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Der Geschmack von Seelen

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03.07.2017
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Der Geschmack von Seelen

Der Boden flimmert vor Hitze. Das Blut auf Charis’ Stiefeln ist schwarz und unter dem Staub kaum noch zu sehen, nur noch zu riechen.
Charis folgt der Straße seit Tagen. Die Wüste hat sie willig aufgenommen, sie verschluckt. Nun soll der Sand sie abschleifen und die Sonne sie garen. Die Lakaien der Wüste lauern. Spinnen, so klein wie ein Fingernagel, mit der Macht ganze Familien zu vernichten, huschen lautlos von Düne zu Düne, verfolgen sie. Die trockene Luft dringt in die letzten Verästelungen ihrer Lunge und lässt Charis husten.
Sie genießt jede Sekunde. Der Tod spielt für Charis keine Rolle, die Einsamkeit hat sie gesucht.

Eine Frau in Jeans und einem weißen T-Shirt wankte auf Charis zu, ihr rechter Schuh fehlte. Der Mascara hatte schwarze Höfe unter den Augen hinterlassen, Tränen hingen an den Wimpern. Am Boden ein Mädchen, ihr Gesicht bedeckt von Blut und türkisen Haaren. Auf dem Turnbeutel stand L♥VE. Charis wollte sich neben das Mädchen legen, ihr die Haare aus den Augen streichen und leise ins Ohr lügen, dass alles wieder gut würde.
Die Schreie vermischten sich mit den Explosionen der Blitzeinschläge und ließen Charis’ Gedanken erzittern, sich winden, den Fokus verlieren. Die Kämpferin, die einst schnellen Schrittes und voller Energie in den Kampf gezogen war, die davon überzeugt gewesen war, die Welt zu einem besseren Ort machen zu können, war verschwunden und zurückgeblieben war eine Charis, die das Gefühl hatte, ihre Stiefel wären mit Blei gefüllt.
Sie folgte dem schwarzen Dunst, der für sie so deutlich war wie der Geruch für einen Suchhund, und genauso unsichtbar für den Rest der Welt.

Das Knarzen der engen Lederhose verbindet sich mit dem Klopfen des Katanas auf ihrem Oberschenkel zu einem Marsch, in dessen Rhythmus Charis dahintreibt. Sie wünscht, sie könne auf alle Ewigkeit in dieser Hitze einen Fuß vor den anderen setzen. Ihr Blick folgt einem Strauch, der durch die Dünen rollt und in den Schlieren der heißen Luft verschwindet.
Menschen kommen selten an solch einen Ort. Es sind nicht sie, vor denen Charis flieht, sondern das, was überall dort ist, wo es viele Menschen gibt. Was ihnen folgt wie die Ratten.

Achtzig Meilen weiter westlich erzeugt eine Mercedes G-Klasse mit geschwärzten Scheiben eine Staubwolke und diese ein Runzeln auf Charis’ Stirn. Ein Anzugträger, ausgestattet mit Muskeln und spitzen Reißzähnen, tritt auf das Gaspedal; auf dem Beifahrersitz und auf der Rückbank sitzt je eine Kopie. Der blonde Junge hinten rechts schaut aus dem Fenster, die Pupillen rattern hin und her.

Charis bleibt stehen. Der Schweiß läuft ihr den Rücken hinab und kitzelt am Steißbein. Ihre Lippen sind ein nur noch ein dunkelroter Strich. Sie könnte tiefer in die Wüste fliehen, weg von der Straße. Sie geht weiter. Sie wird das Auto ignorieren, dann wird es sie ignorieren.

In einem See aus schwarzer Luft stand eine Dämonin. Das enge Top und das Tutu passten zu den pinkglänzenden Schnürstiefeln. Blitze flimmerten zwischen ihren Fingern. Sie lachte Charis an und die Pippi-Langstrumpf-Zöpfe hüpften auf und ab.
„Freut mich, dass du vorbeischaust. Mir wurde grade etwas langweilig.“ Ihr Blick glitt über den Platz. „Menschen laufen einfach nur weg.“ Sie schob ihre Unterlippe vor.
„Kein Angst. Ich laufe nicht weg.“ Charis zog ihr Katana und ging in den Nebel.

„Chef, da ist jemand auf der Straße.“
„Weiterfahren.“ Der Junge blickt nicht von der vorbeiziehenden Einsamkeit auf. Draußen nur Wüste, drinnen nur Dummheit.
„Es ist eine Frau.“
Der Junge schaut nach vorne und schweigt.
Der Fahrer verzieht sein Gesicht zu einem Grinsen, an seinen Zähnen sammelt sich Speichel. „Wir hatten schon lange keinen Spaß mehr, Boss.“
Es ist ermüdend mit Halbdämonen zu arbeiten. Die menschlichen Triebe lassen keine Effizienz zu.
„Dann macht schnell. Ich möchte diese Ödnis hinter mich bringen.“

Mit quietschenden Reifen hält der SUV vor Charis. Die Türen öffnen sich und schwarzer Nebel quillt hervor, legt sich wie ein Teppich auf den heißen Asphalt. Es sind keine Menschen, sondern Dämonen, die ihren Gestank verteilen.
Den Rauch sieht nur Charis, er sorgt dafür, dass ihr kein Dämon entkommt. Und damit erwacht auch der Hunger in ihr, um sicher zu gehen, dass sie die aufgespürten Widersacher vernichtet. Er treibt sie an, lässt sie niemals ruhen und Charis nährt ihn mit den dreckigsten Seelen, die sie finden kann.
Obwohl sie den Hunger in die dunkelsten Ecken ihres Seins gedrängt hatte, weil sie ihn und seine Gier nicht mehr ertragen konnte, sammelt sich der Speichel nun in ihrem Mund und die Muskeln machen sich kampfbereit.

Die Luft knisterte vor Elektrizität. Das Blut floss aus der Dämonin in das Tutu und färbte es schwarz. Charis beugte sich wie ein Tier am Wasserloch über die wabernden Nebelschwaden und zog diese gierig in sich ein. Die Seele hatte ihren Halt verloren. Sie musste entsorgt werden und Charis war die Müllkippe. Sie nahm den Dreck in sich auf, merkte wie ihre Kraft wuchs und mit ihr der Ekel. Vor sich selbst und der Welt. Sie war mehr als satt, sie war überfressen von dem Grauen der Welt, ohne das sie nicht überleben konnte. Sie brauchte Abstand, eine Pause von den Menschen, die das Böse anlockten wie Essig die Fliegen.

Die Anzugträger stehen dort in ihren Ausdünstungen als seien sie Tänzer, die auf den ersten Takt warten. Sie lecken sich die Schweißtropfen von der Oberlippe und reiben ihre Schwänze durch den glatten Stoff.
Charis sieht den grauen Nebel und weiß, dass es einfach wird. Je heller der Nebel, desto schwächer der Dämon. Aber auch diese müssen vernichtet werden, also zieht Charis das Katana mit der rechten Hand. Ihre Schritte durchwirbeln die Nebelschwaden und mit einer durchgehenden Bewegung durchtrennt sie den Hals eines Dämons. Die Welt ist zu schnell für sein Hirn. Der Schädel poltert dem Nachbarn vor die Füße, das schwarze Blut tropft, bildet einen See aus flüssigem Teer.

Die beiden verbliebenen Dämonen umkreisen Charis, wie Wölfe, die erkannt haben, dass das Lamm kämpfen kann. Den Anzugträger mit Sonnenbrille stachelt die Herausforderung an, Geifer tropft ihm vom Kinn während seine zu Klauen verkrampften Hände sich öffnen und schließen.
In den schlitzartigen Pupillen des anderen regt sich Unsicherheit, seine Bewegungen sind fahrig. Er zuckt, sucht Lücken in Charis’ Deckung. Er greift an, verlässt sich auf seine übermenschliche Stärke und seine Reißzähne.
Charis weicht mit einem leichten Schritt zur Seite aus, der Dilettant stolpert an ihr vorbei und fällt mit durchtrennten Sehnen auf den Boden. Sein Schrei hallt durch die Wüste. Wimmernd und verkrümmt bleibt er liegen.

