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Der Doppelgänger

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23.01.2014
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Der Doppelgänger

Der Andere

„Wer bist du?“, fragte ich ihn.

Am stadtinneren Rand des Englischen Gartens stehen zwei Bänke, grün und alt und rissig. Ein paar Meter über dem Landtag stehen sie sich gegenüber. Im Sommer, wenn die Baumkronen dicht sind, würde man sich, gäbe es nur das Auge, weit ab vom Großstadtleben wähnen. Das Ohr allerdings erlauscht vom Blätterwald gedämpften Verkehr, der sich um den Regierungssitz windet. Die Bänke stehen am Ende eines Kieswegs. Eine Sackgasse, mein von Kindern und Sonnenbadern und Frauchen und Herrchen weitgehend unbehelligter Leseort.
Es war ein früher lauer Sommerabend mit noch bestem Leselicht, meine Zeit an diesem Ort. Der Mann, der dort auf einer meiner Bänke saß, trug eine dünne schwarze Lederjacke mit ausgebeulten Taschen, so wie ich.
Er trug auch meine Jeans, mein schwarzes T-Shirt, meine schwarzen Halbschuhe. Er trug meine Haare kurz, gerade so, dass die Locken sich ein knappes Mal kringeln konnten, er trug meine schwarze ovale Brille mit Metallgestell, er trug meine gewichtige Nase mit breitem Rücken, meinen Dreitagebart. Er trug meine Augen, mein Kinn. Und als er antwortete, hörte ich die Stimme, die ich von meinem Anrufbeantworter kannte: Danke für Ihren Anruf. Ich bin gerade nicht zu Hause. Wenn Sie mir eine Nachricht hinterlassen, melde ich mich, sobald ich kann.

„Du kennst mich“, antwortete er.

Ich setzte mich. Die tiefstehende Westsonne blendete ein wenig. Ich bin nicht religiös, ich bin kein Esoteriker, in mir ist kein Hauch Parapsychologie.
Ich glaube prinzipiell nur, was ich sehen und anfassen kann. Den Kerl da drüben sah ich und er sah so aus, als könnte man ihn anfassen, ohne mit der Hand durch seinen Leib hindurch zu gleiten. An ihm war nichts mysteriös oder außerirdisch. Er sah nur aus wie ich.

„Hab mal gehört, dass viele Menschen Doppelgänger haben“, antwortete ich. Aber bei sieben Milliarden Menschen auf dieser Kugel ist die Wahrscheinlichkeit winzig, dass sie sich jemals kennenlernen.“

„Ich bin aber nicht dein Doppelgänger. Ich bin du.“

Okay. Das schien jetzt abzugleiten. Ich beobachtete eine Frau, die sich unseren Bänken näherte, kurz verhielt, nachdachte, sich umdrehte und hinter ein paar dicken Buchenstämmen, um die sich der Weg wand, verschwand. Warum? Weil beide Bänke belegt waren. Weil der Kerl da drüben real war, weil sie ihn auch gesehen hatte, weil keine Bank frei war, weil also da drüben definitiv kein Phantom saß, sondern ein Mann aus Fleisch und Blut.
Zwei der Buchen, mächtige Exemplare, wuchsen auf den ersten Metern fast waagrecht. In meiner Kindheit waren sie bereits da gewesen, Mittelpunkt meines Schulweges, dick, krumm und einladend, um auf allen Vieren die Stämme hoch zu krabbeln, vielleicht mit einer fremden Mütze zwischen den Zähnen, die ganz oben an einen Ast gehängt werden konnte, so hoch wie möglich, um zu sehen, über wie viel Mut der Eigentümer der Mütze verfügte. Manchmal wurden dort auch Brotzeitbeutel aufgehängt, Schals, Schulranzen, variierend nach Jahreszeit.

„Erinnerst du dich an die beiden schiefen Bäume?“, fragte ich ihn, neugierig darauf, zu erfahren, wie viel Ich er sich von mir geliehen hatte.

