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Der Grinch

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10.10.2006
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Der Grinch

Der einzige Grund, warum ich noch mit ihr zusammen bin, ist der Grinch. Dieser Jim Carrey-Film. Wenn ich mir den alleine anschaue, komme ich mir endgültig wie ein Weichei vor. Das geht mal gar nicht. Aber zwischen den Jahren ist Schluss. Spätestens Silvester. Und das wird nicht so eine Weihnachtsbaum-Sache. Wo man sich vornimmt, ihn spätestens Anfang Februar rauszuschmeißen und dann steht der Scheiß-Baum Mitte März immer noch da. Nein. Der Grinch noch und der Besuch meiner Eltern und dann: Finito Frigido Zigo!

Heute ist Mittwoch und es gibt Bratwürstchen. Sie kann exakt vierzehn Gerichte, neun für die Wochentage und fünf anlässlich von Sonn- und Feiertagen. Bratwürstchen zählen doppelt, weil sie die manchmal in Schneckenform macht.
„Schmeckt es dir?“, fragt sie mich.
„Vorzüglich.“
„Nicht zu trocken?“
„Köstlich“, sage ich und quetsche den letzten Tropfen Ketchup aus der Flasche. Das macht sie immer so, sie will immer noch jeden Rest ausquetschen. Bei Zahnpastatuben, Ketchupflaschen, Duschgels, überall. Nur im Bett nicht.
Ich kann die Flasche wegschmeißen, sie tief im Müll verstecken, sie buddelt sie wieder aus wie ein kleines Frettchen, stellt sie mir auf den Tisch zu ihren staubtrockenen Styropor-Würsten – sie lässt sie viel zu lange in der Pfanne, viel zu lange – und tut so, als wäre nichts gewesen, als hätten ihre Maulwurfshände das Ding nicht am Abend vorher noch aus dem Müll gezerrt. Dabei steht die neue Flasche doch schon auf der Anrichte!
„Köstlich, wirklich köstlich“, sage ich. „Und so schön knusprig.“

Es ist Freitag und sie sprüht gerade Kunstschnee auf ein Fenster. Hält die Dose wie ein zwergenwüchsiger Rembrandt – ich weiß, dass sie dabei die Augen zusammenkneift, sie ist so gut wie blind, weigert sich aber eine Brille aufzusetzen! – und sprüht mal hier, mal dort Schneeflocken auf das Fenster. Dann schaut sie mich über die Schulter hinweg an, ihre Augen sind krebsrot vom vielen Zusammenkneifen und es riecht überall nach diesem widerlichen Schneespray und sie sagt: „Schön? Oder?“
„Richtig weihnachtlich“, sage ich.
„Obwohl das Wetter ja nicht mitspielt“, sagt sie. „Es ist ja wie im März. Kein Schnee weit und breit in Sicht.“
„Aber dafür jetzt am Fenster.“
„Ja“, sagt sie. Und schaut aufs Fenster. „Da ist nun Schnee.“
Dann wackelt sie mit der Dose herum und es klickt und klackert, als würden dort Murmeln zusammenstoßen.

Wir sind beim Einkaufen und ich schiebe den Einkaufswagen hinter ihr her, als wäre ich Inder. Sie hat kein System. Gar keins. Wir sind erst in Gang Eins wegen ihres Haarsprays, dann gehen wir in Gang Vier, um dort Obst zu kaufen, dann trabe ich zurück zu Gang Eins, weil wir noch Toilettenpapier brauchen. Gang Drei für Cornflakes. Wieder Gang Zwei für Spaghetti und Bolognese-Sauce. Und für Schinken und immer so weiter.
„Es gibt viel mehr zu kaufen als früher“, sagt sie, irgendwann zwischen Gang Zwei und Drei. „Ich weiß noch, als Kind gab es solche Sachen nur in den Feinkostläden.“
Das sagt sie, weil man auf den Schinken nun „Prosciutto“ geschrieben hat. Und „italienische Spezialität.“
„Ja“, sage ich. „Deshalb geht auch die Umwelt kaputt.“
Sie legt den Schinken in den Einkaufswagen und fragt: „Wie meinst du das?“
„Na ja, der muss doch hierher transportiert werden aus Italien mit LKWs oder so.“
„Oh“, sagt sie. „Vielleicht sollten wir was spenden. Für den Regenwald. Da hatte ich neulich erst eine Reportage drüber gesehen. Aber da war es um Urlaub gegangen.“
Genau.

