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Der Frühlingstag
Ich fühlte mich leicht, als ich meine Augen öffnete.Es war dunkel, es störte mich nicht, im Gegenteil ich genoss es. Ich wusste nicht wieso, doch langsam kehrte das Licht zurück. Ich war in meinem Zimmer. Ich wollte zurück in die Dunkelheit, was hatte ich davon?
Ich mochte die Dunkelheit eigentlich nicht. Ich lag auf dem Boden, ich stand auf und blickte an mir herab. War ich in meinen Klamotten eingeschlafen? Warum hatten sie rotbraune Flecken?
Ich ging zu meinem Schrank und zog mich um und ging runter um meiner Mutter die dreckigen Kleidung zu geben. Sie stand aber nur regungslos im Raum, wie ein Standbild. Ich legte die Kleidung auf den Tisch und ging aus der Haustür. Die Autos standen auf der Straße still und ihre Fahrer bewegten sich nicht. War ich in einem Standbild?
Ich ging weiter durch die Stadt. Es war anscheinend ein schöner Frühlingstag, an des Straßen blühten die Kirschbäume in rosa und die ersten Eisdielen hatten bereits geöffnet. Die ersten Schüler kamen von der Schule. Werde ich mich selber in dieser Welt des Stillstandes sehen?
Ich ging in die Richtung meiner Schule. In dem Kiosk, in das ich immer nach der Schule ging packte die Verkäuferin gerade die Sachen in eine Tüte, die ich am späteren Zeitpunkt dieses Tages wohl abholen würde. Ich fing an zu lächeln und freute mich für das andere ich, zumindest bis ich an meiner Schule war und mich vor ein Auto fallen sah.
Das Bild lief jetzt weiter. Ich sah wie ich vor das Auto fiel und es mich überrollte. Das Auto hielt einige Meter weiter, eine Fahrerin stieg aus und nahm ihr Handy aus der Tasche. Ich stand einige Momente in Schockstarre da und starrte nur auf meinen leblosen Körper.
Ein Krankenwagen kam und die Sirene riss mich aus meiner Starre. Die Männer versuchten das andere ich zu retten, vergeblich. War es überhaupt ein anderes ich?