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Der Entschluss

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14.08.2001
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Der Entschluss

***

Sie wusste, dass dieser Moment irgendwann kommen musste. Sie wusste, diese Momente waren zu schön, um wahr zu sein.

***

Sie hatte die letzten Wochen wie in einem Traum verbracht. All die Probleme erschienen nicht mehr groß, für sie schien es, als habe sie alle Zeit der Welt. Sie tanzte nicht auf Wolke sieben, aber sie war glücklich. Die Welt erschien ihr so ruhig. So gelassen, nichts war von der gewöhnlichen Hektik zu spüren, die sie sonst umgab. Der Frühling kam auf leisen Pfoten und der Winter schlich davon. Sie schaffte es zu leben, etwas, das ihr bisher verwehrt geblieben war.

Und dann dieser Abend, dieses Telefonat: " ... ich weiss, dass das jetzt Mist ist ...brauche meine Freiheit ... jetzt wo sie weg ist ... hoffe, Du verstehst mich ... vielleicht ... eine zweite Chance ... ohne Hindernisse ... "

***

Und genauso wusste sie, dass sie keine andere Wahl hatte, als ihn gehen zu lassen.

***

Das war es also. Der Anfang vom Ende. Zurück zum Dunkel. Zwei Wochen Hoffnung. Dann das entgültige Aus.

" ... er hat eine neue ... aber ich dachte, ihr ... oh, nein ... hätte ich nur ... dann hätte ich nichts gesagt ... "

Der Weg aufwärts, steil und lang. Und steinig. Ein Schritt hinauf. Zwei hinunter. Sinnlosigkeit. Gleichgültigkeit. Nichts anmerken lassen. Gute Mine zum bösen Spiel.

***

"Liebe heisst, den anderen gehen zu lassen, wenn er es will."
... und selbst daran zugrunde gehen.

***

15.10.2001

[Beitrag editiert von: Sunshine am 17.02.2002 um 20:27]

 

Zitat Dany:' "Liebe heisst, den anderen gehen zu lassen, wenn er es will."
... und selbst daran zugrunde gehen'

Nicht immer, Dany, Liebe heißt, den anderen gehen zu lassen, wenn er es will und glücklich zu sein, daß es ihm gut geht. Liebe kann Freiheit gewähren. Liebe ist allzumfassend. Liebe braucht nicht Besitz zu sein, man kann lieben, ohne zu besitzen. Diese Liebe kann auch das eigene Leben bereichern.

Man kann mehrere Menschen lieben, man kann neu lieben, man kann "alt" lieben, man hat die Freiheit, zu lieben, wen oder was man will, auch wenn man diese Liebe nicht zurückbekommt. Aber ist das denn überhaupt das Wichtigste?

Man kann sich daran erfreuen, daß man lieben kann, die Gefühle überhaupt in sich hat.

Manchmal verläßt ein Mensch auch einen anderen trotz aller Liebe (siehe mich). Es gibt vielleicht andere Gründe, aber Liebe kann trotzdem weiterbestehen.

Nichts ist zuende, solange man lebt.

 

Hallo Roswitha!

Danke, dass Du meine "Kg" gelesen hast.

Das Problem ist meistens, dass man den anderen gehen lässt. Und selber damit in die ewige Finsternis geht.
Ich weiss auch, wie es ist, jemanden zu verlassen, den man liebt, weil es nur vernünftig ist, das zu tun.

Für mich bedeutet hier dieses Gefühl leider alles andere als zu lieben, es bedeutet, auch über Jahre hinweg immer wieder daran erinnert werden zu müssen, dass die Gewohnheit IMMER über die Liebe siegt.

Danke
Dany

 

Moin Dany!

Hey, ich weiß nicht, ob ich's jetzt richtig verstanden habe.

Sie wusste, diese Momente waren zu schön, um wahr zu sein.

Ist das auf die kommende Trennung bezogen? Wieso sollen das schöne Momente sein, oder hab ich das jetzt voll verpeilt?
Nee, stopp! Alles kehrt marsch. Sie freut sich drauf, dass er wieder bei ihr angekrochen kommt, nicht wahr?
Sie gibt ihm also eine zweite Chance und er brennt nach zwei Wochen doch wieder durch (Frechdachs!!)!
Ahh, Claudi erst Hirn einschalten, dann klappt das auch.

