch nochmal etwas gedanken rein - du willst ja nicht etwas beschrieben, was schon tausend Leute vor dir beschrieben haben. Deine Göttin in deiner Geschichte ist neu! Was fällt dir auf?

So, jetzt noch ein paar Technika:

Ihre Mutter hatte einige Grundstücke und ein landwirtschaftliches Anwesen von ihrem kinderlos und unverheiratet verstorbenen Onkel geerbt. Sie kümmerte sich anstelle ihrer Mutter um die Hinterlassenschaft.
Ist die Mutter zu alt? Hat sie keine Lust? Wirkt nebensächlich, erklärt aber evtl in einem Nebensatz, warum die Tochter hier ist. Du bringst diese Info weiter unten - aber die Mutter wird hier eingeführt, das sollte man hier wissen.

„Bald wird der letzte Rest des alten Waldes verschwunden sein! Dieses Grundstück gehörte zum Erbe meiner Mutter. Gleich nach der Beerdigung meines Onkels legte uns eine Wohnbau-Firma ein Kauf-Angebot vor. Sie hatten bereits vergeblich mit Onkel Otto verhandelt - er hatte sich geweigert, zu verkaufen. Ich vermute, inzwischen bauen sie dort schon.“
Also haben Mutter und Tochter schon verkauft? Sag evtl dazu, dass sie natürlich angenommen haben. Wieder - du sagst das später, aber ich muss es hier wissen, damit ich der geschichte folgen kann.

Die Frau zuckte die Schultern.
Das machst du oft - mache bitte deine Referenzen klarer. Beide Handelnde sind hier Frauen. Hier wäre es gut, sie mal wieder Sachbearbeiterin oder Beamtin oder so zu nennen.

Sie gab ihr die gewünschten Auskünfte
. Siehe oben :)

Sie sah Erlen, Pappeln, Weiden, alle nicht sehr alt, dazwischen immer wieder junge Bäume. Sie fand es weder schön noch stimmungsvoll. Sie blickte in die ausgehobene, von Erdhaufen und abgeholzten Erlen umgebene Baugrube. Der Bagger, der den Baulöwen unter sich begraben hatte, war nicht mehr da.
Drei Satzbeginne mit "Sie".

Die Rede kam auf Otto, der wegen seines ebenfalls trunksüchtigen Vaters und seiner daraus folgenden ärmlichen Lebensumstände lebhaft bedauert wurde.
Der Onkel wir oben Alkoholiker genannt, hier sollte dann schon das ebenfalls einfliessen, damit man nicht verwirrt wird, wer jetzt der Trunkenbold ist.

„Nun kommen Sie mit, und sehen Sie, dass Sie sich getäuscht haben.

Da sich ihr Zustand wider Erwarten gebessert hatte, konnten sie diese Fahrt gemeinsam unternehmen.
How convenient. Ist sie nicht ans Bett gefesselt? Schön wäre es zum Beispiel, wenn du das dem Einfluss des Wäldchens zuschreibst, also das als tatsächlich mysteriös darstellst.
Auf einmal gab der Boden nach, sie stak in weicher Erde und spürte keinen Halt mehr unter den Füßen, der Untergrund rutschte weg.
Das wirkt perspektivisch als ob das aus der Perspektive der Mutter erzählt wird. Das geht nicht, weil die tatsächliche Prot nicht weiß, was die Mutter spürt.

Mein Tipp generell: Arbeite nochmal dran. Kürze den Beginn bis zum zweiten Spaziergang und dem TReffen mit der Göttin. Straffe den Teil nach dem Treffen mit der Göttin. Dafür arbeite den letzten Absatz noch mal suaber aus, der wirkt mir etwas "schnellschnell- endlich fertig"-mässig.
Wenn du dabei das lethargische Tempo beibehältst, wird das eine richtig gute, atmosphärisch dichte Geschichte.


LG Ardandwen.

 

Hallo Niebla,

von mir nur eine kurze Rückmeldung.
Mir gefällt die Grundidee. Sie ist keineswegs neu, geheimnisvolle Wälder sind ja im Fantasy-Genre weit verbreitet. Man muss das Rad ja nicht neu erfinden, aber etwas mehr Abweichung hätte ich mir schon gewünscht.
Ich finde, man kommt recht flüssig durch den Text. Das größte Problem ist für mich die Länge. Irgendwann habe ich überflogen.
Am Ende angelangt, habe ich nicht den Eindruck, dass ich etwas verpasst habe. Kein gutes Zeichen für eine Geschichte. Insgesamt ist die Story schlicht zu geradlinig erzählt. Hier passiert nichts Überraschendes, alles fügt sich brav so, wie man es erwartet.
Auch die Hüterin des Waldes ist etwas ... naja, also sie ist eben so, wie man sie schon etliche Male erlebt hat. Nicht falsch verstehen, das kann man machen, mit gängigen Bildern spielen. Aber in dieser Erzählweise und auf diese Länge dämpft das eben die Spannung. Lädt zum Überfliegen ein.
Mein Tipp: überlege bei deiner nächsten Geschichte im Vorfeld wie du die gängigen Bilder brechen kannst. Und dann ordentlich eindampfen.

