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Serie Der Freimann

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05.07.2020
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Der Freimann

Immerzu hör ich se flüstern. Meist schon, bevor ich um die Ecke biege. „Der Freimann kommt“, raunen se, während ihre Kinder mit großen Augen hinter Rockzipfeln und Hosenbeinen hervorlugen. Sie machen mir Platz. Stehen eng beieinander, die Hände in den Taschen vergraben. Nem Haufen Schafe gleich. Angst im Blick, aber die Hälse lang, Pack. Weil se wissen wollen, wen ich bei mir auf'm Karren liegen hab.

Der Tässer is wie n' nasser Sack auf'n Boden geknallt, als ich ihn vom Balken runter hatte. Das Gesicht ganz blau lag er da. Für nen Moment standen wir still um ihn rum. Dann fing sein Weib das Heulen an. Schlug die Hände übern Kopf, während sich ihre kreischenden Blagen in der Ecke herumdrückten. Und dann natürlich noch der Pfaffe.
„Deibel!“, schrie der. „Sünde!“, und was noch alles. Kriegte sich gar nicht mehr ein.
„Halt den Mund“, hab ich zu ihm gesagt und mein Messer weggesteckt. „Sonst knüpft sich gleich noch der Nächste auf.“
Da war'n se alle ganz still. Der Pfaffe hat dreingeschaut, als ob ich ihm eine gescheuert hätt. Ganz rot isser geworden. Aber mir war nicht nach Rumhändelei. Ich hab mir den Tässer geschnappt und ihn nach draußen gezogen. Steif wie'n Brett und schwer wie er war, musst ich mich ordentlich anstrengen, ihn auf'n Wagen rauf zu wuchten. Aber die Münzen sind's wert.

Vor der Stadt, hinter den Äckern und Feldern, da wo's sumpfig wird, soll'n wir'n verscharren. Der Hannes hat schon ne Grube ausgehoben. Ordentlich tief und passgenau. Der weiß, wie man's macht. Hab ich ihm alles gezeigt. N' guter Junge, der Hannes. Und ich behandel den auch anständig. Nen halben Taler kriegt er in der Woche. Dafür, dass er mir zur Hand geht und sich für die Leute zum Aussätzigen macht. Na, wenigstens muss er nich hungern.
Mit dem Gesicht nach unten werfen wir den Tässer ins Loch. Hannes packt Dornengestrüpp auf ihn drauf. „S' hilft gegen die Geister“, meint er. Ich lassn machen. Zusammen schütten wir alles wieder zu. Geben uns gut Mühe, wollen schließlich nicht, dass die Viecher ihn wieder ausbuddeln. So was gibt nur Gerede und am Ende heißt's noch, dass Freimann Rosenfeld nicht ordentlich arbeitet.

Am Abend sitz ich inner Stube. Zugig isses geworden. Und kalt. Der Wind pfeift durch jede Ritze, flüstert allerlei seltsames Zeugs und lässt die Torffackel flackern. Mit dem Daumen fahr ich meine Klinge entlang. Wenn ich das Schwert tu erheben, wünsch ich dem Sünder das ewige Leben. S' hat mein Vaddern immerzu gesagt. Hat sich stets an die Riten gehalten. Nen gottsfürcht'ger Mann isser gewesen, mein Vaddern. Hat gleichwohl kein gut's Ende mit ihm genommen. Den Schlaf, den ham se ihm geraubt. Ham ihn wachgehalten, ihm immerzu ihre Bösartigkeiten ins Ohr gezischt. Was se vorhaben mit ihm, unten, inner Hölle. Darüber isser verrückt geworden. Hat begonnen, die Muddern zu verdreschen und sich dann schließlich aufgeknüpft. Wie der Tässer. Und wie jenen, ham se ihn vor die Stadt geschleppt. Das ganze Leben am Beten und Bereuen und am Ende werfen se dich in nen Loch, verdammen deine Seele und verscharren dich wie'n Tier, Deibel noch eins!
Ich halt mich an die Rituale, genauso wie Vaddern. Aber glauben tu ich nich dran. Was zählt, ist das Silber. Das Silber und der Tod. Dazwischen gibt's nichts.
Einen Augenblick unaufmerksam und schon läuft mir das Blut anner Hand runter, dammich! Erst gestern hab ich die Klinge schärfen lassen. Kann's gebrauchen. Morgen geht’s den Vitalienbrüdern an den Kragen. Der Tolle Hund is abgesoffen. Ratsherr Miles hat eigens ne Tribüne auf dem Grasbrook errichten lassen. Dreiundsiebzig Mann! Und ich werd mir jeden Einzelnen davon ordentlich versilbern lassen.

S'regnet. Kalt klatschts mir innen Nacken. Der Störtebeker ist viel kleiner, als ich dachte. Stinken tut er aus eitrigen Wunden. Is ganz bleich im Gesicht. Aber seine Augen, … die brechen nich. Ich beug mich zu ihm. Bitt um Vergebung, so will's der Brauch. Er aber sagt kein Wort zu mir. Starrt mich nur an. Nun, s'schert mich nich. Ich heb's Schwert. Ein Blick zum Miles. Ein Nicken. Kein Zaudern bremst meinen Schlag. Sauber durchfährt der Stahl Haut und durchtrennt Sehnen. Unbarmherzig lässt er Blut spritzen und nach nem Warum fragt er ebenso wenig wie ich.

