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Der Fahrstuhl

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15.06.2011
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Der Fahrstuhl

Eines Tages, als ich wieder in diesen Fahrstuhl einstieg, bemerkte ich das Bild an der Wand in meiner Augenhöhe. Es war eine simple Sonnenblume. Mitten im Winter schaute sie mich freundlich an und erwärmte mein Herz. Beim Aussteigen drehte ich mich noch mal zu ihr um und lächelte sie an. Es sah so aus, als ob sie mir freundlich antwortete. Demnächst würde ich diesen Fahrstuhl ganz bestimmt mit Freude wieder nutzen.

Und am nächsten Mal sah ich, diese simple Sonnenblume tauchte hier nicht einfach so auf, sie hatte eine Bedeutung. Das Bild verdoppelte sich. Ja, ja, neben der Sonnenblume erschien eine Zweite, genau, der Ersten, gleiche.
Was mag das wohl sein, überlegte ich. Womöglich war es ein Herz, das seine Zuneigung auf so eine Art und Weise ausdrücken wollte. Auch das löste ein Lächeln auf meinem Wintergesicht aus.

Dass ich nicht ganz unrecht hatte, zeigte sich etwas später. Auf einer Sonnenblume stand eines Tages, mit dem Kugelschreiber gezeichnetes, kleines „Danke!“ und ein lächelnder Smiley dazu. In meinen Fantasien war es ein „Er“ und ein „Sie“, die zu einander suchten. Ich freute mich für die Beiden. „Er“ wagte es und „Sie“ antwortete. Wahrscheinlich versteckte sich hinter diesen Sonnenblumen eine Liebesgeschichte, die gerade ihre Entwicklung begann.

Voller Erwartungen nutzte ich diesen Fahrstuhl weiter. Meine Neugier ließ sich nicht aufhalten. Ich suchte ein Zeichen, wie diese Geschichte sich wohl entwickeln mochte. So ein Zeichen kam aber nicht.

Eines Tages, als ich wieder diese Sonnenblumen sah, ging meine Hand langsam in die Tasche, um den Kugelschreiber rauszuholen. Ich konnte sie aber rechtzeitig stoppen. Die Intimität einer Zweisamkeit sollte mit meinen Bemerkungen nicht gestört sein worden.

Dass ich nicht die Einzige war, die diesen Fahrstuhl nutzte, musste ich etwas später feststellen. An einer Ecke, der geheimnisvollen Bilder stand, von fremder Hand Geschriebenes: „Is das ne schönes Blümchen!“, und etwas tiefer: „Ja, ein suppi Blümchen!“. Das konnte ich nur bedauern. Jemand hielt seine Hand mit dem Kugelschreiber nicht auf. Jemand mischte sich in diese Intimität ein…Die Bilder sahen nicht mehr nach geheimnisvoller Freude aus...man hat sie einfach befleckt…

Und noch beim nächsten Mal, als ich in den Fahrstuhl wieder einstig, gab´s kein freundliches Lächeln zweier Sonnenblumen mehr, sie waren verschwunden.

 

Hallo Alle zusammen!

Seit einiger Zeit übe ich in Schreiben und wage es hier für Kritik meine erste Geschichte rein zu setzen. Die erste Versuche veröffentlichte ich mal vor paar Jahren in einem Blog, danach gab´s eine Pause. Jetzt möchte ich etwas ernsthafter dieses mein Hobby angehen.
Dazu muss ich sagen, in Hochdeutsch spreche ich etwa acht Jahren, das heißt Rechtschreibfehler sind vorgesehen. Für jede Bemerkung und Hinweis darauf bin ich aber dankbar.

LG Lussia L

 

Hallo Lussia

Ich fand sie romantisch, diese kleine Beobachtung. Die Gedanken beim Anblick der Sonnenblume(n) passend und anteilnehmend an dem öffentlichen Techtelmechtel.

Ein paar Kleinigkeiten, die mir beim Lesen aufgefallen sind (ohne Anspruch auf Vollständigkeit).