Sonnenbrille ist vorsichtiger. Seine Gier ist aus dem Gesicht verschwunden, die Stirn wirft Falten vor Konzentration. Er tippelt von links nach rechts, von vorne nach hinten. Schweiß läuft ihm die Schläfen hinab. Charis macht einen Ausfallschritt nach vorne, er weicht zurück, will sich erneut in Position bringen, doch Charis bedrängt ihn weiter und stößt das Schwert in seinen Bauch. Er stolpert nach hinten, das Schwert gleitet aus seinem Körper und Blut sprudelt hervor. Die Hände können das Leben nicht halten und er knallt auf den Asphalt.
Charis beendet sein Leiden und das des noch wimmernden Kollegen mit einem Schnitt durch die Kehle und es herrscht wieder Ruhe in der Wüste.

Der Nebel wabert noch um seine Besitzer. Charis beugt sich über sie, zögert. Eine Übelkeitswelle überkommt sie und nimmt ihr den Atem. Sie schließt die Augen. Die gelösten Seelen müssen vernichtet werden, bevor sie sich einen neuen Wirt suchen. Der Hunger tobt und schreit in ihr, so nah vor der Beute will er nur noch befriedigt werden.
Charis zieht die dunkle Luft in einem langen Zug ein und ihr Körper bäumt sich in einer Mischung aus Ekstase und Ekel auf. Wenn man Nebel auskotzen könnte, hätte Charis ihn hervorgewürgt.

Der Junge runzelt die Stirn. Was für eine Unfähigkeit. Er steigt aus und geht auf die Frau in den engen Ledersachen zu.

„Seelenfresser. Du möchtest kämpfen?“ Der Dunst um seine Füße ist so schwarz, dass man seine Schuhe nicht erkennen kann.
Charis’ Körper verkrampft und ihre Kiefermuskeln verhärten sich. Die Übelkeit schnürt ihr die Kehle zu. Sie will den Kerl tot sehen. Es ist ihre Aufgabe, dafür wurde sie geschaffen. Er hat den Tod verdient, aber die Vorstellung, seine Seele am Ende aufsaugen zu müssen, lässt Charis schwindeln. „Hau ab“, presst sie hervor.
Der Junge schaut sie erstaunt an. „Ein Seelenfresser, der nicht kämpfen will? Was sagt denn deine Bestimmung dazu?“

Genau diese hatte dafür gesorgt, dass Charis, seit sie denken kann, trainiert wurde, um gemeinsam mit den anderen Seelenfressern die Welt zu säubern. Keiner hat ihnen verraten, dass dies eine Aufgabe ist, bei der man das Ziel nicht erreichen kann. Aber Charis muss weitermachen, bis ein Dämon es schafft ihr den Kopf abzuschlagen. Als Antrieb und Mittel gegen Zweifel hat man ihr den Hunger mitgegeben. Unerbittlichen Hunger, der jeglichen anderen Gedanken verdrängt, der in ihr brennt, als würde er sich durch ihre Eingeweide fressen.

„Na, was ist? Lässt dich mein Geruch nicht schon sabbern?“ Der Nebel um ihn verstärkt sich, breitet sich aus. Er lacht leise. „Komm, tu doch nicht so. Lass uns endlich kämpfen.“ Die letzten Worte schreit er und ein Energieball trifft Charis. Ihr Körper fliegt nach hinten, als hätte ein Riese ein Seil um ihre Hüfte gebunden und fest daran gezogen. Sie schlittert über den heißen Asphalt und endlich löst das Adrenalin ihre Starre. Sie springt aus der Bewegung auf die Füße und richtet das Schwert auf ihren Gegner.
Nebel fließt aus den Fingern des Jungen und nährt einen weiteren Energieball. Die Augen laufen über vor Schwärze und dunkle Tränen rinnen die Wangen hinab. Charis hechtet auf ihn zu. Das Katana surrt durch die Luft, schneidet durch flüchtige Energie und festes Fleisch. Der Dämon springt zurück. Der Kugel verpufft, Blut zischt auf dem Wüstenboden.
„Ärger mich nicht, Seelenfresser.“ Zwei neue Kugeln erscheinen, eine in jeder Hand. Ein Geschoss verlässt die Finger, eine neues entsteht. Charis weicht den Bällen aus, duckt und wendet sich. Ihre Haut verbrennt. Charis nimmt es in Kauf, kommt dem Dämon Schritt für Schritt näher.
Mit einem Schrei überwindet sie den Abstand und hackt dem Monster eine Hand ab. Der Junge schreit vor Wut und Schmerz, krümmt sich über seinen Stumpf. Er faucht und Tentakel aus Energie winden sich aus seinem Mund. Sie nähern sich Charis wie ein Heer aus Schlangen und umschmeicheln sie, schlingen sich um ihre Füße. Sie holt mit dem Katana aus, um die Fesseln abzuhacken, doch ihr Arm erstarrt. Ein Fangarm hält ihr Handgelenk.
Kälte erfasst den Arm. Leben kriecht aus Charis hinein in den Dunst, der sich immer weiter über ihre Haut ausbreitet. Ihre Beine haben kaum noch Kraft und werden nur noch durch die Tentakel aufrecht gehalten, die sich wie eine fette Python um sie gelegt haben. Der Hunger in ihr kämpft, will Charis’ Kräfte aktivieren.
Wie leicht es wäre sich den äußeren Tentakeln zu ergeben, damit die Bestimmung die Macht über sie verliert. Diese Option erscheint Charis wie ein Ohrensessel vor dem Kamin und ihre Gedanken werden träge. Das Gewicht der unzähligen Morde, die sie begangen hat, drückt sie tiefer in das Polster, lähmt sie.
Die Tentakel umfassen Charis’ Hüfte, ihr Oberkörper kippt nach vorne, wie der einer Marionette, der man die Fäden durchschneidet. Der Dämon schwankt – paralysiert von der Macht, die er aus seinem Opfer in sich zieht. Seine schwarzen Augen starren blind in den Himmel und Sabber läuft den Hals hinab.

Der Hunger in ihr zerfleischt sich vor Wut fast selbst, aber Charis hört ihn kaum. Sie will jetzt nicht gestört werden, weder von ihm noch von dem Jungen. Sie will genießen, es ist grad so gemütlich.
In dem Moment, in dem alles egal ist, überkommt sie das Bedürfnis das zu tun, worauf sie Lust hat. Sie, Charis, und nicht sie, die Bestimmung. Die Welt entdecken, um sie zu erleben, und nicht um das Böse darin zu suchen. Erfahren, wofür es sich zu kämpfen lohnt. Sich die Haare türkis färben und einen Jutebeutel kaufen, um für die zu leben, die sie nicht hatte beschützen können.

Charis richtet sich auf. Der Körper ist schwach, die Gedanken klar, wie lange nicht mehr. Mit zittrigen Fingern quetscht sie sich vorbei an den Fangarmen bis hin zu ihrer Hüfttasche und fingert ein Wurfmesser hervor. Der Dämon ist sich seiner Beute zu sicher und starrt immer noch gen Himmel, nur darauf konzentriert die unglaubliche Macht eines Seelenfressers in sich aufzunehmen.
Das Messer surrt durch die Luft und zertrümmert den Kehlkopf. Der Junge stolpert nach hinten, der Energiefluss wird unterbrochen, die Tentakel unsicher. Er fasst sich an die Kehle, schaut Charis verwirrt an und knallt auf den Asphalt. Das Blut sprudelt aus der Wunde, der Junge röchelt und rote Blasen bilden sich in den Mundwinkeln. Die blonden Haare leuchten grell in dem Dunst. Die Seele ist frei und der Nebel beginnt sich zu regen.