Grüßlichst
Weltenläufer

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo niebla,

ich habe deine Geschichte gestern gelesen, war jedoch zu müde, um anschließend noch einen Kommentar zu hinterlassen. Die Eindrücke meiner ersten Sichtung waren folgende:

Die Geschichte hat meine Aufmerksamkeit konstant gehalten. Tempo und Lesefluss waren größtenteils in Ordnung. Ich finde es gut, dass du neben den "magischen Aspekten" auch versuchst, deine Hauptfigur interessant zu machen. Du kreierst einen Konflikt, welcher von einer Art selbst gewählter, innerer Gefangenschaft handelt und dem Bedürfnis deiner Protagonistin, ihren eigenen Weg gehen zu wollen bzw. ihren Platz in der Welt zu finden. Für meinen Geschmack ist dieser Konflikt allerdings an einigen Stellen zu überdeutlich formuliert.

Ich gehe im Folgenden deinen Text noch einmal durch und mache einige Anmerkungen, Verbesserungsvorschläge und gebe generell einfach mal meinen Senf zu einigen Passagen. Nimm' davon mit, was dir hilfreich erscheint:

Der Heidenwald

Hm... der Titel ist schon passend gewählt. Er thematisiert genau, worum es in der Handlung geht. Ein wirklicher Augenfänger ist er allerdings nicht. Wenn ich eine Reihe von Kurzgeschichten überfliegen würde (was ich immer mache, wenn ich mir alle ein- bis zwei Wochen vornehme, auf WortKrieger einen Text zu kommentieren), würde diese Geschichte wahrscheinlich nicht sofort meine Aufmerksamkeit erregen (und, zugegebenermaßen, sie hat es doch getan, aber das lag vermutlich eher am Tag Fantasy und der Tatsache, dass deine Geschichte vielleicht noch ein paar Kommentare gebrauchen könnte ;)

In respektvoller Entfernung zum Fluss(,) umgeben von ausladenden Obstbäumen(,) lag das Dorf. Rechts davon, merkwürdig unpassend zwischen gleichmäßigen hellbraunen und hellgrünen Rechtecken der Felder schwamm ein ovaler Wald wie eine dunkelgrüne Insel.

1. Ich würde im ersten Satz die Kommas nachsetzen.
2. Gleich hier bin ich verwirrt. Im Folgenden Absatz beschreibst du, es handle sich um ein "kunstloses",
aber "detailgetreues" Ölbild aus dem letzten Jahrhundert. Ich gehe also mal davon aus, es handelt sich um eine Landschaftsmalerei und keine grobe Kartenansicht aus der Vogelperspektive. Inwiefern so ein Bild "kunstlos" ist, verstehe ich nicht auf Anhieb. Vielleicht ist es wohl von den Nuancen der großen Landschaftsmaler weit entfernt oder aber Ursel hat sehr hohe Ansprüche. In jedem Fall finde ich die Beschreibungen "gleichmäßigen", "Rechtecke" und "ovaler" sehr kalt und abstrakt für eine Landschaftsmalerei. Das "Schwimmen" eines Waldes klingt auch eher so, als stünde Ursel unter Drogen. Vielleicht soll es einfach zum Ausdruck bringen, wie wenig Ursel dieses Bild schätzt, aber wenn ich als Leser versuchen würde, mir diese Beschreibung bildlich vorzustellen, dann denke ich eher an die Kritzelei eines Kleinkindes und nicht das Werk eines Malers. Insofern würde ich hier eine natürlichere Art der Landschaftsbeschreibung vornehmen.

Das Dorf war schon lange Teil der nahegelegenen Stadt, und das ehemalige Rathaus nannte sich „Bürgeramt“, die Anwohner konnten dort ihre Personalausweise beantragen oder per PC Einsicht in die Grundbücher nehmen.

Das gefällt mir. Verstädterung, Modernisierung und das Verschwinden des Alten und Ländlichen ist ein Motiv, dass sich durch deine ganze Geschichte zieht. Du bringst es mit dieser Beschreibung gleich zu Beginn schon zum Ausdruck.

„Ich interessiere mich ein wenig für Heimatgeschichte - ich bin hier aufgewachsen. Aber wegen der Geschichte sind Sie bestimmt nicht hier?“

Für mein Lesegefühl könnte sie ruhig noch ein- bis zwei Sätze mehr über ihr Hobby erzählen. Ansonsten erschiene das "Aber wegen der Geschichte sind sie bestimmt nicht hier?" als zu abrupt.

Man könnte es zum Beispiel so formulieren.

"Ich interessiere mich ein wenig für Heimatgeschichte. In meiner Freizeit besuche ich öfter Mal die Bibliothek und lese in den Chroniken und Dokumenten dieser Stadt. Sie glauben gar nicht, was sich hier alles ereignet hat und welche Legenden und Sagen sich um diesen Ort ranken. Aber was rede ich da, sie sind bestimmt nicht wegen der Geschichte hier, stimmt's?"

Dieses Grundstück gehörte zum Erbe meiner Mutter.

Gehört es nicht noch immer zum Erbe ihrer Mutter? Insofern sollte da eigentlich der Präsenz stehen.

Die Frau zuckte die Schultern. „Seit dem Unglück hat sich nichts mehr getan.“
„Aber erst durch dieses Unglück - durch Onkel Ottos Tod, erbte meine Mutter ja das Grundstück und konnte es verkaufen!“ berichtigte Ursel.
„Ich rede von dem Unglück im Frühjahr.

