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Der Gestank

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09.01.2002
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Der Gestank

Im zwanzigsten Jahrhundert lebte in Deutschland ein Mann, der zu den hinterhältigsten und widerlichsten Gestalten dieser an hinterhältigen und widerlichen Gestalten nicht armen Epoche gehörte. Seine Geschichte soll hier in aller Ausführlichkeit erzählt werden. Er hieß Kai-Justin Kröte, und wenn sein Name im Gegensatz zu den Namen anderer genialer Scheusale seiner Zeit wie Osama Bin-Laden, George Busch oder Mahmud Ahmadinedschad, nicht ganz so oft in der Bildzeitung stand, dann sicher nicht, weil er diesen berühmten Bösewichten an Größenwahn, Menschenverachtung, kurz an Gottlosigkeit nachgestanden hätte, sondern weil sich seine Fähigkeiten auf ein Gebiet beschränkten, welches in der Klatschpresse keine Spuren hinterlässt: auf das ekelerregende Reich des Gestanks.

Schon bei seiner Geburt, am 17. Juli 1983, trieb er seiner Mutter und dem anwesenden Pflegepersonal die Tränen in die Augen. Doch nicht der Freude lag dies zu Grunde, sondern einem Körpergeruch, der so abartig war, dass die Hebamme bewusstlos zu Boden ging und sogar der hartgesottene Arzt gegen einen Würgreflex ankämpfen musste.
Seiner Mutter, eine Prostituierte aus Köln-Kalk, war das kleine stinkende Bündel Leben zu wider und sie steckte es am nächsten Morgen in die Babyklappe des Haus Adelheid in Nippes.
So kam es, dass der kleine Kai-Uwe Kröte schon in jungen Jahren die harte Schule des Lebens durchschritt. Er lebte in Heimen, meist in Zimmern, die mit Duftbäumen behangen waren, und die gelegentlichen Versuche ihn an Adoptiveltern zu vermitteln, scheiterten kläglich an der Tatsache, dass es zwar blinde und taube Menschen gab, doch Anosmie – der Verlust der Riechfähigkeit – nur wenig verbreitet war. So wuchs er als Einzelgänger auf, von seinen Mitbewohnern und Mitschüler aufgrund der Abartigkeit seines Geruchs gehänselt, von den Heimbetreuern verabscheut, ohne die Liebe und Geborgenheit, die ein Kind braucht um zu einem ganzheitlichen Menschen zu reifen.
Obwohl er seine Verbitterung nie nach außen hin zeigte, fraß sie sich wie ein Krebsgeschwür in sein Inneres und umhüllte nach und nach sein Herz mit Schichten aus Hass und Verachtung.

Aus dem Kind wurde ein Teenager und aus dem Teenager ein junger Mann.Er trug seine stinkende Bürde inzwischen mit einer inneren Kälte, die sogar einen Eisbären hätten erfrieren lassen, und auch die Tatsache, dass seine Nachbarn regelmäßig die Polizei riefen, weil sie dachten, in Krötes Wohnung würde eine verwesende Leiche liegen, ertrug er mit der stoischen Ruhe eines James-Bond-Bösewichts. Nicht nur seine Persönlichkeit hatte sich in den letzten Jahren entwickelt, auch sein Gestank hatte sich verändert, veränderte sich eigentlich ständig.
Je nach Gemütslage roch er nach faulendem Fisch, nach verwesendem Fleisch oder nach einem Tilsiter Käse, den man drei Tage in die Sonne gelegt hatte. Wie er immer auch gerade roch, der Gestank umhüllte ihn wie eine Glocke, die sogar in zwanzig Schritt Entfernung noch für Unbehagen sorgte. Auch Körperhygiene oder der Einsatz von großen Mengen an Parfüms oder Deodorants änderten nichts an dieser Tatsache, machten den Gestank sogar noch unerträglicher, da er nun mit einer weiteren unpassenden Note verfeinert wurde, der Menschen in seiner Nähe beinahe in den Wahnsinn trieb. Er selbst war nicht in der Lage seinen Duft wahrzunehmen, weil sein Körper sich schon früh daran gewöhnte. Für ihn hatte sogar fremder Gestank eine gewisse Schönheit.