Dass ich nicht ganz Unrecht hatte, zeigte sich kurz daraufhin.

unrecht

Ich freute mich für die Beiden. „Er“ wagte es und „Sie“ antwortete…

Leerschlag zwischen antwortete und Auslassungspunkte. Auf den Leerschlag ist nur zu verzichten, wenn das letzte Wort unvollendet ist.

Dass ich nicht die einzige bin, die diesen Fahrstuhl nutzte, musste ich etwas später fest stellen

Einzige gross, feststellen zusammengeschrieben.

An einer Ecke der geheimnisvollen Bildern stand, von fremden Hand geschriebenes:

An einer Ecke[KOMMA] der geheimnisvollen Bilder stand, von fremder Hand Geschriebenes:

Die Bilder sahen nicht mehr geheimnisvoller Freude aus...man hat sie einfach befleckt…

Hier fehlt ein Wort. Vielleicht: Die Bilder sahen nicht mehr nach geheimnisvoller Freude aus ... man hat sie einfach befleckt …

Und noch am am nächsten Mal, als ich in diesen Fahrstuhl wieder einstig, gab´s kein freundliches Lächeln zwei Sonnenblumen mehr, sie waren einfach weg.

Liest sich nicht stimmig. Vielleicht besser: Und beim nächsten Mal, als ich in den Fahrstuhl einstig, gab´s kein freundliches Lächeln zweier Sonnenblumen mehr, sie waren einfach weg.


Mit kleinem Vergnügen gelesen.

Gruss

Anakreon

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey Lussia L,

und Herzlich Willkommen bei KG.de.

Niedlich :). Mehr fällt mir dazu fast gar nicht ein. Sonnenblumen im Winter - finde ich ein schönes Bild für zwei Verliebte. Dieses gelbe Strahlen in der grauen Jahreszeit, fängt es gut ein. Und dann pfuscht irgendwer dazwischen und dann sind sie weg, so kann das schon mal laufen ...

Mach ich mal noch ein bisschen Textkram:

Eines Tages, als ich wieder in diesen Fahrstuhl einstieg, merkte ich das Bild an der Wand in meiner Augenhöhe.

Eines Tages, als ich den Fahrstuhl benutzte, bemerkte ich das Bild an der Wand.

Kurz, knapp und ohne Schnörkel kommt meist besser beim Leser an ;).

Mitten im Winter schaute sie mich freundlich an und erwärmte mein Herz.

Phrasen sind so abgedroschen, dass man auf sie verzichten sollte, meist nerven sie den Leser. Der Satz ginge auch gut ohne ;).

Beim Aussteigen wendete ich mich noch mal zu ihr und lächelte sie an.

Etwas ungeschickte Formulierung - Beim Aussteigen drehte ich mich noch einmal um und ...

Es sah so aus, ob sie mich auch anlächeln würde.

Jetzt hast Du zweimal Lächeln. Wortwiederholungen sind so ungelenk wie Phrasen. Vielleicht ein anderes Wort:
Es schien, als würde sie in diesem Moment besonders hell aufleuchten, bevor die Türen sich schlossen.
Oder so, in jedem Fall - als ob - falls Du den Satz nicht ändern möchtest.

Am nächsten Mal würde ich diesen Fahrstuhl ganz bestimmt mit Freude wieder nutzen.

Beim nächsten ...

Und am nächsten Mal sah ich, diese simple Sonnenblume tauchte hier nicht einfach so auf, sie hatte eine Bedeutung.

Wieder Wortwiederholung

Ja, ja, neben der Sonnenblume erschien eine Zweite, genau so gleiche, wie die Erste.

genau die gleiche oder genau so eine
schöner: wie ein Spiegelbild der Ersten

Was mag das wohl sein, überlegte ich. Wahrscheinlich ist es ein Herz, das seine Zuneigung auf so eine Art ausdrücken wollte.

Hier ist was schief. Den Halbsatz würde ich streichen, dann stimmt auch die Logik wieder und so Erklärsätze sollte man eh vermeiden.