„Natürlich. War ja oft genug oben. Bis zur ersten Krümmung auf allen Vieren. Dann wurd‘s schwierig!“

Ich weiß nicht, ob ich in diesem Moment nur voller Verwunderung über die Absurdität dieser Aussage den Kopf schüttelte, oder ob da auch ein Quäntchen Entrüstung dabei war. Aber gut. Spielen wir mit, dachte ich.
Soll er seinen Spaß haben! Ich beschloss ihn reden zu lassen. Ist das bewährte Mittel, wenn man etwas über eine Person in Erfahrung bringen will. Einfach reden lassen, schwadronieren, sich selbst entlarven.

„Weißt du noch, wie der Beckmann Werner deinen Schulranzen bis ganz oben getragen hat? Und dann mit seinen langen Armen hoch gegriffen hat, so hoch er konnte, und ihn in eine Astgabel gehängt? Weißt du das noch?“

Hatte er das? Ich konnte mich nicht erinnern.

„Du weißt es nicht mehr?“, hakte er nach.

„Nein, ehrlich gesagt…!“

„Du hast das vergessen?“

„Na und. Weißt du etwa noch alle Anekdoten aus deiner Kindheit?“

„Ich weiß alle, die du vergessen hast.“

Das Gespräch lief aus dem Ruder. Ich erinnerte mich dunkel an Werner Beckmann, etwas älter, kräftig, dominant. So ein Alphatier, das es in jeder Klasse gibt.

„Du weißt also auch nicht, wie es danach weiter ging?“

„Weiter ging? Womit?“

„Na mit deinem Schulranzen.“

„Nein weiß ich nicht mehr. Muss ich auch nicht wissen. Ist für mein Leben vollkommen ohne Belang!“

„Aha, es ist für dein Leben vollkommen ohne Belang, dass der Werner dich hat stehen lassen, heulend, und dass all die anderen mit ihm davon gezogen sind. Keiner hat zu dir gehalten. Keiner hat dir geholfen, keiner von denen, die längere Arme hatten als du, die den Schulranzen vielleicht hätten erreichen können. Keiner, der zu Werner gesagt hätte: Hol ihn ihm doch wieder runter! Es reicht. Das ist jetzt nicht mehr spaßig. Alle ließen sie dich stehen. Du wusstest nicht, was du tun solltest. Hast gewartet. Geweint.“

„Warum gräbst du jetzt diesen Mist aus?“

„Vielleicht, weil er mir gerade einfällt, wenn ich diese Buchen sehe. Mir fällt ein, wie du stundenlang vor den Bäumen gesessen bist. Immer mal wieder hochgekrabbelt wie ein Käfer, die Arme waren zu kurz. Nach Hause gehen kam nicht in Frage. Nicht ohne den neuen teuren Ranzen, den du zum Geburtstag bekommen hattest. Nicht gewünscht, einfach bekommen. Weil das vernünftig war. Keinen Fußball. Es hätte dir vielleicht ein wenig Anerkennung gebracht, wenn du deinen eigenen Ball gehabt hättest. Zumindest hätten sie dich mitspielen lassen. Weil es dein Ball gewesen wäre. Zumindest, wenn sie keinen anderen Ball da gehabt hätten. Mitspielen oder wenigstens Ersatz, wenn einer von ihnen heim musste. Aber nein, ein Schulranzen. Und jetzt nach Hause ohne ihn. Der Ledergürtel. Immer wieder der Ledergürtel. Hose runter und bücken. Zähne zusammen beißen. Keinen Laut, sonst würde es noch länger dauern. Tapfer sein. Der Vater, der erklären würde, dass es sein musste. Dass es nicht anders ging. Dass er das nicht gern tat. Aber Strafe musste sein. Und dann auf die Toilette zum Weinen.“