Eines schicksalhaften Tages dann, wurde er sich seiner wahren Bestimmung gewahr. Damals arbeitet er bei der Müllabfuhr - das war der einzige Beruf, der einem Mann von solchem Gestank überhaupt übrig blieb – und wurde dazu verdonnert eine Ladung Biomüll auf einen Müllkippen-Lastwagen zu verladen. Während der süßliche Geruch von verwesendem organischem Material um ihn herum schwirrte, wie ein Mückenschwarm, sah er einen wohlgekleideten Mann, der mit erhobenem Haupt und schnuppernd über die Anlage des Kölner Abfallwirtschaftsbetriebes schlenderte. Kröte beobachtete den Mann eine Weile, bis dieser immer noch schnuppernd auf ihn zukam. Keine zwei Meter vor ihm blieb er stehen. In seinem Gesichte keine Spur von Abscheu oder Ekel, sondern nur ein freundliches warmes Lächeln.
Der Name des Mannes war Hans Rohweiler. Doch in der Scherzartikel-Branche nannten ihn alle voller Respekt: Stinkbomben Hannes.
Dem gebürtigen Wuppertaler war es gelungen ein Stinkbomben-Imperium aufzubauen, das inzwischen ein weltweites Monopol bei der Produktion und dem Verkauf dieser kleinen Scherzartikel besaß. Sein Gesicht zierte schon etliche Wirtschaftsmagazine und man sagte ihm sogar nach mit dem US-Militär an einer im Krieg einsetzbaren Stinkbombe zu arbeiten.
Kröte Potential – und vor allem sein Geruch – fiel im sofort in die Nase und er fragte den jungen Mann, ob er für ihn arbeiten wolle.

Von diesem Tag an war seine Bürde zu einer Gabe geworden, die bei der Entwicklung noch übelriechender Stinkbomben große Nützlichkeit bewies. Kröte entwickelte für Rohweiler eine eigene Reihe stinkender Spielzeugfiguren und diese „Stinkies“ wurden ein weltweiter Erfolg.
Die kleinen Plastikmännchen mit Namen „Fäulnis-Frank“ oder „Gülle-Günther“ wurden den Spielzeughändler förmlich aus den Händen gerissen.
Doch wer dachte, dass Kröte nun glücklich war und das Leid der vergangenen Jahrzehnte einfach bei Seite schieben konnte, muss sich eines Besseren belehren lassen. Tief in seinem Herzen verpflanzt, keimte die Saat des Hasses weiter in ihm.
Jetzt aber, mit dem Erfolg, wurde dieser Samen mit Selbstbewusstsein und dem Gefühl von Macht gegossen. Eine Macht, die er nutzen wollte, um es der Menschheit heimzuzahlen, die ihn jahrelang schikaniert hatte.

Als er Anfang dreißig wurde, hatte er nicht nur eine angesehene Stellung im Unternehmen Rohweilers inne, sondern auch ein umfassendes Fachwissen in der Gewinnung und Verarbeitung des Gestanks. Jetzt war es endlich an der Zeit seine Rache in die Tat umzusetzen. Trotz seines Erfolges hatte Kröte so gut wie keine Freunde und auch Frauen hielten sich nicht gerne in seiner Gegenwart auf. Er hatte also viel Zeit, die in der Erforschung von Geruchsbindung investierte. Eines Tages entdeckte er eine Möglichkeit um Geruchstoffe an Proteine zu binden. Das wurde die Grundlage für seinen perfiden und bösartigen Plan. Ein Drittel der menschlichen Proteine werden von Kollagen ausgemacht, das unter anderem auch als Strukturproteinen für die Haut dient.
Erste Experimente an Ratten und Mäuse liefen sehr erfolgreich und er schaffte es tatsächliche den Geruch so an die Tiere zu binden, dass sie entweder nach Kot, Schwefelsäure oder anderen unliebsamen Düften rochen. Nun wollte er es auch an Menschen ausprobieren.
Sein erstes Opfer war eine junge Studentin, die sich nebenbei als Model verdingte. Kröte lauerte ihr eines Nachts auf. Im Schatten einer Gasse versteckt, konnte er ihren blumigen Duft riechen, der ihn ganz Wahnsinnig machte. Es war spät nachts und niemand, sah wie Kröte sie vor ihrer Haustür überwältigte. Er schleppte sie in eine angrenzende Gasse und verabreichte ihr eine eigene Gestankskreation, die das arme Ding von nun an ihr Leben lang begleiten würde. Für sie hatte er etwas Besonderes kreiert. Er nannte es „Eau de Haustier“, eine abscheuliche Mischung aus konzentriertem Geruch von Hundefutter und dem stechenden Odeur von Katzenurin. Für seine gräulichen Taten suchte er sich immer solche Opfer aus, die außergewöhnlich vortrefflich rochen oder solche, die ihn an die Peiniger seiner Kindheit und Jugend erinnerten.
Er war beinahe jede Nacht unterwegs und legte irgendwem seine Bürde auf. Mal roch das Ziel seines Grolls nach Erbrochenem, mal nach einer verwesenden Leiche, aber immer war der Geruch so verdichtet, dass es das Leben dieser Leute zerstörte. Manch einer nahm sich sogar das Leben.