S'ist anstrengend, eine wahre Schinderei. Trotz Regen und Kälte läuft mir Schweiß übern Rücken. Meine Muskeln krampfen, die Arme schmerzen. Jede Bewegung muss sitzen, jeder Schlag wohlüberlegt sein. Muss mit ausreichend Kraft geführt, präzise die richtige Stelle treffen.
Neben mir bewegt der Hannes nen weiteren Körper vom Block. Ich sehs nur im Augenwinkel. Seh wie er zerrt, ausrutscht, s' Gleichgewicht verliert und auf die Planken kracht. Blut und Regenwasser spritzt. Er versucht aufzustehen, rutscht aber wieder aus. Am Zittern isser, die Beine schlottern ihm. Sieht aus wie'n abgestochenes Schwein, wie er so daliegt. Von oben bis unten mit Blut bespränkelt, starrt er mich aus weit aufgerissenen, schneeweißen Augen an. Ich geh zu ihm hin. Reiß ihn hoch und stoß ihn von mir, während die Menge lauthals s'Johlen anfängt.
„Den nächsten ran!“, brüll ich und geb dem kopflosen Torso nen derben Tritt. Mit nem dumpfen Klatschen schlägt er unten auf. Die Leute keuchen, aber mich schert's nicht. Totes Fleisch is totes Fleisch.

Die Körper stapeln sich. Das Blut dampft heiß, vermischt sich mitm Regen und fließt über die Erde. Nach jedem Schlag wird die Menge lauter. Treibt nach vorne. Drückt gegen die Soldaten. An ein, zwei Stellen schlagen se sich bereits gegenseitig die Köpfe ein. Vergoss'nes Blut macht was mit einem. S' stimmt, irgendwas im Menschen regts an. Ne Sache, die wir alle in uns tragen. Ne tierische Wildheit.
Während ich den nächsten richte, scharrt der Rat aufer Tribüne immer nervöser mit den Füßen. Angst ham se. Ich erkenns in ihren blassen Gesichtern, sehs in ihren Blicken. Nun, sie wollten's so. Jetzt muss die Arbeit auch getan werden. Weiter. Immer weiter. Noch ein Schlag. Noch ein Kopf. Noch ein Körper, der alsbald s'Zucken aufhört. Es is wie'n Rausch. Das Johlen der Menge mischt sich mit dem Prasseln des Regens. Und mein Schwert gibt den Takt vor. Ich bin der Rosenfeld. Freimann Rosenfeld.

Um nen ganzen Kopf überrag ich ihn. Wenn ich wollt, könnt ich ihn zerquetschen wie ne Fliege. Den Miles, der neben mir steht und große Töne spuckt. Sein Grinsen is ne Grimasse. Seine Stimme nich mehr als nen Wimmern. Nen Schaf unter Wölfen.
„Freimann Rosenfeld, nen gut's Werk habter vollbracht“, sagt er und mir is, als ob die Leute aufm Platz ihre Zähne fletschen. Ich lecke mir über die Lippen. S'schmeckt metallisch. Mit einem Schritt bin ich bei ihm und lege meine Hand auf seine Schulter. Blut tropft auf seinen Mantel. Ich kann beißenden Schweiß riechen. Miles, dieser Wicht, sieht mich ungläubig an. Die Soldaten zucken, greifen aber nicht ein.
„Hatten die hohen Herren ihren Spaß?“, frage ich und verstärke meinen Griff. „Dreiundsiebzig Mann? Das war doch gar nichts!“ Ich wende mich an die Menge. Wie wild starren se zurück. Geifernd, der Hunger steht ihnen im Blick.
„Wenn's gewünscht ist, könnt ich fortfahren? Wenn's Blut noch nicht reicht?“
Ich hör Störtebeker lachen. Ihn und seine zweiundsiebzig Brüder. „Jawohl!“, rufen se mir zu. „Auf, tücht'ger Freimann! Noch ist's nicht vorüber, dein Werk noch lang nicht getan. Weiter! Immer weiter!“
Der Miles reißt sich los, weicht zurück und taumelt hinter seine Männer.
„Warum überhaupt aufhören, wo wir doch nun schon einmal hier sind? Die Tribüne ist aufgebaut, das Volk versammelt.“ Ich deute auf mein Schwert. „Die Klinge scharf genug. Wie ist's, ihr Herren? Wolln wir n' wenig aufräumen?“ Ich lass den Blick über die Tribüne schweifen. „Zwanzig Ratsmitglieder? Ich frage, brauchen wir denn überhaupt so viele? Würden's nicht auch zehne tun? Oder fünfe?“
Ein einzelner Soldat tritt vor. Ein Bär von nem Mann. Mit grimmigen Blick verpasst er mir nen Schlag ins Gesicht. Mir wird schwarz vor Augen und ich sack auf die Knie. Die Leute verstummen. Einen kurzen Moment höre ich nur das Prasseln des Regens. Dann bekomme ich nen Tritt gegen die Brust, der mir die Luft raubt und find mich auf den Planken liegend wieder.

