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der Flur
Der Flur
Er lief immer weiter den Flur entlang. Der Flur war kalt und grau, aber er kannte jeden Winkel, da der Flur immer gleich war. Solange er denken konnte, war er diesen Flur entlang gelaufen. Er hatte nie etwas anderes gemacht. Er war nicht etwa auf und ab gelaufen, der Flur endete einfach nicht. Er ging einfach immer weiter, immer im gleichen Rhythmus. Der Teppich auf dem er ging war genauso grau, wie die Wände, und die Decke. Der Teppich war abgetreten, und an einigen Stellen klebten ein Kaugummis unbeweglich fest. An den Wänden hing die Tapete teilweise in Fetzen herunter, und der Putz darunter bröckelte. Doch es war das einzige, was er kannte. Sicherlich wäre er genauso grau, wenn er in einen Spiegel sehen würde. Hin und wieder massierte er mit dem rechten Daumen das dreieckige Muttermal an seinem linken Ringfinger.
Manchmal ging er an einer Tür vorbei, doch er dachte sich nichts dabei.
Bis zu einem ganz bestimmten Tag. Auf einmal wuchs die Frage in ihm, was wohl hinter der Tür sein mochte. Doch er dachte nie daran, eine zu öffnen, aus Angst zu sehen, was dahinter sein würde.
Und auf einmal kam eine lange Strecke ohne eine einzige Tür. Er fragte sich, was wohl passiert war, und ob überhaupt noch eine Tür kommen würde. Er spürte, wie ihn die Angst beschlich, nie sehen zu können, was wohl hinter einer der Türen sein mochte. So ging er lange Zeit lang immer weiter, und immer weiter.
Nach langer Zeit tauchte vor ihm eine weitere Tür auf. Er hatte sie schon von weitem gesehen, obwohl der Flur nur düster beleuchtet war. Die Tür schien jedoch anders zu sein, als die, die er schon einmal gesehen hatte. Und erst hatte er Angst. Er sah den Flur entlang, den er schon gegangen war, und soweit er auch einsehen konnte, konnte er keine Tür sehen. Genauso war es auch in der anderen Richtung.
Er Atmete tief durch, und trat an die Tür. Als er die Klinke angefasst hatte, hörte er drinnen Menschen. Sie lachten, sprachen und sangen. Es machte ihm Angst.Er lies die Klinke los, und drehte sich wieder in die Richtung, in die er die ganze Zeit gegangen war. In dem Moment öffnete ein alter Mann die Tür, und sagte "Komm rein". Er war sehr überrascht, da der Alte Mann ihn gemeint haben musste, es war sonst niemand auf dem Flur. Er fasste allen Mut zusammen, ung ging einen Schritt in Richtung des Alten. Als er an dem Alten vorbei durch die Tür ging, sah er im Augenwinkel, dass dieser mit dem rechten Daumen seinen linken Ringfinger massierte. Der Alte nahm den Daumen weg und zeigte mit der rechten Hand durch die Tür. Auf seinem linken Ringfinger kam ein Muttermal in Form eines Dreiecks zum Vorschein.