Der Entschluss
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Sie wusste, dass dieser Moment irgendwann kommen musste. Sie wusste, diese Momente waren zu schön, um wahr zu sein.
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Sie hatte die letzten Wochen wie in einem Traum verbracht. All die Probleme erschienen nicht mehr groß, für sie schien es, als habe sie alle Zeit der Welt. Sie tanzte nicht auf Wolke sieben, aber sie war glücklich. Die Welt erschien ihr so ruhig. So gelassen, nichts war von der gewöhnlichen Hektik zu spüren, die sie sonst umgab. Der Frühling kam auf leisen Pfoten und der Winter schlich davon. Sie schaffte es zu leben, etwas, das ihr bisher verwehrt geblieben war.
Und dann dieser Abend, dieses Telefonat: " ... ich weiss, dass das jetzt Mist ist ...brauche meine Freiheit ... jetzt wo sie weg ist ... hoffe, Du verstehst mich ... vielleicht ... eine zweite Chance ... ohne Hindernisse ... "
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Und genauso wusste sie, dass sie keine andere Wahl hatte, als ihn gehen zu lassen.
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Das war es also. Der Anfang vom Ende. Zurück zum Dunkel. Zwei Wochen Hoffnung. Dann das entgültige Aus.
" ... er hat eine neue ... aber ich dachte, ihr ... oh, nein ... hätte ich nur ... dann hätte ich nichts gesagt ... "
Der Weg aufwärts, steil und lang. Und steinig. Ein Schritt hinauf. Zwei hinunter. Sinnlosigkeit. Gleichgültigkeit. Nichts anmerken lassen. Gute Mine zum bösen Spiel.
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"Liebe heisst, den anderen gehen zu lassen, wenn er es will."
... und selbst daran zugrunde gehen.
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15.10.2001
[Beitrag editiert von: Sunshine am 17.02.2002 um 20:27]