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Der geheimnisvolle Besuch

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19.10.2011
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Der geheimnisvolle Besuch

Susi wurde mitten in der Nacht wach. Sie hatte Durst. Als sie sich gerade über ihren Nachttisch beugte, um nach dem Wasserglas zu greifen, sah sie ihn. Sie erschrak fürchterlich und schrie laut: „Mama, Mama, ein großer Geist ist bei mir im Zimmer und fliegt durch den Raum.“ Ihre Mutter eilte ins Kinderzimmer und machte das Licht an. „Susi“, flüsterte sie. „Was ist los? Warum schreist du so? Hast du schlecht geträumt?“
„Nein Mama, ich habe nicht geträumt, ich war wach. Ich wollte gerade etwas trinken, da habe ich einen Geist gesehen. Er ist hin und her geflogen. Mal war er klein, dann wieder ganz groß. Er hat mir Angst gemacht!“, berichtete Susi ganz aufgeregt. Dabei sprang sie im Zimmer herum und zeigte die Stellen, an denen sie den Geist gesehen hatte. Susis Mutter durchsuchte das komplette Kinderzimmer. Sorgfältig prüfte sie das Fenster. Es war verschlossen. Unter dem Bett war nichts zu sehen und auch im Kleiderschrank befanden sich nur die Klamotten von Susi.
„Nun lass uns wieder schlafen gehen. Vielleicht hattest du doch nur schlecht geträumt. In diesem Zimmer ist kein Geist zu finden“, versuchte die Mutter ihre Tochter zu beruhigen.
Susi ließ sich überreden, aber nur unter der Bedingung, dass das Licht an bleiben durfte.
Und ihre Mutter hatte Recht. Der Geist kam nicht wieder.

Am nächsten Tag dachte Susi noch lange über ihr gruseliges Erlebnis nach. Doch im Laufe des Tages, als sie mit ihren Spielkameraden im Kindergarten bastelte und sang, geriet es immer mehr in Vergessenheit. Abends beim zu Bett gehen, lächelte sie bei den Gedanken über ihre Freundin Klara, die heute ihr Butterbrot, mit der beschmierten Seite nach unten, hat fallen lassen. Dies ließ die letzten dunklen Gedanken verschwinden.

Doch als sie dann noch wach im Bett lag, war der Geist wieder da. Blitzschnell sprang sie unter der Decke hervor und schaltete, laut rufend, das Licht an und versteckte sich hinter ihrem großen Teddybären. Mama und Papa kamen ins Zimmer geeilt. Beide nahmen Susi in den Arm und versicherten ihr abermals, dass sich bestimmt kein Geist im Zimmer befände.
„Darf ich heute Nacht bei euch schlafen?“, fragte Susi schluchzend.
Sie durfte natürlich. Susi kuschelte sich ganz eng zwischen Mama und Papa und genoss die Wärme. Hier gab es mit Sicherheit keine Geister! Vorsichtshalber schaute sie sich noch mal im Raum um und schlief dann beruhigt ein.

Am nächsten Morgen im Kindergarten, schnappte sie sich ihre beste Freundin Klara und erzählte von ihrem Geist. „In meinem Zimmer ist nachts ein Geist. Nur ich kann ihn sehen. Vor Mama und Papa hat er bestimmt Angst. Ich will keinen Geist in meinem Zimmer haben.“
Klara machte ein wissendes Gesicht und erklärte ihrer Freundin alles: „Susi, das ist bestimmt kein Geist. Das doch nur die Zahnfee. Sie kommt, wenn ein Zahn heraus fällt und tauscht ihn gegen ein kleines Geschenk aus. Aber nur wenn der Zahn immer gut geputzt wurde. Das hat mir meine Mama erzählt. Letzte Woche ist mir ein Zahn raus gefallen. Ich habe ihn unter mein Kissen gelegt und die Zahnfee hat ihn nachts genommen und mir eine neue glitzernde Zahnbürste hingelegt. Leider habe ich es verschlafen.“
„Aber mir ist doch gar kein Zahn heraus gefallen“, entgegnete Susi.
„Vielleicht hat sich die Zahnfee im Zimmer geirrt und ein anderes Kind hat einen Zahn verloren. Heute Nacht musst du ganz still sein, vielleicht bringt sie dir trotzdem etwas mit.“