„Hör endlich auf, du Verrückter! Ja, vielleicht war es so! Na und? Ich bin nicht der einzige, der sowas erlebt hat. Vater hat es gut gemeint. Er wusste es nicht besser. Er kannte es nicht anders.“

„Ja, nur Gutes über die Toten! Weißt du wenigstens noch, wie die Sache ausgegangen ist?“

„Nein, nichts weiß ich mehr!“

„Ein Windstoß, ein kleiner Zweig der brach. Der Ranzen fiel runter. Aber hat es dir geholfen? Den Ledergürtel fürs Rumtreiben nach der Schule hat es dir nicht erspart. Weißt du noch? Das Klatschen, der Schmerz, die Scham.“

„Hör endlich auf! Ich hab das vergessen!“

„Vergessen, ja! Weggesperrt. In eine kleine dunkle Kammer eingemottet.
Abgeschlossen, Schlüssel weggeworfen.“

Ich sah, wie erregt er war. Wenn er sprach, war es, als würde er es wieder erleben, als würde er jedes seiner Worte wie Schläge des Gürtels an seinem Leib fühlen. Kein Abstand. Traurige Kreatur.

„Du sitzt da, als würde dich das alles nichts angehen!“, schrie er. Ich trage deine Erinnerungen herum. Deinen Schmerz. Und du? Bist du tot?“

„Nein, ich bin nicht tot“, antwortete ich. „Ich bin lebendig. Ich bin ich. Und was willst du sein? Mein Gewissen? Scher dich zum Teufel! Ich brauche dich nicht. Ich werde mit meinem Leben fertig. Es ist gut. Es ist ein gutes Leben.“

Er hatte sich jetzt ein wenig beruhigt. Gottseidank! Strich über seine Haare. Lehnte sich zurück, atmete tief. Mehrere Passanten hatten sich unterdessen unseren Bänken genähert und beigedreht. Wollten diesem Schaustück nicht zu nahe treten.

„Und heute?“

„Was heute?“

„Du hast alles im Griff. Hast ein gutes Leben. Ein geglücktes Kind. Eine befreundete Exfrau. Einen respektablen Job.“

„Ja, genau so ist es. Und es ist völlig in Ordnung so.“

„Woran ist deine Ehe gescheitert?“

„Das fragst du? Du weißt doch alles. Du weißt doch, wie wir uns immer fremder geworden sind. Kein Reden mehr möglich. Kein richtiges.“

„Ich weiß, dass Marianne verzweifelt war, weil sie nicht mehr ran kam an dich. Weil du immer verschlossener wurdest.“

„Sie hat nicht damit leben können, dass ich diese Symbiose nicht wollte. Dass ich ich sein wollte. Keine bessere Hälfte. Auch keine schlechtere.“

„Vielleicht wollte sie einfach einen Partner. Einen der da ist und nicht in irgendwelchen Ich-Sphären herumschwebt. Einen der wahr ist und echt und lebendig.“

„Wie kommst du dazu, dich hier zum Richter aufzuschwingen. Wer hat dich denn bestellt? Du weißt, was wahr ist? Du weißt, wer wahr ist?“

„Hasst du mich?“

„Dich hassen? Ein Phantom, eine Illusion, ein Fleisch gewordenes Selbstgespräch? Meine Güte, jetzt werd ich schon poetisch. Nein, ich hasse dich nicht.“

„Und weißt du. warum nicht?“

„Brauche ich jetzt schon eine Rechtfertigung dafür, nicht zu hassen?“
„Du hasst mich nicht, weil du es nicht kannst. Weil du genauso wenig hassen kannst, wie lieben. Weil du eine leere Hülle bist.“

„Ich hasse dich nicht, weil es keinen Grund dafür gibt“ sagte ich.

„Du bist tot“, sagte er.

„Du bist vollkommen durchgeknallt“, sagte ich.

