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Der Höllentrip- Oder Nacht über der Welt

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20.05.2002
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Der Höllentrip- Oder Nacht über der Welt

Es war ein wirklicher Höllentrip. Erst war ich zu spät zur Arbeit erschienen, nun, es mag sich seltsam anhören, doch mich plagten letzte Nacht schreckliche Alpträume, während ich vor meinem Fernseher saß und versuchte zu vergessen. Mein Boß wollte mich dafür kündigen. Ich erhielt eine strenge Verwarnung, die mir die Arbeit an diesem Tag schwer machte. Aber, mein Gott, bei allem, was mir heilig war, nach Feierabend, auf meinem Heimweg, begegnete mir das bis dato Schrecklichste und Ungeheuerlichste im ganzen Leben.

In dieser verregneten und kalten Herbstnacht, da erkannte ich die Wirklichkeit, fern ab allem, was in den Schulen und Universitäten gelehrt wurde. Es war eine Ausgeburt der Hölle, die dort in der dunklen Gasse hockte, versteckt zwischen mehreren Mülltonnen, über einem blutüberströmten menschlichen Leichnahm, umgeben von all dem Müll, den wir Menschen an einem Tage produzierten. Es hatte teuflische funkelnde Augen und ich bemerkte es eigentlich auch nur, weil es solch unheimliche Geräusche mit seinem Opfer verbreitete. Denn Stück für Stück riß es Fleisch aus dem armen Körper und warf es wieder aus dem Maul. Mir war sofort klar, daß das hier kein Tier war. Tiere töteten, weil sie hungrig waren. Doch dieses Wesen, besser gesagt dieses Monster, tötete offenbar nur aus Spaß und das es ihm damit auch ernst war sollte ich wenige Sekunden später selbst bemerken. Schmatzend blickte das Monster auf. Es sah aus wie ein riesiger roserner Fleischkoloß, muskulös und stark, ein Maul so groß wie der Schädel eines Menschen, große teuflische Augen und sehr kleine Ohren. Es erhob sich und da erst sah ich, daß es auf zwei Beinen stehen konnte. Es scharrte mit seinen Krallen an den Läufen auf dem naßen Teer der Straße. Seine Hände glichen fürchterlichen Pranken mit höllisch scharfen Klingen als Krallen. Es blickte mich an und ich hörte nur sein Hecheln. Ich glaubte es wollte gerade zum tödlichen Sprung nach mir ausholen, als einige Leute hinter mir vorbeiliefen. Ich drehte mich nur kurz, um dem Trubel nachzusehen, aber da war die Bestie samt seinem Opfer schon fort, hatte sich weiter in die Gasse gewagt und war über eine Mauer gesprungen, mit einer gewaltigen Energie, die mir das Schaudern lehrte. Sitzend auf der Mauer in guter Ferne, mit seiner Beute fest im Maul verankert, warf es mir einen Blick zu, der einem tödlichen Pfeil ähnelte. Mir war klar, daß es sich mein Gesicht gemerkt hatte. Ich sollte mir einen anderen Heimweg suchen.

Die Nacht aber verlief ruhig. Ich konnte nicht feststellen, ob mir das Wesen gefolgt war. Ich dachte, es wird erst einige Zeit mit der vorherigen Beute zu tun haben, bevor es sich nach mir richtete. Ich überlegte einige Stunden, verzweifelte an der Idee, daß sei nur ein Wahnsinn, ein Alptraum gewesen. Dann fand ich endlich einen seeligen ruhigen Schlaf, der nur vom morgendlichen Wecker empfindlichst gestört wurde. Ich war müde, sehr müde und die Illusion, daß sei vielleicht doch nur eine Einbildung gewesen, steigerte sich immer mehr in mir auf, bis ich sie schließlich glaubte, oder eher gesagt zu glauben vermochte.

Wie jeden Morgen streckte sich mein von der harten Arbeit in der Fabrik geschundener Körper erst einmal kräftig, bevor er sich aufraffte, um zur Wohnungstür zu gehen. Ich öffnete sie und in diesem Moment fiel mir dieser ziemlich dunkle Morgen doch ein wenig in den Augenschein. Draußen war es nicht einmal hell. Bei allen Geistern und Dämonen, plötzlich blickte ich in die teuflischen Augen dieses Wesens. Sein Maul war blutüberströmt, in seinen Krallen waren Hautfetzen, noch von dem armen Kerl, den es letzte Nacht tötete.

Es hechelte ruhig und berechnend, doch ich schmiß die Tür so fest zu, wie es nur ging. Sie knallte in die Scharniere, daß es nur so krachte und ich hörte es kratzen und scharren an meiner Tür. Bei Gott, was sollte ich nur tun ?