Dies klang einleuchtend. Als Susi abends ins Bett gebracht wurde, verkündete sie ihrer Mutter, dass sie keine Angst mehr habe. Susi fürchtete, dass ihre Mutter bald wieder nach ihr schaute und dann die Zahnfee vertrieb.
Kaum schloss ihre Mutter die Tür, war auch schon die Zahnfee da. Susi versuchte tapfer zu sein und keine Angst zu haben. Sie wartete ab, was passierte. Nichts. Sie sagte leise: „Hallo“, aber es kam keine Antwort. Nun bekam sie doch wieder Zweifel. Eine Zahnfee würde sich doch vorstellen oder sie begrüßen. Vielleicht war es doch ein Geist, der darauf wartete, dass sie einschlief, um sie dann zu erschrecken. Sie rief nach ihrem Papa. Der war stark und konnte ihr bestimmt helfen den Geist zu vertreiben.
Aber wie die Nächte davor, war der Geist weg sobald Mama oder Papa in den Raum kamen.

„Ich habe einen Plan, Susi“, flüsterte Papa. "Wir machen das Licht aus und ich warte mit dir zusammen auf den Geist.“
Er machte das Licht aus und setzte sich neben das Bett. Susi nahm seine Hand und drückte sie ganz fest. Sie hatte Angst und hatte Schluckauf vor Aufregung. Und da war er auch schon. Susi hielt sich an ihrem Papa fest und war gespannt was er nun mit dem Geist anstellen würde. Doch ihr Papa fing laut an zu lachen. Susi schaute ganz verdutzt.
Ihr Vater schmunzelte: „Ich zeige dir, dass dein Geist gar kein Geist ist! Komm mit mir!“
Auf allen Vieren krabbelten die beiden an die Wand. Dort ist, in der Steckdose, ein kleines Nachtlicht, damit es bei Susi nicht gar so dunkel im Zimmer ist, wenn sie schläft. Nun musste auch Susi lachen. Die Glühbirne hat einen Lampenschirm um sich herum. Dort hatte sich eine kleine Motte verfangen. Die hatte den Schatten, der wie ein Geist aussah, an die Decke geworfen.
„Das muss ich morgen früh im Kindergarten direkt Klara erzählen“, gluckste Susi.

 

Hallo Sonnenblume 123,

erstmal ein paar Sachen, die mir beim Lesen aufgefallen sind:

„Nein Mama, ich habe nicht geträumt, ich war ganz wach. Ich wollte gerade etwas trinken, da habe ich einen Geist gesehen. Er ist hin und her geflogen. Mal war er klein, dann wieder ganz groß. Er hat mir Angst gemacht!“ berichtete Susi ganz aufgeregt. Die Mutter ließ sich ganz genau die Stelle zeigen.
"ganz" kannst du hier beide Male rausnehmen.

Doch im Laufe des Tages, als sie mit ihren Spielkameraden im Kindergarten bastelte und sang, ging es in Vergessenheit
... geriet es in Vergessenheit.

abends beim zu Bettgehen, erinnerte sie sich gar nicht mehr daran.
Das bezweifle ich. Gerade beim zu Bett gehen, erinnern sich die Kinder an unangenehme Erlebnisse.
Und: zu Bett gehen

Beide nahmen Susi in den Arm und versicherten ihr abermals, dass sich bestimmt kein Geist im Zimmer befindet.
befände

Hier gibt es mit Sicherheit keine Geister!
gab

Am nächsten Morgen im Kindergarten, schnappte Sie sich ihre beste Freundin Klara und erzählte von ihrem Geist.
sie

Zahn Fee
Zahnfee

Vielleicht ist es doch ein Geist, der darauf wartete, dass sie einschlief um sie dann zu erschrecken.
war

Auf allen Vieren krabbelten die Beiden an die Wand.
die beiden

Dort hatte sich eine kleine Motte verfangen. Die hat den Schatten, der wie ein Geist aussah, an die Decke geworfen.
hatte

Ich finde die Idee vom geheimnisvollen Geist gut. Und auch der Wechsel vom Geist zur Zahnfee und dann doch zur Motte gefällt mir. Gruselig, aber nicht zu gruselig für Kinder.

Allerdings bezweifle ich, dass eine Motte einige Tage und Nächte im Lampenschirm überlebt. Dort wird es doch ganz schön warm.
Und ich hätte es schön gefunden, wenn Susi die Motte zusammen mit ihrem Vater befreit hätte :).

Du springst beim Schreiben desöfteren zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her. Das macht das Lesen etwas anstrengend.