Hm... ich bin nicht sicher, ob ich das wirklich anmerken sollte. Im Grunde ist hier nichts falsch. Für mich persönlich fühlt sich dieser Wortwechsel nur sehr gestelzt an. Insbesondere, weil Ursel annimmt, dass mit dem Unglück sofort der Tod ihres Onkels gemeint ist. Die Sachbearbeiterin zuckt mit den Schultern und redet sehr kaltschnäuzig daher; wenn Ursel annimmt, dass sie vom Tod ihres Großonkels spricht, müsste sie eigentlich empört oder zumindest verhalten reagieren.

Hier ein (grob formulierter) Gegenvorschlag:

Die Frau zuckte die Schultern. "Seit den Todesfällen hat sich nichts mehr getan."
"Todesfälle?", Ursel legte die Stirn in Falten, "es ist doch nur mein Onkel, der gestorben ist?"
"Oh, sie verstehen nicht", die Sachbearbeiterin hob beschwichtigend die Hand, "Ich rede von dem Unglück im Frühjahr..."

Der Inhaber der „Phönix-Bau-Gesellschaft setzte sich in eines Sonntags in den Bagger

Kleiner Fehler. Das "in" muss weg.

„Ja, mein Onkel kam letztes Jahr beim Fällen eines Baumes zu Tode. Nun, er war Alkoholiker.“

1. Ich bin verwirrt. Handelt es sich hier um ihren Onkel oder dem Onkel ihrer Mutter? Insofern müsste Otto eigentlich ihr Großonkel oder so sein. Diese Verwirrung betrifft auch einige weitere Textpassagen, die noch folgen. Außerdem, wie alt sind die einzelnen Figuren eigentlich: Nach dem, was ich in deiner Geschichte gelesen habe, scheint Ursel schon eine Frau zu sein, die mindestens in ihren 40ern ist. Ihre Mutter müsste dann so um die 60 bis 70 sein. Insofern Otto dann noch der Onkel der Mutter ist, müsste er sich mindestens irgendwo in den 80ern befinden. Ein stattliches Alter, wenn man vorhat, im Wald einen Baum zu fällen.
2. An dieser Stelle ist die Motivation des Onkels widersprüchlich. Er scheint vehement abzulehnen, dass der Wald abgeholzt wird, scheint jedoch Opfer des Waldgeistes zu werden, als er (mutmaßlich im Alkoholrausch) selber einen Baum fällt. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, es kann also sein, dass es später für sein widersprüchliches Verhalten eine Erklärung gibt. Sein Todesfall charakterisiert das Wesen im Wald zudem als ziemlich gnadenlos. Schließlich trat Onkel Otto als eine Art Hüter des Waldes für lange Jahre auf und wird aufgrund eines einzigen Fehltritts zum Tode verurteilt.

Sie gab ihr die gewünschten Auskünfte, und Ursel machte sich Notizen, schrieb sich die Namen der Eigentümer der Nachbargrundstücke auf mit dem Vorsatz, das restliche Erbe ebenfalls so rasch wie möglich zu veräußern.

Das Komma in dem dick markierten Satz stört mich. Ich würde den Satz dort teilen und es folgendermaßen formulieren:

"Sie gab ihr die gewünschten Auskünfte. Ursel machte sich Notizen, schrieb..."

Bei ihrem ersten Besuch, im Herbst anlässlich der Beerdigung des Onkels, hatte sie nach einem kurzen Blick in das trostlos wirkende Wohnhaus eine weitere Inspektion auf später verschoben.

Dieser Satz enthält eine ganze Menge an Informationen. Mir persönlich erscheint das ganze zu dicht und ich würde ihn in mehrere Sätze aufteilen:

"Sie hatte diesen Ort schon einmal besucht. Damals war sie zu sehr mit der Beerdigung ihres Onkels (Großonkels?) beschäftigt und konnte lediglich einen kurzen Blick in das Haus werfen. Sie hatte beschlossen, eine nähere Inspektion auf später zu verschieben."

Weiterhin würde ich zu Beginn dieses Satzes einen Absatz machen, da sich der Text ab hier dem Haus allein widmet.

Im Umschlag einer alten Familienbibel steckten Geburts-(,) Heirats- und Todesurkunden von Onkel Ottos Eltern.

Noch ein Komma, das fehlt.

„Ich verspreche bei Gott, dem Allmächtigen, dass ich das Heidenwäldchen zu meinen Lebzeiten nicht verkaufe. Ich werde es erhalten und schützen, und Sorge tragen, dass meine Erben ebenso verfahren.“ Es trug ein Datum vor 50 Jahren und Onkel Ottos Unterschrift.

Hm... es betrifft nicht direkt diese Textstelle. Aber was mir hier fehlt, ist die Reaktion, die Ursel auf dieses Schreiben hat. Ist sie vielleicht verwundert? Lacht sie über die Sentimentalität ihrer Vorfahren? Oder reagiert sie völlig gleichgültig?

Ursel erwartete uralte, knorrige Eichen und Buchen und wurde enttäuscht. Sie sah Erlen, Pappeln, Weiden, alle nicht sehr alt, dazwischen immer wieder junge Bäume.

Da ich mit dem größeren Kontext deiner Geschichte grob vertraut bin, frage ich mich an dieser Stelle: Warum? Sollte der Wald nicht eher Anzeichen dafür haben, nicht jung, sondern uralt zu sein? Ein Relikt aus einer anderen Zeit und einer anderen Welt sozusagen? Ich bin nicht sicher, ob dieser Punkt später adressiert wird. [Nach dem ich mit meinem Kommentar fertig bin, kann ich dir sagen, dass ich diesen Punkt später wieder aufgreife.]