„Was war es? Sag’s mir! Warum hast du zugemacht? War‘s dieses Gefühl, allein zu sein? Das einsamste Kind auf der ganzen Welt? Das nur funktionieren musste? Funktionieren für einen Fingerhut voller Zuwendung? Nichts umsonst? Nichts geschenkt? Nie!“

„Darf man das denn nicht? Erinnerungen wegsperren? Es muss doch weiter gehen! Ich musste doch weiter leben!“

„Ich weiß.“

„Aber du wirfst es mir vor!“

„Nein, das tu ich nicht. Nicht wirklich. Du bist nicht schuld!“

„Ist das wichtig, wer schuld ist?“

„Vielleicht nicht. Aber du hast zu viel abgesperrt. Nicht nur die Unfallstelle. Die ganze Autobahn hast du abgeriegelt.“

„Großartige Metapher. Ich gratuliere!“

„Du hast zu großräumig um das Geschwür herum geschnitten.“

„Du wächst über dich hinaus!“

„Eine örtliche Betäubung, die sich zur Vollnarkose herausgewachsen hat.“
„Metaphorischer Overkill.“

„Ich weiß. Es ist zu spät.“

„Was ist zu spät?“

„Es gibt mich schon.“

„Wie soll ich das verstehen?“

„Das kannst du nicht. Ich bin du. Ich bin der, der du hättest werden können. Ich kann das, was du nicht kannst. Mich spüren.“

„Ich kann mich nicht spüren?“

„Nein, und du kannst nicht einmal vernünftig um dich trauern. Du kannst dich beobachten. Du kannst manchmal fragen, ob das was da in dir drin ist, ein Gefühl sein könnte? Du schaust es an. Hmmm…was ist das jetzt. Mitleid? Zuneigung? Wut? Schaust es an wie ein Autor, ein Regisseur. Du kannst sogar Tränen inszenieren. Aber du hast nie mehr so geweint wie damals beim Tod von Winnetou. Als Marianne ging, warst du starr. Keine Erleichterung, kein Schmerz. Nichts. Grad war sie noch da, jetzt ging sie. Morgen wird sie nicht mehr da sein.“

„Das stimmt. Das Leben geht weiter.“

„Klar! Sie war nicht die erste, nicht die letzte, sie war die Hundertste! In wie viele Löcher hast du dich eigentlich gebohrt auf der Suche nach dem bisschen Liebe, das das Kind gebraucht hätte“

„Du meine Güte!“, sagte ich. „Du billiger Psychofritze, du Lebenserklärer. An wen bin ich denn da geraten? Da entgeh ich ein Leben lang allen Bhagwans und Gurus und Heilern und selbsternannten Selbstfindungshelferleins, und dann kommst du daher!“

„Ein Loch nach dem anderen. Alle tief und weich und dunkel und feucht. Und dann kommt wieder nur Stöhnen raus, keine richtige Liebe. Keine, die du brauchen kannst. Wieder nur Frauenliebe, Erwachsenenliebe. Keine, bei der du es nicht versuchst hast, egal ob du sie mochtest. Nicht mal wirklich gefallen mussten sie dir!“

„Meinst du, ich war anders als andere? Alles ziehst du in den Dreck. Ich hab den Frauen gefallen.“

„Ja, aber keiner lang. Du warst doch schneller weg, als du dort warst. Im Abseilen warst du noch schneller als im Landen. Sie waren Kulisse. Alles war Kulisse, das Leben wie ein Film. Und du im dunklen Kinosaal. Auf dem besten Platz.“

„Du hast sie doch nicht mehr alle. Was willst du aus meinem Leben machen? Einen Second-Hand-Laden?“

„Das trifft es gut. Alles aus zweiter Hand. Jede Regung abgetragen, abgekupfert. Was hast du gefühlt, nachdem das Krankenhaus dich angerufen hatte? Der Unfall? Vater tot, Mutter im Koma?“

