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Der Frühling des roten Mandelblütenbaums

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06.01.2003
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Der Frühling des roten Mandelblütenbaums

Der Frühling des blutroten Mandelblütenbaumes

Irgendwo in den Bergen von Japan lebten vor zweihundert Jahren in einem kleinen Dorf friedlich Japaner und Europäer zusammen. Doch irgendwann gingen die Menschen aus dem Westen wieder fort. Allerdings hinterließen sie auch ihre Spuren im Dorf. So kam es, dass man blauäugige Kinder auf der Straße antraf, die weiße Haut und manchmal sogar braunes Haar hatten.
Eines Tages trieb sich ein Drache in der Gegend herum, der gerade aus dem Winterschlaf erwacht war. Es lag noch ein bisschen Schnee, aber die Sonne war schon stark genug um den Winter zu vertreiben. Ein junges Mädchen holte gerade Wasser, als der Drache trinken wollte. Der Drache versteckte sich schnell in dem kleinen Bambuswald, der hinter dem Bach lag. Neugierig betrachtete der Drache das Mädchen bei der Arbeit. Ihm fiel auf, dass das Mädchen anders aussah als japanische Mädchen. Sie hatte blaue Augen wie der Himmel in einer kalten Dezembernacht. Sie trug ihr schwarzbraunes Haar in zwei Zöpfen. Ihre Haut war genauso weiß wie der Schnee. Der Drache kam ab dem Tag immer wieder zur Quelle um das Mädchen zu sehen. Irgendwann reichte dem Drachen der Anblick des Mädchens nicht mehr, er hatte das Bedürfnis mit ihr zu sprechen. Eines Tages kam das Mädchen in der Abenddämmerung zu der Quelle. Doch dieses Mal hatte sie keinen Eimer dabei. Sie setzte sich auf einen Stein, öffnete ihre Zöpfe und schaute dabei auf die klare Wasseroberfläche.
Sie wollte gerade ihren Kimono öffnen um sich zu waschen. Plötzlich spürte sie, dass jemand sie umarmte und ihr die Haare aus dem Gesicht strich. Der Drache berührte sie sanft, wie der Wind. Der Drache hatte sich in einen Menschen verwandelt; um dem Mädchen nahe sein zu können.
„Wer bist du?“, fragte das Mädchen.
„Ich bin Daimaju! Hab keine Angst ich werde dir nichts tun.“
„Was willst du von mir?“
„Sag mir deinen Namen!“
„Mein Name ist Seinan!“
„Seinan, was für ein hübscher Name!“
„Was willst du jetzt von mir!“
Daimaju nahm einen Lappen und tauchte ihn ins kalte Wasser. Sanft und vorsichtig wusch er den Staub von Seinans Haut. Er öffnete die Bandage und fuhr fort. Seinan wehrte sich nicht.
In den nächsten Tagen kam Seinan alleine und heimlich zur Quelle um Daimaju zu sehen.
Oft blieb sie, bis die Sonne aufging…
„Ich muss jetzt gehen, mein Großvater macht sich Sorgen um mich!“
„Bitte bleib nur noch ein bisschen!“
Seinan setzte sich wieder neben Daimaju.
„Am liebsten würde ich dich gar nicht mehr gehen lassen! Seinan, willst du meine Frau werden?“
„Ja, aber du bist ein Drache! Wir dürfen nicht heiraten. Das Gesetz verbietet es uns.
Es könnte ein großes Unglück geschehen!“
„Nein, ich liebe dich und ich will, dass wir immer zusammen bleiben! Kein Gott und kein Mensch kann mir das verbieten.“
„Wenn du meinst!“
„Ich werde deinen Großvater fragen, ob wir heiraten dürfen!“
„Bitte liebe Feuergöttin mach, dass wir uns niemals trennen müssen!“
Am nächsten Tag machte sich Daimaju auf den Weg ins Dorf. Seinan war auf dem Feld.
Daimaju ging in den Schrein des Dorfes, der der Feuergöttin geweiht war.
Als Daimaju den Wintertempel betrat, saß Seinans Großvater vor dem heiligen Feuer und sprach ein Gebet. Er bemerkte Daimaju sofort.
„Was möchtest du von mir?“, fragte der alte Mann.
„Ich bin Daimaju! Ich bitte dich um die Hand deiner Enkeltochter Seinan!“
Zunächst unterhielten sich die beiden freundlich, doch dann kehrten sie zum eigentlichen Thema zurück.
„Du willst also Seinan heiraten! Welche Ehegeschenke kannst du mir machen?“
„Ich gebe dir Seide, Gold, Edelsteine für Seinan. Alles, was du begehrst, kann ich dir geben!“
„Zeig mir deine Brust, mein Sohn! Ich will sehen ob du Male trägst!“
„Nein, ich bin kein Verbrecher! Ich bin nur ein Wächter eines Schreins!“
„Dann zeig mir deine Brust!“
Daimaju öffnete sein Hemd, und ein rotes Mal in der Form eines Drachen kam zum Vorschein.
„Du bist ein Drache. Dann kann ich der Ehe nicht zustimmen. Drachen und Menschen dürfen sich nicht miteinander vereinigen. Niemals sonst geschieht ein Unglück.“
„Das könnt ihr uns nicht antun!“
„So ist nun mal das Gesetz. Und jetzt geh, bevor ich dich töten muss.“
„So kommen sie mir nicht davon. Ich werde zurückkehren und meine Braut in drei Tagen zu holen!“
„Das lasse ich nicht zu! Ich verfluche dich und deine Sippe, Drache! Wenn du Seinan entweihst, wird alle fünfzig Jahre dasselbe Drama deinen Nachkommen zustoßen. Nur die Flammen der Feuergöttin werden deine Sünden und das Leid in deiner Nachkommen verbrennen. Und du sollst nie die ewige Ruhe finden. Deine Seele soll immer wieder geboren werden, um dasselbe Schicksal zu erleiden!“
Daimaju verließ das Dorf. Drei Tage und zwei Nächte vergingen, Daimaju kehrte zurück um Seinan zu holen. Er ging in den Schrein, er sah eine Meute von jungen Männern, die bewaffnet waren bis unter die Zähne. Seinans Großvater trat aus der Menge hervor und sagte: “Wir werden dir Seinan nicht geben, wir alle hier sind bereit, sie zu schützen.“
„Gebt sie mir und ich werde euer Dorf verschonen! Ansonsten werde ich alles niederbrennen, was euch lieb und teuer ist, wenn ihr mir nicht das gebt, was ich liebe.“
„Verschwinde Drache, wir werden sie dir niemals geben.“