„Wem außer einigen Naturschützern - die vergeblich versucht hatten das Bauvorhaben im „letzten Rest des ehemaligen Auenwaldes“ zu stoppen - sollte am Erhalt dieses nichtssagenden faden Wäldchens, in dieser faden nichtssagenden Gegend gelegen sein?“ überlegte Ursel.

Also, ich verstehe, dass Dialoge zwischen Figuren mitunter dazu dienen, lediglich Informationen an den Leser weiterzureichen (sogenannte Expositionsdialoge). Hier jedoch spricht die Hauptfigur zu sich selbst bzw. denkt lediglich. Derartige Sätze sollten direkter sein, eine gedankliche Reaktion auf die Umstände. Dass Naturschützer dieses Bauvorhaben stoppen wollten, kannst du auch im Anschluss erzählen.

Das könnte in etwa so aussehen:
"Verstehe ich nicht", dachte Ursel, "wem sollte bloß am Erhalt dieses faden Wäldchens gelegen sein?"
Die einzige Ausnahme bildeten einige Naturschützer, die erfolglos versucht hatten, das Bauvorhaben zu stoppen. Doch warum sie sich für ihren Aktionismus gerade dieses Waldstück ausgesucht hatten, war ihr schleierhaft.


Sie durchquerte es in einer guten halben Stunde auf den wenigen grasigen Pfaden und empfand eine Leere, als fehlte etwas, das eigentlich hier zwischen diesen Stämmen sein sollte.

Mit diesem Satz drückst du zwei Sachen gleichzeitig aus:

1. Sie durchquert den Wald.
2. Sie empfindet eine Leere dabei.

In solchen Fällen würde ich den Satz in zwei aufteilen. Etwa so:

"Auf den wenigen grasigen Pfaden durchquerte sie in einer guten halben Stunde den Wald. Dabei empfand sie eine Leere, so als würde etwas fehlen, das eigentlich hier zwischen den Stämmen sein sollte."

„Nein, über das Wäldchen weiß ich nichts“, erwiderte ihre Mutter, als sie nach Ursels Bericht das Schriftstück aus der alten Familienbibel las.

Hm, in welcher Form hat Ursels Mutter das Schriftstück erhalten. Fax, Handy-Bild, Fotoscan? Oder hat Ursel ihre Mutter persönlich besucht? Das Nutzen von elektronischen Geräten wäre, ganz nebenbei, ein nettes Detail, welches die Gegenüberstellung von Altem und Modernen unterstreicht.

Nun ja, die Häufung von unglücklichen Zufällen lässt auf dem Land seit jeher abergläubische Geschichten sprießen. Schade, dass wir niemand mehr fragen können.“ – „Und dass ich es nicht selbst sehen kann.“ fügte sie im Stillen hinzu, denn eine Krankheit fesselte sie ans Haus.

1. Der dick angestrichene Satz ist ein Perspektivenwechsel. Ursel kann kaum in die Gedanken der Mutter hineinschauen und genau wissen, dass sie den Wald mit eigenen Augen sehen will. Vielleicht könntest du es als eine Vermutung Ursels umformulieren.
2. Es wird, wie schon beim Gespräch mit den Nachbarn, erwähnt, dass sich abergläubische Geschichten um den Wald ranken. Mit etwas mehr Aufwand könnte man vielleicht das ein oder andere Beispiel mit in die Geschichte einweben, um dem Leser einen Eindruck zu vermitteln, um was für Geschichten es sich hier genau handelt. Ist der Wald verflucht? Besitzt er ein Eigenleben etc.? Irgendetwas in dieser Richtung, womit abergläubische Dorfbewohner ankommen. Man könnte sogar ganz ausgefallen sein und davon erzählen, wie ein Team von Geisterjägern mal diesen Ort erforscht hat :)

Der betörende Duft blühender Linden umhüllte sie nach wenigen Schritten. Der Lärm von Autos, Motorrädern, Rasenmähern, die laute Musik aus einem an das Wäldchen grenzenden Garten, verstummte abrupt, was auf diese kurze Entfernung eigentlich unmöglich war. Sie vernahm nur das melodische Abendlied der Amseln, das emsige Summen der Bienen, sonst nichts. Ursel blieb stehen, putzte sich die Nase, rieb sich die Augen. Bei ihrem ersten Spaziergang durch das Wäldchen hatte sie keine einzige Linde entdeckt, und an Vogelgezwitscher erinnerte sie sich nicht. Verwundert schritt sie weiter. Das Grau der Häuser und Straßen, die monotonen Vorgärten, die alltäglichen Geräusche, alles was ihr vertraut war, schien meilenweit entfernt.

Dieser Übergang ist wirklich sehr schön beschrieben.

Sie befand sich in einer menschenleeren, grünen Welt.

Diese Zusammenfassung ist eher unnötig. Der Wald ist grün und für gewöhnlich menschenleer. Nach der toll beschriebenen Veränderung der Umgebung braucht der Leser diese Bestätigung nicht wirklich.

Der süße, betäubende Duft und der schmelzende Gesang der Vögel rührten sie seltsam an.

Ich vermute mal, du meinst "schmelzend" im Sinne von "zum dahinschmelzen", oder? Für mich funktioniert diese Formulierung nicht, da das "zum dahinschmelzen" eigentlich immer die Person und nicht so sehr den Gesang der Vögel betrifft. Ich würde das Wort einfach weglassen.