Charis erwartet den Hunger. Doch sie spürt nichts außer dem Wüstenwind, der den Schweiß auf ihrer Stirn trocknet und die Nebelschwaden durchwirbelt. Sie lässt sich auf den Boden sinken. Die Dämmerung kommt auf und es wird erst kühl und dann kalt.
Wie kann sie einen Dämon töten und dann vor seiner Seele sitzen und nichts spüren? Sie spürt Panik in sich wachsen. Was ist sie, wenn sie keine Seelen mehr frisst? Was tut sie, wenn ihr der Hunger nicht mehr den Weg vorgibt?
Sie hatte nie eigene Ziele oder Wünsche, immer folgte sie der Bestimmung. Der vorgegebene Weg war für sie unerträglich geworden, doch ohne ihn fühlte sie sich orientierungslos und allein.

Als die Sonne sich wieder über den Horizont schiebt, steht Charis auf. Auch wenn ihr das Leben mehr Angst macht als jeder Dämon, will sie es versuchen.

 

Hallo Bas,

vielen Dank für deinen Kommentar. Und ich bin ja so froh, dass er im Grundsatz positiv ist. Da fällt mir doch ein Stein vom Herzen. Hab mir schon ein, zwei Gedanken zu der Geschichte gemacht...

Kleinscheiß, aber vielleicht eher "an Charis' Stiefeln"?
Ich würde sagen, es geht beides und ich lass es erstmal so.

Dann habe ich begriffen, dass du auf ihre geringe Größe abzielst, deshalb fände ich hier vielleicht "so klein wie ein Fingernagel" oder "so winzig wie ein Fingernagel" passender.
Das stimmt. Klein wie ein Fingernagel passt besser!

Einfach um das noch bildhafter zu beschreiben, es nicht so einfach abzutun - ja, da sitzen Kopien, na und?
Grade dieses „abtun“, finde ich an dieser Stelle ganz passend.

Das kann (und will ) ich mir nicht richtig vorstellen, also schon, aber auch hier könnte man vielleicht ein bisschen an der Wortwahl feilen. Vielleicht reiben sie "ihre Schwänze am glatten Stoff der (zerrissenen?) Hosen" oder so.
Das Bild was ich erzeugen will ist folgendes: Die Herren tragen ihre schicken Anzüge. Der Stoff ist dünn und glatt und da erkennt man leicht die Umrisse der männlichen Geschlechtsteile. Und da kann man sich auch ganz wunderbar den Schwanz massieren, durch den dünnen Stoff. An zerrissene Hosen habe ich dabei nicht gedacht...


Was mich daran stört ist glaube ich, dass Kampfunterricht so ein menschliches Ding ist, sich mit diesem Tiervergleich beißt.
Mhhh, finde ich ja eigentlich ganz lustig das Ninja-Lamm. Muss ich mal drüber nachdenken.

Was war es denn nun? Ein Hadouken oder ein Genkidama?
Hadouken kenne ich nicht... Vllt waren es Baby-Genkidama?

Auch wenn es nicht mein Genre ist, hatte ich Spaß, ein bisschen habe ich mich gefühlt wie damals, wenn nachmittags irgendwann zwischen Pokémon und Dragon Ball Inuyasha im Fernseher lief ... Keine Ahnung, ob du das kennst.
Das freut mich sehr! :shy:
Inuyasha muss während meines Mittagsschlafs gelaufen sein, denn Pokemon und Dragon Ball habe ich immer geschaut.

Das klingt erstmal kraftvoll, mächtig, schlägt aber schnell in eine andere Richtung, eine pathetische, theatralische, die der Szene den Ernst nimmt und mich an einen wild gestikulierenden, buckligen alten Mann mit zusammengekniffenen Augen denken lässt, der Nichtigkeiten aus der Vergangenheit übertrieben aufbläht. Was ich damit sagen will: Manchmal ist weniger mehr.
Episch ist gut, oder? :cool:
Ich versteh was du sagen willst, bin aber noch nicht bereit mich von diesen Auswüchsen zu trennen. Mal schauen, wie das ansonsten wahrgenommen wird.

Dein Kommentar war sehr hilfreich, die Fehler habe ich auch entfernt. Vielen Dank für deine Arbeit.

Liebe Grüße,
Nichtgeburtstagskind

 

Hi Nichtgeburtstagskind,

was ich so ein wenig vermisse, das ist der Spannungsbogen oder eine Entwicklung, die die Protagonistin durchmacht. Dein Text erscheint mir wie ein bildgewaltiger Ausschnitt aus etwas Größerem, aber nicht wie eine in sich abgeschlossene Kurzgeschichte.

Du verwendest viele Substantive, verlierst dich dadurch gerne ins Abstrakte. Drei Beispiele:

Der Junge blickt nicht von der vorbeiziehenden Einsamkeit auf. Draußen nur Wüste, drinnen nur Dummheit.
Kann tobender Hunger schlimmer sein als diese Dunkelheit?
Die Hände können das Leben nicht halten
---
Die trockene Luft dringt in die letzten Verästelungen ihrer Lunge und lässt Charis husten.
Sie genießt jede Sekunde.

Das hier ist für mich nicht nachvollziehbar, der Husten und direkt danach Genießen. Mag sein, dass du eine Vorstellung dazu hast. Aber leider steht das nicht im Text.
---
Mit den folgenden beiden Sätzen hab ich akute Verständnisprobleme. Das mag an meinem generellen Unverständnis für dieses Genre liegen, keine Ahnung, das musst du entscheiden.

Die Tentakel durchzucken ihren Geist, bereit zuzustoßen.
Der Nebel wabert noch um seine Besitzer.
---
Der nachfolgende Satz bricht für mein Empfinden den Stil des Textes:
Wenn man Nebel auskotzen könnte, hätte Charis ihn hervorgewürgt.
---
Ja, du merkst schon, ich hab so meine Probleme mit deinem Text. Einerseits erkenne ich deine Freude, mit der Sprache zu spielen, möchte ich dir attestieren, dass du dich weiterentwickelt hast. Andererseits sehe ich leider so etwas wie Effekthascherei. Der rote Faden fehlt mir und letztlich bleibt Charis mir fremd.

LG, Anne

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Anne49,

vielen Dank, dass du dir wieder eine meiner Geschichten angetan hast. ;)

was ich so ein wenig vermisse, das ist der Spannungsbogen oder eine Entwicklung, die die Protagonistin durchmacht.
Das ist sehr schade, denn grade hier ging es mir um Charis Entwicklung. Zu Beginn flieht sie nur vor ihrer Bestimmung, dem Töten von Dämonen und dem Fressen von Seelen, am Ende hat sie die Kraft sich von einer gelösten Seele abzuwenden und sich bewusst dagegen zu entscheiden, weil sie es einfach nicht mehr erträgt.
In der Geschichte sollte klar werden, wie schwer es ihr fällt ihrer Bestimmung zu folgen.

Das hier ist für mich nicht nachvollziehbar, der Husten und direkt danach Genießen. Mag sein, dass du eine Vorstellung dazu hast. Aber leider steht das nicht im Text.
Die tödliche Wüste gibt ihr auch Schutz, denn hier ist sie allein (zumindest fast), und deswegen genießt sie das was für Menschen gefährlich ist und sie fern hält.

Die Tentakel durchzucken ihren Geist, bereit zuzustoßen.
Der Hunger nach Seelen ist ihr ständiger Begleiter und droht sie zu übermannen. Die Tentakel sollen das verbildlichen.

Der Nebel wabert noch um seine Besitzer.
Die Dämonen erzeugen dunklen Nebel, er zeigt ihre Seele. Sie sterben und der Nebel ist noch da, die Seelen sind gelöst.

Der nachfolgende Satz bricht für mein Empfinden den Stil des Textes:
Zitat von Nichtgeburtstagskind
Wenn man Nebel auskotzen könnte, hätte Charis ihn hervorgewürgt.
Ich finde den Stilbruch ganz passend, weil hier deutlich wird, wie sehr Charis ihr Tun verabscheut.