In Gang Vier kollidiert sie mit einer Freundin. So eine mausgraue Rothaarige: Ach, lange nicht gesehen. Hast du schon gehört?Und was machst du so? Wir sollten unbedingt mal wieder telefonieren.
Zehn Minuten. Wenn nicht länger.
Ich spiele mit dem Gedanken, ihr den voll beladenen Einkaufswagen von hinten in die Hacken zu fahren. Schiebe ihn schon ein bisschen zu mir zurück, um Anlauf zu nehmen. Aber dann mache ich es doch nicht. Der Grinch.

Weil meine Eltern da sind, gibt es ein Feiertagsgericht: Tiefkühl-Ente mit Preiselbeeren und Klößen. Nach dem Essen nimmt mich meine Mutter zur Seite und sagt: „Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll, wenn du so kalt zu ihr bist. Das ist mir unangenehm.“
Ich sage: „Ich weiß nicht, was du meinst.“
Sie sagt: „Das macht man aber nicht.“
Ich sage: „Kommt gut nach Hause. Und frohes Fest.“

Meine Mutter hat nicht alles geschafft und sie natürlich auch nicht. Deshalb musste ich viel zu viel essen – schon kaltes Zeug, das regt mich am meisten auf. Wenn sie schon vorhat, mich als Müllschlucker zu missbrauchen, warum gibt sie mir dann nicht gleich die Hälfte? Wenn es noch warm ist? Nein, da muss noch dran genagt und gepickt werden wie ein aidskranker Vogel, nur um mir dann eiskaltes Entenzeug zuzuschieben, das mir im Magen liegt wie Schrot.
Ich liege im Bett und schwitze Bratensaft. Sie legt sich zu mir, packt ihre Beine so komisch auf meine wie eine Schlingpflanze, schiebt eine Brust an mich ran und leckt mir mit einer eiskalten Katzenzunge im Ohr herum. Dann wurschtelt sie mit ihrer Decke herum wie bescheuert und plötzlich spüre ich ihren Fuß, der kälter ist als ein Eiswürfel, an meinen Beinen und sie säuselt: „Ich liebe dich.“

Am nächsten Tag habe ich eine Grippe. Von ihren kalten Beinen. Es ist etwas Ernstes, das weiß ich gleich, weil sie mich so anschaut, als sie meine Stirn befühlt. Wie meine Mutter. Sie sagt: „Oh, gerade jetzt. Du hast dir bestimmt was auf der Arbeit geholt.“
Ich nicke mit rotzschwerem Kopf.
„Ich mach dir mal ein Süppchen.“
„Und lass bitte die Rollos runter.“
„Oh, tut dir das Licht in den Augen weh?“
Tut es, Einstein.

Durch die Tür höre ich, wie sie mit meiner Mutter telefoniert. Suppe wäre dann das fünfzehnte Gericht.

Als ich aufwache, habe ich irgendwas Nasses an den Beinen und bin ganz allein. Es ist dunkel. Hoffentlich sind das Wadenwickel.
Ich rufe nach ihr mit schleimbelegter Kehle und sie steht plötzlich in der Tür. Sie hat den Pulli an, den ich so mag, und riecht wollig und warm wie ein Schäfchen. Sie stellt sich ans Bett und bestreicht meine Brust mit Wick-MediNait und es riecht blau. So als hätte sie tausend frische Menthol-Blumen gekauft. Und danach eine Herde Perwoll-Schafe durchs Haus getrieben.