„Was werde ich wohl empfunden haben. Trauer, Sorge, Angst!“

„Nichts hast du empfunden. Du hast funktioniert. Alles getan, was ein liebender Sohn zu tun hat. Dich gekümmert. Bekümmert getan. Die Schwestern auf der Intensivstation mochten den fürsorglichen Sohn. Den anwesenden. So viele, würden ihre Angehörigen einfach liegen lassen. Gelegentlich besuchen, Aber du. Toll fanden sie dich, toll fandest du dich. Aber schon auf der Fahrt in die Klinik. Was würdest du mit dem Haus machen? Was, wenn sie im Koma verbliebe? Was wenn sie behindert aufwachte? Deine alte Mutter. Noch war sie da und beschnitt deine Freiheit. Die künftigen Mieteinnahmen mit dem Haus. Was würden die wohl bringen? Genug, um den Job an den Nagel hängen zu können?“

„Woran misst man Menschen? An ihren Gedankenfetzen, die kommen und gehen? Oder an ihrem Handeln? Was hat meine Mutter wohl gebraucht? Sorgenvolle Anteilnahme und Rührung oder Kümmern. Da sein für sie?“

„Rede es dir nur schön! Alle Menschen waren das für dich. Kulisse, nichts weiter. Hintergrund, vor dem du wandeln konntest. Schade, dass dein Leben längst ein langweiliger alter Film geworden ist. Kein Thriller, nicht mal mehr ein Porno! Aber die hattest du ja zur Genüge! Wenn du dich beobachtet hast beim Reinschieben. Von vorn oder von hinten. Glaubst du, die Frauen haben das nicht irgendwann empfunden? Dass du nicht da warst, nicht dabei, keine Leidenschaft, keine Nähe. Ein Voyeur.“

Warum hörte ich ihm immer noch zu? Mein Leben funktionierte. Es ließ sich leben, so wie ich es lebte. Das Leben ist dazu da, gelebt zu werden, habe ich irgendwo gelesen. Zu nichts weiter. Nicht um ständig hinterfragt zu werden. Ich lebte es anständig. Versuchte es zumindest. Und es war nicht misslungen.
Er nahm seine Brille ab. Wischte sich die Stirn und den Nacken. Es war immer noch warm an diesem Sommerabend.

Die Sonne stand tief. Würde in ein paar Augenblicken unter den Horizont kriechen. Die letzten Strahlen wärmten meinen Nacken. Ich schwitzte. Nahm meine Brille ab, wischte über meine Stirn. Er saß mir gegenüber, hörte sich an, wie ich aufschrie vor Sehnsucht nach mir selbst. Als er gekommen war, Platz genommen hatte mir gegenüber, sah ich seinen verwunderten Blick auf mich. Ohne Erschrecken, ohne Erkennen.
Ich stand auf. Wollte nach Hause, Marianne anrufen, mit Marianne sprechen. Ihr sagen, dass ich lebte, dass ich nicht blutleer war, dass ich wach war und lebendig und voller Trauer. Aber Marianne hatte längst einen anderen.

„Wohin gehst du?“

„Zurück in unser Leben.“

„In unser Leben?“, fragte er.

Ich ließ ihn sitzen. Sollte er in Ruhe das letzte Kapitel seines Krimis lesen und dann verschwinden.

 

Sehr schöner Schreibstil.
Die Geschichte regt ganz schön zum Denken an.
Ich würde nichts anders machen.

 

Hallo wander!

Das ist keine neue Idee, aber gut umgesetzt. Diese Vorstellung nach C.G.Jung, vom Schatten, der alle unterdrückten Gefühle verkörpert, bekommt ein Eigenleben und konfrontiert den Protagonisten.

Ich finde die Geschichte gelungen, aber gab auch etwas, das mich gestört hat. Nun ist das im Grunde ein ziemlich vages Bauchgefühl, und wenn ich versuche es zu formulieren, klingt es gleich viel kritischer, als ich es eigentlich meine. Ich versuche es trotzdem:

Ich finde, der Schatten redet zuviel Klartext. Der entspringt ja dem Unterbewusstsein, und da habe ich die Vorstellung, der müsste viel mit Andeutungen, unklaren Assoziationen, mit Symbolen und ambivalenten Sätzen vorgehen. Stattdessen sitzt der da und sagt klipp und klar: Ich bin alles, was du unterdrückst und nicht wahrhaben willst. Also der ist wirklich alles andere als subtil.

