der feige Star
Ein Mensch lebte jahrelang nur für sich alleine. Freute und litt nur mit sich selbst. War es gewohnt die schönen Seiten des Lebens mit sich alleine zu genießen und sich selbst aus den schweren Zeiten heraus zu retten. Er war ein Einsiedler in all den Menschenmassen um sich herum – und wusste trotzdem das Leben zu genießen.
Doch eines Tages wurde er von all den Scheinwerfern beleuchtet. Er brachte andere Menschen zum Lachen und lachte mit ihnen. Er sah andere Menschen leiden und litt mit ihnen und half ihnen aus ihrer Misere. Er genoss es für diesen einen Tag ein Star zu sein und wusste dennoch in seinem inneren, dass er es nicht verdiente. Er wusste, das dieser Platz einem anderen gehörte, einem besseren. Und dennoch gab er sich der Hoffnung hin, dass er doch der Richtige war.
Doch als am Abend die Scheinwerfer ausgeschaltet waren, die Leute nach Hause gingen zog er sich wieder zurück in seine Einsamkeit und getraute sich nicht mehr hinaus in das schöne Scheinwerferlicht. Aus Angst, jemand könnte bemerken, dass er der Falsche war. Aus Angst, der Richtige könnte kommen und ihn aus dem Scheinwerferlicht stoßen.
Er kämpfte damit, sich wieder daran zu gewöhnen, für sich alleine zu leben, bemühte sich, das warme helle Licht zu vergessen, das wegen eines Irrtums einen Tag lang nur für ihn gestrahlt hatte.
Und trotz all der Verlockung, trotz der schönen Erinnerung an diesen Tag, getraute er sich nicht, den Irrtum anzuzweifeln, zu fragen, ob die Scheinwerfer nicht doch für ihn geschienen hatten.
Er war lieber ein Star für einen Tag als ein vernichtendes NEIN zu hören