Eines Tages, als sein Rachedurst ein wenig versiegt war, entstand in Krötes vom ewigen Gestank vernebelten Gedanken eine Geistesblüte, von solcher Schönheit, dass er ganz aufgewühlt war und begann zu weinen. Was wäre wenn er seinen eigenen Geruch verändern würde? Warum war er darauf nicht schon früher gekommen?
Völlig von diesem Einfall verblendet sammelte Kröte wohlriechende Noten, um einen Duft zu kreieren, den die Menschheit so noch nie gerochen haben würde. Doch das gestaltete sich schwieriger als erwartet, denn Kröte war es gewohnt mit Übelriechendem zu arbeiten. Das liebreizende und blumige lag einfach nicht in seiner Natur. Doch nach und nach entdeckte er die Reinheit des Lavendels, die jungfräuliche Zartheit des Veilchens und die fruchtige Süße der Cassisblüte. Er entwarf einen Duft, der eines Engels würdig war, der vergessene Götter wieder in das Bewusstsein der Menschen rücken konnte, der so schön war, dass Kröte einen ganzen Tag und eine ganze Nacht vor Freude weinen musste. Er wusste, dass die Anwendung seiner Kreation ihm ein ganz neues Leben bescheren würde.

Als er am nächsten Morgen in die Köln Arcaden flanieren ging, etwas dass er noch nie gemacht hatte in seinem Leben, war er von der Reaktion der Menschen ganz ergriffen. Erstarrt vor Ehrfurcht, blieben die Leute stehen und blickten ihn an, als wäre er ein Wesen von göttlicher Gestalt. Doch dann schlug ihre Ehrfurcht in Begierde um. Sie fühlten sich zu diesem Engelswesen hingezogen. Ein starker Sog ging von ihm aus, eine reißende Ebbe, gegen die kein Mensch sich stemmen konnte. Immer näher kamen sie, mit begehrenden Blicken und machen einem lief sogar das Wasser im Mund zusammen. Was dann folgte ist ein Ereignis, das in seiner ganzen Grausamkeit nur aus dem wahren Leben oder dem kranken Geist eines Autors entspringen kann: sie rissen Kröte zu Boden und aßen in auf. Es dauerte nur ein paar Minuten und von Kai-Justin Kröte waren nur noch ein paar abgenagte Kochen übrig.
Als die zum Kannibalismus getriebenen Menschen am Abend auf ihren Sofas und Sesseln saßen, umspielte ein sanftes Lächeln ihr Gesicht. Sie wussten zwar, dass sie etwas Schlimmes getan hatten, doch in ihren Seelen schwankte es auf einmal so angenehm heiter.
Immerhin, so redeten sie sich ein, hatten sie es aus Liebe getan.