Ja, du merkst schon, ich hab so meine Probleme mit deinem Text. Einerseits erkenne ich deine Freude, mit der Sprache zu spielen, möchte ich dir attestieren, dass du dich weiterentwickelt hast. Andererseits sehe ich leider so etwas wie Effekthascherei. Der rote Faden fehlt mir und letztlich bleibt Charis mir fremd.
Es freut mich, dass du hier eine Weiterentwicklung erkennst. Tatsächlich scheint aber meine Geschichte und das was ich damit sagen will, nicht bei dir angekommen zu sein. Das ist sehr schade, und ich weiß grade nicht ob es an deiner Abneigung gegen Phantasie liegt oder an meinem Unvermögen. :hmm:

Liebe Grüße,
Nichtgeburtstagskind

 

Gude Nichtgeburtstagskind,

bei den Tags kann ich nicht widerstehen und du bist ja auch nicht ganz unbekannt :D
En Detail muss ich nicht viel sagen, glaube ich; den Text konnte ich flüssig lesen. Daher schildere ich jetzt mal meinen Gesamteindruck.
Die Geschichte hat zwei Hauptteile: die Protagonistin, die mit ihrer Bestimmung hadert, und der actiongeladene Kampf. Gerade letzterer scheint für mich den Großteil der Geschichte auszumachen - denn von den Hinter- und Beweggründen erfährt man nichts. Darum habe ich das Gefühl, dass der Text derzeit nicht so funktioniert, quasi wie ein Esel zwischen zwei Heuhaufen verhungert.
Wenn der Text vor allem über den Kampf zwischen Seelenfresserin und Dämonen funktionieren soll, dann braucht der für meinen Geschmack deutlich mehr Tiefgang bzw. Abwechslung. In der jetzigen Fassung geht sie doch recht einfach durch die Dämonen, zu keiner Zeit habe ich wirklich gedacht, dass die Situation brenzlig wird.
Wenn der Text mehr den Zwiespalt des Charakters aufgreifen soll, dann sollten für mein Dafürhalten folgende Fragen zumindest angerissen werden:
- Woher kommen die Dämonen / woher die Seelenfresserin? Wer hat Charis ihre Aufgabe gegeben?
- Was macht der Rest der Welt eigentlich so, dass scheinbar alles an ihr hängt? Was ist überhaupt der "Rest der Welt"?
- Wie lange macht Charis das schon? Wann kam der Wandel?
- Gibt es ein endgültiges Ziel?
Ein paar Andeutungen gibst du da ja bereits. Sie macht das wohl schon sehr lange, ist sehr gut, aber auch übersättigt usw. Aber das ist noch ungenau und etwas blass.

Was ich mir allerdings sehr gut vorstellen könnte, wäre eine Kurzgeschichten-Serie. Mit Kämpfen, die schwerer werden, weil das hier nur der Warm-Up war, und einer sich vertiefenden (Hintergrund-)Geschichte.

Ansonsten hätte ich noch die Idee, dass du vielleicht den Tag "Science Fiction" hinzufügst (mehr Leser generieren und so ;)). Es spielt ja durchaus in einer Art dystopischen Zukunft, wenn ich es recht gelesen habe. Nur eben mit Dämonen. :lol:

Abschließend zu meinem Leseeindruck: Thema und Welt gefällt mir, Dämonen in einer modernen Welt sind noch immer recht ungewöhnlich und unverbraucht. Und der Zwiespalt der Protagonistin zwischen Bedürfnissen, Bestimmungen und freiem Willen ist immer interessant und spannend. So auch, zumindest das, was leise anklingt, hier.


Liebe Grüße,
Vulkangestein

 

Hallo Vulkangestein,

vielen Dank für deinen Kommentar.

den Text konnte ich flüssig lesen.
Na, immerhin. :lol:

Wenn der Text mehr den Zwiespalt des Charakters aufgreifen soll, dann sollten für mein Dafürhalten folgende Fragen zumindest angerissen werden: ...
Ein paar Andeutungen gibst du da ja bereits. Sie macht das wohl schon sehr lange, ist sehr gut, aber auch übersättigt usw. Aber das ist noch ungenau und etwas blass.
Genau dieser Teil ist der eigentlich wichtige für mich. Der Kampf soll zwar unterhalten, aber Charis hat es total drauf und kaum ein Dämon kann ihr noch gefährlich werden. Das ist für sie Routine.

Der eigentliche Kampf beginnt für sie danach. Vielleicht sollte ich da tatsächlich noch einige Passagen hinzufügen, die genau diesen Kampf beschreiben. Ich habe immer Angst, dass sich der Leser schnell langweilt, wenn es „nur“ einen Kampf im Kopf gibt und habe versucht diese Gedanken mit den Kampfszenen zu verbinden.

Ansonsten hätte ich noch die Idee, dass du vielleicht den Tag "Science Fiction" hinzufügst (mehr Leser generieren und so). Es spielt ja durchaus in einer Art dystopischen Zukunft, wenn ich es recht gelesen habe.
Für mich könnte die Geschichte auch heute spielen. Science Fiction ist nicht so mein Ding. Und wahre Science Fiction Fans wären nachher enttäuscht und erbost, wenn ich sie mit dem Tag hier her locke. ;)

Vielen Dank für deine hilfreichen Gedanken dazu. Da muss ich wohl noch mal ran!

Liebe Grüße,
Nichtgeburtstagskind

 

Gude Nichtgeburtstagskind,

Ich habe immer Angst, dass sich der Leser schnell langweilt, wenn es „nur“ einen Kampf im Kopf gibt und habe versucht diese Gedanken mit den Kampfszenen zu verbinden.
-> Mir persönlich sind das die liebsten Kämpfe :) Vielleicht, weil sie für jeden irgendwo nachvollziehbar sein können.
Also, wenn ich jetzt nochmal über deinen Text drüberlese, dann sehe ich schon die ganzen Stellen, an denen du zum Tiefgang ansetzt. Mein Problem beim Erstlesen könnte gewesen sein, dass manche, kräftige Stellen alleine stehen.
Hier zum Beispiel:
Er hat den Tod verdient, aber danach wird es unappetitlich.
Da steht im Prinzip deine Prämisse wörtlich im Text, aber sie wirkt nicht auf mich oder ich überlese sie. Womöglich, weil sie eingerahmt wird von Nebel und einem Energieball. Hier vielleicht noch ein Satz mehr, dass sie nicht den eigentlichen Kampf fürchtet, sondern das Nachspiel, und die gewünschte Wirkung kommt an. Vielleicht nicht ganz so platt, wie mein Beispiel jetzt :aua:
Wohlgemerkt, das ist jetzt wohl eher die Variante für den Belletristik-Leser, der nicht jeden Satz auf die Goldwaage legt.

Was mich ansonsten noch interessieren würde: was macht es mit Charis, dass sie Seelen isst? Ekel, kurzzeitiges Glücksgefühl. Aber danach? "Rumoren" sie in ihr? Vielleicht hilft dir der Ansatz, da etwas mehr Fleisch an die Geschichte zu klöppeln.


Für mich könnte die Geschichte auch heute spielen. Science Fiction ist nicht so mein Ding. Und wahre Science Fiction Fans wären nachher enttäuscht und erbost, wenn ich sie mit dem Tag hier her locke. ;)
Vertretbares Argument :D

Liebe Grüße,
Vulkangestein

 

Hallo Nichtgeburtstagskind, der Text ist nicht gut.

(Du bist ja nun schon eine Weile hier, weißt also, dass wir hier meist kein Blatt vor den Mund nehmen. Literaturkritik ist letztlich immer eine Glaubensfrage, aber das bedeutet nicht, dass sie völlig subjektiv wäre.)

Was die Idee des Szenarios betrifft, das Du in diesem Text zeigst, also die Wüstenumgebung, in der ein Kampf zwischen verschiedenen phantastischen Wesen stattfindet, das finde ich okay. Kann man so machen, obwohl es natürlich nicht neu ist.