Als ich die Augen wieder öffne, hat sie den Fernseher aus dem Wohnzimmer hereingeschoben, mitsamt diesem Rolldings, auf dem er immer steht. Sie legt sich zu mir ins Bett und schaltet ihn ein.
Sie lehnt dabei mit dem Rücken ein bisschen an der Wand hinter dem Bett und schaut so auf mich herunter. Sie zwinkert mir zu und sagt: „Der Grinch.“
Ich knurre irgendetwas Missbilligendes. Jim Carreys grüne Farbe sticht mir in die Augen. Sie regelt die Helligkeit herunter.
„Ich kann den Film nicht ausstehen“, krächze ich, während ich sehe, wie der kleine, süße Who mit der Mäusenase gerade Who-Sachen macht. „Ich guck den nur wegen dir.“
„Und dafür liebe ich dich“, sagt sie. Und küsst mich auf die heiße Stirn.

 

Hallo Quinn,
oh Mann, ist das gemein und witzig! Die Vorweihnachtszeit ist doch an Beziehungsstress nicht zu schlagen! Du hast so viele geniale Formulierungen da drin, das Frettchen, die Maulwurfshaende, der aidskranke Vogel, das kalte Essen - herrlich! Bin ich ganz neidisch.
Ich muss es jetzt gleich nochmal lesen,
gruss, sammamish

 

Hey sammamish,
freut mich, dass dir mein kleiner Weihnachtsausflug gefallen hat.
Ja, ist bestimmt an manchen Stellen schon sehr gemein, ich dachte schon, ich krieg Ärger. Vielleicht kommt der ja noch. ;)

Danke dir für deinen Kommentar und frohes Fest
Quinn

 

Hallo Quinn,

in der Tat sehr amüsant. Und aus der Perspektive des misshandelten Liebhabers mit seiner schnoddrigen Schnauze in ellen kleinen sprachlichen Unkorrektheiten unangreifbar. Der Aidskranke Vogel ist ein Highlight.

Zwei Stellen, die ich nicht verstehe:

„Köstlich“, sage ich und quetsche den letzten Tropfen Ketchup aus der Flasche. Das macht sie immer so, sie will immer noch jeden Rest ausquetschen.

Warum quetscht er das letzte raus? Assimilation?

Wir sind beim Einkaufen und ich schiebe den Einkaufswagen hinter ihr her, als wäre ich Inder.

Inder = Sklave?


Ansonsten frohes Fest,

LG,

AE

 

Hallo Quinn!

Also hier meine Kritik. Natürlich cool, was sonst. Und sowas von fies! Die arme Freundin, die ist garantiert nicht so dumm wie sie dargestellt wird. Von wegen

Da hatte ich neulich erst eine Reportage drüber gesehen. Aber da war es um Urlaub gegangen.“
Pah. Wer spricht denn so? ;)
Wo man sich vornimmt, ihn spätestens Anfang Februar rauszuschmeißen und dann steht der Scheiß-Baum Mitte März immer noch da.
Ja!
Sie kann exakt vierzehn Gerichte, neun für die Wochentage
Wie viele Tage hat denn deine Woche?
aber weigert sich eine Brille aufzuziehen!
Das klingt echt blöd. Eine Brille ist doch keine Spieluhr, die man aufzieht, man setzt sie auf.
und es riecht überall nach diesem widerlichen Deodorantgeruch
Es riecht nach Geruch? Und ein Schneespray riecht doch bestimmt nicht nach Deo, eher nach... keine Ahnung, nach Imprägnierung für Schuhe oder so. ;)
Wir sind erst in Gang Eins wegen ihres Haargels
Hat die Freundin kurze Haare?
Und „italienische Spezialität“
Punkt.
warum gibt sie mir dann nicht gleich die Hälfe?
Hälfte
Tut es, Einstein.
:D
Wick-Medi-Night
Wick MediNait
hat sie den Fernseher aus dem Wohnzimmer herein geschoben
hereingeschoben
Sie legt sich zu mir ins Bett und schaltet ihn ein.
Boah, ich denke der Prot hat ne Grippe? Das Mädel muss echt dumm sein. ;)
während ich sehe wie der kleine, süße Who mit der Mäusenase gerade Who-Sachen macht.
Super. :)

Ja was soll ich noch weiter sagen. Eine Quinn-Geschichte halt, schön gemein und witzig.

Frohes Fest ;)
apfelstrudel

 

Hallo Quinn,

in der Tat sehr amüsant. Und aus der Perspektive des misshandelten Liebhabers mit seiner schnoddrigen Schnauze in ellen kleinen sprachlichen Unkorrektheiten unangreifbar. Der Aidskranke Vogel ist ein Highlight.