Der Miles zetert, aber ich hör nich zu. Ich lieg noch immer aufm Rücken. Nen' Fuß hält mich unten. Regen prasselt mir ins Gesicht und warmes Blut läuft mir über Nase und Lippen. Dann reißen se mich hoch und drücken meinen Hals auf den Block. Ich kann den Störtebeker hören. Kann hören, wie er und seine Brüder über mich lachen. Die Menge schreit und tobt, besoffen vom Blut.

 
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Hallo @Habentus

Hat mir gut gefallen, deine Gschicht. Vor allem die Szene, wo der Freimann die ganzen Verurteilten niederschlachtet, ist sehr eindringlich geschildert, finde ich. Diesen Dialekt fand ich erst etwas anstrengend oder mühsam zu lesen, nach dem ersten oder zweiten Absatz gings dann aber wie von selbst und er passt gut zu den geschilderten Ereignissen bzw. eben in jene Zeit. Hat mich stark an die Geschichte "Der Stechgroschen" erinnert, auch wenn die viel länger ist, aber so vom Sprech her und der Wortwahl und den blutigen, verrohten Geschehnissen. Zu den Tags: Denke, das hier ist kein Horror. Es fliesst zwar 'ne Menge Blut, aber Horrorfeeling kommt in dem Sinne nicht auf. Ist wohl auch nicht so wichtig. Ich könnte der Geschichte jetzt ankreiden, dass sie sich eigentlich nur um diese Gewalt des Köpfens und des Mordens dreht, doch sie ist angenehm kurz und auch nicht allzu explizit, aber schon sehr auf Effekt geschrieben. Ob so ein Vollstrecker wie der Freimann wirklich dreiundsiebzig Menschen in einer Reihe bzw. nacheinander abschlachten konnten? Wirkt schon etwas übertrieben. Aber vielleicht gab's ja solche Massenhinrichtungen per Schwert wirklich und ich weiss nur nichts davon.

Die Atmosphäre kommt gut rüber, die ist schön duster und sowas lese ich immer gern. Der Freimann wird nicht wirklich charakterisiert, reicht wohl auch nicht für mehr auf dieser kurzen Strecke, mir hat's ausgereicht. Vielleicht hättest Du ihm noch etwas mitgeben können, was seine Person ein wenig nachvollziehbarer macht, so habe ich den Eindruck, er ist einfach nur ein Schlächter ohne Gefühle, der sich nur für seine Münzen interessiert. Eine Eigenschaft, die ihn etwas menschlicher macht, würde die Geschichte meiner Meinung nach abrunden.

Ein paar wenige Anmerkungen im Detail:

Die Angst im Blick, aber die Hälse lang, Pack. Weil se wissen wollen, wen ich bei mir auf'm Karren liegen hab.
Beim Pack könntest Du einen stärkeren Akzent setzen mit einem Ausrufezeichen: Die Angst im Blick, aber die Häsle lang. Pack! Weil se wissen wollen, wen ich bei mir auf'm Karren liegen hab.

Hat begonnen, die Muddern zu verdreschen und sich dann schließlich aufgeknüpft. Wie der Tässer.
Würde ich verbinden, um das mit dem Tässer an dieser Stelle nicht zu überbetonen, denn man weiss ja bereits, dass sich dieser aufgeknüpft hat. Klingt in meinen Ohren sowieso runder: Hat begonnen, die Muddern zu verdreschen und sich dann schließlich aufgeknüpft wie der Tässer.

Einen Augenblick unaufmerksam und schon läuft mir das Blut anner Hand runter, dammich! Erst gestern hab ich die Klinge Schärfen lassen.
Hat mich an der Stelle etwas überrascht, weil ich bis hierhin dachte, der ist 'ne absolute Tötungsmaschine und hat sein Handwerk vollkommen im Griff. Der würde sich doch nicht an seiner eigenen Waffe schneiden.

Bitt um Vergebung, so will's der Brauch. Er aber sagt kein Wort zu mir. Starrt mich nur an. Nun, s'schert mich nich.
Nach Bitt um Vergebung, so will's der Brauch dachte ich, dass ihm das vielleicht doch wichtig ist, mit diesem Brauch, dass er ihn extra erwähnt, aber gleich darauf schert's ihn dann trotzdem nicht. Finde das liest sich noch nicht ganz rund. Oder soll das einfach unterstreichen, dass er keine Prinzipien hat?

Vergoss'nes Blut macht was mit einem. S' stimmt, irgendwas im Menschen regts an. Ne Sache, die wir alle in uns tragen. Ne tierische Wildheit.
Fand ich eine etwas abgedroschene Stelle. Das Blut regt die tierische Wildheit im Menschen an, wie bei einem Raubtier. Naja.

Später spielst Du auch wieder darauf an:

„Freimann Rosenfeld, nen gut's Werk habter vollbracht“, sagt er und mir is, als ob die Leute aufm Platz ihre Zähne fletschen.