Doch wenn Du die Gedanken und Motivationen der Protagonisten beschreibst, dann frage ich mich, was der ganze Kindergarten soll. Charis, die Seelenfresserin, jagt Dämonen, Halbdämonen und andere böse Kreaturen, um das Böse der Welt gewissermaßen zu recyceln. Denn dafür ist sie gemacht, es ist ihr Schicksal.

Nun kann man das Phantasie nennen, für mich ist es einfach Quatsch. Ich kann so etwas nicht ernst nehmen. Nichts daran ist irgendwie plausibel. Ich stelle diese Art von Fantasy/ Horror mal der Idee von Pans Labyrinth gegenüber. So sieht für mich gute Fantasy, guter Horror aus. Er hat eine Verbindung zu nachvollziehbaren, psychologischen Zusammenhängen. Er schildert glaubhafte Emotionen und Motive.
Was die Figuren in Deiner Geschichte tun ist hingegen einfach nur abwegig. Auch diese Teenager-Allüren, wie sie miteinander reden, alles Kinderkram. Das ist kein Horror, es ist schlichtweg albern.

All das bedeutet nicht, dass ich Dein Talent nicht sehen würde. Du hast Ideen, siehst Szenen vor Dir, entwickelst Konflikte. Aber bitte komm doch in die Welt der Erwachsenen, frage Dich was Horror wirklich ist. Welche Erfahrung liegt dem Horror zugrunde? Welche menschlichen Konflikte spielen dabei eine Rolle. Was sind Dämonen? Was ist das Grauen?

Gruß Achillus

 

Tatsächlich scheint aber meine Geschichte und das was ich damit sagen will, nicht bei dir angekommen zu sein. Das ist sehr schade, und ich weiß grade nicht ob es an deiner Abneigung gegen Phantasie liegt oder an meinem Unvermögen.

Hallo Nichtgeburtstagskind,

also bitte, ich hab keine 'Abneigung gegen Phantasie'! :D Meine Kritik am Nominalstil (auf die du nicht eingegangen bist) ist, denke ich, genreunabhängig.

Ich wollt auch gern noch nachtragen, dass ich das, was Bas dir im letzten Teil übers 'Schwurbeln' geschrieben hat, genauso sehe.

LG, Anne

 

Hallo Nichtgeburtstagskind (hab überlegt ob ich dich abkürzen soll, aber ich mag Abkürzungen nicht besonders:lol:),
Ich habe deine Geschichte gleich zu Beginn gelesen, als du sie eingestellt hattest. Ich musste sie allerdings erst ein wenig sacken lassen (nicht weil sie schwer zu verdauen ist) und ausdrucken (wenn es am Papier steht, kann ich mich besser auf den Text konzentrieren). Warum das Ganze?
Ich konnte mich nicht gleich entscheiden, wie ich die Geschichte finde. Jetzt weiß ich, was mich wahrscheinlich gestört hat, um sofort in Jubel auszubrechen.
Der Reihe nach: Der Titel gefällt mir gut, aber mir würde auch "Der Geschmack der Seelen" besser gefallen, wie schon von meryem erwähnt.
Der erste Absatz ist super. Er machte mich neugierig. Was ist mit der Protagonistin los? Wer ist sie? Was bewegt sie?
Dies wird auch gut beantwortet, wenn für mich auch manchmal etwas unbefriedigend, dazu später mehr.
Die nächste Frage, die ich mir gestellt habe: Wofür steht die Wüste/die endlose Straße? Ich habe es mit der Ausweglosigkeit von Charis' (Name erinnert mich in Übrigen an die Tribute) Situation interpretiert. Sie ist mit ihrem "Ist-Zustand" nicht zufrieden. Nicht glücklich über ihre Aufgabe. Für mich auch verständlich ABER jetzt wurde mir klar, was für mich nicht zusammengepasst hat. Du schreibst später "sie genießt jede Sekunde". Moment mal! Hab ich da was übersehen bei meiner Interpretation? Habe ich gar falsch interpretiert? Nein, am Ende deiner Geschichte wird es wieder deutlich, dass sie mit ihrer Aufgabe nicht gesegnet sondern "gestraft" ist. Das Problem habe ich auch noch mal, wenn du schreibst, dass sie "satt" ist - gleichzeitig hat sie Hunger. Ich denke, der Hunger kommt bei ihr wahrscheinlich mit der Gelegenheit und dem Geruch?
Der Teil mit den kleinen Spinnen gefällt mir sehr gut. Er malt mir ein schönes Bild, Macht und Gefährlichkeit haben nichts mit Körpergröße zu tun.

Das enge Top und das Tutu passten zu den pinkglänzenden Schnürstiefeln.
Bis auf das enge Top ist das das Alltagsoutfit meiner Kleinen :D

Die Kampfszenen finde ich wieder sehr gut beschrieben. Da hatte ich die Szenen wieder gut vor Augen.

Fazit: Mir hat dein Text gut gefallen. Die Widersprüchlichkeit deiner Protagonistin hast du ja wahrscheinlich auch so gewollt. Freue mich auf deine nächste Story!

Liebe Grüße Sabine

 

Hallo zusammen,

oh, so viele neue Kommentare. Das freut mich sehr! Ich liege leider grade flach und kann kaum einen klaren Gedanken fassen. Ich melde mich bald mit ausführlichem Feedback.

Liebe Grüße,
Nichtgeburtstagskind

 

So endlich komme ich dazu wieder mal etwas zu schreiben.

Liebes Vulkangestein,

Also, wenn ich jetzt nochmal über deinen Text drüberlese, dann sehe ich schon die ganzen Stellen, an denen du zum Tiefgang ansetzt. Mein Problem beim Erstlesen könnte gewesen sein, dass manche, kräftige Stellen alleine stehen.

Das finde ich sehr hilfreich. Ich finde es immer noch schwierig die richtige Dosis zu finden. Was ist zu plump, was ist zu geheimnisvoll? Hier muss ich wohl an einigen Stellen noch mal genauer werden. Aber es freut mich, dass du die entsprechenden Stellen doch erkennen konntest.

Ich möchte auf jeden Fall den inneren Kampf in den Vordergrund rücken. Mal sehen ob ich dafür diesen dafür nur ausweiten muss oder ob ich die tatsächliche Kampfszene dafür auch kürzen sollte.

Liebe Grüße,
Nichtgeburtstagskind

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Hallo Achillus,

vielen Dank für deinen Kommentar.

der Text ist nicht gut.
Autsch, das liest man natürlich nicht gern, aber ich weiß worauf ich mich einlasse, wenn ich hier Texte einstelle.

Ich muss allerdings sagen, dass mir dein Feedback überhaupt nicht weiterhilft, da ich es nicht nachvollziehen kann. Ich habe das Gefühl, dass dein persönlicher Geschmack den Blick hier sehr stark trübt.

Nun kann man das Phantasie nennen, für mich ist es einfach Quatsch. Ich kann so etwas nicht ernst nehmen.
Pan’s Labyrinth kenne ich und ist eine ganz andere Art von Phantasie. Hier spielt der eigene Geschmack eine große Rolle und grade im Bereich Phantasie gibt es ja auch noch tausende von Varianten. Schade, dass meine Geschichte nicht das trifft was du von Phantasie erwartest.

Aber bitte komm doch in die Welt der Erwachsenen, frage Dich was Horror wirklich ist. Welche Erfahrung liegt dem Horror zugrunde? Welche menschlichen Konflikte spielen dabei eine Rolle.
Hier das gleiche: Von Horror kann man unterschiedliches erwarten. Klar ist meine Geschichte kein „Saw“-Horror und auch kein Geisterhaus-Horror, sondern ein Kampf gegen innere und äußere Dämonen. Über Tags lässt sich ja bekanntlich streiten.