Tränen traten ihr in die Augen, ich verliere den Verstand, wann habe ich das letzte Mal geweint, dachte sie, und fühlte dennoch Erleichterung.

Dieser Satz funktioniert nicht. Du springst von der dritten Person direkt in ihre gedankliche Rede. Letztere solltest du von dem Satz abtrennen und klar erkennbar zum Ausdruck bringen, etwa durch "" oder '' oder Kursiv-Schrift.

Inmitten mächtigen, uralten Eichen, Buchen und Linden breitete sich eine Lichtung vor ihr aus.

1. "Inmitten mächtiger, uralter Eichen..."
2. Ach sieh mal einer an. Da haben wir ja den uralten Wald der sich vor dem Blick der vorbeigehenden Menschen versteckt. Nicht sicher, ob ich diese Variante besser finde, als wenn der Wald von Anfang an als uralt für jeden sichtbar ist. Es würde einerseits besser ins Thema passen, da du so einen bildlichen Kontrast im Stadtbild hast zwischen dem Modernen und dem Alten. Andererseits finde ich es komisch, dass der Wald bewusst für jeden als 'jung' und 'fad und wertlos' erscheint, wenn die Macht darin alles daran setzt, diesen zu erhalten. Irgendwie arbeitet der Waldgeist gegen sich selbst, oder ist ungewollt mordlustig.

...und trafen auf die feinen Ähren des blühenden Grases...

Ich glaube, Gras hat keine Ähren. Ich habe das gerade noch einmal gegooglet. Wenn ich das richtig verstehe, sind Ähren, etwa bei Getreide, die Seitenstiele oder Blätter, auf denen die Blüten sitzen.

Als sie die Augen hob, glaubte sie, eine Göttin der Antike sei von ihrem Marmorsockel gestiegen.

Die Ankunft der Waldgöttin erscheint sehr plötzlich. Du kannst ihr Erscheinen und wie Ursel sie langsam wahrnimmt, ruhig etwas mehr auskosten.

...sie schien weder jung noch alt und Ursel sonderbar vertraut.

Wenn sie ihr vertraut erscheint, ist das normalerweise ein Indiz dafür, dass sie diesem Wesen schon einmal begegnet ist, sich aber nicht erinnern kann, oder aber etwas von ihr selbst in dieser Erscheinung sieht. Ich kann mich bei meiner ersten Lesung an nichts dergleichen erinnern.

Doch du begreifst und erkennst die Warnungen. Du wirst das Richtige tun!

Ähm... tut sie das? Bisher hat Ursel nur das ungute Gefühl, dass der Wald mit einer Reihe von Todesfällen zusammenhängt. Eigentlich weiß sie gar nichts. Auf mich macht es eher den Anschein, als würde sie gerade von der Waldkönigin aufgesucht werden, damit diese ihr offenbart, was tatsächlich vor sich geht.

Ursel saß wie versteinert, erfasst von einer unbestimmten Furcht. Sie es merkte nicht,

"Ursel saß da wie versteinert," und "Sie merkte es nicht,"

Der Sturm heulte schauerlich, die Bäume schwanken unter seiner Gewalt, Zweige flogen durch die Luft, ein dicker Ast verfehlte Ursel um Haaresbreite.

1. "schwankten" statt "schwanken"
2. Deine Geschichte neigt dazu, hier und da blumig formuliert zu sein. Aber das 'schauerlich' ist in meinen Augen zuviel.

Nur heraus aus diesem Wald, der sie bedrohte! Wenn sie ihm heil entkam, würde sie nicht zu seiner Zerstörung beitragen!

Ich denke mal, dieser Satz ist essentiell für ihre Wandlung in der Geschichte. Jedoch kommt er recht zahnlos herüber. Das hat vor allem damit zu tun, dass Ursel ein sehr passiver Charakter ist. Sie selber hegt ja gar nicht den Wunsch, den Wald abzuholzen, sondern ihre Mutter. Sie ist nur die Erfüllungsgehilfin.

Die Geschichte würde an dieser Stelle besser funktionieren, wenn Ursel ein paar negative Eigenschaften bekäme, die dazu führen würden, dass der Waldgeist sie zum Umdenken bewegt. Sie könnte entweder die Abholzungspläne ihrer Mutter genauso wollen, weil sie dadurch einen Teil des Geldes bekommen würde. In diesem Fall wäre Gier ihr Motiv. Oder aber - was einfacher wäre - ihr ist die Abholzung komplett gleichgültig und ihre einsame Existenz hat sie kalt und verbittert werden lassen. Dann erscheint dieses 'Wunder' vor ihren Augen und sie fängt an, an einen Zweck zu glauben.

Ungeachtet dessen muss ich auch hier sagen, dass ich diese Waldgöttin alles andere als sympathisch finde. Gerade noch erscheint sie vor Ursel und offenbart ihr, dass sie eine Person ist, die Warnungen versteht und die Wichtigkeit des Waldes oder so erkennt. Mit anderen Worten, sie glaubt, dass Ursel auf ihrer Seite ist. Und kurz darauf verschwindet sie und jagt sie mithilfe eines gefährlichen Sturms durch den Wald. Nach allem, was ich bisher über die geheimnisvolle Macht im Wald gelesen habe, habe ich den Eindruck gewonnen, dass sie gemein, rachsüchtig und sogar undankbar gegenüber jenen ist, die aktiv versuchen, den Wald zu erhalten. Sie kommt eher wie er eine verwirrte Version des alttestamentarischen Gotts daher.