„Gut, ihr habt es so gewollt.“
Daimaju verwandelte sich in einen Drachen und brannte alles nieder! Seinan wachte im Flammenmeer auf, aber sie konnte nicht fliehen, da sie eingeschlossen war in ihrer Zelle.
Seinan schrie um Hilfe. Gott sei Dank hörte Daimaju sie. Er brach die Tür ein und holte Seinan raus. Daimaju entführte Seinan in einen verwunschenen Schrein, der tief in den Bergen lag. Daimaju belegte Seinan mit einem Zauber, der sie alles vergessen ließ. Das Dorf brannte ab, niemand hatte in den Flammen überlebt. Nur das heilige Feuer brannte weiter um Seinan eines Tages die Wahrheit zu sagen. Vier Jahre vergingen, Seinan und Daimaju lebten glücklich und friedlich zusammen, wie Mann und Frau. Seinan bekam eine kleine Tochter, sie nannten sie Sora. Irgendwann zog es Seinan zurück ins Dorf, obwohl Daimaju Seinan verboten hatte in das Tal zu gehen, verließ sie an einem schönen Frühlingsmorgen den Schrein. Sie trug ihre vierjährige Tochter auf den Schultern. Als sie das Dorf erreichte, erschrak Seinan! Alles war abgebrannt, überall lagen verbrannte Körper und die Häuser bestanden nur noch aus dem Grundmauern. Plötzlich hörte sie eine Stimme, die aus dem Schrein kam.
„Seinan, meine Tochter komm zu mir. Komm, komm zu mir, mein Kind.“
Seinan folgte der Stimme, das Feuer brannte immer noch an derselben Stelle wie vor vier Jahren.
„Wieso redest du zu mir?“
„Mein Kind, du musst erfahren, was der Drache getan hat! Erinnere dich!“
„Wieso ist das Dorf abgebrannt?“
„Weil dein Großvater dich vor Daimaju beschützen wollte, dafür hat deine ganze Familie und dein Dorf sein Leben in den Flammen verloren. Ihre Seelen werden nie Ruhe finden, nur das Feuer der Feuergöttin kann sie befreien und ihnen ihre ewige Ruhe geben!“
„Wo ist die Feuergöttin?“
„Sie ist tot! Die Menschen haben sie aus ihrem Reich verbannt, und sie ins Meer gejagt!
Nur alle vierhundert Jahre wird ein Mädchen irgendwo auf der Erde geboren, die die neue Feuergöttin wird! Aber bis dahin vergehen noch zweihundert Jahre!“
„Was soll ich denn nur tun? Ich habe alle verloren und jetzt finden sie nicht einmal mehr ihre Ruhe!“
„Töte den Drachen und dein Kind! Dann ist Daimajus Klan ausgerottet und das Unglück kann nicht passieren und der Fluch trifft dich nicht!“
„Mein Kind aber es hat doch keine Schuld! Bitte lass mich das nicht tun!“
„Du musst es tun oder willst du so viel Leid über deine Nachkommen bringen?“
„Nein, ich werde es tun! Aber ich habe keine Waffe!“
„Hier, nimm diesen Dolch! Nur er ist fähig Daimaju zu töten!“
Seinan nahm den Dolch. Sie ging wieder nach Hause. Am Abend brachte sie ihr Kind ins Bett, danach setzte sie sich in den Innenhof und spielte Flöte. Daimaju kehrte von der Jagd wieder. Es war Frühling und der Mandelbaum blühte im Garten des Schreins. Schon von Weitem hörte Daimaju das Spielen von Seinan. Als er nach Hause kam, fand er seine Frau unter dem Mandelbaum vor. Wie immer begrüßte Daimaju seine Frau liebevoll, doch etwas war anders als sonst.
„Wieso hast du das getan Daimaju, du hast alle umgebracht! Ich hasse dich dafür und ich werde meine Familie rächen.“
„Ich habe es für uns getan, Seinan! Sie wollten nicht, dass wir uns lieben! Deswegen habe ich dich auch verzaubert. Aber jetzt kennst du mein wahres Wesen!“
„Du, Mörder! Du bist ein Ungeheuer!“, mit diesen Worten wollte Seinan zustechen, aber sie konnte es nicht. Sie liebte ihren Mann und ihr Kind, sie umarmte Daimaju ein letztes Mal und küsste ihn.
„Daimaju, ich liebe dich, auch wenn du ein Drache bist!“, flüsterte sie Daimaju ins Ohr und stach sich selbst mit dem Dolch ins Herz!
Daimaju hielt seine geliebte Seinan in den Armen, er klagte und weinte um sie. Er sah keinen Sinn mehr in der Welt ohne Seinan und brachte sich selbst um. Der alte Mandelbaum hatte Mitleid mit dem Paar! Er nahm das Blut, die Köper und die Seelen in sich auf. Am anderen Morgen erwachte Sora im Haus, sie lief weinend und ängstlich durchs Haus auf der Suche nach ihren Eltern. Doch weder ihre Mutter noch ihren Vater konnte sie finden. Plötzlich hörte sie eine Stimme aus dem Garten.
„Sora, komm zu mir! Ich bin in dem Garten! Sora, Sora!“
Sora lief schnell in den Garten, erst dachte sie ihre Mutter würde sie rufen. Aber sie fand ihre Mutter nicht!
„Wo bist du denn?“
„Ich bin hier mein Kind!“, sagte der Mandelbaum mit einer sanften Stimme.
„Wo sind meine Eltern?“
„Sie sind nicht mehr da! Sie sind tot!“
„Aber ich will nicht alleine bleiben. Ich will zu meiner Mama und meinem Papa!“
„Sora, dann komm in mein Herz und schlafe! Ich werde dich beschützen und lieben!
Bis jemand kommt um dich zu holen!“
Der Mandelbaum öffnete sein Herz und das Kind kletterte hinein. Danach schloss sich der Mandelbaum und auf einmal färbten sich die Blüte blutrot. Der Mandelbaum sang ein Schlaflied für Sora, solange bis jemand kommen würde um sie zu holen.
Zwölf Jahre vergingen, nichts hatte sich im Schrein verändert. Die Suppe kochte immer noch über dem Feuer. Hund und Katze schliefen immer noch in derselben Ecke wie vor zwölf Jahren. Die Zeit war stehen geblieben! Die Leute, die am Schrein vorbeikamen, hörten das Lied des Mandelbaumes, doch es traute sich niemand in diesen Schrein, weil er verwunschen war.
An einem Frühlingsabend kehrte ein junger Soldat aus Kyoto zurück. Er hatte am königlichen Hofe gedient und wollte jetzt in sein Dorf zurückkehren um zu heiraten. Der Mann hörte die Stimme des Baumes, weil sie sein Herz berührte, ging der Soldat in den Schrein. Plötzlich sprach der Baum zu ihm.
