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Der Freie Tag
Der Wecker klingelte. Er machte seine Augen auf und schaltete ihn mit einer leichten Handbewegung aus, dabei fragte er sich warum, warum er sich das jeden Morgen antun musste.
Er stand, gekennzeichnet von der schlaflosen Nacht, auf und ging sofort ins Bad, wusch sein Gesicht ab. Aber er fühlte sich immer noch schläfrig. Wie gerne er sich doch wieder schlafen legen würde.
Müde trampelte er in die Küche, machte das Radio, die Kaffeemaschine und den Toaster an, machte sich etwas zu essen, und während er dem Radio lauschte, hob er seine Augen und bemerkte, dass es schon fünf nach halb sechs war. Nun wusste er, dass sein ganzer, gut organisierter Zeitplan, den er jeden Morgen Tag für Tag einhielt, dahin war. Er stand auf, ließ alles liegen, zog sich an, packte seine Sachen und ging genervt zur Tür. Als er schon fast aus dem Haus war, erinnerte er sich an die ganze langweilige und sich immer wiederholende Arbeit, die auf ihn zukommen würde. Dagegen, war das frühe Aufstehen nicht mal halb so schlimm. Da wusste er, was er zu tun hatte. Er zog seine Schuhe aus und ging ins Wohnzimmer,
nahm den Hörer in die Hand und rief bei der Arbeit an.
Eine ihm sehr bekannte Stimme war am anderen Ende der Leitung:
„Hallo“, sagte sein Chef, aber als keiner ihm antwortete fragte er noch mal, „Hallo?!“
„Äähh... hallo“, antwortete er, mit einer etwas krankklingenden Stimme.
„Jürgen, sind sie das?“, fragte er.
„Ja, ich bin’s. Ich wollte nur sagen, dass ich mich ziemlich schlecht fühle. Deshalb würde ich heute gern zuhause bleiben, um die Krankheit auszukurriren.“
„Ja, natürlich können sie zuhause bleiben“, sagte er mit besorgter Stimme, “Sie sind unser zuverlässigster Mitarbeiter. Ich glaub es macht nichts aus wenn sie mal ein Tag fehlen.“
„Oh... danke, das ist sehr nett von ihnen“, sagte Jürgen mit einer erleichterten Stimme, „Dann sehen wir uns morgen, Tschüs.“
„Ja, ist gut, bis morgen dann, aufwiederhören.“, sagte er.
Und als sein Chef den Hörer aufgelegt hatte, konnte Jürgen es nicht fassen. Er, der immer zuverlässig und pünktlich ist, hat es getan. Er hatte ein wenig Schuldgefühle, aber sie waren sehr klein im Vergleich zu seinem Stolz.
Sofort danach schmiedete er sich schon Pläne für seinen freien Tag.
Zuerst wollte er `ne Runde fernsehen. Dann würde er Einkaufen gehen und anschließend ein Stündchen, oder zwei schlafen. Und, als er alles gemacht hat, wurde ihm ein bisschen langweilig.
Er beschloss das Problem zu lösen, indem er ein wenig im Park spazieren ging. Dort setzte er sich auf eine Bank und holte ein neues Buch, die er beim Einkaufen gekauft hat, raus und entspannte sich beim Lesen. Die Zeit raste nur so dahin und als er bemerkte, dass es schon Dunkel wurde, und er nichts in der Zeitung erkennen konnte, beschloss er nach Hause zu gehen.
Zuhause angekommen, wollte er nur noch schlafen, was er auch, sofort nachdem er gegessen hat, tat.
Am nächsten Morgen klingelte wieder der nervige Wecker. Er stellte ihn aus und stand auf.
Und wieder stellte er sich die Frage, die er sich jeden Tag fragte “Warum? ...“
Er stand auf und als seine Füße den Teppich in seinem Schlafzimmer berührten, spürte er die Kälte die im Raum war. ...Und alles, weil er gestern vergessen hat das Fenster zu zu machen.
Als er sich dann angezogen und gegessen hat, ging er zur Tür. Er zog sich die Schuhe an
und machte die Tür auf. Als er aber hinausgehen wollte erinnerte er sich, für einen kurzen Moment, an den Tag den er gestern erlebt hat und an seine langweilige und eintönige Arbeit.