 

Hallo grasi,

scheiterten kläglich an der Tatsache, dass es zwar blinde und taube Menschen gab, doch Anosmie – der Verlust der Riechfähigkeit – nur wenig verbreitet war.
Scheiterten kläglich an der Tatsache – ist ein wenig floskelhaft formuliert
Und der zweite Teil des Satzes ist so nicht ganz sauber. Dass es zwar VIELE blinde und taube Menschen gab, doch …

ohne die Liebe und Geborgenheit, die ein Kind braucht um zu einem ganzheitlichen Menschen zu reifen.
Rollen sich mir die Fußnägel hoch. Also die Vorlage ist ja klar, nach dem ersten Satz schon. Es wird ganz eng an Süskinds Parfüm erzählt. Doch wo der Roman ja gerade seine Stärke hat, in der plastischen Beschreibung, in der mystischen Verklärung dieser Zeit auch, setzt der Text hier so eine Gutmenschen-Erklärung hingegen. Da hängen Duftbäume in den Zimmern und der arme Junge wird gehänselt. Es verblasst einfach total gegen den starken Kontext, in dem der Ursprungstext steht.

Obwohl er seine Verbitterung nie nach außen hin zeigte, fraß sie sich wie ein Krebsgeschwür in sein Inneres und umhüllte nach und nach sein Herz mit Schichten aus Hass und Verachtung.
Hier auch. Man hat das von Süskind noch im Kopf. Der Zeck! Bei Süskind wird das mit so einem starken Bild beschrieben, dieses Einkapseln. Da wird die Figur gleich gesetzt mit einem Zeck. Und hier ist das schon dicht am Kitsch, „umhüllte nach und nach sein Herz mit Schichten aus Hass und Verachtung“. Das ist einfach ein ungleich schwächeres Bild. Also wenn man etwas so dicht an der Vorlage erzählt, dann muss man aber in die Tasten hauen, dass man nicht total – Achtung, Wortwitz – abstinkt.

ertrug er mit der stoischen Ruhe eines James-Bond-Bösewichts.
Die sind nun nicht gerade durch die Bank weg für ihre stoische Ruhe bekannt. Vielleicht die ganz „frühen“ Bösewichte.

das war der einzige Beruf, der einem Mann von solchem Gestank überhaupt übrig blieb
Friedshofwärter, Home-Arbeiter, Kanalarbeiter, da fallen einem auf Anhieb noch andere Sachen ein.

Kröte Potential – und vor allem sein Geruch – fiel im sofort in die Nase
Krötes und ihm

Er war beinahe jede Nacht unterwegs und legte irgendwem seine Bürde auf. Mal roch das Ziel seines Grolls nach Erbrochenem, mal nach einer verwesenden Leiche, aber immer war der Geruch so verdichtet, dass es das Leben dieser Leute zerstörte. Manch einer nahm sich sogar das Leben.
Ich würd den Text viel besser finden, wenn er nicht versuchen würde, in Kurzgeschichtenform eine Biographie zu erzählen, sondern eher nur einzelne Abschnitt, die aber dafür richtig. Es ist alles so gerafft. Da kann irgendwie nichts passieren. Es ist dadurch ein harmloser Text auch. Manch einer nahm sich sogar das Leben. Das ist halt so hingeschrieben. Da passiert ja nix im Leser, wenn er so einen Satz liest. So harmlos einfach.

Ich versteh die Absicht des Textes nicht. Süskinds „Parfüm“ ist ja nun nicht irgendwie eine Deo-Werbung, die man mal so eben verulken kann, sondern … also, man sollte zwar vorsichtig sein, mit so etwas, aber die allgemeine Lesart ist wohl, dass das ein literarisches Meisterwerk ist. Und das ganze dann in die Neuzeit zu verfrachten, zu raffen, die Geschichte etwas zu ironisieren … ich weiß nicht, ob man sich als Autor damit einen Gefallen tut. Zumal man ja auch sprachlich sofort an Süskind gemessen werden wird. Und dabei sieht so ein Text einfach nicht gut aus.
Ansonsten ist hier wirklich das Konzept schon fehlerhaft. Ein ganzes Leben, das der Leser auch schon kennt, auf drei, vier Seiten nachzuerzählen, das muss fast scheitern. Süskinds Roman lebt ja auch von den Höhepunkten, von der epischen Breite, und das geht hier unter.
Wie es umgesetzt wird, an den einzelnen Ideen, da ist für mich auch wenig dran. Der Parfümeur bleibt gleich, nur stellt er Stinkbomben her. Und er bringt keine Frauen um, sondern verdirbt ihnen nur den Geruch. Da ist die Vorlage in beiden Punkten einfach deutlicher und stärker (der größte Stinker der Welt stellt eben nicht die größten Stinkbomben, sondern die feinsten Parfüme her – das ist die Tragik bei Süskind, das ist unter anderem die Literatur darin). Und Ende wie Anfang sind dann in der Idee fast gleich übernommen, wobei bei Süskind eben noch diese riesige Popperei von statten geht, die hier ausgeblendet wird.
Also ich glaub nicht, dass man sich als Autor einen Gefallen tut, sich an so einem Stoff zu versuchen. Und wenn man es doch tut, dann müsste da richtig Dampf und Wucht dahinter sein, schon eine Spur Genialität. Die seh ich hier beim besten Willen nicht.