Geifernd, der Hunger steht ihnen im Blick.
Ich hätte mir da etwas erfrischerende Beschreibungen gewünscht, gerade weil das mit dem Raubtier im Blutrausch so naheliegend ist. Habe einfach das Gefühl, das in der Form schon zu oft in solchen Szenen gelesen zu haben.

Für mich passt dieser Name nicht ins Setting / zum Rest, nach Freimann Rosenfeld (cooler Name :P), Hannes, Tässer, Störtebecker. Würde da einen passenderen Namen suchen, irgendwas was nach Adel klingt? Ich nehme an, Du wolltest mit diesem Namen zeigen, das der aus besserem Hause stammt? Vielleicht auch nur meine Interpretation. Aber der Name hat mich aus'm Setting rausgeworfen.

Am Schluss geht's mir fast schon etwas schnell, dass der Freimann überwältigt wird und sein Hals auf dem eigenen Bock landet. Kam etwas abrupt für mich. Der Bär haut ihn einfach um, ohne das er sich wehren kann und dann ist fertig. Er spielt sich auf, muss er nicht damit rechnen, das da was kommt und entsprechend gefasst sein? Vielleicht wollt er aber auch sterben und ich hab das nur nicht mitgeschnitten. Nicht tragisch, habe den Text gerne gelesen und er war nach kurzem Eingewöhnen auch sehr flüssig.

Grüsse von der Schlachtbank,
d-m

p.s.: Irgendwo würd ich noch erwähnen, das der Freiman ein Richtschwert benutzt, oder köpft der die mit 'ner handelsüblichen Waffe?

 

Moin @Habentus,

danke für Deine Geschichte.
Die Hinrichtung des legendären Piraten Klaus Störtebeker und seinen 72 Gefährten. Hat mir gut gefallen. Wenn auch die Handlung um den Scharfrichter Freimann mMn bis zum Gemetzel ein wenig mehr Punch vertragen hätte.

@Rob F und @deserted-monkey haben viele Punkte aufgezählt, die mir ebenfalls in nahezu gleicher Art aufgefallen sind:

mich hat weniger der Handlungsverlauf mitgezogen, dafür aber die Erzählart, die mich in das
Denken des Freimanns und die damalige Zeit versetzt. Finde ich sprachlich gut gelungen!
Vor allem die Szene, wo der Freimann die ganzen Verurteilten niederschlachtet, ist sehr eindringlich geschildert, finde ich. Diesen Dialekt fand ich erst etwas anstrengend oder mühsam zu lesen, nach dem ersten oder zweiten Absatz gings dann aber wie von selbst und er passt gut zu den geschilderten Ereignissen bzw. eben in jene Zeit.
Es fliesst zwar 'ne Menge Blut, aber Horrorfeeling kommt in dem Sinne nicht auf.
Am Schluss geht's mir fast schon etwas schnell, dass der Freimann überwältigt wird und sein Hals auf dem eigenen Bock landet. Kam etwas abrupt für mich. Der Bär haut ihn einfach um, ohne das er sich wehren kann und dann ist fertig. Er spielt sich auf, muss er nicht damit rechnen, das da was kommt und entsprechend gefasst sein?

Wie bereits angemerkt, fehlt mir in erster Linie fehlt mir bei der Geschichte ein wenig der Konflikt. Wir erfahren von Freimanns Tagwerk, seinem Gehilfen und seiner Kindheit. Erst ganz am Ende, wenn er die hohen Herren angeht, wird es richtig spannend, doch dann ist es auch schon wieder vorbei.

Sprachlich wirklich gelungen, die Mundart/der Sprech untermalt die Szenerie, ohne dabei zu stören oder aus dem Lesefluss zu reißen.

Hier noch ein paar Kleinigkeiten:

Ich halt mich an die Rituale, genauso wie Vaddern.
Hat sich stets an die Riten gehalten.
Da habe ich mich gefragt: Welche Rituale, von welchen Riten ist hier die Rede? Oder habe ich etwas verpasst/falsch verstanden?
Kurz danach tauchen die nochmal auf:
Den Schlaf, den ham se ihm geraubt. Ham ihn wachgehalten, ihm immerzu ihre Bösartigkeiten ins Ohr gezischt. Was se vorhaben mit ihm, unten, inner Hölle. Darüber isser verrückt geworden.
Die Riten? Wer hat ihm ihre Bösartigkeiten ins Ohr gezischt? Oder ist der Vaddern durch den Beruf verrückt geworden?

Dafür, dass er mir zur Hand geht und sich für die Leute zum Aussätzigen macht.
Da hast Du mMn noch Potenzial, um Deinem Prota ein wenig mehr Fleisch auf die Rippen zu packen. Du beschreibst zwar, wie die Menge am Ende auf ihn und seine Taten reagiert, doch im Alltag begleiten wir - vom Anfang abgesehen - "nur" Freimann und Hannes. Davon, dass er von den Städtern wie ein Aussätziger behandelt/gesehen wird, habe ich nichts gelesen. Oder habe ich etwas übersehen?

