Der Fund
Der Fund
Ray saß gerade bei den Hausaufgaben in seinen Zimmer. Sie mussten einen Aufsatz über ihren Berufswunsch schreiben. Nur das Problem war, das er nicht wusste was er werden wollte. Bis jetzt hatte er nur die Überschrift geschrieben:
„Mein Berufswunsch“
Wütend warf er seinen Kugelschreiber in die nächste Ecke. „Das kann doch nicht so schwer sein,“ sagte er zu sich „ Tino und Alan haben doch auch schon etwas!“
„Was haben Tino und Alan, Ray?“ Seine Mutter Nancy war in sein Zimmer gekommen, wahrscheinlich hatte sie das Selbstgespräch von ihrem Sohn mitangehört.
„ Alan und Tino haben sicher schon drei Seiten mit ihrem Berufswunsch voll geschrieben, und sicher noch extra klein geschrieben.“ Sagte Ray niedergeschlagen.
„ Was haben die beiden sich denn ausgesucht?“
„ Ähm, Tino hat sich glaub ich für Motorrennfahren entschieden, und Alan will Pilot werden.“ „ Da haben sie sich aber was vorgenommen!“ Meinte Nancy lachend. „Las deiner Fantasie freien Lauf, noch ist es ja nicht so wichtig. Und das du es dann später wirst oder ob du es dann immer noch willst, ist fraglich.“
„Aber Mum,“ sagte Ray flehend „ kannst du mir nicht mal ein paar Vorschläge machen, statt dumm rum zu reden. Ich habe nur noch heute und morgen Zeit um diesen Bericht zu schreiben!“
„OK, OK, ich weiß wie ich dir helfen kann. Heute abend kommt so ein Film über außergewöhnliche Berufe. Vielleicht ist da etwas für dich dabei.“ Sagte Nancy seufzend.
Um Viertel nach acht kam dann der Film. Eigentlich wollte Ray denn Film gar nicht sehen, aber er wollte länger aufbleiben, und so hatte seine Mutter das sogar selber vorgeschlagen!
Der Film war ziemlich langweilig, bis der Bericht über Archäologen kam.
Ray war so begeistert, wie diese Archäologen da im „Tal der Könige“ sich jahrelang auf die Suche nach irgendetwas Neues machen, bis sie dann etwas fanden. Wie zum Beispiel Howard Carter das Grab von Tut Ench Amun entdeckte, war echt spannend. Sein Berufswunsch stand fest:
Er wollte Archäologe werden.
Sein Bericht, fand Ray, war im echt gut gelungen. Auch wenn der Lehrer ihm dafür eine drei gegeben hatte. Und alle haben ihn ausgelacht. Sogar Tino und Alan konnten sich das Lachen nicht verkneifen.
An diesem Abend nahm sich Ray fest vor es denn anderen zu beweisen das er das Zeug zu einem echten Archäologen hatte.
Der darauf folgende Tag war ein Samstag. Schon vor dem Frühstück ging Ray mit Spaten, Lupe und einer Packung Proviant zu der alten Eiche in der Nähe ihres Hauses. Er grub und grub immer tiefer ein Loch im Schatten der Eiche.
Unbedingt musste er etwas finden. Ein Dinosaurierknochen, ein paar alte Schalen aus der Steinzeit irgend etwas.
Plötzlich stand Nancy hinter ihm, in einem blauen Morgenmantel gehüllt sagte sie zitternd zu ihm: „Ray! Was machst du denn schon ohne Frühstück hier für Unfug?“
„ Ich mache keinen Unfug! Niemand will mir glauben das ich Archäologe werden kann. Und ich werde ihnen das beweisen, in dem ich etwas wertvolles finde! So, aus dem Weg, ich muss tiefer graben.“
„Dann komm wenigstens zum Frühstück, dann hast du mehr Kraft.“
Und so gingen die beiden frühstücken. Aber nachdem Ray schnell ein Marmeladenbrot runtergeschluckt hatte, ging er wieder an die Arbeit.
„Mum, Dad! Ich habe was gefunden kommt schnell! Beeilt euch!“ Schrie Ray durch das Haus.
„Warum regst du dich so auf? Nun beruhige dich erst einmal.“ Sagte Nancy beruhigend. „ Später Mum, später. Kommt erst mal mit und seht euch an was ich ausgegraben habe. Hast du die Nummer von einem Museum oder so?“
Er trippelte von einem Fuß auf dem anderen.
Und endlich kam Nancy mit. Sein Dad kam nicht mit, weil er kurzfristig arbeiten musste.
„ Junge, da hast du aber einen guten Fang gemacht. Das vollständige Skelett eines Iguanodon fehlte uns noch. Dafür bekommst du sicher reichlich Taschengeld. Herzlichen Glückwunsch.“ Der Mann vom Museum schüttelte Ray die Hand. Ray war überglücklich.
Nachdem Nancy das Dinosaurierskelett gesehen hatte, war sie sofort nach Hause gerannt und hatte das Museum angerufen. Die kamen dann und machten erst Aufzeichnungen von dem Fundort, bargen denn Fund und entfernten dann Erde und Steine. Danach legten sie feuchtes Papier um die Knochen. Zum aushärten wurde Gips drübergestrichen, das eine Schutzhülle entstand. Die kleinen Knochen kamen in Säcke die großen in Kisten.
Das vergaß Ray nie.
Denn nun hatte er es den anderen gezeigt. Und später, das war sich Ray sicher, würde er bekannter Archäologe sein.