Viele Grüße,
Nichtgeburtstagskind

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Hallo Anne49,

Meine Kritik am Nominalstil (auf die du nicht eingegangen bist) ist, denke ich, genreunabhängig.
Ach, Mist, ich hab gedacht ich komm damit durch. :Pfeif:

Ich bin auf diesen Punkt nicht eingegangen, weil ich irgendwie nicht wusste was ich dazu sagen soll. Ja, es ist teilweise etwas abstrakt, aber ist das an den genannten Stellen schlimm? Ich versuche zu verstehen, was genau dich daran stört, bzw. wie würdest du es umgesetzt sehen wollen?

Die Hände können das Leben nicht halten
Hier könnte ich beschreiben, wie sich die Hände auf seinen Körper pressen, das Blut dazwischen hervorsprudelt und er am Ende verblutet. Meinst du es in etwas so?

Liebe Grüße,
Nichtgeburtstagskind

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Hallo maria.meerhaba,

freut mich, dass du vorbeischaust, obwohl dich ja meine Zwergenknabbereien nicht so überzeugt hatten.

Mir gefällt der Titel und noch mehr würde es mir gefallen, wenn es heißen würde: Der Geschmack der Seelen.
Vielen Dank. Denk ich mal drüber nach. Bin nicht sicher, ob mir das mit zweimal „der“ gefällt.

Das ist eine schöne Beschreibung! :3
Wieder so eine schöne Beschreibung!!1
Oh, das freut mich sich sehr!

Das verstehe ich nicht ganz. Hat der Hunger Tentakel?
Hier beschreibe ich eher das Bild das Charis von dem Hunger hat. Er ist ihr Gegner gegen den sie immer ankämpfen muss und in ihrer Vorstellung sitzt er in ihr, wie ein Monster mit Tentakeln.

Und das geht mir doch um eine Spur zu schnell. Ja klar, du sagst, dass ihre Welt zu schnell für das Hirn ist und damit rechtfertigst du das hier und vielleicht greife ich wieder vor, ich weiß es nicht, aber für mich bricht hier einfach mal der Spannungsbogen.
Ja, die Kampfszenen sind noch nicht so gelungen. Die wollte ich wohl zu schnell hinter mich bringen.

Die Art, wie du erzählst, das hat mir echt gut gefallen. Schöne Sätze in blutigen Szenarien, ich mag das. Die Beschreibungen sind schön, der Klang ist gut, Atmosphäre ist da, ein Rhythmus dem ich gern gefolgt bin, einfach nur schön. Und dann bekommt deine Figur auch ein Gesicht (leider keine Vorgeschichte, und auch kein Leben, aber ein Gesicht) und du zeigst uns auch ihre dunkle Seite.
Vielen Dank für diese Einschätzung! Es war mein Ziel Charis ein Gesicht zu geben und es freut mich sehr, dass mir das hier ansatzweise gelungen ist.

Aber: Du schränkst dich hier echt ein. Total extrem. Du baust Spannung auf und zerbrichst kurz darauf den Spannungsbogen, indem du alles knapp hältst, Actionszenen einfach den Rest gibst, indem du deine Figur zu einem Superman aufbaust, der auch noch gegen Kryptonit immun ist.
Charis soll auch ziemlich unbesiegbar sein, da es nicht um den Kampf mit den Dämonen geht sondern eher um ihren inneren Kampf und ihr Widerwille ihre Bestimmung weiter zu erfüllen.

Aber ich habe bereits eingesehen, dass ich hier einen eindeutigen Weg gehen muss und es so nur unbefriedigend wird. Und eine unbefriedigte Meryem kann ja keiner wollen!

Aber wenn der Anfang funktioniert, und hier tut es das, kann eine Geschichte 100 Seiten lang werden und wir würden es lesen (nur deutlich langsamer kommentieren :3).
Gut, dass du das sagst! Ich neige tatsächlich dazu alles etwas knapp zu halten, weil ich hier keinen langweilen will... Vielleicht nicht ganz der richtige Ansatz.

Dein Kommentar hat mir sehr geholfen. Es motiviert mich, dass die richtigen Ansätze da sind und jetzt werde ich noch mal Arbeit darein stecken um diese Ansätze dann hoffentlich auch ordentlich zu Ende zu bringen.

Liebe Grüße,
Nichtgeburtstagskind

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Hallo Sabine P

Vielen Dank für deine Gedanke zu meiner Geschichte.

Wofür steht die Wüste/die endlose Straße?
Du schreibst später "sie genießt jede Sekunde". Moment mal! Hab ich da was übersehen bei meiner Interpretation?
Die Wüste steht für Einsamkeit, denn die Wahrscheinlichkeit hier Menschen oder Dämonen zu begegnen ist ziemlich gering. Deswegen genießt Charis auch diesen Marsch, weil die tödliche Bedrohung um sie herum dafür sorgt, dass sie alleine sein kann und sich nicht mit ihrer Bestimmung auseinander setzen muss.

Das Problem habe ich auch noch mal, wenn du schreibst, dass sie "satt" ist - gleichzeitig hat sie Hunger. Ich denke, der Hunger kommt bei ihr wahrscheinlich mit der Gelegenheit und dem Geruch?
Eigentlich drängt sie ihre Bestimmung dazu immer weiter nach dem Bösen Ausschau zu halten und deswegen lauert auch immer der Hunger in ihr, der neue böse Seelen fressen will. Charis möchte diese Aufgabe aber nicht mehr erledigen, fühlt sich gesättigt, obwohl sie das eigentlich nie sein kann.

Ich merke, dass ich an einigen Stellen klarer zeigen muss, was ich sagen will.

Das enge Top und das Tutu passten zu den pinkglänzenden Schnürstiefeln.
Bis auf das enge Top ist das das Alltagsoutfit meiner Kleinen
Hihi, sehr cool! :thumbsup:

Fazit: Mir hat dein Text gut gefallen. Die Widersprüchlichkeit deiner Protagonistin hast du ja wahrscheinlich auch so gewollt. Freue mich auf deine nächste Story!
Das freut mich!

Vielen Dank für deine Hilfe und liebe Grüße,
Nichtgeburtstagskind

 

Huhu Nichtgeburtstagskind,

schön, dass es dir wieder besser geht! :)

Ich bin auf diesen Punkt nicht eingegangen, weil ich irgendwie nicht wusste was ich dazu sagen soll. Ja, es ist teilweise etwas abstrakt, aber ist das an den genannten Stellen schlimm? Ich versuche zu verstehen, was genau dich daran stört, bzw. wie würdest du es umgesetzt sehen wollen?

Ja, ich bin auch immer für möglichst konstruktive Kritik, die dem Autor weiterhilft. Allerdings fällt es mir bei den Beispielsätzen schwer, dir alternative Formulierungen vorzuschlagen, weil ich teilweise gar nicht weiß, was du mir an der Stelle sagen willst. Google mal Nominalstil, das ist schwer verständliches, abstraktes Behördendeutsch mit hoher Informationsdichte. Im Verbalstil sind die Texte zwar länger, dafür aber anschaulicher.

Die Hände können das Leben nicht halten. - Hier könnte ich beschreiben, wie sich die Hände auf seinen Körper pressen, das Blut dazwischen hervorsprudelt und er am Ende verblutet. Meinst du es in etwas so?

Ja, 'pressen', 'hervorsprudeln' ... das erzeugt Bilder in meinem Kopf! Da würden ein paar Sätze dazukommen, aber ich denk, die Zeit solltest du dir nehmen, mir die Szene zu beschreiben. Das hat auch was mit 'Show, don't tell' zu tun. Zeig mir, wie er verblutet. Mir würde das besser gefallen, wenn es anschaulicher wäre.

Der Junge blickt nicht von der vorbeiziehenden Einsamkeit auf. Draußen nur Wüste, drinnen nur Dummheit.

