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Der große stolze Stier
Es war einmal ein großer stolzer Stier namens Hugo. Er liebte seine Freiheit und Unabhängigkeit über alles und stolzierte so durch die ganze Welt. Von Nord nach Süd und von West nach Ost. Schaute sich die ganze große, bunte Welt an und reiste neugierig und staunend mit großen Augen und offenem Herz. Hugo nahm die ganzen fremden Menschen, Düfte, Geräusche, das satte grün der Wiesen und Wälder, das leuchtende blau der Seen und Meere ganz intensiv und voller Glück war. Er liebte sein Leben so sie es war und wollte um keinen Preis der Welt seine wohl behütete Freiheit verlieren.
So verging Jahr ein - Jahr aus und er hatte mittlerweile von den Pyramiden in Ägypten bis zu den Mönchen und Tempeln in Thailand alles gesehen. Hugo tänzelte strahlend durch die ganze Welt und wollte sich aber nicht eingestehen, dass er eigentlich sehr einsam war.
Dann trat die fröhliche, unkonventionelle und sehr chaotische Kuh Amalie in sein Leben. Amalie war stets fröhlich, sehr verträumt und erfreute sich an jedem kleinen Blümchen am Wegesrand, an den kleinen plätschernden Bächen und war einfach glücklich im hier und jetzt und tapste mit großen braunen Augen, die Blumen quer im Maul tollpatschig durchs Leben.
Wenn die ersten Sonnenstrahlen im Frühjahr raus kamen jauchzte Amalie vor Glück und ließ sich auf den Rücken fallen und sonnte ihr Bäuchlein. Sie beobachtete das Baby von dem Bauernhof auf dem sie lebte im Sandkasten. „Schau wie glücklich Trixi beim spielen und Sandburg bauen ist, denkt Amalie sich, so schön unbeschwert!“ Genauso blickte sie im Winter fasziniert auf die ersten Schneeflocken die vor ihren großen Augen tänzelten und war mit sich und der Welt glücklich. Hugo fand sie sofort faszinierend aber er fragte sich in seinem stolzen Dasein, wie kann Amelie nur in der Welt zurechtkommen, so verträumt und chaotisch, immer nur das gute in allen Tieren und Menschen sehend, und dabei so rührend liebevoll?! So ein Lebewesen kann es doch gar nicht geben und schon gar nicht eines was sein Herz berührt.
DENN, Hugo hat große Angst vor seinem Gefühl, dass man LIEBE nennt. Oh weh, was mache ich, wenn ich mich verliebe, und dann verliere ich ja meine ganze Freiheit? Grübel ???!! Aber wie kann es eine so liebenswerte Kuh wie Amalie geben, die mich mitten ins Herz trifft und mir auch noch all meine Freiheiten einräumt, immer für mich da ist, da kann doch was nicht stimmen!!! Aber Amalie ist wie sie ist - einfach natürlich - und lässt ihn sein wie er ist, denn das ist LIEBE! Da haben die Liebesengelchen ganze Arbeit geleistet.
Aber er hat leider kein Vertrauen und so vergehen Tag um Tag, Wochen und Monate und er zeigt ihr aus Angst nie seine große Liebe zu ihr und verletzt sie , indem er einen Stierschritt vorwärts geht und dann das rote Tuch sieht und wie der Wind davon läuft und Amalie wird immer trauriger und es fließen viele Tränchen. Amalie geht fortan ihre eigenen Wege und sieht keine Hoffnung mehr für sich und den stolzen Hugo. So schreitet sie einsam über die Wiesen und Felder und ist immer ein wenig traurig.
Dann tritt der charmante Bulle Casimir in Kuh Amalies Leben! Sie laufen glücklich und jauchzend in der Sonne dem Sonnenuntergang entgegen oder im strömenden Regen tänzeln sie unterm Regenbogen. Casimir ist so anders……er tänzelt auch wie Amalie unbeschwert durch das Leben und beginnt jeden Tag mit einem Lachen und nimmt alles nicht so ernst, genau die richtige Medizin für die Kuh Amalie. Sie begegnen ganz vielen anderen Tieren und schließen fröhlich viele Freundschaften, da sich alle von ihrer Unbeschwertheit und Leichtigkeit mit dem Leben umzugehen angezogen fühlen!
Und was macht der Stier Hugo??? Er sieht rot. So wird aus Amalie wieder die fröhliche, chaotische Kuh die augenzwinkernd und unbekümmert durch die Welt läuft und genießt den vor Eifersucht rasenden Hugo und den charmanten Casimir…..ach ist das Leben wieder schön! ……wird sie sich zwischen den beiden entscheiden?
Hugo merkt plötzlich den Stich in seinem Herz, als er merkt was er verlieren könnte. Auf einmal kommt der liebevolle und fürsorgliche Stier zum Vorschein und tapst unbeholfen auf Amalie zu. Er lernt Gefühle zu zeigen, erst unbeholfen aber als er ihre offene Zuneigung spürt immer sicherer und es tut gar nicht weh und macht ihm keine Angst mehr!
Tja, ihr Herz war die ganze Zeit vergeben, dass spürt sie…..was wird sie tun, wie wird sie sich entscheiden??...... und es zeigt, dass die Liebe gesiegt hat wenn man sich auf das Gefühl einlässt und vertraut! Und so tapsen Hugo und Amalie gemeinsam glücklich und mit großen Augen und Herzen durch die Welt und machen viele neue, schöne, bunte und spannende Entdeckungen!
Die kleine Welt denkt sich Hugo, kann auf einmal so schön sein mit Amalie an seiner Seite, es sind die ganz kleinen Dinge, die ihm auf einmal so viel Spaß machen und groß vorkommen. Einfach über das satte grün der Wiesen mit Amalie zu schlendern und ihre Freude in den Augen zu sehen, wie sie mit ihren Blümchen im Maul hin und her wackelt und sich an allem erfreuen kann was sie sieht . Es muss für ihn nicht mehr die große weite Welt sein. Amalie hat ihm eine ganz neue Sicht auf das Leben gezeigt in dem er sich auch zu zweit frei fühlen kann.