Hallo Alter Ego,
freut mich, dass dich die Geschichte amüsiert hat. Die beiden Fragen, die du hast: ehm, keine Ahnung. Inder halt, was weiß ich, halt so dezent und unauffällig. Und mit der Ketchup-Flasche, da versteh ich deine Frage nicht.

Danke dir für deine Rückmeldung und frohes Fest
Quinn

Hey Strudel,

Also hier meine Kritik. Natürlich cool, was sonst. Und sowas von fies! Die arme Freundin, die ist garantiert nicht so dumm wie sie dargestellt wird.
Nee, so schlimm ist sie bestimmt nicht. :)

Wie viele Tage hat denn deine Woche?
Sie kann neun Wochentagsgerichte und fünf für Sonn- und Feiertage (behauptet zumindest der Erzähler). Es steht nirgendwo geschrieben, dass sie die alle in einer Woche kochen muß.

Es riecht nach Geruch? Und ein Schneespray riecht doch bestimmt nicht nach Deo, eher nach... keine Ahnung, nach Imprägnierung für Schuhe oder so.
Schuhe. So, so. Du sprühst in deiner Freizeit? Bis ich das nicht näher weiß, bleibe ich bei Deo, ändere aber das mit dem Geruch!

Hat die Freundin kurze Haare?
Nee, mir fiel nur das Wort "Haarspray" nicht ein. :)

Wick MediNait
Da überleg ich mir noch, ob man sich nicht einfach als mündiger Nutzer der Sprache weigern sollte, sowas zu schreiben. Genau wie ich mich weigere den SPIEGEL groß zu schreiben, obwohl er das selbst will.
Wick MediNait - oh mann.

Ja was soll ich noch weiter sagen. Eine Quinn-Geschichte halt, schön gemein und witzig.
Das freut mich. Danke dir für deine Kritik und für die Rückmeldung.

Auch dir ein frohes Fest und den Menschen ein Wohlgefallen!
Quinn

 

Schuhe. So, so. Du sprühst in deiner Freizeit? Bis ich das nicht näher weiß, bleibe ich bei Deo, ändere aber das mit dem Geruch!
Nee, ich hab bloß Interesse daran, dass meine Schuhe eine Weile halten, ich hasse nämlich Schuhekaufen. Und das mit dem Deo: Also ehrlich, entweder du benutzt kein Deo oder du hast noch nie so ein Winterspray gerochen. Das ist ein himmelweiter Unterschied. Wenn ich ein Deo hätte, das nach diesem Zeug riecht, ich glaub ich würde die Firma verklagen. ;)

 

Ich weiß echt nicht mehr, wie dieses Winterspray riecht. :)
Ich dachte nach FCKW halt irgendwie, so benzinig. Aber ich hab jetzt einfach hingeschrieben, es riecht nach dem Schneespray! Und Ende!

 

Hallo Quinn,

Als ich aufwache, habe ich irgendwas Nasses an den Beinen und bin ganz allein. Es ist dunkel.
Jetzt ist es amtlich, ich lese zu viele Horror-Geschichten. Was allein diese beiden Sätze für eine Flut an grauslichen Überlegungen über mich hereinbrechen ließen... :)

Hat mir sehr gut gefallen, deine böse Weihnachtsgeschichte. Viele wunderbare Formulierungen sind drin, aber Platz 1 belegt der aidskranke Vogel. :D
Um auf Teufel komm raus noch was zu bemäkeln und damit mein Kommentar nicht ganz so kurz und unproduktiv ausfällt:

„Köstlich“, sage ich und quetsche den letzten Tropfen Ketchup aus der Flasche. Das macht sie immer so, sie will immer noch jeden Rest ausquetschen.
Das scheint irgendwie nicht so ganz korrekt, musste ich zwei mal lesen. Im ersten Satz quetscht er die Flasche aus, im zweiten heißt es sie mache das immer so, wolle immer alles ausquetschen. Liest sich unsauber, kann aber auch an mir liegen.