Der Junge schaut aus dem Autofenster raus in die Wüste und die anderen, die in dem Auto sitzen, sind dumm, richtig? Aufschauen erscheint mir nicht ganz passend, das hätte ich eher erwartet, falls er gerade ein Buch liest und sich drüberbeugt, nach unten sieht. Eine Wüste ist per Definition einsam. Also: 'Der Junge blickt weiter nach draußen auf die vorbeiziehende Wüste' oder so ähnlich. Wer wertet denn eigentlich, dass die dumm sind? Ach, eigentlich ist mir das ohnehin klar, dass die dumm sind, u.a. durch das, was du danach über den Fahrer schreibst.
So wie er dasteht, wirkt der zweite Satz auf mich wie eine sehr knappe Wertung. Eine verkürzte Interpretation, eine plakative Schlussfolgerung, die der Leser vielleicht lieber indirekt selbst ziehen würde. Du stößt mich da so plump mit der Nase drauf.
Kannste natürlich auch so lassen. Ich hab nur versucht, meine Eindrücke zu schildern.

LG, Anne

 

Ich muss allerdings sagen, dass mir dein Feedback überhaupt nicht weiterhilft, da ich es nicht nachvollziehen kann. Ich habe das Gefühl, dass dein persönlicher Geschmack den Blick hier sehr stark trübt.

Okay, dann versuche es noch einmal so, dass es für Dich vielleicht hilfreicher ist. Natürlich spielt beim Lesen einer Geschichte der persönliche Geschmack immer eine Rolle. Aber wenn es um die Bewertung geht, bemühe ich mich – wie die meisten anderen hier – mein Urteil auf nachvollziehbare Kriterien zu stützen. Ich sage Dir, dieser Text ist nicht gut und das ist keine Frage meines persönlichen Geschmacks, sondern hängt mit der Qualität der Geschichte zusammen.

Nimm Dir doch bei Gelegenheit mal die Zeit – vielleicht hast Du es ja schon gemacht – und schaue Dir die empfohlenen Geschichten hier im Forum an. In den meisten Fällen wirst Du eins oder mehrere der folgenden Merkmale bei diesen Texten finden:

- eine besonders kraftvolle, farbige, lebendige Sprache
- ein origineller, ungewöhnlicher Ereignisablauf, eine außergewöhnliche, spannende Story
- berührende Charaktere, die in ihrem Hoffen, Streben, Erfolg oder Scheitern gezeigt werden
- eine tiefere Ebene, die das Allgemeinmenschliche in seiner Widersprüchlichkeit zeigt
- eine authentische Schilderung menschlicher Konflikte

In einigen Geschichten verbinden sich diese Merkmale, in anderen liegt die Qualität besonders in den glaubhaften Charakteren und ihren Problemen bzw. Konflikten. In Deinem Text gibt es von alldem nichts. Zu den sprachlichen Mängeln wurde Dir schon vieles gesagt und dass die Story alles andere als originell ist, weißt Du sicher selbst. Ich meine, es gibt unzählige dieser Dämonen- , Vampir-, Vampirjäger-Geschichten, die nahezu identische Erzählmuster bemühen.

Deine Figuren berühren nicht, weil es Pseudo-Konflikte sind, mit denen sie sich befassen. Welcher Leser vergießt auch nur eine Träne für eine Figur, deren größter Konflikt darin besteht, möglichst viele Dämonen zu töten. Das ist ein riesiger Unterschied zu einer Person, die mit ihren persönlichen Dämonen kämpft (deren realer Hintergrund Sucht, Missbrauchserfahrungen, Wahnvorstellungen sein könnten).

Deine Charis ist keine tragische Figur. Man kann nicht mit ihr mitfühlen, denn sie scheint ja alles im Griff zu haben. Man sieht keine Schwäche, kein Leiden, keine Tragik in diesem Charakter. Sie ist nicht mehr als ein Kunstfigur in einer künstlichen Welt, die nur solche Leser begeistern kann, die nach einer Ersatzwelt suchen, in der realistische menschliche Grundfragen der Existenz (Liebe, Angst, Zweifel, Hoffnung, Sehnsüchte) keine Rolle spielen. Das nennt man Kitsch. Eine Welt voller Pseudo-Gefühle, unecht, trivial.

Natürlich kann man sowas fabrizieren. Wenn es gut gemacht ist, wird man damit ein anspruchsloses Publikum begeistern. Trivialautoren verdienen eine Menge Geld mit Büchern und Geschichten, die bei ernsthaften Lesern nur Kopfschütteln auslösen. Und damit meine ich keineswegs Leser, die nur G.Grass, H.Böll, P.Roth, M.Frisch oder J.Franzen als Literatur gelten lassen wollen.

Warum betrachtest Du diese Geschichte nicht als Fingerübung? Es spricht doch nichts dagegen, ein wenig mit Erzähltechniken zu experimentieren, um dann Schritt für Schritt immer tiefer zu gehen. Das ist viel befriedigender, auch wenn es natürlich nicht immer leicht sein wird.

Gruß Achillus

 

Hallo Anne49,

Allerdings fällt es mir bei den Beispielsätzen schwer, dir alternative Formulierungen vorzuschlagen, weil ich teilweise gar nicht weiß, was du mir an der Stelle sagen willst. Google mal Nominalstil, das ist schwer verständliches, abstraktes Behördendeutsch mit hoher Informationsdichte. Im Verbalstil sind die Texte zwar länger, dafür aber anschaulicher.
Das Problem an diesem Text ist wohl, dass ich zu wenig erklärt habe und einige Dinge nur angedeutet habe, die aber dann keiner verstehen konnte. Das liegt wahrscheinlich auch an den vielen Substativen.

Ich werde hier dran arbeiten und hoffentlich meine Angst vor zu langen Texten überwinden. ;)

Liebe Grüße,
Nichtgeburtstagskind


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Hallo Achillus,

vielen Dank, dass du versuchst mir deine Kritik zu erläutern.

In einigen Geschichten verbinden sich diese Merkmale, in anderen liegt die Qualität besonders in den glaubhaften Charakteren und ihren Problemen bzw. Konflikten. In Deinem Text gibt es von alldem nichts.
Mein Gedanke zu Charis war eigentlich dieser: Es gibt auch in unserer Welt „Seelenfresser“. Leute , die immer dahin müssen, wo das meiste Elend herrscht, die die Welt besser machen wollen und daran kaputt gehen – das können zum Beispiel Journalisten oder Ärzte sein.
Charis ist dazu ein Pendant aus der Phantasiewelt. Trotzdem hatte ich gehofft, dass man ihre Problematik nachvollziehen kann. Ich merke schon, dass mir das noch nicht gelungen ist und werde den Text überarbeiten.

Warum betrachtest Du diese Geschichte nicht als Fingerübung?
Da dies meine dritte Geschichte war, ist wohl noch alles eine Fingerübung für mich. :Pfeif:

Viele Grüße,
Nichtgeburtstagskind

 

Hallöchen zusammen,

es hat lange gedauert und ich fürchte es ist doch nicht gut geworden.

Ich habe wirklich versucht eure Kommentare einzuarbeiten. Habe mehr erklärt, weniger geschwurbelt, den Innneren Kampf von Charis deutlich gemacht und hoffentlich auch sonstige Unklarheiten beseitigt. Aber irgendwie habe ich das Gefühl mir gelingt es nicht so richtig und ich weiß grad nicht wie ich es anders bzw. besser machen kann.

Deswegen stell ich die Änderung jetzt einfach mal online in der Hoffnung, dass ihr mir sagen könnt ob ich mich überhaupt in die richtige Richtung bewege.

Liebe Grüße,
Nichtgeburtstagskind

 

Hi Nichtgeburtstagskind,

also, den Schritt in die richtige Richtung seh ich schon. Aber ich glaub, da geht noch mehr.

Wie ich dir schon neulich im Miesmuschel-Thread geschrieben habe, kann ich dir das absolut nachfühlen, diese Textunzufriedenheit. Ich hab auch ein paar angefangene Geschichten, die nicht so wollen. Da hilft nur liegen lassen. Vielleicht was anderes schreiben. Bei mir zumindest.