„Wieso bist du gekommen, Soldat?“, fragte der Mandelbaum.
„Mit wem rede ich? Sprich!“, bibberte der Soldat.
„Hab keine Angst, ich kann dir nichts tun! Komm in den Garten, dann kannst du mich sehen!“
Der Soldat ging in den Garten. Der Mandelbaum blühte wie jedes Jahr blutrot. Der Mann schaute sich um, doch er sah niemanden. Dann hörte er die Stimme wieder…
„Trete näher, ich stehe direkt vor dir, mein Sohn!“
„Ich kann dich aber nicht sehen!“
„Ich bin der Mandelbaum, der direkt vor dir steht.“
„Was du bist ein Mandelbaum, der sprechen kann.“
„Ja, aber ich spreche nur über mein Herz!“
„Singst du dieses Wiegenlied! Für wen singst du es?“
„Für mein Kind, das seit zwölf Jahren in mir schläft! Wie nennt man dich?“
„Mein Name ist Jin Roh. Wieso schläft das Kind in dir?“
„Trete näher und berühre mein Herz, dann zeige ich es dir.“
Jin tat das, was der Mandelbaum von ihm verlangte. Als er ihn berührte sah Jin das Leben von Daimaju und Seinan von Anfang an bis zum bitteren Ende. Er sah auch, wie Sora in den Baum kletterte und einschlief. Plötzlich stand er vor einem Mädchen mit blauen Augen, doch danach befand sich Jin wieder in der realen Welt.
„Bitte, gebe mir das Mädchen, ich werde mich um sie kümmern!“
„Wenn du bereit bist, sie zu lieben und zu beschützen, dann will ich dir mein Kind geben!“
„Ja, das bin ich!“
„Gut, dann berühre noch einmal mein Herz!“
Jin legte seine Hand auf das Herz des Mandelbaumes. Der Mandelbaum öffnete sich und gab das Mädchen frei. Doch aus dem Mandelbaum kam kein Kind sondern eine junge Frau.
Jin nahm das schlafende Mädchen in den Arm, er streichelte ihr über die Wange.
„Sora, wach auf! Hier ist jemand für dich gekommen!“, sagte der Mandelbaum mit seiner sanften Stimme.
„Wieso wacht sie denn nicht auf?“
„Küss, vielleicht muss sie erst deine Liebe spüren!“
Jin küsste Sora auf den Mund, langsam öffneten sich ihre Augen.
„Wer bist du?“, fragte Sora.
„Ich bin Jin Roh! Bitte, komm mit mir mit und werde meine Frau, Sora!“
„Ja, ich komme mit dir mit, aber verspreche mir, dass wir hier leben werden!“
„Wenn du das willst!“
Jin und Sora heirateten. Doch auch so brach der Fluch über die Familie Roh rein. Alle fünfzig Jahre wurde Daimaju in seiner Sippe wiedergeboren um dasselbe Schicksal zu erleiden wie damals, genauso wie Seinan. Immer wieder passiert dasselbe Unglück in der Familie, da die Seelen dieser zwei unglücklichen Wesen keine Ruhe finden konnten.
Bis in unsere Zeit trat das Unglück bereits dreimal in die Familie. Wir schreiben jetzt das Jahr 2004. Die Familie Roh ist vor ungefähr dreiundsechzig Jahren in die USA ausgewandert. Dort gründeten sie ein kleines Kloster mit einer Kampfsportschule. Heute leben dort nur noch der Abt und sein Enkel Jin mit ungefähr zwölf Mönchen. Das Kloster vermietet Zimmer an Touristen und Studenten, die hauptsächlich wegen der Familiensaga kommen. Studenten bevorzugen dieses ungewöhnliche Heim, weil es billig und ruhig ist, zum lernen. Jin ist ungefähr zwanzig Jahre alt, er studiert an dem Lexfortcollege. Unsere Geschichte fährt jetzt etwas anders fort als…
Es war der dreißigste März, als Jin einen neuen und außergewöhnlichen Gast erwartete. Dieses Mal sollte ein junges Mädchen aus Europa im Alter von siebzehn Jahren kommen. Das Mädchen sollte hier ein Jahr im Ausland studieren, da es in der Schweiz erst im Alter von neunzehn Jahren an den heimischen Universitäten studieren konnte. Liebevoll stellte Jin noch Blumen in eine Vase.
Um vier Uhr fuhren Jins Großvater und ein Mönch um den Gast abzuholen. Eine Stunde später hielt der Wagen vor dem Klostertor. Ein Hausmädchen ging raus um den Gast zu empfangen.
Jin ging runter um seinem Großvater zu helfen und da stand sie.
Ein Mädchen mit braun-rotem lockigem Haar, das mit einem Zopf hinten zusammengefasst war. Sie hatte braune Augen, die Jin frech beobachteten, als er die Treppe runter kam. Jin rutschte erstmal aus, verlegen fiel in die Arme des Mädchens.
„Danke, dass du mich schon so umwerfend begrüßt!“
„Entschuldige bitte!“
„Ist schon gut!“
„Jin, bring uns bitte doch eine Tasse Tee!“, befahl der Großvater.
Der alte Herr bat das Mädchen in einen kleinen Teeraum. Wenige Minuten später kam Jin mit einem Tablett wieder. Aufgeregt setzte er sich neben das Mädchen.
„Bitte, sagen sie uns noch mal ihren Namen!“
„Mein Name ist Sanna! Meine Eltern haben ihnen sicherlich schon einen Brief geschickt!“
„Ja, ihr Vater ist ein alter Freund! Wie ich auch aus dem Brief schloss, bin ich für die nächsten drei Monate ihr staatlicher Vormund!“
„Was willst du eigentlich studieren?“, fragte Jin.
„Ich habe Geschichte und Sozialwissenschaften belegt!“
„Unterhalten könnt ihr euch auch noch später! Sanna du willst dich sicherlich noch ausruhen, aber bevor Jin dir dein Zimmer zeigt, erkläre ich dir noch ein paar Regeln!
1. Zieh deine Schuhe aus, wenn du von der Straße kommst!
2. Im Kloster wird nur die traditionelle Kleidung getragen, in deinem Fall der Kimono!
3. Dusche und wasche dich, bevor du ein Bad nimmst!
4. Schrei und renne nicht in der Gegend herum, während der Gebete und der Meditation.
5. Versuch, immer höflich und freundlich zu sein, auch wenn es dir schwer fällt!
6. Mithelfen ist Pflicht für dich, du bist kein Tourist, der nur für ein paar Tage hier ist.
7. Am Tisch wird nicht mit den Stäbchen gespielt und reiche kein Essen mit Stäbchen weiter.
8. Du hast nur Ausgang bis elf Uhr, wenn du länger weg bleiben willst, wird dich Jin begleiten.