Gruß
Quinn

 

Hi Quinn,

vielen dank für die Kritik und die Hinweise auf die Formulierungs-Faux-Pas.

Die Absicht, die hinter der Geschichte steckt, ist eine 10-minütige Anspielung (das ist übrigens haupsächlich ein Lese-Text) auf das Parfüm. Es ging weder darum Süsskinds geschreibsel nachzueifern, noch mich mit dem guten Mann zu messen, noch irgendwelche Intentionen zu transportieren. Man soll lediglich verstehen worauf ich anspiele. Mir ist schon klar, dass ich mit einem kurzen Text und vor allem mit meinen beschränkten Möglichkeiten niemals gegen das Können eines Süsskinds anstinken kann, aber ich versuchs trotzdem. ;)

 

Hä? Man weiß doch nach 2 Sekunden, worauf du anspielst? :)
Also das verstehe ich nicht. Da setzt man sich das Ziel doch auch ziemlich niedrig: Ich will nur, dass das Publikum versteht, dass hier Süskinds Parfüm parodiert wird? :) Für welche Zielgruppe wäre es denn eine Herausforderung, das rauszubekommen? Für eine Gruppe Langzeit-Komatöser, oder wie?

 

Überschätz die Leute mal nicht. :)
Nein, im Ernst, der Text soll einfach nur unterhaltsam sein und man soll erkennen, was mir als "Vorlage" gedient hat. Nicht mehr, nicht weniger. :)

 

Hallo, grasi,

ruder doch jetzt nicht zurück. Es ist einer der schlimmsten Fehler, wenn einer Autor seine Leser unterschätzt. Es ist schnell klar, dass du versuchst, an das Parfüm anzudocken. Ist ja auch nicht schlimm. Wenn dein Text "nur unterhaltsam sein soll", dann ist er bei Satire aber sehr fehl am Platz!

Aber ich wollte nicht vorwegnehmen, was Quinn dir noch antworten wird.

Jedenfalls schließe ich mich an, es ist nicht bissig genug und nicht hart genug für eine Satire. Ich finde die Idee gut und auch stilistisch ist der richtige Ansatz da. Ich denke, es würde sich durchaus lohnen, die KG auszuarbeiten. Du solltest dabei, so denke ich, nicht den Augenmerk auf Süßkind legen, sondern den Text sprachlich amüsanter ausarbeiten. Am Ende, wenn dein Prot zum ersten Mal etwas gutes riecht, das ist doch eine Stelle, die nach sprachlicher Finesse und Komik geradezu streit und die, wenn du es gut kannst, in die Länge gezogen werden will. Satire lebt unter anderem dadurch, abartige Vorgänge in ihrer Realitätstreue nachzuempfinden. Wenn du mir einen Buchtipp erlaubst: Gisela Elsner (auch oben an meinem Profil)

Es sollte in keinem Fall so sein, dass deine KG nur auf dem plumpen Gag des Gestanks beruht. Dies jedoch sprachlich in perfecta, e voila, la satir (ich kann kein Französisch)

Habe selbst mal eine Novelle von Süßkind verunklinpft. "Der Kontrabass" heißt bei mir "Die Triangel". Ist 2 Jahre oder mehr her.
Ich hab mir dabei schon einem "Gefallen" getan, denn um zu satirischer Schärfe zu gelangen, muss man das viel üben. Heute würde ich diese Geschichte so auch nicht mehr schreiben.

viele Grüße

 

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