Ich glaube, was mich besonders stört, ist dass der Dialog, der ja einen großen Teil der Geschichte ausmacht, darunter leidet. Die gesprochenen Sätze hören sich an einigen Stellen überhaupt nicht an wie ein Gespräch. Da habe ich stark das Gefühl: Das ist nicht das, was die Figur eigentlich sagen würde, sondern das ist das, was der Autor sagen will.

Am Anfang klingt der Dialog noch recht authentisch, also die Sätze wirken umgangssprachlich und lebendig auf mich. Aber gegen Ende nehmen die gesprochenen Sätze dann zunehmend den Charakter von Schriftsprache an, die klingen dann so "literarisch" wie der Rest des Textes. Und ich finde deinen Stil außerhalb der Dialoge auch gut, der passt sehr gut zu der Idee und der Text wirkt sehr sorgfältig geschrieben - aber ich habe immer eine Abneigung dagegen, wenn Dialoge so klingen, als würden die Leute vom Blatt ablesen.

Das ist vielleicht auch Geschmackssache, du kannst ja abwarten, wie andere Leser das sehen. Aber ich persönlich würde es gut finden, wenn du dir den Dialog unter diesem Gesichtspunkt noch mal genau anschaust und vielleicht überarbeitest.

Formale Sachen habe ich nur ganz wenige entdeckt. Hier ist eine Liste mit Detailanmerkungen:

„Wer bist du?“ fragte ich ihn.
Die Zeichensetzung bei der wörtlichen Rede stimmt noch nicht bei dir - die muss mit Komma abgetrennt werden (da müsstest du im ganzen Text noch mal drauf schauen). Das ist ein ganz häufiger Fehler, den ich auch lange gemacht habe - hat vielleicht damit zu tun, dass man in der Schule eher selten Sachen mit wörtlicher Rede schreiben muss, da bekommt man das nie korrigiert. :)
Hier ist eine Zusammenfassung dazu: www.wörtlicherede.de

Ich brauchte die Jacke nicht wegen der Temperatur, man hätte heute im puren Hemd gehen können,
Im puren Hemd? Im Gegensatz zu einem verwässerten Hemd, oder was? :)
Da brauchst du kein Adjektiv, vor allem keins, das gar nicht richtig passt.

Ich bin kein Esoteriker, kein Medium, in mir ist kein Hauch Parapsychologie
Das Medium passt hier nicht so richtig rein, finde ich.

„Hab mal gehört, dass viele Menschen Doppelgänger haben.“ antwortete ich. Aber bei sechs Milliarden Menschen auf dieser Kugel ist die Wahrscheinlichkeit winzig, dass sie sich jemals kennenlernen.“
Zeichensetzung: ... Doppelgänger haben [kein Punkt]"[Komma] antwortete ich. [Anführungszeichen]Aber...
Und inzwischen sind wir sieben Milliarden :)

Weißt du das noch.
Fragezeichen

„Nein, ehrlich gesagt…!
Ausführungszeichen

„Na und. Weißt du etwa noch alle Anekdoten aus deiner Kindheit.
Fragezeichen

Du weißt doch, wie wir uns fremd und fremder geworden sind. Das Reden schwand, das Schweigen wuchs.“
Das ist zum Beispiel so ein Satz, wo ich sage: So redet man nicht. Wenn man spricht, ist man in der Regel "fauler" als in der Schriftsprache. Also man sagt in der Regel nicht so etwas wie "fremd und fremder". Man würde vielleicht sagen "Wir sind uns fremd geworden."
Und so poetisch? "Das Reden schwand, das Schweigen wuchs." - also ich kenne niemanden, der so etwas laut sagen würde. Schreiben vielleicht schon, aber nicht in einem Gespräch verwenden. Eher so etwas wie: "Wir haben uns nur noch angeschwiegen." oder: "Wir konnten nicht mehr miteinander reden."

