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Der Genozid
Es war das übliche:
Mein Auftrag war einfach: Begib dich zum Zielort, erlange das Vertrauen der Zielperson und schlage sie bewusstlos. Nicht töten. Bewusstlos.
So einfach. Ich begab mich also in Richtung Zielort. Ich wusste damals noch nicht viel über ihn, nur dass es eine Bar war, dessen Inhaber der Schöpfer ist. Also mein Schöpfer zumindest. Mein Meister ist ein großes Genie übrigens. Er arbeitet gerade an einem geheimen Projekt. Ich wusste damals noch nicht viel darüber, nur, dass es streng geheim ist und mein Meister mir deshalb nicht alles preisgeben könne.
Ich konnte die Bar nun schon von weitem erkennen. Sie ist ziemlich abgelegen, irgendwo an Stadtrand. Der perfekte Ort für den Schöpfer, dort kann ihn niemand stören und entdecken. Und auch die Hilferufe der Versuchsobjekte können nicht gehört werden. Ich lachte in mich hinein. Das geschieht mir öfters, denn ich bin doch immer wieder erstaunt wie scharfsinnig mein Meister doch ist. Wie gesagt: Ein Genie!
Ich kam dem Zielort nun langsam näher. Als ich eintrat fand ich, wie erwartet, einen relativ goße Raum vor, fast vollkommen leer. Ich erkannte das wohlbekannte Gesicht meines Entwicklers und sah außerdem zwei fremde Gestalten. Dies waren also die Zielpersonen. Jetzt im nachhinein frage ich mich warum mein Meister ausgerechnet diese zwei hässligen Exemplare ausgesucht hat.
Ich hätte ihn wohl danach fragen sollen. Naja zu spät.
Also wie auch immer. Mit einem Blick hatte ich den gesamten Raum erfasst und ihn mir eingeprägt. Nun war Schauspieltalent gefragt!
Ich ging langsam auf den Tresen zu und begrüßte alle Anwesenden recht höflich. "Verdammt!", dachte ich mir. Ich habe die ganze Nacht die Rolle des gestressten und genervten Typen eingeprobt.
Mein Schöpfer antwortete nebenbei mit einer mürrischen Stimme mit einem "Hallo". Wow! Er spielte das prfekte Image eines schlecht gelaunten Barkeepers. Nicht nur schlau, ein grandioser Schauspieler also noch dazu. Ich bin stolz so etwas meinen Vater nennen zu dürfen. Ich erblickte auf dem Tresen eine Dose mit Zahnstochern . Mir fielen augenblicklich 562 Methoden ein, jemanden damit umzubringen. Ich suchte mir schon die schmackhafteste und lustigste aus, doh dann fiel mir die Mission wieder ein: Bewusstlos! Nicht töten. Verdammt! Töten ist nach Genforschung, Robotik und Mechatronik mein allergrößtes Hobby...
Nachdem ich eine kurze Konversation mit den Zielpersonen hatte, gab ich vor auf die Toilette gehen zu müssen. Ich begab mich also hinter das Ehepaar, nahm das freiliegende Kabel, welches ich schon bei meiner Ankunft auf den ersten Blick sah, riss es auseinander, sodass der Draht freilag und gab beiden einen Stromschlag, der es in sich hatte.
Beide sackten sofort auf den Boden. Der Entwickler nickte mir zu. Sehr gut.
Ich warf die beiden Körper über meine Schulter und wir gingen in den Keller. Ich könnte ja auch im Dunkeln sehen, aber mein Meister nicht. Er ist schwächer als ich. Schwächer. Schwäche muss bestraft werden!
In diesem Augenblick kam ein unglaubliche Wut über mich. Ich beherrschte mich. Wir gingen an den tausenden schwangeren Frauen, die meine Brüder austragen werden, vorbei. Wir schließen die bewusstlose Frau an viele Schläuche an, den Mann töte ich. Ich hebe den Körper auf, zerquetsche ihn, sodass das Blut in den Beutel, den mein Meister unter den Mann hält, läuft.
Wie immer eigentlich. Dann töte ich meinen Meister.
Ich sehe aus wie ein Mensch, fühle wie einer. Ich bin eine intelligente Tötungsmaschine und ich bin wütend. Schwäche kann nicht geduldet werden... Das ist meine Programmierung. Um das vorrauszusehen wa mein Meister wohl doch nicht schlau genug.
Ich werde die Menschheit mit meinen Brüdern unterwerfen!