9. Betritt niemals das Zimmer eines Mönches ohne dessen Erlaubnis und rede auch nur das Nötigste mit einem Mönch!
10. Bereite dich immer gut auf Tests und Arbeiten in der Uni vor.
Ich glaube das wär’s!“
„Gut, aber ich werde mich immer so verhalten wie Ihnen passt! Ich versuche mein Bestes!“
„Du widersprichst meinem Großvater, mach das besser nicht! Glaub mir, er kann dich dafür bestrafen!“
„Genau, also wenn du noch Fragen hast, kann Jin sie dir sicher beantworten!“
„Wieso muss ich denn einen Kimono tragen?“
„Meine Liebe, das ist ein Kloster und hier trägt jeder einen Kimono. Tradition ist hier Regel und Pflicht, jeder hat sich daran zu halten.“
„Also, gut!“
„Jin, bitte gib ihr die neuen Kimonos! Akane wird gleich kommen um ihr das Bad zu zeigen und wie sie den Kimono zu tragen hat!“
„Ja, Großvater!“
Hisaki stand auf und verließ den Raum. Wenige Minuten später kam eine junge Frau in dem Raum. Sie war genauso alt wie Jin.
„Sanna, bitte komm jetzt mit, ich zeige dir alles!“
„Na toll, kaum ist man da, hat man schon wieder Pflichten!“
„Sanna, jetzt komm schon! Ich muss auch noch das Abendessen vorbereiten!“
Sanna folgte Akane ins Bad!
„Kleide dich ab! Na los mach schon!“
„Was, ich soll mich ausziehen vor dir?“
„Na, los! Wir sind unter uns und die Männer haben ihr eignes Bad!“
„Na gut!“
Sanna zog sich aus. Erst jetzt sah man ihre schneeweiße Haut.
„Setz dich auf den Hocker! Hier ist eine Schüssel mit Seife und Schwämmen.“
„Sag mal, möchtest du vielleicht auch ein Bad nehmen.“
„Wenn du dich nicht gestört fühlst.“
„Nein!“
Akane öffnete ihren Kimono, dabei kam eine Art Bandage zu Tage!
„Wieso trägst du eine Bandage um deine Brust?“
„Ganz einfach, früher hatte man keine BH, deswegen haben die Frauen in Japan früher diese Bandage genommen. Außerdem ist sie besser als ein BH, sie verbessert deine Haltung und entlastet deinen Rücken! Du wirst auch so eine tragen müssen!“
„Gibt es noch irgendwelche Absonderheiten?“
Plötzlich fiel Akane ein feuerrotes Mal auf Sannas Schulter auf! Und auf Sannas Stirn erschien dasselbe Zeichen, nur viel kleiner.
„Woher hast du dieses Zeichen?“
„Ich trage es seit meiner Geburt, es sieht aus wie eine Flamme, dasselbe Zeichen trage ich auch auf meiner Stirn, allerdings überdecke ich es seit meiner Kindheit mit Makeup.
Wieso, stimmt etwas nicht damit?“
„Das ist unmöglich, du bist Europäerin! Du sollst die neue Feuergöttin sein!“
„Feuergöttin, ich und eine Göttin?“
„Zeig das niemandem Sanna, es ist sehr wichtig, und schon gar nicht Hisaki oder Jin.
Es könnte dein Leben davon abhängen!“
„Gut.“
Sanna war kein Mensch, sondern ein Wesen, das zwischen Menschen und Göttin existierte.
Die Feuergöttin ist nur ein Wesen von vielen, die die Menschen verdrängt hatten. Oft wurden Drachen, Götter, Baumgeister in Japan verfolgt und getötet, oder sie wurden in den Westen verbannt. Dort vermischten sich diese mit ganz normalen Menschen, das in Japan strengsten verboten war. Sanna schlief ein auf ihrem Zimmer. Irgendwie fühlte sie sich hier im Kloster nicht wohl.
Plötzlich fand sie sich an einer Quelle wieder, sie stand in der Mitte des Bambus. Plötzlich sah sie einen Mann und ein Mädchen, die an der Quelle saß. Sie sah, wie der Mann das Mädchen anfasste, das Mädchen schien sich nicht zu wehren. Plötzlich stand sie in einem Schrein, ein alter Mann saß vor dem Feuer und betete. Sanna fiel auf, dass sie mitten in einem Feuer stand, doch ihr war nicht warm.
„Wo bin hier?“
„Ich habe Euch so lange gerufen, Feuergöttin. Ihr seid nun fast erwachsen, Sanna. Ihr seid die Wiedergeburt der Feuergöttin, die vor vierhundert Jahren von den Menschen ins Meer verbannt worden ist!“
„Was wollt Ihr von mir?“
„Ich möchte, dass Ihr etwas wisst. In Euch schlummern zwei Seelen, die meiner Enkeltochter Seinan und die der Göttin. Seid vorsichtig, Hisaki darf nicht erfahren, wer Ihr seid, er wird Euch sonst versuchen zu töten.“
„Wieso denn?“
„Geht zum Mandelbaum, der wird Euch helfen. Seid aber vorsichtig, Hisaki und auch Jin dürfen nicht erfahren, wer Ihr seid! Ihr dürft Euch nicht zu erkennen geben!“
„Großvater, aber was habe ich damit zu tun?“
„Bitte, versuch nur durchzuhalten, mein Kind!“
Sanna umarmte den Mann und verschwand wieder. Sanna wachte in ihrem Zimmer auf, schnell lief sie runter in den Garten und tatsächlich stand da ein Mandelbaum mit blutroten Blühten da. Doch plötzlich kam Jin und störte sie…
„Sanna, du siehst süß aus in deinen Kimuno!“
„Danke, was für ein wunderschöner Baum. Aber sind Mandelbäume nicht eigentlich rosa?
Oder ist das eine spezielle Züchtung?“
„Weder noch. Gib mir deine Hand.“
Sanna zögerte, doch dann legte sie ihre Hand in Jins. Jin nahm ihre Hand und legte sie auf den Baum. Sanna spürte eine Wärme, plötzlich wurde ihr seltsam, sie riss ihre Hand weg und hielt sich ihren Kopf.
„Sanna, stimmt etwas mit dir nicht?“
„Nein, geh schon rein, ich komme gleich!“
Jin nahm Sanna in die Arme, auf ein Mal spürte Sanna etwas anderes in sich, als sich selbst, und das fühlte sich zu Jin hingezogen.
„Geht’s wieder?“
„Ja, machst du dich immer so an Mädchen ran?“
„Hey, ich wollte dich nur beruhigen!“
Sanna riss sich los und lief weg…
Zum Abendessen kam sie viel zu spät. Hisaki machte sie darauf aufmerksam. Still setzte sie sich zwischen Akane und Jin. Jin beobachtete sie die ganze Zeit beim Essen.
Drei Wochen vergingen, Sanna fiel es schwer sich im Kloster einzuleben. Außer Akane hatte sie niemanden, mit dem sie reden konnte. Jin versuchte sie so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen. Eines Abends bereiteten beide das Abendessen vor…