Am Morgen, bei einem kargen Frühstück, wusste sie, dass nichts mehr war wie zuvor.

Noch ein Komma.

Auch wenn sie sich einredete, alles sei ein Traum gewesen, hervorgerufen durch die seltsamen Todesfälle, die sich in dem Wäldchen ereignet hatten, und vielleicht durch dieses alte, knarrende Haus. Sogar wenn sie ihre zerkratzten Arme und Beine samt den schmutzigen, zerrissenen Kleidern ignorierte. Sie selbst hatte sich verändert.

Diese Sätze klingen sehr merkwürdig. Irgendwie unvollständig und verschachtelt.

Vielleicht kann man das so formulieren:

"Zwar redete sie sich ein, alles sei ein Traum gewesen, hervorgerufen durch die Todesfälle und dieses alte, knarrende Haus. Auch die zerkratzten Arme und Beine samt den schmutzigen, zerrissenen Kleidern mochten sie nicht so recht von der gestrigen Begegnung überzeugen. Und dennoch spürte sie eine Veränderung in sich."

Sie selbst hatte sich verändert. Ihr bisheriges Leben erschien ihr unnütz und leer. Sie hatte sich keine Gefühle oder Freundschaften erlaubt, die ihr kritischer Verstand verworfen hatte. So war sie zwar nie enttäuscht worden, aber sie hatte auch bis gestern nie erlebt, was Glück ist. Ihr Dasein verlief in engen Bahnen, vermeintlichen Pflichten gehorchend. Nichts Lebendiges war ihr wichtig gewesen. Sie hatte keinem Kind das Leben geschenkt, keines großgezogen, sie hatte nichts gesät und nichts geerntet. Gut, sie pflegte seit einiger Zeit ihre Mutter, doch das gehörte zu ihren Pflichten, und sie glaubte, keine andere Wahl zu haben. Und jetzt auf einmal war sie felsenfest überzeugt, dieses Wäldchen sei etwas Wichtiges, ihr Anvertrautes.

Stellen wie diese meine ich, wenn ich oben sage, dass einige Passagen den Konflikt der Geschichte (zumindest der Hauptfigur) zu überdeutlich formulieren. Dieser ganze Absatz wirkt kaum noch wie ein Gedankengang, den Ursel haben könnte, sondern eher wie der Kommentar des Autors, der dem Leser erzählen will, wie er über diese Geschichte zu denken hat. Die Botschaft wird ausgiebig und viel zu direkt vermittelt.

Obendrein habe ich den Eindruck, dass Ursel einen kritischen Verstand mit sozialen Bindungsängsten verwechselt. Sie will nicht enttäuscht werden, sie will nicht für fremdes Leben verantwortlich sein. Ihrer Mutter gegenüber sieht sie sich in der Pflicht und nicht als Person, die willentlich Verantwortung übernimmt. Hingegen ist es in keiner Weise vernünftig, auf Freunde oder Gefühle zu verzichten. So etwas denkt eher jemand, der Angst vor sozialen Interaktionen mit anderen hat.

Anstatt es dem Leser so direkt zu sagen, wäre es besser, diese Dinge durch die Geschichte wirken zu lassen. Wie könnte das Aussehen? Nun: Ursel ist pragmatisch, stehts bei der Sache. Sie redet kaum über ihr persönliches Leben. Es gibt kein Anzeichen auf einen Ehemann und Kinder. Sie lächelt wenig, lacht nicht, wenn jemand einen Witz macht und bleibt ausdruckslos, wenn jemand ihr Gegenüber ein Beileid ausspricht. Nach der Begegnung im Wald fängt sie an, emotionaler zu werden und argumentiert dafür, diesen zu erhalten.

Genau dies war Ursels Absicht. Sie fand, die beste Lösung sei, den Wald an den Naturschutzverein zu verpachten. Auf diese Weise bliebe er im Eigentum der Familie (welcher eigentlich?) und würde Vögeln und anderen Tieren (und Wesen) weiterhin Zuflucht bieten. Ihre Mutter lehnte dies rundweg ab. Sie bat Ursel, sich das ganze noch einige Zeit zu überlegen.

Diese Passage ist mir beim ersten Lesen nicht so sehr aufgefallen. Von der sehr deutlich formulierten Naturbotschaft einmal abgesehen, gefällt mir, dass Ursel hier zum ersten Mal eine Initiative für ihre eigenen Ziele ergreift und gegen ihre Mutter spricht. Zunächst geschieht dies noch leise und bedacht.

Sie dachte an den gewaltigen Sturm, der unvermittelt ausgebrochen war, und in dem sie jetzt eine Drohung sah.

Eine Drohung? Im Sinne von: Sorge dafür, dass dieser Wald erhalten bleibt oder ich bringe dich um!? Hm, ja das ist der andere Aspekt, der mir merkwürdig erscheint, wenn es um ihre Wandlung geht. Die Natur und besonders das Waldstück liegen ihr jetzt umso mehr am Herzen. Aber neben dieser Schönheit, die sie wahrnimmt, gibt es da zugleich dieses andere mordende Geschöpf, welches sie regelrecht zu erpressen scheint. Insofern entwickelt sie ihre Veränderung nicht so sehr aus sich selbst heraus, sondern wird von anderen Kräften regelrecht dazu gezwungen.