Ich bin ja auch kein Profi, aber vom Grundprinzip ganz gut.
Ich finde, du solltest sie noch ein wenig ausbauen, etwas weiter schweifen, das ganze in irgendeine äußere Handlung packen (So wie Spinat im Schlafrock...hmmmh lecker ;) )

Sie schaffte es zu leben, etwas, das ihr bisher verwehrt geblieben war.

Schön-trauriger Satz.

@Roswitha:

...auch wenn man diese Liebe nicht zurückbekommt. Aber ist das denn überhaupt das Wichtigste?

Ich fände es ziemlich traurig, wenn ich nicht auch "zurückgeliebt" werden würde. So würde keine Beziehung einen Sinn machen! Da würde ich kaputt dran gehen, wäre echt nicht gut! Zweckliebe? Nee, toll is dat nich
Obwohl ich mich auch manchmal frage, was so flotte 20jährige von nem 80jährigen Dagobert Duck(außer Zaster natürlich),wollen. :confused: :confused:
Da muß der gute Mann ja ständig um sein Leben fürchten :ak47: , von wegen Testament und so!
Tut mir leid, aber das soll Liebe sein? Wie wär's mit Geldgeilheit?

Lieben Gruß
Maya

[Beitrag editiert von: Maya20 am 17.02.2002 um 01:05]

 

Feinfühlige Worte, die mir aber zu sehr aus einem Moment ... der Wahrheit? ... Einsicht? ... Erkenntnis? zu kommen scheinen und Selbstverarbeitung, die schnell geschrieben wurde. Also, feinfühlig, aber keine kg.

Gruß, baddax

[Beitrag editiert von: baddax am 17.02.2002 um 02:43]

 

Danke erstmal, dass ihr meine Geschichte gelesen habt, auch wenn ich baddax zustimme, dass es wohl keine richtige Kg ist.

@maya:
Ich glaube den Kern des ganzen hast Du leider nicht erfasst :-) Es gibt (leider) keine zweite Chance. Den Schlüssel zu dem ganzen findest Du in den Auszügen aus dem ersten Telefongespräch.
Und es liegt auch nicht daran, dass sie nicht von ihm geliebt wird. Das ist überhaupt nie ein Thema gewesen. Würde man wissen, dass man nicht geliebt wird, dann wäre ein solche Trennung viel einfacher.

@baddax: wie schon oben gesagt, bin ich durchaus der Meinung, dass man das keine richtige KG nennen kann. Allerdings ist sie nicht einfach so "heruntergeschrieben" worden. Ich habe versucht, jedes Wort so zu wählen, damit der Gefühlszustand deutlich wird. Schade, dass das nicht so rueberkommt.

[Beitrag editiert von: Sunshine am 17.02.2002 um 15:06]

 

Hallo Sonnenschein,
ich hab Deine "Story" (glaub ich!) verstanden und fand sie ziemlich gut.
Ich denke, jeder der schon einmal verlassen wurde, kann die beschrieben Gefühle, bzw. Gedankenfetzen verstehen. Das Gefühl, dass jetzt alles vorbei ist und der innere Schmerz und diese Leere..
Nur in der Regel ist dieser Schmerz irgendwann vorbei, auch wenn man im Moment das nicht glauben kann und will. Daher fasse ich Deine Geschichte als Momentaufnahme auf, wozu übrigens auch der letzte Satz

"Liebe heisst, den anderen gehen zu lassen, wenn er es will."
... und selbst daran zugrunde gehen.
gut passt. Denn genau das fühle ich zumindestens, wenn mir so was passiert.
Nur "Romantik" als Genre stört mich irgendwie - ist das nicht vielleicht mehr "Alltag". oder so?
Ich hoffe, dass es für Deine Story keinen aktuellen Anlass gibt..

Ugh

 

Allerdings ist sie nicht einfach so "heruntergeschrieben" worden.

Das meinte ich auch nicht. Hab mich wohl im Wort etwas vergriffen. Bib. hat es anders ausgedrückt:
Daher fasse ich Deine Geschichte als Momentaufnahme auf, ...