„Sag mal, kommst du jetzt besser klar?“
„Ja, ich habe mich an Hisaki und den Kimono gewöhnt.“
„Schön, das zu hören. Hilfst du mir bitte bei den Karotten?“
„Na klar.“
Plötzlich entflammte irgendwie der Herd und in der Küche brach ein Feuer aus. Jin versuchte, es zu löschen, allerdings verbrannte er sich. Sanna starrte in die Flammen, plötzlich fing ihr Zeichen auf der Stirn an zu leuchten. Das Feuer hörte auf zu brennen.
Jin stand erschrocken vor Sanna. Er konnte es nicht fassen.
„Hast du das getan?“
„Nein, wieso. Es hat selber aufgehört. Zeig mir deine Verletzung!“
Sanna nahm einen Lappen auf dem Schrank und hielt ihn ins kalte Wasser, sie tupfte Jins Brandwunde sanft ab.
„Du hast dich an der Stirn verletzt, Sanna, gib mir den Lappen!“
Jin nahm den Lappen, und rieb Sanna ein wenig Blut von der Stirn. Plötzlich fühlten sich die beiden, als ob sie das schon mal erlebt hätten. Jin legte den Lappen ab, er streichelte Sanna über die Wange. Kurz bevor er sie küssen wollte, platzte zum Glück Hisaki rein.
Sanna drehte sich schnell weg, damit er nichts merkte.
Nach dem Abendessen erzählte Hisaki wie immer seinen Gästen das Familienmärchen.
Sanna wollte es auch hören, allerdings durfte sie nicht, weil sie in der Küche helfen musste.
Nach der Arbeit ging Sanna raus, sie hörte auf einmal das Lied des Mandelbaumes, sie folgte dieser Melodie in den Garten. Jin saß unter dem Baum und spielte Flöte.
Jin hörte auf zu spielen, als Sanna kam.
„Was spielst du da?“
„Ich weiß nicht genau, aber meine Mutter hat es mir immer vorgesungen!“
„Wo sind deine Eltern jetzt und wieso siehst du nicht so aus wie ein Japaner?“
„Meine Eltern kamen bei einem Autounfall ums Leben, mein Vater war europäeischer Abstammung!“
„Tut mir leid, das mit deiner Familie! Sag mal, wieso erzählst du mir nicht die Geschichte!“
„Kann ich machen!“
Sanna setzte sich neben Jin. Jin fing an zu erzählen…
Als es dunkel wurde, machte Jin eine Lampe an, er setzte sich wieder und stellte die Lampe vor sich hin. Der Mond ging langsam auf. Sanna saß zitternd unter dem Baum.
„Ist dir kalt?“
„Ja und wie!“
„Sollen wir rein gehen?“
„Nein, bloß nicht. Hisaki fällt doch immer etwas ein!“
„Wenn mir kalt war, bin ich immer unter den Kimono meines Vaters geklettert und habe mich an ihn gekuschelt.“
„Gute Idee, hast du etwas drunter?“
„Ja, wieso?“
„Wirst du schon sehen.“
Sanna öffnete Jins Kimono und setzte sich einfach in seinen Schoß, mit dem Rest deckte sie sich zu.
„Du bist ja ganz schön frech!“
„Nein, ich denke nur praktisch! Mir ist kalt und dir wird es sicherlich auch noch!
Erzähl jetzt weiter…!“
Jin fuhr fort, allerdings schlief Sanna einfach ein. Jin genoss Sannas Nähe, er streichelte ihr durchs Haar. Er beugte sich über sie und wollte sie küssen, Sanna wachte auf, weil sie Jins Hand an ihrer Bandage spürte. Sie werte sich aber nicht gegen Jin. Doch auf einmal tauchte Hisaki auf…
„Jin Roh, lass die Finger von Sanna! Ich habe alles gesehen.“
„Sanna geh bitte rein, ich muss mit meinem Großvater reden.“
„Gut, wenn du meinst!“
Sanna stand auf und ging ins Haus…
„Lass die Finger von ihr, Jin, sie ist noch so jung! Ich habe gesehen wie du ihr unter den Kimono gefasst hast. Sie ist nichts für dich! Schäm dich!“
„Wieso mischt du dich ein? Ich mag sie sehr gerne!“
„Geh jetzt ins Haus und entschuldige dich bei ihr!“
Jin ging ins Haus… Hisaki blieb alleine unter dem Baum.
In der Nacht stand Sanna auf, sie wollte nun endlich mit dem Mandelbaum reden. Sie schlich raus in den Garten…
„Wieso bist du gekommen, Feuergöttin?“
„Zeig mir Seinans Vergangenheit und meine!“
„Trete näher mein Kind! Ich will dir alles zeigen.“
Sanna berührte den Baum, sie erlebte alles noch einmal. Sanna brach unter dem Baum zusammen.
„Das erwartet mich also! Ich muss …!“
„Ja, es bleibt dir keine andere Wahl! Sobald er dich entweiht hat, werden deine Male sichtbar und die Geister der Ahnen und die Lebendigen werden dich jagen!“
„Ich will das aber nicht tun, wieso muss er Daimaju sein! Jin, bitte lass das nicht zu!“
Sanna ging wieder schlafen. In den nächsten Tagen ging sie Hisaki und Jin aus dem Weg.
Doch leider fiel das ihr immer schwerer.
Eines Tages bekam Hisaki eine Tagung in das Kloster, er bestellte alle zu einer Besprechung.
„Kinder, wir brauchen alle Zimmer! Jeder Mönch wird heute einmal bei seinem Nachbarn schlafen müssen. Akane, du wirst bei mir schlafen. Sanna du wirst bei Jin schlafen!“
„Wieso?“
„Keine Widerrede! Akane steht in der Nacht auf und stört dich dann nur! Sie muss mehrmals des Feuer versorgen.“
„Also, gut!“
Am Abend kam Sanna in Jins Zimmer. Beide sprachen kein Wort miteinander. Sanna schlief schnell ein, doch bald schreckte sie ungewollt auf. Jin lag weinend in seinem Bett, ein Gewitter zog auf. Sanna stand auf, Jin sah sie mit verheulten Augen an.
„Kannst du auch nicht schlafen?“
„Ja, soll ich bei dir schlafen?“
Jin nickte nur, er nahm Sanna sofort in den Arm als sie unter der Decke lag. Sanna spürte, dass er die gleichen Albträume hatte wie sie.
„Sanna, es tut mir leid.“
„Ist schon okay! Mir ist heiß, dreh dich kurz um, ich will den Kimuno ausziehen.“
Sanna stand auf, sie zog ihren Kimono aus und legte sich wieder ins Bett.
„Was würdest du jetzt gern tun?“
„Ich würde dich berühren, aber ich weiß, dass das falsch wäre!“
„Wieso tust du es dann nicht?“
Jin richtete sich auf.
„Du weißt es?“
„Ja, schon seit dem ersten Tag.“
