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Der eine Moment
Der eine Moment - die Landstraße
Sophie und Chris schoben im Shoppingcenter ihren vollgepackten Einkaufswagen zum Parkdeck. Am Fahrzeug angekommen, lud Chris die Einkäufe und den großen Karton mit dem neuen Geschirr in den Kofferraum.
"Chris, ich hole noch ein paar Erdbeeren an dem Stand da vorne."
"Sophie, wir kommen zu spät, hast du vergessen, wir sind heute Abend zum Essen bei meinen Eltern eingeladen!"
"Es dauert nur einen Moment, ich beeile mich!", Sophie lief rasch zum Erdbeerstand.
"Deinen Moment kenne ich", rief Chris ihr hinter her.
Thomas stieg in seinen PickUp , er hatte Feierabend und fuhr ins Krankenhaus der Kreisstadt. Seine Frau Rosi lag seit zwei Wochen im Koma nach der Geburt des Sohnes Niklas. Seitdem verbrachte Thomas viele schlaflose Nächte. Rosis Mutter wachte tagsüber und nachts befand er sich an dem Bett seiner Frau. Mit koffeinhaltigen Getränken hielt er sich die ganze Zeit wach. Thomas konnte es sich nicht leisten im Job zu fehlen, sie brauchten das Geld. Außerdem könnte er seine Arbeit verlieren.
" Komm zu dir, wach auf Rosi !", brüllte er, um nicht einzuschlafen, während er auf der Landstraße fuhr.
"Oh Gott, bitte lasse sie zu sich kommen!", betete er.
Da vorne kam die lange Rechtskurve. Die Lider waren schwer. Thomas war so müde. Einen Moment die Augen schließen, nur für ein paar Sekunden .
"Fahr nicht so schnell, Chris!"
"Wir sind spät dran, du kennst meine Eltern, den ganzen Abend beklagen sie sich, weil wir unpünktlich sind!" , entgegnete Chris genervt.
Dann kam die lange Linkskurve. Ein weißer PickUp fuhr schnurstracks auf sie zu. Chris wollte ausweichen, er hatte keine Chance.
Thomas kam blitzartig zu sich, er war auf die Gegenfahrbahn geraten. Er riss das Lenkrad herum. Ein lauter Knall, er war mit einem roten Golf frontal zusammengestoßen, der sich in die Höhe katapultierte, überschlug und auf dem Dach liegen blieb. Er bremste stark, dann schleuderte und drehte der PickUp. Thomas konnte ihn einfangen und kam zum Halten. Seine Stirn blutete. Schockiert und zitternd stieg er aus und lief torkelnd zu dem stark beschädigten, roten Golf.
Chris war kurz benommen, dann realisierte er, was geschehen war.
Sophie hing schlaff in den Sicherheitsgurten
"Sophie, Sophie, ist dir was passiert?"
Die Windschutzscheibe wurde eingeschlagen und ein blutverschmierter Mann beugte sich über Sophie.
"Helfen sie meiner Freundin!" , schrie Chris hysterisch.
Der Mann löste den Gurt und zerrte sie aus dem Fahrzeug.
"Kommen sie alleine hinaus?", brüllte der Mann zu Chris in den Wagen.
Thomas erkannte gleich, dass die Frau wiederbelebt werden musste und begann sofort damit. Heulend lief der Mann wie ein Verrückter herum und beschuldigte ihn, den Unfall verursacht zu haben.
"Ich bringe dich um, wenn sie stirbt, das schwöre ich!"
Lange andauernde Minuten, dann atmete die Frau und ihr Herz fing wieder an zu schlagen. Thomas schwitzte , das Wasser lief ihm am ganzen Körper herunter.
Der Notarzt, der gerade angekommen war, übernahm jetzt die Versorgung. Ein Hubschrauber landete.
Die Schwerverletzte wurde abtransportiert. Thomas wurde es schwindelig, der Schock setzte ein, er kollabierte. In der Notaufnahme der Kreisklinik kam er zu sich, seine Wunde an der Stirn wurde genäht
Er schluchzte trocken: "Einen Moment, der verdammte Sekundenschlaf!"
Die Polizei wartete draußen, um ihn zu vernehmen.
Chris und Sophies Eltern hielten sich vor dem OP in der Kreisklinik auf. Chris lief hin und her, fünf Stunden waren sie hier und warteten, er wurde verrückt.
"Die verdammten Erdbeeren sind Schuld!", murmelte er vor sich hin.
Die OP-Tür öffnete sich und ein Arzt in OP-Kleidung trat heraus.
Was würde er ihnen mitteilen?
"Die Patientin ist außer Lebensgefahr, bleibende Schäden sind nicht zu erwarten. Danken sie dem, der beherzt die sofortige Wiederbelebung am Unfallort vorgenommen hat.", teilte er ihnen, erschöpft an der Tür angelehnt, mit.
"Der eine Moment!", schluchzte Chris befreit und ging zu Sophie.
Hallo,
heute kommt meine dritte Geschichte bei Euch Wortkriegern. Lese immer fleißig mit. Wie schon geschrieben, möchte ich meinen Schreibstil verbessern. Danke schon mal fürs Kommentieren.
Liebe Grüße
Swantje