Ansonsten habe ich die Geschichte aber gerne gelesen und werde sie auch meiner Tochter ausdrucken.

Viele Grüße

bluebird

 

Hallo bluebird,

vielen Dank für deine Rückmeldung.
Mit den Zeiten muss ich wirklich aufpassen. Danke für diesen Hinweis, habe es geändert.
Auch deine Idee, dass Susi und ihr Vater die Motte befreien könnten, klingt gut. Ist mir leider in diesem Moment nicht eingefallen.
Dies war meine erste Geschichte und so habe ich mich sehr gefreut, dass es inhaltlich gerne gelesen wurde, und dass du sie deiner Tochter ausdrucken möchtest. An der Grammatik wird gearbeitet.
Viele Grüße
Sonnenblume123

 

Hallo Sonnenblume123,

und herzlich Willkommen im Forum.

Eine niedliche Geschichte um fürchterliche Geister und Zahnfeen :). Hat mir inhaltlich gut gefallen.
Sprachlich greifst Du sehr oft auf den Konjunktiv zurück, was die Sätze umständlich lang zieht und ihnen ein bisschen das Tempo nimmt und auch sind Deine Verben so brav und nett, dass da noch einiges ginge, würde man sie austauschen. Ich habe das mal spaßenshalber getan und den Text nach meinen Empfindungen abgeändert. Ich schick Dir dazu eine PM.
Es sind alles nur Vorschläge, schau drüber, nimm davon was Dir zusagt und den Rest weise von Dir und sag, nö, mag ich meinen Satz lieber!

Viel Freude Dir hier. Die Kinderrubrik sucht dringend Autoren und Kommentatoren! Also hau rein :).

Liebe Grüße Fliege

 

Hallo Sonnenblume123,

auch von mir ein herzliches Willkommen auf kg.de.

Was solch durchsichtige Tierchen alles anrichten können!
Deine Geschichte hat mir gut gefallen, obwohl ich Fliege zustimmen muss. Sie hätte etwas spannender geschrieben werden können. Vielleicht sind in ihrer PN einige Vorschläge dabei, die du verwenden kannst.

Hier noch ein paar Anmerkungen:

Als sie sich gerade über ihren Nachttisch beugte um nach dem Wasserglas zu greifen, sah sie ihn.
Komma nach "beugte"

Er hat mir Angst gemacht!“ berichtete Susi ganz aufgeregt.
Komma nach den Anführungsstrichen

„Darf ich heute Nacht bei euch schlafen?“ fragte Susi schluchzend.
siehe oben

Das doch nur die Zahn Fee.
Das ist doch nur die Zahnfee.

Vielleicht war es doch ein Geist, der darauf wartete, dass sie einschlief um sie dann zu erschrecken.
Komma nach "einschlief"

"Wir machen das Licht aus und ich warte mit dir zusammen auf den Geist“
Punkt nach "Geist"

Auf allen Vieren krabbelten die Beiden an die Wand.
die beiden

..., damit es bei Susi nicht gar so dunkel im Zimmer ist wenn sie schläft.
Komma nach "ist"

Einige "Zahn Fee" müssten noch in "Zahnfee" umgewandelt werden.

Freue mich schon auf weitere Geschichten von dir.

Viele Grüße
bambu

 

Hallo,

oje, da haben sich ja doch einige Fehler in meiner Geschichte versteckt.

Vielen Dank für die vielen Hinweise.

Gelobe Besserung!

Sonnenblume123

 

Hallo Sonnenblume,


schrie laut: „Mama, Mama, ein großer Geist ist bei mir im Zimmer und fliegt durch den Raum.“ Ihre Mutter eilte ins Kinderzimmer und machte das Licht an. „Susi“, flüsterte sie. „Was ist los? Warum schreist du so?
warum flüstert die Mutter, wenn das Mädel doch schreit?

Sie hatte Angst und hatte Schluckauf vor Aufregung.
hatte Wiederholung

mir hat Deine kleine Geschichte gut gefallen - und mir gefällt auch, dass Du Dich immerwieder damit auseinandersetzt, wenn Du Kritik bekommst :) Für kleinere Kinder finde ich auch den Spannungsbogen gut. Geister, Monster o.ä. sind ja fast bei jedem Kind in einem bestimmten Alter Thema - schön, wie Du es aufgearbeitet hast.
Grüße
Anne

 

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