„Den nächsten ran!“, brüll ich und geb dem kopflosen Torso nen derben Tritt. Mit nem dumpfen Klatschen schlägt er unten auf. Die Leute keuchen, aber mich schert's nicht. Totes Fleisch is totes Fleisch.
Diese Stelle hat mir besonders gefallen. Generell hast Du einen guten Härtegrad getroffen.

Am Ende hab ich drauf gewartet, dass Du noch die Legende einbaust, nach welcher der kopflose Leichnam Störtebekers ganze zwölf Meter gelaufen sein soll, bevor der Scharfrichter ihm ein Bein stellte. :eek: Aber das wäre dann eine ganz andere Geschichte.

Sehr gerne gelesen,

beste Grüße und ein entspanntes Wochenende
Seth

 
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Hallo zusammen,

es freut mich, dass ihr meine Geschichte gelesen und (immerhin sprachlich) ansprechend fandet! Nun aber zu euren Kommentaren.

Hallo @Rob F
danke dir für deinen Kommentar!

Einer macht die Drecksarbeit, der Pöbel und die Ratsmitglieder sehen zu, wollen Blut sehen. Dann begehrt der Freimann auf und muss selbst dran glauben.
Ja, so ist das eben. Der Legende nach hat sich der Henker Rosenfeld einen Scherz erlaubt (vermutlich noch irgendwie euphorisiert (?) durch die Hinrichtungen). Der kam leider gar nicht gut an und er wurde gleich selbst noch gerichtet. Ob das stimmt, ist wahrscheinlich unwahrscheinlich. Aber ich fand die (vermeintlichen) Ereignisse dahinter so irre, dass ich daraus gerne eine kleine Geschichte machen wollte.

vielleicht auch ein wenig mehr Überraschendes bei der Handlung
Tja, ich hab mich relativ eng an die Legende gehalten. Aber ich werde versuchen, was ich noch machen kann.
Danke dir auf jeden Fall für deine Zeit und deinen Kommentar! Hat mich sehr gefreut!

Hi @deserted-monkey

Diesen Dialekt fand ich erst etwas anstrengend oder mühsam zu lesen, nach dem ersten oder zweiten Absatz gings dann aber wie von selbst und er passt gut zu den geschilderten Ereignissen bzw. eben in jene Zeit. Hat mich stark an die Geschichte "Der Stechgroschen" erinnert, auch wenn die viel länger ist, aber so vom Sprech her und der Wortwahl
Mensch, da sagst du was! Ich fand den Stechgroschen damals sehr gut und das ist mir auf jeden Fall im Kopf geblieben. Daher dann vielleicht auch der Wunsch, vielleicht mal in eine ähnliche Richtung zu gehen. Ich habe mich aber nicht hingesetzt und begonnen, diese Art abzukupfern. Mir gings eher darum, dass ich recht eng bei Rosenfeld bleiben wollte, gleichzeitig aber ein bisschen die Atmosphäre (so, wie ich sie mir in diesem Zusammenhang eben vorstelle) einzufangen. Das ist dann beim Schreiben so entstanden. Ich denke, dass das vermutlich schlechter funktionieren würde, hätte ich einfach einen schlichten Stil genommen hätte. Es musste in meinem Kopf schon dieser Dialekt sein.

Denke, das hier ist kein Horror. Es fliesst zwar 'ne Menge Blut, aber Horrorfeeling kommt in dem Sinne nicht auf.
Ohje, die Tagdiskussion, haha. Ja, ist vermutlich kein Horror. Aber Historik ja auch nicht. Weil es basiert ja nur auf einer Legende (Gibt da sogar ein Gedicht zu). Historische belegt ist es aber nicht. Und seltsam? Was ist schon seltsam. Nee, im Ernst. Der Horror war für mich einerseits die Handlung an sich (73 Leute werden an einem Tag vor Publikum öffentlich geköpft, schon bisschen horrormäßig) und eben auch der Umstand, dass der Rosenfeld damit nicht klar kommt, sprich durchdreht. Er bildet sich ja (ähnlich wie sein Vater im Übrigen) die Stimmen der Getöteten ein, die ihn dazu bringen, so zu handeln, wie er es tut. Ob das jetzt schon Horror ist? Keine Ahnung.
aber schon sehr auf Effekt geschrieben.
Mmh, das wollte ich eigentlich nicht. Klar, die Hinrichtungen sind zentral aber mir ging es jetzt nicht um eine explizite Darstellung, sondern eher darum, aufzuzeigen, dass das was mit ihm (und auch mit den Leuten) macht. Da bin ich übrigens überzeugt von. Ich denke nicht, dass es spurlos an einem vorbeigeht Hinrichtungen (und dann noch in einer solchen Menge) präsentiert zu bekommen. Klar, eine gewisse Härte musste rein, auch um aufzuzeigen, dass er eben mehr und mehr durchdreht. Ob das jetzt geklappt hat, weiß ich nicht.
Ob so ein Vollstrecker wie der Freimann wirklich dreiundsiebzig Menschen in einer Reihe bzw. nacheinander abschlachten konnten?
Nun, es gibt historische belegte Massenhinrichtungen aus Schweden. Und diese Geschichte basiert ja ebenfalls auf einer Legende. Ob das jetzt wirklich 73 Leute waren? Vermutlich nicht.
Vielleicht hättest Du ihm noch etwas mitgeben können, was seine Person ein wenig nachvollziehbarer macht, so habe ich den Eindruck, er ist einfach nur ein Schlächter ohne Gefühle, der sich nur für seine Münzen interessiert.
Mmh, ich dachte eigentlich, dass ich die Brüche andeute. Er hadert damit, dass die Leute ihn meiden, er macht sich über den Vater und sein Schicksal Gedanken. Hat deshalb für sich beschlossen, dass es nichts mehr gibt außer das Geld. Und am Ende erleidet er im Prinzip trotzdem ein ähnliches Schicksal. Aber vielleicht muss ich noch mal dran.