Ich drehte mich um und oh nein, in meinem Wohnzimmer befand sich eine ganze Herscharr von diesen Höllenkreaturen. Alle öffneten schmatzend ihre Mäuler, wetzten ihre scharfen Krallen an meinem Tisch und an meiner Couch. Sie knurrten und näherten sich mir. Als sich einer von ihnen zu mir in den Flur bewegte, griff ich nach der Tür zum Badezimmer und verschwand in diesem. Sofort verschloß ich die Tür. Doch auch hier war alles dunkel. Ich sah nichts. Der Schalter befand sich vor dem Zimmer an der Wand, ich kam nicht ran, ich verfluchte diese Logik. Dann brach jemand die Wohnungstür auf. Es gab ein berstendes Geräusch und ich hörte dieses entsetzliche Knurren jetzt vor der Tür zu meinem Versteck. Ich war blind, auf meiner Stirn sammelte sich kalter Schweiß und der Wahnsinn saß mir im Nacken. Dann merkte ich einen warmen Atem und ein leises Hecheln, ganz leise, hinter mir. Gänsehaut bildete sich über meinem ganzen Körper, Angst packte mich, mein Herz raste, es schien fast zu platzen. Da ergriff mich die Begierde der Neugier und ich drehte mich um. Doch da war nichts, puh, das war knapp. Blitzartig knurrte etwas. Auf eimal stand wieder so ein Wesen direkt vor mir. Es öffnete sein riesiges Maul und holte mit beiden Pranken aus. Jetzt erst schien ich zu bemerken, daß mein Leben an mir vorbeizog.

Unfähig mich zu bewegen lag ich auf dem kalten gefliesten Boden des Badezimmers. Die Monster saßen um mich herum, sie griffen nicht an. Ich blutete sehr stark. Anscheinend wußten sie, daß ich bald sterben sollte. Wenn es soweit wäre, lägen sie mich neben den Mann von gestern Nacht. Es war vorbei. Mein Atem wich aus mir und meine Augen schlossen sich.

"Ja Doktor Franklin ! Seitdem wir ihn aus seiner Wohnung holten, wo er sich im Badezimmer einschloß, liegt er immer in der gleichen Position auf dem Boden. Die Augen sind weit aufgerissen und seine Muskeln verspannt, manchmal stammelt er wirre Sätze, wie SEHT IHR SIE NICHT, SIE SIND HIER !", der Mann im weißen Kittel lächelte ein wenig, als er dem Anderen den Blick durch die kleine Luke freigab.

"Das ist in diesem Stadium der Krankheit normal, Doktor. Ich werde ab jetzt diesen Fall übernehmen !", dann schaute er noch einmal finster in den Raum und verschwand in seinem Arbeitszimmer, wo er sich in seinen Sessel setzte und die Augen schloß. Langsam verfärbten sich seine Hände in ein tiefes rosa, aus seinen Fingernägeln sproßen scharfe Krallen heraus, sein Kopf verformte sich so stark, das er ein menschenschädel großes Maul bekam, mit teuflischen Augen und sehr kleinen Ohren ...

[ 22.05.2002, 20:27: Beitrag editiert von: fastjack ]

 

Hallo fastjack,
und erstmal herzlich willkommen auf KG.de! :prost:

Deine Geschichte hat mir unheimlich gut gefallen, sie könnte eindeutig zu den besseren Storys hier gehören. "Könnte" daher, weil Du die Geschichte dringend überarbeiten solltest.
An manchen Stellen scheinst Du die Satzzeichen schon fast willkürlich zu setzen, dadurch fällt es dem Leser unnötig schwer, den Inhalt zu verstehen.

Die Nacht aber, verlief ruhig
Hier zum Beispiel gehört kein Komma hin.
Es war ein wirklicher Höllentrip, erst war ich zu spät zur Arbeit erschienen, nun, es mag sich seltsam anhören, doch mich plagten schreckliche Alpträume, während ich vor meinem Fernseher saß und versuchte zu vergessen, mein Boß wollte mich dafür kündigen, ich erhielt eine strenge Verwarnung, die mir die Arbeit an diesem Tag schwer machte.
Kennst Du den Spruch "Mach mal ´nen Punkt"? Der passt hier wirklich gut.
Durch solche langen Sätze verhaspelt man sich schnell, das kenn ich selbst. Und bei diesem hast Du Dich so verhaspelt, dass er grammatikalisch schlicht falsch ist.

Auch die Zeilenumbrüche solltest Du editieren, wie beispielsweise hier:

hatte teuflische funkelnde Augen und ich bemerkte es eigentlich auch nur, weil es
solch
unheimliche Geräusche mit seinem Opfer verbreitete, denn Stück für Stück riß es Fleisch aus dem Körper und warf es wieder aus dem Maul, mir war sofort klar,
daß
das hier kein Tier war, Tiere töteten, weil sie hungrig waren, dieses Wesen,
das
Ich glaubte es wollte gerade zum tödlichen Sprung nach mir ausholen, als eine Menschenmenge hinter mir vorbeilief, ich drehte mich nur kurz um, um dem Trubel nachzusehen
Klingt etwas abstrus. Eine Menschenmenge? Mach eine Gruppe von ein paar Leuten daraus. Und erklär plausibler warum er sich umdreht. Wenn ich dem Tod in die Augen blicke, interessiert es mich nicht besonders, wer hinter mir vorbei läuft - höchstens ich hoffe, dass sie auf mich aufmerksam werden.