Jin küsste Sanna auf den Mund, er fing an, die Bandagen zu lösen und somit nahm das Schicksal seinen Lauf. Beide wollten es und sie taten es auch. Eine Zeitlang verstrich, Sanna stand auf und wischte sich ihr Blut ab. Jin wurde wach, er spürte, dass etwas nicht stimmte.
„Schlaf weiter! Ich gehe nur ins Bad!“
Sanna verließ den Raum, im Bad wusch Sanna sich. Danach ging sie in den Tempel, sie setzte sich mit einer Schere vor das Feuer und schnitt sich die Haare ab. Sie warf die Haare ins Feuer, danach ging sie in die Strafzelle und legte sich dort schlafen. Sanna verließ den ganzen nächsten Tag die Zelle nicht. Ihre Male ließen sich nicht mehr verbergen…
Am Abend kam Jin in die Zelle, Sanna saß auf dem Boden, ihr Kimono war vollkommen durchgeblutet.
„Sanna, was ist mit dir? Du warst den ganzen Tag hier drinnen!“
„Geh weg, Jin! Oder sollte ich besser sagen Daimaju!“
Jin machte das Licht an und da sah er die Feuergöttin.
„Nein, Sanna, du bist die Feuergöttin und Seinan.“
„Ja, und ich werde dich töten müssen, ob ich will oder nicht.“
„Sanna, bitte, das Unglück vor zweihundert Jahren muss sich doch jetzt nicht wiederholen.“
„Wieso glaubst du, warum wir immer wieder geboren werden!“
„Ich habe dreimal dich verloren, wieso muss ich büßen für das, was Daimaju getan hat? Ich bin auch nur Jin Roh!“
„Nein, du bist mehr als das, mein Sohn! Zum ersten Mal existieren zwei Daimajus nebeneinander. Wir verlieren zwar unsere Frauen, aber dieses Mal wirst du dich nicht umbringen.“
Hisaki trat ein…
„Großvater!“
„Ich lasse es nicht zu, Feuergöttin, dass du meinen Enkel mit in den Tod reißt! Jetzt werde ich mich dafür rächen, was du mir vor zweihundert Jahren angetan hast!“, mit diesen Worten stürzte sich Hisaki auf Sanna und erstach sie mit einem Dolch. Jin versuchte, ihn davon abzuhalten, aber er schaffte es nicht. Sannas Blut floss in Strömen. Jin nahm Sanna in die Arme.
„Wieso hast du das getan? Sie konnte doch nichts dafür.“
„Ich habe es für dich getan! Mein Sohn! Sie hätte uns beide umgebracht.“
Jin schleppte Sannas Leiche unter den Mandelbaum, wieder nahm der Baum Sannas Blut auf.
Jin wachte über Sanna drei Tage! Der Mandelbaum summte immer das Wiegenlied. In der dritten Nacht! Plötzlich wachte Sanna unter dem Mandelbaum auf. Alles war seelenruhig, Sanna hörte aus dem Haus ein Flötenspiel. Schnell rannte sie in das Haus. Im Haus saß Hisaki als junger Mann und spielte Flöte!
„Bist du es, Jin?“
„Nein, ich bin Hisaki.“
Sanna entdeckte eine Frau, die schlief in der Ecke. Sie hielt einen Säugling in den Arm.
Plötzlich fing der Säugling an zu schreien. Sanna ging auf die Frau zu…
„Gib mir das Baby! Ich werde es beruhigen!“
„Es hat Hunger, aber ich habe keine Milch für den Säugling!“
Hisaki stand auf und öffnete den Kimono von Sanna, er legte den Kopf des Säuglings an Sannas Brust!
„Wieso tust du das!“
„Du hast Milch, es hat Hunger.“
„Aber ich habe kein Baby.“
„Du bekommst aber eins.“
Wenige Minuten später nahm Liesa Sanna das Baby ab. Sanna war auf einmal von oben bis unten voller Blut!
„Komm ich helfe dir Sanna! Gehen wir ins Bad!“
Liesa zog Sanna ins Bad, dort kleidete sie Sanna ab und wusch sie!
„Du bist Seinan? Nicht wahr!“
„Ja, eine von vielen Vorgängerinnen! Gefangen wie du, in der Welt von Hisaki. Ich werde nie meine Ruhe finden.“
„Ist Jin genauso wie sein Großvater?“
„Er hat ein gutes Herz. Sei ihm nicht böse! Das eigentliche Ungeheuer ist Hisaki. Bitte Sanna, brenne dieses Kloster und den Mandelbaum ab, nur so finden viele Seelen ihre ewige Ruhe. Dein Feuer vermag die Sünden und das Leid zu verbrennen. Ich habe solange auf diesen Tag gewartet! Tu es auch für Jin! Für euch beide, nur so könnt ihr eine gemeinsame Zukunft haben!“
„Ich weiß, aber ich bin tot. Was kann ich schon ausrichten?“
Plötzlich kam Hisaki rein…
„Sanna, du kommst jetzt mit mir mit!“
„Nein, hör auf! Lass sie gehen! Lass ihr und Jin eine Chance auf das Leben.“
„Ich tue es für uns, Seinan! Wir wollten doch immer zusammen bleiben.“
„Nein, hört endlich auf. Hört auf, alles muss mal ein Ende haben!“, schrie Sanna.
In diesem Augenblick fing alles an zu brennen. Seinan riss Sanna aus den Armen von Daimaju und schmiss sie aus dem Fenster. Seinan schrie nur noch: “Danke und Lebwohl! Kleine Feuergöttin!“
Sanna fand sich in den Armen von Jin wieder. Alles brannte, Sanna rüttelte Jin wach!
„Sanna, du lebst.“
„Ja, aber jetzt komm, wir müssen hier raus!“
„Wo ist Großvater?“
„Daimaju ist tot.“
Sanna und Jin konnten sich noch aus den Flammen retten, genauso wie die Gäste und die Mönche. Das Kloster und der Mandelbaum brannten ab, endlich fanden Seinan und Daimaju Frieden in den Flammen der Feuergöttin. Ein paar Tage später gingen Sanna und Jin in das Kloster. Plötzlich hörte Sanna das Wiegenlied, sie rannte zu dem Mandelbaum. Auf einmal war auch das Schreien zweier Babys zu hören! Sanna und Jin fanden in dem abgebrannten Baumstumpf zwei Babys vor.
„Sieh mal, das Herz des Mandelbaums hat sich in die Kinder verwandelt.“
„Sie sind aber keine Menschen, sieh her, das Mädchen hat das Mal der Wassergöttin.“
„Der Junge hat das Mal des Feuergottes! Was machen mit ihnen?“
„Was denn wohl, es sind unsere Kinder, wir nehmen sie mit und ziehen sie groß.“
„Lasst uns gehen.“
Jin und Sanna gingen nach Neuseeland, dort konnten sie in Ruhe mit Fuu und Kai leben.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann werden sie immer noch leben.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo sanne2!