Hat mich an der Stelle etwas überrascht, weil ich bis hierhin dachte, der ist 'ne absolute Tötungsmaschine und hat sein Handwerk vollkommen im Griff. Der würde sich doch nicht an seiner eigenen Waffe schneiden.
Nun, das ist er eigentlich nicht. Finde nicht, dass ich ihn vorher so dargestellt habe. Er ist ein Scharfrichter, jemand, der professionell Menschen enthauptet. Daher kann er das. Aber eine Tötungsmaschine? Wo liest du das raus?
Aber es stimmt, vielleicht muss der Charakter noch mehr auserzählt werden. Ich überlege mir was.
Nach Bitt um Vergebung, so will's der Brauch dachte ich, dass ihm das vielleicht doch wichtig ist, mit diesem Brauch, dass er ihn extra erwähnt, aber gleich darauf schert's ihn dann trotzdem nicht. Finde das liest sich noch nicht ganz rund. Oder soll das einfach unterstreichen, dass er keine Prinzipien hat?
Nun, er unterwirft sich den Riten, weil er es muss. Weil es von ihm verlangt wird. Weil das Teil seiner Rolle als Freimann (das ist übrigens kein Name, sondern eine Berufsbezeichnung ;) )ist.
Für mich passt dieser Name nicht ins Setting / zum Rest, nach Freimann Rosenfeld (cooler Name :P), Hannes, Tässer, Störtebecker.
Für die Namen kann ich nichts :) Störtebeker war der Legende nach der Anführer der Vitalienbrüder. Der Tolle Hund ihr Schiff. Rosenfeld hieß der Henker und Miles war der Name des damaligen Bürgermeisters von Hamburg.

Am Schluss geht's mir fast schon etwas schnell, dass der Freimann überwältigt wird und sein Hals auf dem eigenen Bock landet. Kam etwas abrupt für mich. Der Bär haut ihn einfach um, ohne das er sich wehren kann und dann ist fertig.
Da hast du einen Punkt. Ich bin ebenfalls noch unzufrieden mit dem Ende. Ich wollte es nicht in die Länge ziehen, aber irgendwie ists nicht rund. Muss ich noch mal dran.

Sei gegrüßt @Seth Gecko

auch dir danke für deinen Kommentar!

Wenn auch die Handlung um den Scharfrichter Freimann mMn bis zum Gemetzel ein wenig mehr Punch vertragen hätte.
Scharfrichter=Freimann. Ist eine alternative Bezeichnung für den Henker. Das kam wohl nicht so richtig raus.
Wie bereits angemerkt, fehlt mir in erster Linie fehlt mir bei der Geschichte ein wenig der Konflikt. Wir erfahren von Freimanns Tagwerk, seinem Gehilfen und seiner Kindheit. Erst ganz am Ende, wenn er die hohen Herren angeht, wird es richtig spannend, doch dann ist es auch schon wieder vorbei.
Kann ich verstehen. Der Konflikt hier ist grob gesprochen, dass er einen Auftrag hat und daran scheitert. Weil er eben nicht einfach eine Tötungsmaschine ist, sondern ein Mensch, der daran geistig bricht, dass er so viele Menschen enthaupten muss. Deshalb dreht er durch, deshalb bedroht er den Rat, deshalb erleidet er dasselbe Schicksal wie sein Vater. Ich muss das vielleicht noch mal ein wenig besser ausbauen. Die Stimmen, die sein Vater hört, kamen von den Hingerichteten. Es ist wohl so, dass die Scharfrichter ihre Opfer damals um Vergebung gebeten haben (diese Riten meine ich), um ihrer (Du sollst nicht töten) eigenen Strafe zu entgehen. Wenn dann aber die Hingerichteten nicht vergeben haben, dann hat das die Scharfrichter mitunter sehr bedrückt. Wie den Vater vom Rosenberg.

