Mitglied
- Beitritt
- 04.07.2017
- Beiträge
- 3
- Zuletzt bearbeitet:
- Kommentare: 8
Der eine Druck
Nirgendwo steht er inmitten der Masse aus den ihn Umzingelnden, sich miteinander unterhaltenden Personen. Rege tauschen sie Gespräche aus, scheinbar sorgenfrei. Er ist ein Dilettant, ein Kümmerling, niemand wusste das so gut, wie er es zu wissen glaubt. Die Schultern stehen gerade, seine Füße bilden den für ihn perfekten Winkel und seine zittrigen, langen, dürren Finger zerbrechen beinahe unter der immensen Lautstärke der pispernden Umherstehenden. Ansonsten ist sein Körper ruhig, nicht entspannt, nur ruhig. Die Klauen wagen den ohnehin aussichtslosen Versuch eine Zigarette zu drehen. Er denkt sich, wie ironisch es doch sei, dass er selbst daran scheitert, seinen Körper zu vergiften, ihn zu berauschen. Es wäre eine perfekte Reflexion seines Daseins, denkt er, wäre der Spiegel nicht schon längst zu etwas geworden, was ihm Alpträume in die Augen wirft. Dinge, die nicht wahr sind. Dinge, die vertraut und nicht fremd geworden sein müssten. Eines Tages wird er dem Menschen begegnen der sein Leben vervollständigt und alles Zerbrochene zu etwas Utopischem aufbauen könnte, er wüsste, wenn es so weit wäre. Dann würde er, aus Angst vor dem was sie ihm antuen könnte, in seine Pfütze aus Gedanken springen, um dort zu ertrinken.