„Welche Lichtung? Die Bäume sind in gleichen Abständen gepflanzt, alle nicht besonders alt, das Wäldchen sieht überall entsprechend eintönig aus, es gibt keine Lichtung, nicht mal eine kleine.“

Sie befragte die Naturschützer, die sich ja wohl gründlich mit dem Heidenwald beschäftigten, und erfuhr einiges über die Fauna und Flora. Aber eine Rodung finde sich dort nicht.

Diese beiden Textstellen lassen einige Fragen aufkommen. Wenn Naturschützer (und Biologen) den Wald untersucht haben, sollte ihnen dann nicht aufgefallen sein, dass dieses superalte, von bisherigen Bauprojekten verschonte Waldstück nur Bäume enthält, die noch sehr jung sind. Hat sich niemand von ihnen die Frage gestellt, warum sich in diesem geschichtsträchtigen Waldstück keine älteren Bäume befinden? Für mich wäre es an dieser Stelle ein weiterer Grund, das Aussehen des Waldes als deutlich älter zu gestalten.

„Es ist etwas Besonderes.“ ,widersprach sie, fast gegen ihren Willen. „Es ist etwas Wichtiges, ein Geheimnis, vielleicht etwas Heiliges, in diesem Wald.“
„Deine Phantasie geht mit dir durch, du hast dir zu viel Gerüchte und Märchen angehört. Es ist ein Waldstück, wie jedes andere, viel zu klein, um ein richtiger Wald zu sein. Wenn „Phönix“ nicht mehr hier bauen will, ist es deren Angelegenheit. Ich erwarte jetzt die Zahlung des Kaufpreises und ich bin nicht einverstanden, diesen Verkauf rückgängig zu machen.“
„Aber sieh mal,“, wandte Ursel ein letzes Mal ein, „Wir brauchen das Geld doch gar nicht. Wir haben mehr als wir brauchen. Du bist alt, und ich, ich bin auch nicht mehr jung. Dieser Wald ist uralt. Er ist wichtig und muss die Zeit überdauern. Warum sollen ausgerechnet hier Häuser gebaut werden?“

Diese Stelle markiert den Höhepunkt des Konflikts für Ursels Wandlung. In meinen Augen könnte er sich noch weiter zuspitzen. Das Argument, dass sie das Geld nicht brauchen, geht in Ordnung. Allerdings lesen wir genau dieses Argument zum zweiten Mal. Das erste Mal taucht es auf, als Ursel innerlich überlegt, dass sie sie den Wald für schützenswert hält. Dieses erste Mal würde ich herausstreichen, damit dieser Punkt hier mehr Gewicht bekommt. Weiterhin kann Ursel versuchen, ihrer Mutter einen Riegel vorzuschieben und ihr direkt sagen, dass sie nicht zulassen wird, dass dieses Waldstück verkauft wird. Ihre Mutter wird daraufhin sehr kalt und feindlich und sagt lediglich, dass Ursel keine Entscheidungsgewalt in dieser Sache hat. Ursel quittiert anschließend ihre Beihilfe zur Verwaltung ihres Erbes mit der Begründung, dass sie in keiner Weise an der Schädigung dieses Waldstücks teilhaben möchte.


Ursel fuhr herum, raste herzu, allein es gab kein Halten mehr, sie steckte schon bis zu den Hüften in der Erde.

In diesem Satz verwendest du - grundlos, wie ich finde - ein paar altmodische Formulierungen, die nicht zum Rest des zeitgemäß gehaltenen Textes passen. Mich irritiert das eher, als dass ich die Sprache hier schön finde.

Sie trat dem Naturschutzverein bei, der nach ihrem Tod für die Pflege und den Erhalt des Waldes zu sorgen hatte.

Von der Mutter war in diesem Absatz noch nicht die Rede. Insofern muss es wohl eher heißen: "nach dem Tod ihrer Mutter"

Die geheimnisvolle Königin des Waldes zeigte sich nicht wieder, Ursel aber spürte, sie war da. Und eines Tages würde sie ihr lächelnd die Hand reichen und in das Herz des Waldes führen, wo sie für immer geborgen sein würde.

Abschließend noch ein paar Gedanken zu diesen letzten Absätzen.
Einerseits ist es schade, dass Ursels Handlungen, die mit ihrer Charakterentwicklung einhergehen, nur von sekundärer Bedeutung sind. Ihr Versuch, die Mutter vom Erhalt des Waldes zu überzeugen, sind ohnehin gleichgültig, da das Waldwesen sie im Endeffekt eh verschlingt. So oder so bleibt das Waldstück erhalten. Der Konflikt hätte sich eher darum drehen können, ob es Ursel gelingt, ihre Mutter zu retten oder nicht.
Eine Alternative wäre natürlich, dass der Waldgeist weit weniger mächtig ist und auf Ursel angewiesen ist, um das Waldstück zu retten. Dann müsste sie ihre Mutter und die Baufirmen an ihren Plänen hindern. In beiden Fällen wäre die Hauptfigur relevanter für die Geschehnisse um sie herum.