Sprachlich wirklich gelungen, die Mundart/der Sprech untermalt die Szenerie, ohne dabei zu stören oder aus dem Lesefluss zu reißen.
Das habt ihr ja alle angemerkt, dass euch die Sprache gefällt. Und das freut mich wirklich sehr, weil ich selbst auch damit ganz zufrieden bin.
Da hast Du mMn noch Potenzial, um Deinem Prota ein wenig mehr Fleisch auf die Rippen zu packen. Du beschreibst zwar, wie die Menge am Ende auf ihn und seine Taten reagiert, doch im Alltag begleiten wir - vom Anfang abgesehen - "nur" Freimann und Hannes.
Ich wollte es nicht auswalzen, sondern nur kurz den Alltag anleuchten, um dann direkt ins Geschehen zu gehen. Eigentlich bin ich so auch zufrieden damit. Aber jetzt sagt ihr ja alle, dass da evtl. was fehlt. Ich mach mir noch mal Gedanken dazu und füge evtl. noch was hinzu. Danke für den Anstoß.

Am Ende hab ich drauf gewartet, dass Du noch die Legende einbaust, nach welcher der kopflose Leichnam Störtebekers ganze zwölf Meter gelaufen sein soll, bevor der Scharfrichter ihm ein Bein stellte. :eek: Aber das wäre dann eine ganz andere Geschichte.
Tjaha, da gibt es noch eine Menge Stoff, haha. Aber das hätte hier vermutlich den Rahmen gesprengt.

Ich danke euch für euere guten Kommentare! Einige eurer Anmerkungen werde ich einbauen. Hier findet ihr noch ein Gedicht zu den Ereignissen rund um Rosenfeld:
https://www.projekt-gutenberg.org/meyerj/plattepi/chap008.html

Viele Grüße
Habentus!

 

Morgen geht’s den Vitalienbrüdern an den Kragen.

Ich find Deine Darstellung (ich hab die Fassung von heute, elf Uhr vorliegen, können also Abschweifungen vorliegen!) aufgrund der kargen Gemengelage über die Geschehnisse am 20. Oktober 1401 ganz manierlich – wir wissen ja nicht mal, wo er herkommt, um Störtebekers Dialekt näherungsweise rekonstruieren zu können oder wenigstens zu unterstellen, dass er so oder eben „anners“ gesprochen haben könnte (die Hamburger Zunge ließe sich da eher aus zeitnahen schriftlichen Zeugnissen – und Kaufleute haben nicht nur Zahlen niedergeschrieben – rekonstruieren. Der Scharfrichter kam aber nicht aus Hamburg, sondern aus Buxtehude … und aus Erfahrungen im Harz weiß ich, dass jeder dortige sächsische Dialekt in jedem Dorf Varianten pflegt) Immerhin ist auch die gleichnamige Briefmarke, pardon, Biermarke (mit unterschiedlichstem Gebräu) mehr als manierlich.

Folglich umgeben immer schon Rätsel das Leben des Piraten Klaus Störtebeker - und auch seinen Tod. Am 20. Oktober 1401 soll er auf dem Hamburger Grasbrook geköpft worden sein – wäre - ne kleine Anregung - die Legende zur Rettung seiner Mannen nicht verwertbar?

Was natürlich in diesem manierlichen Stück Erzählkunst auffällt, ist der unerwartete Stilwechsel

„Der Freimann kommt“, raunen se, während ihre Kinder mit großen Augen hinter Rockzipfeln und Hosenbeinen hervorlugen. Sie machen mir Platz.
...
Nem Haufen Schafe gleich. Die Angst im Blick, aber die Hälse lang, Pack. Weil se wissen wollen, wen ich bei mir auf'm Karren liegen hab.
...
Mit einem Schritt bin ich bei ihm und lege meine Hand auf seine Schulter.

Aber die Münzen ist's wert.
Plural!, selbst wenns um eine einzige Tat geht ...

Wenn ich das Schwert tu erheben, wünsch ich dem Sünder das ewige Leben.
Passende FRage, wenn auch ein wenig pietätslos zum Thema:
Reim Dich – oder stirb?!

Das ganze Leben am Beten und Bereuen und am Ende werfen se dich in nen Loch, verdammen deine Seele und verscharren dich wie nen Tier, Deibel!
Beim ersten „nen“ mags gehen, aber beim zwoten wird wohl eher Wien mit einem kleinen, unterbrechenden ’-Flüsken draus ...

Erst gestern hab ich die Klinge Schärfen lassen.
Kommstu selber drauf ...

Während ich den Nächsten richte, scharrt der Rat aufer Tribüne immer nervöser mit den Füßen.
Der Henker ist sicherlich ein frommer Mensch, der seinen Nächsten wohl vom „nächsten“ als Adjektiv des „nächsten [Hinzurichtenden]" kennt …

S'schmeckt metallisch.
Wonach schmeckt/riecht Metall?
Beim vermeintlichen Eisengeruch riecht man sich eigentlich selber. Metalle sind zumindest geruchlos. Man könnt es mal mit Spänen versuchen – freilich unter Lebensgefahr ...

Ich hör Störtebeker lachen. Ihn und seine zweiundsiebzig Brüder. „Jawohl!“KOMMA rufen se mir zu.

„Die Klinge scharf genug. Wie ist's ihr Herren? …
Oh, ich fürchte, die ehrbare Bürgerschaft, vor allem das Patriziat könnte schon auf Höflichkeitsform drängen … Nun ja – sieht ja keiner ...
...
Und da hätt ich es jetzt auch fast übersehen - KOmma vor der Anrede!