So meinte ich es eher. Hab das Gefühl gehabt, Du musstest etwas aufräumen und hast es mit diesen Worten getan.

Gefühle kommen rüber, und zwar kräftig. Das meinte ich mit feinfühlig.

Sonnige Grüße, baddax

 

@baddax: Schon ok :-) Eigentlich sollte es schon wie eine Momentaufnahme wirken. Aber eigentlich sollte man die Story auch kapieren, was bisher keiner aufs erste mal geschafft hat. Jeder überliest das "sie" im ersten Telefonat *g*. Werd es wohl doch fett schreiben muessen. Und komplett ueberarbeiten...

Sonnige Gruesse zurueck
Dany

 

Nun, obwohl's die dritte Person ist, kann eine Geschichte ja trotzdem zum Aufräumen dienen...
"sie..." muss ja nicht immmer gleich sie sein, wie auch "ich..." nicht immer gleich ich bin. Was übrigens oft bei Geschichten aus der ersten Person falsch verstanden wird. ;)

 

Hmm, das letzte kannst Du vergessen, das stimmt zwar, hat aber nichts mit Deiner Geschichte zu tun. Hab Deine Antwort fehlinterpretiert.

Also, einrt von zwei Versuchen:
Sie war vorher mit ihm zusammen und konnte endlich leben, als es vorbei war. Wie gesagt, nicht auf Wolke sieben, aber der Entschluss war gefallen, die Welt wurde ruhig.

Dann telefoniert sie mit einer Freundin, die sich ihn schnappen will und die Protagonistin muss ihn jetzt richtig gehen lassen. Das sie ihn in ihren Gedanken loslassen muss, schmerzt, lange, ewig.
Aber dann ist das zweite Telefonat komisch.


Zweiter Versuch:
Sie ist heimlich verliebt in ihn. Er hatte ne andere, von der er sich aber getrennt hat - das ist der tolle Moment. Deswegen ist sie glücklich, macht aber nichts.
Dann telefoniert sie mit einer Freundin, einer seiner Ex, und sie muss wieder von ihm lassen, der Traum platzt nach zwei Wochen.
Er hat ne neue, sie erfährt es von einer Freundin. Auch hier sind die einzelnen Wortfetzen im zweiten Telefonat seltsam.
Na ja, ist wahrscheinlich beides nicht richtig, aber ist auch nicht leicht.

Auf jeden Fall weiß ich aber, dass Du die "2" vor Wochen ausschreiben musst. :p

Gruß, baddax

 

Hallo Sunshine!
Ich habe ja nun nicht nur Deine Geschichte, sondern auch all die vielen Kommentare lesen können. Ich schließe mich beinahe bedingungslos Roswithas Meinung an. Zu verzichten, ist natürlich nicht leicht, schon gar nicht, wenn man von Herzen liebt. Es dennoch zu tun, zeugt von Größe und kommt „wahrer Liebe" ziemlich nahe.

Es gibt da so ein Sprichwort. Der genaue Wortlaut fällt mir grad nicht ein. Aber es lautet ungefähr so: Glück, das man los lassen kann, kommt zu einem zurück!

Diesen Satz nicht unbedingt wörtlich nehmen, aber er wird ihr „Opfer" irgendwann zu schätzen wissen und ihr sehr, sehr dankbar sein. Sie wird dann ihre Liebe zurück bekommen – vielleicht in Form einer guten Freundschaft.

Auch ich hoffe, dass Deine Geschichte nicht eigenem Erleben zu zuschreiben ist. Wenn doch, dann halt die Ohren steif, Mädchen! Grüße, Sandra

 

Zitat Dany: "Für mich bedeutet hier dieses Gefühl leider alles andere als zu lieben, es bedeutet, auch über Jahre hinweg immer wieder daran erinnert werden zu müssen, dass die Gewohnheit IMMER über die Liebe siegt"

NIEMALS! Nee, ehrlich, ich kenne zig Fälle, wo die neue Begeisterung/Liebe gesiegt hatte.

Ich denke, daß diejenigen Leute, bei denen die Gewohnheit siegt, meist unsicher in Bezug auf die Zukunft und daher generell eher zögernde Typen sind, sie haben Angst vor allem Unbekannten (das ist jetzt nicht negativ gemeint, ich gehöre auch manchmal, nicht immer, dazu und brauche dann erst hundert Anschubse zum endgültigen Entschluß).

