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- 30.09.2002
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Der Fortschritt zeigt uns die Rücklichter
„Frau Kellnerin, kommen sie doch mal her!“
„Ja, was kann ich für sie tun?“
„Ich habe hier eine Tasse Kaffee und dachte, ein paar Tropfen Milch wären nicht schlecht.“
„Die Milch steht vor ihnen auf dem Tisch.“
„Ich weiß, aber...“
„Ja?“
„Nun ja, es ist mir fast ein bisschen peinlich das zu sagen, also ich habe schon überall gedrückt, aber es kommt keine Milch heraus. Vielleicht ist auch keine mehr drin.“
„Sehen sie diesen kleinen Hebel hier, daran müssen sie ziehen.“
„Ach so, nun ja, sie müssen jetzt nicht denken, ich sei ein wenig blöd, weil ich das nicht selbst herausgefunden haben.“
„Nein, nein.“
„Die Sache ist nämlich die. Wir haben zu Hause eine ähnliche Dose und da, also da muss man immer drücken, wenn man Milch haben will und da dachte ich, ja also da dachte ich, dass sei bei dieser Dose nicht anders. Ich war mir sogar ziemlich sicher. Aber das hat sich ja dann wohl als Irrtum herausgestellt.“
„Kann ja mal vorkommen.“
„Sicher, sicher. Aber sie müssen jetzt nicht denken, das passiere mir ständig, eigentlich bin ich sogar gar nicht so dumm.“
„Ich sagte doch bereits, kann ja mal vorkommen.“
„Wirklich. Und sie haben jetzt wirklich keinen schlechten Eindruck von mir. Ich meine, weil mir die Sache mit der Dose passiert ist.“
„Nein!“
„Wirklich nicht?“
„Nein, wirklich nicht!!“
„Na, dann bin ich ja froh. Und man muss wirklich ziehen und nicht drücken?“
„Sicher.“
„Ganz sicher?“
„Ja, ganz sicher.“
„Ich meine nur, weil wir so ein ähnliches zu Hause haben.“
„Nein, man muss drücken.“
„Und Milch ist auch drin?“
„Probieren sie es doch aus.“
„Stimmt, gute Idee. Wie war das noch mal. Drücken oder ziehen?“
„Ziehen.“
„Und wo?“
„An diesem kleinen Hebel.“
„Stimmt. Hätte ich wissen müssen. Ich bin ja auch sonst ganz aufgeschlossen. Sie denken doch jetzt etwa nicht, ich sei ein wenig beschränkt, oder?“