„Zwanzig Ratsmitglieder? Ich frage, brauchen wir denn überhaupt so viele? - nicht auch Zehne tun? Oder Fünfe?“

Wie gleich beim

einzelnen Soldaten
(als Beispiel) besser Kleischreibung (zehne, fünfe), die „zwanzig“ entsteht ja aus Anfangsgründen ...

Für Interessenten hier eine kleine, verbale „Doku“
https://www.ndr.de/geschichte/koepf...obener-Tod-eines-Piraten,stoertebeker172.html

Gern gelesen vom

Friedel

 

Hallo @Friedrichard

schön, einen Kommentar von dir zu lesen!

Ich find Deine Darstellung (ich hab die Fassung von heute, elf Uhr vorliegen, können also Abschweifungen vorliegen!) aufgrund der kargen Gemengelage über die Geschehnisse am 20. Oktober 1401 ganz manierlich
Freut mich, dass es dir so geht!
wäre - ne kleine Anregung - die Legende zur Rettung seiner Mannen nicht verwertbar?
Ja, da habe ich drüber nachgedacht. Ich fand aber die Entwicklung des Henkers irgendwie interessanter. Weil ich mir gedacht habe, was das wohl für eine irre Situation gewesen sein muss. Beides würde den Text meiner Meinung nach überladen. Ich werde mich aber sicherlich in den nächsten Tagen und Wochen noch mal damit beschäftigen. Vielleicht bemerke ich ja dann, dass es doch gut reinpasst. Dann werde ich versuchen, stimmig zu ergänzen.
Was natürlich in diesem manierlichen Stück Erzählkunst auffällt, ist der unerwartete Stilwechsel
Das stimmt. Das zieht sich noch ein paar Mal durch den Text. Teilweise deshalb, weil ich da nicht ordentlich gearbeitet habe, teilweise aber auch, weil es mir an bestimmten Stellen unpassend vorkam. Ich habe versucht, mir vorzustellen, wie Rosenfeld redet. Und bei manchen Stellen hat es dann für mich nicht gepasst. Aber ich werde noch mal drüber gehen und vermutlich deine Anmerkungen einbauen. Danke dir dafür!
Passende FRage, wenn auch ein wenig pietätslos zum Thema:
Reim Dich – oder stirb?!
Dieser Reim ist wohl auf der Klinge eines Richtbeils graviert (andere Zeit, anderer Ort: https://www.imago-images.de/st/0065639529) und ich fand das dann in diesem Zusammenhang irgendwie stimmig. Ob ichs vlt. doch besser rausnehme, muss ich mal überlegen.
Wonach schmeckt/riecht Metall?
Mmh, gute Frage. Kennst du das nicht, wenn du Blut im Mund hast und es einen leicht metallischen Geschmack hat? So, als würdest du eine Metallstange ablecken? Oder ist diese Formulierung völlig an den Haaren herbeigezogen?

Hallo @Ronnie

auch dir vielen Dank für deinen Kommentar und deine Zeit!

die innere Welt des Henkers ist gut gebracht
Das freut mich.
Da es um Störtebeker geht, wäre es vielleicht witzig, die bekannte Geschichte mit einzuflechten: Er ging ja angeblich ohne Kopf an zehn seiner Leute vorbei, die dann frei gelassen wurden. Wäre genug Stoff, um der Geschichte noch etwas mehr Handlung zu verpassen.
Ja, da hatten auch bereits andere Kommentare drauf hingewiesen. Ich bin mir unsicher. Ich fand diese Geschichte mit Rosenfeld irgendwie spannender. Und ich fürchte, es würde den Text überlagern, würde ich beide Legenden verweben. Aber wie ich oben schon schrieb, evtl. werde ich das in ein paar Tagen oder Wochen mal probieren.
ch weiß nicht, ob das historisch ist, dass der Henker selbst den Kopf unters Schwert gelegt bekam. Wegen so einer Beleidigung? - das kann ich mir schwer vorstellen. Henker, die ihr Handwerk verstanden, waren geschätzte und gut bezahlte Leute.
Also historisch ist natürlich schwierig. Gab es Störtebeker? Gab es diese Hinrichtung? Unklar. Historisch belegt ist wohl nur, dass es Piraten gab, die sich mit der Hanse anlegten und sicherlich auch einige, die in Hamburg hingerichtet wurden.
Was es aber gibt, ist die Legende. Und der Legende nach bot Rosenfeld nach getaner Arbeit an, doch gleich mit dem Rat weiterzumachen. Also ein recht aufrührerischer Scherz. Und wenig humorbegeistert, wie der Rat damals wohl war, wurde er daraufhin höchst selbst enthauptet. Gibts sogar ein Gedicht (Habe ich weiter oben verlinkt) zu. Ob das jetzt so passiert ist? Vermutlich nicht. Aber ist doch immerhin eine interessante Geschichte. Deshalb wollte ich das aufgreifen. Dass es dir gefallen zu haben scheint, freut mich!

Viele Grüße an euch beide!
Habentus

 

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