Nun, um ehrlich zu sein, hat mir Deine Geschichte nicht besonders gefallen. Aber von der Grundidee her ist sie nicht schlecht.

Du benutzt extrem viele Ausrufezeichen. Ist Dir schon aufgefallen, dass in Deiner Geschichte fast nur geschrien wird? Gegen Ende der Geschichte verwendest Du fast nur noch Ausrufesätze. Sei lieber sparsamer mit den Ausrufezeichen. Dann wirken sie auch besser.

Etwas weiteres, das den Lesespaß trübt, sind die Rechtschreib- und Grammatikfehler. Ich habe fast das Gefühl, dass Du die Geschichte nicht nochmals bzw. mehrmals durchgelesen hast.

„Gut, aber ich kann und werde mich immer so verhalten wie ihnen passt! Aber ich versuche mein Bestes!“
Ich denke, hier hast Du ein nicht vergessen.

Mit dem letzten Absatz kann ich nichts anfangen. Er wirkt irgendwie nicht dazugehörig. Aus der Geschichte geht auch nicht hervor, warum man aufpassen soll, wenn man einen Ast abbricht bzw. eine Blume pflückt.

Lass Dir aber nicht von meiner schlechten Kritik den Spaß am Schreiben und unserer Seite verderben.

Zum Schluß werde ich noch amtlich:
Von Fantasy/Märchen in das Korrekturcenter verschoben. Nähere Infos gibt es hier.

P.S.: Ein paar seltsame Zeilenumbrüche sind auch drin

 

Hey Sanna,
willkommen auf kg.de!

Ich vermute mal, dass es Dich frustriert, dass gleich Deine erste Geschichte hier keine überschwengliche Kritik bekommen hat und stattdessen ins Korrektur-Center verschoben wurde.

Aber ich werde auch nur meine Rechschreibfehler verbessern!
Für mehr ist das Korrektur-Center auch nicht da, das heißt, sie wurde nicht verschoben, weil Abraxas die Geschichte als hoffnungslosen Fall einstuft und eine Komplettüberarbeitung fordert (was er ja auch nicht tut), sondern weil übermäßig viele Fehler enthalten sind. Und mit der Hilfe von Häferl und Criss hast Du diese Fehler ganz schnell beseitigt.

Und jetzt les Dir die Kritik von Abraxas noch einmal durch, findest Du, dass diese irgendwie unfreundlich oder patzig geschrieben ist? Ich sehe das nämlich nicht so, kann aber nachvollziehen, dass Du sie in Deinem Frust scheinbar ziemlich persönlich genommen hast. Ein Sinn dieser Seite ist nunmal das ehrliche Kritisieren, und das hat Abraxas getan. Er hat seine Zeit in Deine Geschichte investiert und wollte Dir helfen indem er Dir aufgezeigt hat was in seinen Augen nicht ganz funktioniert.

Wenn ihr mit dem Inhalt nicht einverstanden seit oder ihn nicht verstehnt ist es besser, wenn ihr darüber noch mal nachdenkt! [...] Das war eine Art Nachwort, wenn du es nicht verstehst, bist du selber Schuld!
Es hat doch niemand hier gesagt, dass er mit dem Inhalt Deiner Geschichte nicht einverstanden ist, die Idee kam doch an!
Und wenn etwas an der Geschichte mißverstanden oder gar nicht verstanden wird, ist das sicher kein böser Wille von Deinem Leser und könnte ganz einfach im Nachhinein erklärt werden.
Auch wenn ich Deinen Ärger gewissermaßen nachvollziehen kann, gibt es doch keinen Grund für Deine unfreundlichen Worte. Du wurdest von niemanden persönlich angegriffen oder beleidigt.

ich nehme die Geschichte zurück vielleicht bin einfach noch nicht so weit!
Ja, aber Du bist doch wahrscheinlich hier um zu lernen und um Deine Geschichten zu verbessern, oder nicht? Viele Autoren waren anfangs noch nicht "so weit", aber mit Hilfe der Kritiken und ihrer eigenen Reflexionen hat es doch fast jeder hier geschafft ziemlich gute Geschichten zu schreiben.

Also, überleg Dir mal, ob Du jetzt wirklich beleidigt sein musst und ob Du im etwas mehr entspannten Zustand auch noch so reagieren würdest. Vielleicht siehst Du nun, dass Dir hier niemand etwas Böses will und versuchst etwas aus Abraxas´ Kritik zu ziehen. Würde mich freuen, Deine Geschichte in einer überarbeiteten Version zu lesen. :)

 
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Ich bin nicht beleidigt, aber schließlich ist das mal erstes mal gewesen. ich muss noch sehr viel lernen, aber dazu bin auch bereit, aber manchmal reagiert jeder so wie ich. Ich überarbeite meine Geschichte heute in Ruhe und dann stelle ich sie wieder auf die Seite! Inhaltliche Korrekturen sind auch noch notwendig! Außerdem werde ich hoffe nicht mal so tief sinken, wie Dieter Bohlen! Außerdem bin ich heute Krank und wenn mann eine Mandelentzündung hat ist man nie gut drauf, deswegen nehmms mir nicht übel! Außerdem
bin ich erst 16 Jahre und manche Autoren werden nie gut schreiben können, ich versuche es zu lernen und ich stehe ja noch am Anfang!
Also bis heute Abend, dann wird die geschichte wieder online sein!

 

Naja, wenn Du zum Lernen hierher gekommen bist, dann hat Dir Abraxas ja das gegeben was Du wolltest: eine Kritik.
Wie gesagt, ich versteh es, wenn man manchmal überreagiert, aber wenn Du es eingesehen hast, kannst Du Abraxas vielleicht noch mal in einem anderen Ton antworten. ;)

 

Wieso? Viellleicht hat er es ja noch gar nicht gelesen!
Naja, wenn du meinst! Aber ich habe ihn ja nicht grade
runtergemacht! Wie schreibt er denn so? Sanna

 

Hallo Sanne!