Der andere Fall betrifft nach wie vor die Darstellung der Waldkönigin. Diese könnte genauso gut ein zorniges Monster sein. Dass Ursel sie derart anhimmelt und die Hingabe zu diesem mordenden Geschöpf als ihre Lebensaufgabe sieht, hat fast schon etwas morbides. Sie blendet all die Leute aus, die einfach nur ihrer Arbeit nachgingen, und von diesem Wesen umgebracht wurden, weil es das Fällen von Bäumen involviert. Was Naturbotschaften angeht, ist das ganz schön extrem. Die Geschichte ließe sich sogar leicht in eine verstörende Horrorgeschichte verwandeln, in welcher sich Ursel als psychisch labile Persönlichkeit herausstellt, die zunächst ein unzufriedenes Leben in selbst auferlegter Passivität führt und sich anschließend von diesem Waldgeschöpf knechten lässt. Anstatt ihrer leiblichen Mutter hörig zu sein unterwirft sie sich dann dieser sehr dubiosen Verkörperung von Mutter Natur. Die Geschichte würde dann damit enden, dass sie ihre Mutter in den Wald führt mit der Absicht, dass die Kreatur darin sie tatsächlich umbringt.

So richtig ideal kommen die einzelnen Bestandteile deiner Geschichte daher für mich nicht zusammen, auch wenn die Ambitionen löblich sind. Deinen Text konnte ich gut lesen. Dein Schreibstil ist flüssig und du bleibst fokussiert und nah am Geschehen. Es finden sich einige schöne Beschreibungen in deinem Text.

Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig weiterhelfen.

Mit freundlichen Grüßen,

Robot Fireman

 
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Hallo liebe Ardandwen,

zunächst vielen Dank für die Zeit und Mühe, die Du investiert hast! Dass Du die etwas lethargische Stimmung gespürt hast, freut mich sehr!
Ich sehe nun, was auch Chris bemängelt hat, dass der Leser kein Gedankenleser sein kann, und ich die Informationen sorgfältiger und eindeutig anbringen muss,

Du hast recht, den Mittelteil der Geschichte hatte ich zuallererst vor Augen. Um diesen habe ich dann den Rest konstruiert, und ja, zu oberflächlich.

Und es ist einiges zu kürzen.

Nochmals lieben Dank
niebla

P.S.: Bei mein PC weigert sich, die vorgegebenen Zeichen z.B. "zitieren" oder Smiley zu übernehmen.

Hallo weltenläufer,

lieben Dank für Deine Rückmeldung. Es ist ungemein wichtig und lehrreich eine unabhängige Meinung zu erfahren.

Du hast recht, die Story ist zu lang und zu langatmig, und es fehlt die Spannung. Wie ich die noch reinbekomme, muss ich sehen, denn langweilig soll eine Geschichte natürlich nicht sein. Jedenfalls werde ich sie noch mal gründlich überarbeiten.


herzliche Grüße
niebla

 

Hallo lieber Robot Fireman,

herzlichen Dank, dass Du Dich so gründlich mir meinem Text befasst hast! Ich nehme Deine Anregungen gerne wahr. Eine so fundierte Kritik nimmt die Scheuklappen, die man oft trägt und öffnet die Augen für Dinge, die man auch nach mehrmaligem Lesen übersieht. Ich bin froh, dass ich den Text hier eingestellt habe.

Mit dem Titel "Der Heidenwald" bin ich auch nicht glücklich.
Du konntest mir sehr weiterhelfen! Wie das Sprichwort sagt: "Vor lauter Wald habe ich die Bäume nicht gesehen." In diesem Fall die Charakterisierung der Personen, insbesondere der Ursel und der Waldgöttin vernachlässigt. Der Onkel sollte eigentlich der Bruder der Mutter sein, das ist wohl missverständlich dargestellt. Ebenso die Lebensumstände von Mutter und Tochter.
Du hast auch recht, was die Beschreibung des Waldes angeht. Wenn er erhalten werden will, zeigt er sich besser von seiner schönsten Seite.

Deine Sicht auf die Waldgöttin hat mich überrascht. So wollte ich sie eigentlich nicht haben. Aber was Du sagst, ist logisch. Ich muss sie mir noch mal näher anschauen. Der Gedanke, das Ganze in eine Horrorgeschichte umzuwandeln hat was. Aber das würde ja wieder die leichte Melancholie zerstören . . .

Nun stehen allerhand Verbesserungen und Änderungen für die Story an.

herzliche Grüße
niebla

 
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Hallo Manila,
herzlichen Dank für Deine Kritik. Du hast recht. Nachdem ich die Geschichte nun mit mehr Distanz lese, merke ich, dass es langatmig klingt und Spannung fehlt. Ohne objektive Beurteilung spüre ich zwar, dass die Story nicht so rüber kommt, wie ich es mir vorgestellt habe, aber den Grund zu finden, ist nicht einfach. Demnächst will ich das Ganze noch mal überarbeiten.
Lg niebla

Lieber Manilo,
sorry, ich habe bei meiner Antwort "Manilo" eingetippt. Aber mein PC verbessert ständig, was seiner Meinung nach nicht richtig ist! Habe es leider zu spät gemerkt!
lg niebla

 

Hallo Chris Stone, ardandwen, weltenläufer, Robot Firman, Manlio,

ich habe mir Eure Anmerkungen zu Herzen genommen und die Geschichte noch mal überarbeitet. Mir erscheint sie jetzt logischer. Aber das ist natürlich subjektiv. Ob sie an Spannung gewonnen hat, hoffe ich mal. Einen Thriller wollte ich zwar nicht schreiben, aber auch nichts Einschläferndes.

Nochmals Dank an Euch
lg
niebla

 

Ein wunderschöne Geschichte, die ich gern gelesen habe. Die Handlungen und Orte sind plastisch beschrieben, ich konnte mir die Umgebung und Ereignisse gut vorstellen.

 

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