Gruß,
Abdul

 

Hi Quinn,

du hast ja wahres Produktions-Fieber.
Aber solange die Geschichten so spritzig bleiben wie bisher, ist dagegen wohl nix zu sagen.
Demnach hat mir auch diese story gefallen. Kurzweilig und böse, Marke Quinn.
Wie meine Vorposter schon gesagt haben: ein paar tolle Formulierungen drinnen. Gibt dem Plot natürlich erst den richtigen Schliff, aber ich finde deine Schilderung dieser Traum-Ehe auch so zum Schießen. Mir ging es beim Lesen so, dass ich nicht wusste, wer von den beiden mir unsympathischer ist. Die haben sich auf jeden Fall verdient.

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo Quinn!

Der Mann beklagt sich, dass die Frau nur 14 Gerichte kochen kann - und er kocht kein einziges.
Der Mann beklagt sich, dass die Frau kreuz und quer durch den Supermarkt läuft - und er packt keinen einzigen Artikel in den Wagen. (Der Mann begleitet die Frau in den Supermarkt! Frauen, jubiliert und preiset ihn!)

Der Text würde ausgezeichnet in ein männliches Äquivalent einer Frauenzeitschrift passen.

Grüße
Chris

 

Hallo Abdul,

du hast recht, die Stelle ist unsauber, ich stolper da auch jedesmal beim Lesen drüber, bin aber immer zu bequem gewesen, die Stelle umzuformulieren, so dass sie "griffig" bleibt, aber auch logisch richtig ist.
Ich setze mich nochmal dran, freut mich, dass dir die kleine Geschichte gut gefallen hat.
Vielen Dank für deine Kritik
Quinn

Hey Weltenläufer,

ja ... Produktions-Fieber, es ist eher ein schlechtes Gewissen, weil ich an der "eigentlichen" Geschichte (wieder so ein wahnsinnig langes Horror-Teil) schon seit Wochen keinen Strich mehr gemacht habe (mit ein bisschen Glück schreib ich sie bis Weihnachten fertig und tue dann so, als hätte ich das von Anfang an geplant).
Freut mich dann natürlich trotzdem, dass diese kleinen Appetithäppchen, mit denen ich die letzten Wochen verbracht habe, so gut munden.

Ich find die beiden übrigens gar nicht so unsympathisch. :) Ich find die menschlich. Durchaus.

Freut mich, dass dir die Geschichte gefallen konnte, danke für deine Rückmeldung
Quinn

 

Der Text würde ausgezeichnet in ein männliches Äquivalent einer Frauenzeitschrift passen.
Ja, aber sowas gibt's ja nicht, weil Männer nicht lesen. :)
Nur Men's Health und da geht es mehr um Six-Packs und Free-Climbing und sowas.
Ich bin übrigens durchaus dafür, dass Männer genau so über Frauen spotten dürfen wie die über uns. Jemand muss sich diesem furchtbaren Sex and the city-Zeug mal energisch in den Weg stellen!

 

Hey Kleiner! ;)

Den Anfang find ich irgendwie holprig, lange hab ich drüber nachgedacht, was du mit "zwischen den Jahren" gemeint haben könntest. Der erste Absatz zieht mich also nicht gerade rein.
Das ist halt so ein typischer männlicher "Grantscherm", wie man bei uns sagt. Nichts passt ihm. Und wieso? Nur, weil seinen Saft nicht ordentlich los wird. :D
Es ist ja eigentlich eine ganz süße Geschichte: Ein Typ, der halt ein richtiger Mann sein will, und der in Wirklichkeit aber bei süß-dämlichen Comicfiguren und dem wollweichen Geruch seiner Frau dahinschmilzt wie Märzschnee. Der sofort zum weinerlichen Kleinkind wird, sich für sterbenskrank hält, wenn er eine Verkühlung hat. Nein, die Frau ist sicher nicht dumm, sie weiß sicher genau, wie sie ihn um den Finger wickelt, wie sie ihn sich zurichtet, damit er das tut, was sie will. Er will sie ja für sich um jeden Preis schlecht machen, weil er sich so verdammt abhängig von ihr fühlt, und das passt ihm gar nicht. Aber aus dieser Nummer wird der nicht mehr rauskommen! :D

Ja, war schon nett zu lesen! :)