Wie jeden Morgen streckte sich mein von der harten Arbeit in der Fabrik geschundener erst einmal kräftig, bevor er sich aufraffte
Hier hast Du wohl ein Wort vergessen. Du meinst wohl seinen geschundenen Körper, oder?

sie knallte in die Scharniere
Eine Tür ist an den Schanieren festgemacht, daher kann sie nicht reinknallen, Du meinst sicher das Schloss, oder?

und ich drehte mich, doch da war nichts, puh, das war knapp.
"puh, das war knapp." würde ich hier entfernen, passt gar nicht zu der sonst so gehoben Sprache.

Auch einige Rechtschreibfehler sind vorhanden. Mir ist aufgefallen, dass Du oft Adjektive und Verben klein schreibst, auch wenn sie als Subjekt verwendet werden.
Bsp.: "Das Schrecklichste" "Das Hecheln"

Auch an einigen Fomulierungen solltest Du nochmal feilen, ein paar Sätze klingen einfach nicht schön.

Was mich außerdem irritiert hat, war dass der Protagonist auf seinem Heimweg plötzlich in so einer dunklen Gasse steht. Erklär vielleicht, dass es sich dabei um eine Abkürzung oder so handelt.

Ich möchte nochmal betonen, dass mir Deine Geschichte vom Inhalt her total gut gefällt, besonders der Schluss hat es mir angetan. Du verstehst es Spannung aufzubauen und den Leser bis zum Ende im Unklaren zu lassen. Nutz Deine Talente und arbeite gleichermaßen an Deinen Schwächen. Schau Dir Deine Geschichte nochmal an und überlege Dir, was Dir selbst nicht so gefällt.
Ich würde die Story wirklich gerne in den Empfehlungs-Thread stellen, wenn Du sie gründlich überarbeitest hast.

Ugh

[ 23.05.2002, 00:08: Beitrag editiert von: Bibliothekar ]

 

Hallo fastjack (ähm... okay :D ),

Bib hat das meiste ja schon genannt. Auch mich stören diese unendlich langen Satzungetüme. Manchmal ist weniger mehr... Zahlreiche Formulierungen sind recht unglücklich gewählt.

Zum Beispiel gleich der erste Absatz, der erste Satz. Ein wahres Monster von einem Satz. Drei Sätze und der Leser nickt zufrieden. Aber so?

Es war ein wirklicher Höllentrip, erst war ich zu spät zur Arbeit erschienen, nun, es mag sich seltsam anhören, doch mich plagten schreckliche Alpträume, während ich vor meinem Fernseher saß und versuchte zu vergessen, mein Boß wollte mich dafür kündigen...
Das wirkt unüberlegt.

Ich empfehle eine Überarbeitung der Geschichte in Hinsicht auf Rechtschreibung und Ausdruck.

Zum Inhalt:

Okay, Protagonist entdeckt monströse Wesen, die nach und nach die Welt beherrschen wollen. Das ist doch die Kernaussage, oder?
Warum töten sie ihn nicht im Bad? Ist er wichtig? Soll er zu einen von ihnen gemacht werden? Offene Fragen finde ich persönlich gut. Vielleicht kann sich der Leser auch selbst seinen Teil denken... Hier stört es mE aber, da du die Wesen und ihre Handlungen genau beschreibst.

Im Gegensatz zu Bib und vielleicht anderen, die antworten werden, kann ich der Story nicht viel abgewinnen, schon gar nicht empfehlen. Alles klingt irgendwie nach einem Piloten für eine weitere Mystery-Serie...

Flott geschrieben ist sie aber dennoch. Gelangweilt hab ich mich nicht.

Und ja, sie kam mir bekannt vor. Hab mich erstmal kundig gemacht (Nicht böse sein!). Im Vergleich zu 'geschichten.de' ist 'kurzgeschichten.de' das wahre Paradies für Autoren wie du und ich, die gern schreiben und Feedback, egal ob gut oder weniger gut, in Kauf nehmen... ;) :D

Stell die restlichen doch auch noch hier rein, auf dem anderen Board versauern die doch nur. Kg.de braucht immer "Horrornachwuchs". Aber: Vorher überarbeiten!

Gruß,

Poncher

 

Hallo fastjack,

auch mir hat deine Geschichte gut gefallen.
Obschon ich das Gefühl hatte, das es ihr an manchen Stellen an Logik fehlt, aber mal ehrlich, das ist bei vielen Horrorstorys so.
Ich bin auch über die paar Kommasätze gestolpert, aber es hat mir nicht viel ausgemacht.
Der Schluß hat mich ein wenig im Regen stehen lassen.
Wieso bringen die Wesen ihn nicht einfach um?
Haben sie Spaß an der Qual der Menschen?
Oder brauchen sie ihn noch als Futter?
Ich hatte dabei den Gedanken, ob denn jede Irrenanstallt jetzt eine Voratskammer ist :D

Alles in allem hat es mir viel Spaß gemacht sie zu lesen.

alles Liebe.
und....ach ja.
Herzlich willkommen,

Rub.

 

Vielen Dank erstmal für das herzliche Willkommen auf kurzgeschichten.de. Und auch vielen Dank für die bisherigen Kritiken (ich arbeite dran ...).

 

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