[Beitrag editiert von: Roswitha am 17.02.2002 um 22:40]

 

@baddax: erstmal, die 2 hab ich ausgebessert, thx.
Dein 2. Ansatz kommt ansatzweise hin :-) Eigentlich ganz einfach. Sie ist glücklich, weil sie ihn hat. Dann ruft er an, und sagt ihr, da sich seine Freundin (die offizielle) von ihm getrennt hat, möchte er erstmal dieses neue Gefühl auskosten.
Für sie folgt eine schlechte Zeit, in der aber die Hoffnung noch lebt, dass er den Weg zurückfindet, wenn er wieder eine Beziehung möchte. Daher trifft sie die Aussage, dass es eine andere ist, umso härter.

@Sandra:
Danke fürs Lesen.
Ich kenne diesen Spruch auch. Ist ja ähnlich wie mein Schlusszitat. Das Problem ist, dass sie sich einfach darauf verlassen hat. Weil sie an die Liebe geglaubt hat. Und ich glaube, aus einer so großen Liebe eine Freundschaft zu machen, ist mehr als schwer.
Ob die Geschichte selber erlebt ist, weisst Du eigentlich aus meinen Kommentaren zu Deinen Geschichten *schmunzel*

@Roswitha: Hilfe, ich bin erschlagen :-)
Es mag Fälle geben, ja. In "meinem" Fall nicht. Und das hat sich nie geändert, egal wie oft in den 4 Jahren eine Entscheidung anstand. In dem, was Du in Bezug auf die "Sicherheit" sagst, liegst Du sicher richtig.
Du sagst, dass der Prozess einfach noch nicht so weit fortgeschritten ist, um den Absprung zu wagen. Hier stellt sich dann allerdings die Frage, wie lang wartet frau auf ihn? Denn irgendwann denkt frau auch an die eigene Zukunft und wird etwas anderes suchen. Jemanden, den man genauso liebt, oder lieben lernt. Der Unterschied hier lag einfach darin, dass es bei beiden Liebe auf den ersten Blick war, dass diese Liebe einfach vorhanden war (Steht jetzt nicht in der Geschichte, hatte da auch nichts verloren, nur um das hier zu erklaeren).

So, wahrscheinlich hab ich 1000 Sachen vergessen, aber das fällt mir sicher noch auf, und dann gibts nen Nachtrag :-)

Danke
Dany

[Beitrag editiert von: Sunshine am 17.02.2002 um 20:51]

 

Zitat Dany: "..., wie lang wartet frau auf ihn?"

GAR NICHT! Man gibt ein Ultimatum und dann hakt man es (innerlich) ab.

Zitat: "Denn irgendwann denkt frau auch an die eigene Zukunft und wird etwas anderes suchen."

Eben!

Ich habe nur so viel geschrieben, weil ich mich momentan in ähnlichen Situationen befinde. Man muß sich ja selbst anschubsen, nicht wahr? :D :D :D

 

@Roswitha: Na da kann ich nur sagen, ich hoffe, dass Du Dich richtig entscheidest, genau wie "sie" sich damals richtig entschieden hat, auch wenns der richtige Weg war! Ich wünsche Dir dabei viel Glück und v.a. Kraft!

Dany

 

Danke, Dany, leider habe ich momentan nicht viel Kraft. Aber ich habe mich bereits beim Bodybuilding angemeldet, das hilft mir bestimmt... ;) :D :D :D :bounce:

 

Hallo Dany!

Beim dritten Mal Lesen hab ich es kapiert, das mit dem "sie".

Zitat: "...brauche meine Freiheit ... jetzt wo sie weg ist ..."

Ich bezog es anfangs immer auf die Freiheit, deshalb klappte das nicht. - Aber jetzt ist alles klar.

Jedoch sollte man es doch auch ohne Kommentare verstehen können, weshalb ich Dir zu einer kleinen Änderung, die das Ganze klarer macht, rate.

Ansonsten gute Aufarbeitung des Themas! :thumbsup:

Was mir bei Dir schon öfter auffällt: es heißt nicht "entgültig", sondern endgültig. ;)

Alles liebe
Susi

 

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