Dass ich nicht ganz unrecht hatte, zeigte sich kurz daraufhin.

zeigte sich kurz darauf

An einer Sonnenblume stand eines Tages mit dem Kugelschreiber gezeichnetes, kleines „Danke!“ und ein lächelndes Smiley dazu.

Auf einer Sonnenblume stand eines TagesKomma mit Kugelschreiber geschrieben, „Danke!“ und ein lächelnder Smiley dazu.

In meinen Fantasien war es ein „Er“ und ein „Sie“, die zu einander suchten.

In meinen Fantasien war es ein „Er“ und eine „Sie“, die (zu) einander suchten.

Nur mit Erwartungen stieg ich demnächst in diesen Fahrstuhl wieder ein.

Der Satz ist auch schräg: Voller Erwartungen benutzte ich nun täglich den Fahrstuhl.

Und so weiter. Ich muss leider los, aber den Rest kannst Du Dir ja mal selbst anschauen.

Viel Freude Dir hier im Forum. Lesen, Schreiben und Kommentieren. Wenn Du wirklich Geschichten schreiben willst, dann nutze das ganze Packet ;).

Liebe Grüße Fliege

PS: Wie findest Du den Titel: Sonneblumen im Winter oder so - der jetzige klingt nicht gerade spannend ;)

 

Danke, Fliege,
für die Zeit, die du für mich genommen hast, hat mich gefreut.
Deinen Ratschlägen werde ich gern folgen, bis auf den Titel. Er soll zeigen, dass es auch in einem grauen Fahrstuhl mal spannend werden kann.

LG Lussia L

 

Hallo!

Also die KG hat mir gut gefallen - klein aber fein :)
Vor allem die Zusammensetzung von Winter - Sonnenblume fand ich richtig toll!

Eines Tages, als ich wieder in diesen Fahrstuhl einstieg, merkte ich das Bild an der Wand in meiner Augenhöhe.
Bin mir nicht sicher - aber hörts sich nicht besser an, wenn Du bemerkte schreibst?

Es sah so aus, ob sie mir freundlich antwortete.
Hm, ich würd sagen als ob... ;)

Ja, ja, neben der Sonnenblume erschien eine Zweite, genau, der Ersten, gleiche.
Kann sein, dass es nur mir so ging - aber ich fand den Satz zu kompliziert und hatte Schwierigkeiten... :)
Vllt.: "erschien ein Zweite, die genau so wie die erste aussah" ?

Womöglich ist es ein Herz, das seine Zuneigung auf so eine Art und Weise ausdrücken wollte.
Womöglich war es ... (damit überall die gleiche Zeit verwendet wird)

Ich suchte ein Zeichen, wie diese Geschichte sich wohl entwickeln mag.
... entwickeln mochte (wieder die Zeit :) )

Sie konnte ich aber rechtzeitig stoppen.
Ähm, willst Du die Hand (also Sie) betonen? Sonst würde sich "Ich konnte sie aber rechtzeitg stoppen" mMn besser anhören.

Dass ich nicht die Einzige bin, die diesen Fahrstuhl nutzte, musste ich etwas später feststellen.
Dass ich nicht die einizige war.

„Is das ne schönes Blümchen!“, und ...
Ich würde sagen: "Is das 'n schönes Blümchen!", ...
Aber weils ja nur eine "Schmiererei" ist, kanns ja auch so sein :)

Also alles in allem fand ich v.a. die Idee spitze, aber auch die Umsetzung ist Dir echt gut gelungen!

LG, Lolli

P.S. Willkommen hier ;)

 

Vielen Dank, nastroazzurro,

vielen, Dank Lolli,

eure Bemerkungen haben mich gefreut und ermuntert.

LG zurück und an alle, die hier vorbei schauen:)

 

Moinsen, Lussia.
Auch von mir ein Willkommen hier bei KG.de.
Gute, und genau richtig lange Beobachtung, aber noch keine wirkliche Kurzgeschichte...
Talent ist da, viel Spaß beim weiterschreiben.
Gruß
Lord

 

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