Sorry, falls meine Kritik hart oder bösartig rübergekommen ist. Das war auf keinen Fall meine Absicht.
Das Verschieben in das Korrekturcenter (KC) nichts mit dem Inhalt Deiner Geschichte zu tun. Es geht dabei nur um die Fehler. Versuche das verschieben als Chjance zu sehen, die Geschichte zu verbessern. Sehr viele Leser hören auf zu lesen, wenn sie gehäuft Fehler finden. Und genau hier steckt die Chance: Dir wird geholfen, dass die Geschichte fehlerfrei wird. Nach der Verbeserung wird sie auch öfter gelesen.

Zu meinen Anmerkungen zu Deinem Stil:
Niemand zwingt Dich das umzusetzen, was ich gesagt habe. Warte einfach ab, was andere Leute hier dazu sagen. Es ist gut möglich, dass andere das, was ich bemängelt habe, nicht so sehen wie ich und es auch gut finden können (wäre ja auch langweilig, wenn alle das gleiche gut finden, oder? ;) ).

Wie schreibt er denn so?
Die Antwort darauf steht in meinen Geschichten (zu finden über den Geschichten-Button).

 

Gut aber fandes du den inhalt auch schlecht?
Oder gab es da auch etwas gutes! Naja bei einer deiner Geschichten habe ich den Sinn nicht verstanden!Du musst dich auch noch verbessern! Nicht nur ich! Bis dann! Sanna

 
Zuletzt bearbeitet:

Du musst dich auch noch verbessern!
Hab auch nie was anderes behauptet.

Gut aber fandes du den inhalt auch schlecht?
Antwort aus meinem ersten Posting:
Aber von der Grundidee her ist sie nicht schlecht.
Das Nichtgefallen resultiert hauptsächlich aus den Fehlern und den vielen Ausrufezeichen. Bei geschichten ist es wie mit dem Essen: Das Auge isst mit. Das wohlschmeckenste Gericht wird nicht gegessen, wenns unschön aussieht.

 

Hi,
schuldige wenn ich dich noch zu so später Stunde nerve.
Ich sitzt mit Röteln geplackt vor dem Computer und habe zusammen mit meinem Vater die Geschichte verbessert. Also schaf sie mal wieder in die alte Rubrick:p ;), wenn immer noch Fehler drin sind, weiß ich nicht mehr was ich machen soll? Also das nächste mal schreibe ich etwas über das Thema Aids, vielleicht ist ja dass mehr dein Fall. Also dann gute Nacht!
Sanna

 

Hallo Sanne!

Deine Geschichte haben wir wie besprochen nachgebessert, aber ein paar kleine Anmerkungen sind da noch, die nicht unter reine Rechtschreibung fallen und die wir deshalb nicht ausgebessert haben. Außerdem gab es ein paar Fälle, wo wir nicht wußten, wie Du das gemeint hast, dazu gibt es dann meist zwei Vorschläge - bitte mach das noch... ;)

"Doch irgendwann gingen die Menschen aus dem Westen wieder."
- Hier solltest Du ein "fort" oder "weg" anhängen, sonst ist der Satz unvollständig.

"Sie setzte sich auf einen Stein und öffnete ihre Zöpfe und schaute dabei auf die klare Wasseroberfläche."
- ein Beistrich (Komma) statt dem ersten "und" wäre besser: "auf einen Stein, öffnete ..."

"kein Mensch kann, dass mir verbieten"
- kann mir das verbieten

"Ich werde zurückkehren und meine Braut in drei Tagen zu holen!"
- entweder: um meine Braut in drei Tagen zu holen
oder: und meine Braut in drei Tagen holen

"da sie eingeschlossen war in ihrer Zelle."
- schöner wäre "da sie in ihrer Zelle eingeschlossen war."

"Dann ist Daimajus Klan ausgerottet und das Unglück kann nicht passieren und der Fluch trifft dich nicht!“
- das erste "und" als Beistrich wäre schöner

"Er sah keinen Sinn mehr in der Welt ohne Seinan"
- schöner wäre "Er sah ohne Seinan keinen Sinn ..."

"Singst du dieses Wiegenlied!"
- Der Satz an sich ist eine Frage, Du machst aber ein Rufzeichen am Ende, was mich zu der Annahme bringt, daß Du eher "(Oh!) Du singst dieses Wiegenlied!" gemeint hast. Also entweder ein Fragezeichen am Ende, oder den Satz umstellen. ;)

"„Küss, vielleicht muss sie erst deine Liebe spüren!“"
- "Küsse sie, vielleicht ..." wäre besser, so wie der Satz jetzt ist, fehlt etwas

"Unsere Geschichte fährt jetzt etwas anders fort als…"
- Den Satz solltest Du restlos streichen

"Um vier Uhr fuhren Jins Großvater und ein Mönch um den Gast abzuholen."
- da fehlt wieder was. Vorschlag: "Um vier Uhr fuhren Jins Großvater und ein Mönch los, um den Gast abzuholen.

"verlegen fiel in die Arme des Mädchens."
- fiel er in

"Jin, bring uns bitte doch eine Tasse Tee!"
- bring uns doch bitte

"ich werde mich immer so verhalten wie Ihnen passt!"
- wie es Ihnen passt

"Sanna schlief ein auf ihrem Zimmer."
- besser: Sanna schlief auf ihrem Zimmer ein.

"Plötzlich sah sie einen Mann und ein Mädchen, die an der Quelle saß."
- Wenn sie beide saßen: "... die an der Quelle saßen."
wenn nur das Mädchen saß: "Mädchen, das an der ..."

"er wird Euch sonst versuchen zu töten."
- er wird Euch sonst zu töten versuchen

"Jin nahm ihre Hand und legte sie auf den Baum."
- Jin legte ihre Hand auf den Baum.

"Jin versuchte sie so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen."
- Der Satz ist unklar. Meinst Du "Sie versuchte, Jin so gut wie ..." oder "Jin versuchte, ihr ..."?

"Sanna nahm einen Lappen auf dem Schrank"
- aus dem Schrank oder vom Schrank

"Doch leider fiel das ihr immer schwerer."
- fiel ihr das

"Eines Tages bekam Hisaki eine Tagung in das Kloster"
- ???

"Sanna verließ den Raum, im Bad wusch Sanna sich."
- Sanna als Wortwiederholung... besser: "Sanna verließ den Raum und wusch sich."

"Ich habe dreimal dich verloren"
- Ich habe dich dreimal verloren

"Jin wachte über Sanna drei Tage! Der Mandelbaum summte immer das Wiegenlied. In der dritten Nacht! Plötzlich wachte Sanna unter dem Mandelbaum auf."
- Jin wachte drei Tage über Sanna!
- In der dritten Nacht wachte Sanna plötzlich unter dem Mandelbaum auf.

"Sanna entdeckte eine Frau, die schlief in der Ecke."
- die in der Ecke schlief.

"Sie hielt einen Säugling in den Arm."
- in den Armen
oder im Arm

Alles liebe,
Susi & criss

 

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