Genau diese hatte dafür gesorgt, dass Charis, seit sie denken kann [konnte?], trainiert wurde, um gemeinsam mit den anderen Seelenfressern die Welt zu säubern. Keiner hat ihnen verraten, dass dies eine Aufgabe ist, bei der man das Ziel nicht erreichen kann.

Das ist doch mal eine superwichtige Information für den Leser! Die bringst du verdammt spät. So ein bisschen frag ich mich, ob du das Pferd von hinten aufzäumst. Ich glaub, die Geschichte würde davon profitieren, wenn du mir dein Univsersum am Anfang erklären würdest.
Davor gibt es viel Umständliches, so wie hier:

Menschen kommen selten an solch einen Ort. Es sind nicht sie [,] vor denen Charis flieht, sondern das, was überall dort ist, wo es viele Menschen gibt. Was ihnen folgt wie die Ratten.

Ja geht es denn noch umständlicher? Dann setz den Satire-Tag.
Das fehlende Komma hab ich mit [] markiert.

aber die Vorstellung [,] seine Seele am Ende aufsaugen zu müssen [,] lässt Charis schwindeln.

Meinst du Schwindeln im Sinne von Lügen? So hört es sich für mich an.
Alternativ: „Bei der Vorstellung, seine Seele am Ende aufsaugen zu müssen, wurde Charis schwindelig.“

Und jetzt noch ein superkrasser Vorschlag, weswegen ich dir eigentlich schreibe: Hast du mal versucht, in Charis reinzuschlüpfen und diese Geschichte in der Ich-Form zu erzählen? Ich hab immer noch so ein bisschen den Verdacht, dass du zu viel Distanz zu Charis hast. So wie hier:

Sie hatte nie eigene Ziele oder Wünsche, immer folgte die [sie?] der Bestimmung. Der vorgegebene Weg war für sie unerträglich geworden, doch ohne ihn fühlte sie sich orientierungslos und allein.

wo du versuchst, mir ihre Situation zu erklären, statt mir zu zeigen, was in ihr vorgeht.

Könntest du dir vorstellen, "Charis zu werden" und sie selbst erzählen zu lassen?

Liebe Grüße
Anne

 

Hi Anne49,

vielen Dank, dass du wieder vorbeischaust.

Da hilft nur liegen lassen. Vielleicht was anderes schreiben.
Ja, vielleicht ist das nötig...

Das ist doch mal eine superwichtige Information für den Leser! Die bringst du verdammt spät. So ein bisschen frag ich mich, ob du das Pferd von hinten aufzäumst. Ich glaub, die Geschichte würde davon profitieren, wenn du mir dein Univsersum am Anfang erklären würdest.
Ich wollte es schon etwas rätselhaft gestalten und dem Leser nicht alles vor die Nase setzen. So ähnlich wie bei der Miesmuschel und dem Drachenflieger. Ich finde es schwierig die richtige Dosis an Informationen und Rätseln einzustreuen, so dass der Leser neugierig wird aber nicht vollkommen verwirrt ist. Aber dafür bin ich ja hier. :)

Menschen kommen selten an solch einen Ort. Es sind nicht sie [,] vor denen Charis flieht, sondern das, was überall dort ist, wo es viele Menschen gibt. Was ihnen folgt wie die Ratten.
Ja geht es denn noch umständlicher? Dann setz den Satire-Tag.
Mhh, ist das nicht klar? Es sind die Dämonen! :Pfeif:

aber die Vorstellung [,] seine Seele am Ende aufsaugen zu müssen [,] lässt Charis schwindeln.
Nee, ich meine schwindeln im Sinne von
- von jemandem als Zustand des Taumelns, Stürzens empfunden werden, wobei sich alles zu drehen scheint
- vom Schwindel befallen sein, sodass sich alles zu drehen scheint


Hast du mal versucht, in Charis reinzuschlüpfen und diese Geschichte in der Ich-Form zu erzählen?
Mittlerweile macht dieser Gedanke durchaus Sinn. Die Geschichte war eigentlich anders geplant, es sollte einen Gewissen Abstand geben, aber das hat ja nicht funktioniert... Das wäre auf jeden Fall viel Arbeit und manche Stellen müssten rausfliegen.
Ich denke, die Geschichte und meine Gefühle dazu müssen noch etwas reifen, bevor ich weiß was ich mit ihr machen will.

Liebe Grüße,
Nichtgeburtstagskind

 

und Charis nährt ihn mit den dreckigsten Seelen, die finden kann.
da fehlt ein "sie"

Die Anzugträger stehen dort in ihren Ausdünstungen als seien sie Diskotänzer, die auf den ersten Takt warten.
hier würde ich es auf "Tänzer" reduzieren. Anzug und Disko passt iwie nicht so zusammen, finde ich.

Der Schädel poltert dem Nachbarn vor die Füße
hier würde mir ein anderes Wort besser gefallen. Poltern impliziert einen Schädel aus Holz, was hier unfreiwillig komisch wirkt. Was sagst du zu "platscht" oder sowas?

das schwarze Blut tropft, bildet einen See aus flüssigem Teer.
Toller und passender Vergleich :thumbsup:

dass das Lamm Kampfunterricht erhalten hatte.
Kampfunterricht wirkt hier komisch. Vielleicht eher: dass das Lamm sich zu wehren wusste?

Die Hände können das Leben nicht halten
:thumbsup:

presst sie hervor, während sie mit dem Kraken ringt.
Das verstehe ich nicht. Welcher Krake?

Hi NGK.

Jetzt musste ich doch auch mal gucken, was du hier so fabrizierst :)
Insgesamt ein sehr schöner Ausschnitt einer durchweg möglichen größeren Geschichte. Charis hat mich neugierig gemacht; ich möchte mehr über sie erfahren. Auch das Ende hier muss ja nicht zwangsläufig das Ende der Geschichte sein.

Danke für die kurzweilige Unterhaltung.

Lieben Gruß! Salem

 

Hi Salem,

schön, dass du vorbeischaust. Die Fehler wurden beseitigt.

Der Schädel poltert dem Nachbarn vor die Füße
hier würde mir ein anderes Wort besser gefallen. Poltern impliziert einen Schädel aus Holz, was hier unfreiwillig komisch wirkt. Was sagst du zu "platscht" oder sowas?
Hmm, ich muss zugeben, dass ich noch nie gehört habe, wie ein menschlicher Kopf auf den Boden knallt, aber klingt es nicht dumpf auch wenn der Kopf nicht aus Holz ist? Platschen hört sich an als wäre der Kopf schon halbverwest.
Ich lass es erstmal so, vllt läuft mir ja noch ein Wort über den Weg, das mir besser gefällt.

dass das Lamm Kampfunterricht erhalten hatte.
Kampfunterricht wirkt hier komisch. Vielleicht eher: dass das Lamm sich zu wehren wusste?
Das hat schon mal für Irritation gesorgt. Menno, ich mag das Ninjalamm...
Vielleicht ist es Zeit für einen Abschied.

presst sie hervor, während sie mit dem Kraken ringt.
Das verstehe ich nicht. Welcher Krake?
Uh,der innere Kraken. Das ist Charis’ Bild von dem Hunger, der in ihr tobt. Aber ich gebe zu, da habe ich vllt etwas zu viel gewollt. Innen ein Kraken und außen ein Dämon mit Fangarmen. Da sollte ich vllt etwas reduzieren.

Insgesamt ein sehr schöner Ausschnitt einer durchweg möglichen größeren Geschichte. Charis hat mich neugierig gemacht; ich möchte mehr über sie erfahren. Auch das Ende hier muss ja nicht zwangsläufig das Ende der Geschichte sein.
Das freut mich zu hören. :)
Ja, das mit den Kurzgeschichten scheint nicht so mein Ding zu sein. Die sind einfach zu kurz. Aber zum üben genau richtig. :bib:

Vielen Dank für deine Unterstützung.

Liebe Grüße,
Nichtgeburtstagskind

 

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