Fehler:

als hätte ihre Maulwurfshände das Ding
hätten
sie ist so gut wie blind, aber weigert sich eine Brille aufzusetzen!
ich würde besser finden: blind, weigert sich aber eine Brille ...
mal dort Schneeflocken gegen das Fenster.
„auf das Fenster“ - oder?
nur in den Feinkostenläden.
Feinkostläden
Hast du schön gehört.
„schon“ und Fragezeichen


Zitat Chris Stone:
Der Mann beklagt sich, dass die Frau kreuz und quer durch den Supermarkt läuft - und er packt keinen einzigen Artikel in den Wagen.
Ach, der Mann mit seiner ganzen Kraft und technischem Geschick muss natürlich den Wagen lenken! :D

Gruß
Andrea

 

Hey Andrea,

Den Anfang find ich irgendwie holprig, lange hab ich drüber nachgedacht, was du mit "zwischen den Jahren" gemeint haben könntest. Der erste Absatz zieht mich also nicht gerade rein.
Zwischen den Jahren bezeichnet den Zeitraum zwischen Weihnachten und Neujahr, hätte nicht gedacht, dass das ein regionaler Ausdruck ist, aber er ist ja aus dem Kontext zu erschließen, oder?

Es ist ja eigentlich eine ganz süße Geschichte: Ein Typ, der halt ein richtiger Mann sein will, und der in Wirklichkeit aber bei süß-dämlichen Comicfiguren und dem wollweichen Geruch seiner Frau dahinschmilzt wie Märzschnee. Der sofort zum weinerlichen Kleinkind wird, sich für sterbenskrank hält, wenn er eine Verkühlung hat.
Zu seiner Verteidigung: Er ist schwer krank!

Nein, die Frau ist sicher nicht dumm, sie weiß sicher genau, wie sie ihn um den Finger wickelt, wie sie ihn sich zurichtet, damit er das tut, was sie will. Er will sie ja für sich um jeden Preis schlecht machen, weil er sich so verdammt abhängig von ihr fühlt, und das passt ihm gar nicht. Aber aus dieser Nummer wird der nicht mehr rauskommen! :D
Ach, so hätte ich das gar nicht gesehen. Das ist wieder die feminine Sicht der Dinge. :) Einfach, dass viele Ärgernisse im Alltag von so einem "schönen" Moment dann wieder wettgemacht werden. Wenn hier eine Protagonistin stünde und es um hochgeklappte Klodeckel, Bierfahnen und dergleichen ginge, würdest du das nicht so sehen. :)

Ja, war schon nett zu lesen! :)
Das ist doch das wichtigste.

Deine Anmerkungen übernehme ich alle.
Danke dir und frohes Fest
Quinn

 

Yo Z,
ich verstehe, was du meinst. Aufs Sympathisch-Sein konstruiert - ich caste sie ja nicht. Ist ja nicht so als würde ich meine Protagonisten anschreien "DU BIST NICHT IN DER BAND!" - obwohl ... riesen Idee.
Und zu meiner Verteidigung, das sind eben sehr kurze Geschichten, da kann ich einen super-vielschichtigen Protagonisten auch gar nicht brauchen, die sind natürlich eindimensional, die müssen nur funktionieren, bei längeren Geschichten nehm ich mir dann die Zeit für "echtere" Figuren, versuche es zumindest.
In der Popliteratur sind doch die Protagonisten nicht sympahtisch, oder? Das sind doch furchtbar weinerlich Yuppies. Also, hm. Ich hab da auch nich viel gelesen in der Richtung.
Ich denke auch, dass Literatur immer etwas mit dem Weltbild, der Grundsympathie zu tun hat (das was du Menschsein nennst), da sind wir uns einig in dem Punkt. Und das ist auch sehr wichtig. Mir geht es genau so in vielen Situationen.
Deshalb finde ich die Geschichten von Fischstäbchen zum Beispiel grundsätzlich erstmal sympathisch, weil ich auch sein allgemeines Weltbild, seine Art Dinge zu sehen, sympathisch finde.
Da ist schon viel dran.

Danke dir für deine Kritik, auch wenn dir die Geschichte nicht gefallen konnte
Quinn

 

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