„Sie hat nicht damit leben können, dass ich mich der Symbiose verweigert habe. Dass ich ich sein wollte. Kein Halbes eines Eheganzen.“
Das auch. Da denke ich: Das sagt nicht der Protagonist, das sagt der Autor.

„Und weißt du. warum nicht?“
Der Punkt nach du muss weg

Nicht mal wirklich gefallen mussten sie dir!
Da fehlen Ausführungszeichen

Schade, dass dein Leben längst ein langweiliger trister verpixelter alter Film geworden ist.
Adjektiv-Overkill. Und das "verpixelt" passt nun gerade für einen alten Film (also einen, der wahrscheinlich noch nicht digital ist) gar nicht. Ich weiß, das ist eine Metapher, aber trotzdem. Wenn da unbedingt vier Adjektive stehen müssen, dann vielleicht "unscharf" statt "verpixelt"


Warum hörte ich ihm immer noch zu.
Die einsamen Anführungszeichen da sind zu viel.

Grüße von Perdita

 

Vielen Dank, Perdita. Das ist eine sehr konstruktive Kritik. Ich denke, du hast Recht. Ich hatte genug Geduld, die Geschichte einzuführen. Ich hätte mehr gebraucht, sie allmählich wachsen zu lassen. Nicht zu schnell klären, alles aussprechen, der Geschichte mehr Zeit für ihre Entwicklung geben. Mercì!

 

Danke für das Kompliment. Aber wenn ich die Kritik von Perdita lese, fällt mir einiges ein, das ich hätte anders machen sollen. Das Zauberwort ist "Geduld". Nicht fertig werden wollen mit der Geschichte, sondern ihr Zeit lassen. Sie ist nicht schlecht, aber ich glaube (ich hoffe), dass sie das Potential hat, besser zu werden.

 

Hallo Wander,

ich hatte Dir bei Berührung geschrieben, dass ich Deinen Doppelgänger lesen werde. Habe ich jetzt.
Es ist ein schöner Text mit viel Potenzial zum Nachdenken. Ja, das zweite Ich, das einem alles das vorhält, was man am liebsten aus seiner Erinnerung streichen würde. Bei Deinem Prot. hat das ja scheinbar geklappt. Wenn ich an meine Kindheit denke, kann ich mich natürlich an viele unschöne Begebenheiten erinnern, z.B. eben auch an Ledergürtel oder lange Holzlineale, die beim Zuschlagen auch mal kaputt gehen. Weil man sein Leben aber in andere Bahnen gelenkt hat und von seiner unrühmlichen Vergangenheit nicht wieder eingeholt werden will, redet man lieber nicht davon. Los wird man sie aber in Wirklichkeit nie. Man kann sie verleugnen. Aber wenn man mit Freunden oder Schulkameraden von früher zusammenkommt, kann die Rede schon mal von anderer Seite darauf kommen. Ich finde, das hast Du gut in Deinem Text sichtbar gemacht. Auch ich finde, dass sich die Geschichte am Ende nicht mehr so flüssig lesen lässt wie am Anfang. Ich glaube auch, dass da zu viele Gefühle und Gedanken von Dir selber drin sind.

Gruß
khnebel

 

Hallo wander

Woran misst man Menschen? An ihren Gedankenfetzen, die kommen und gehen? Oder an ihrem Handeln?

Eine interessante Frage in einem schönen Text. Ich habe das gern gelesen, hatte zwar zu Beginn leichte Probleme mit der Sprache, ich fand sie zu hochgestochen, hab dann aber aufgrund des positiven Feedbacks weitergelesen, was sich auch gelohnt hat.

Ich brauchte die Jacke nicht wegen der Temperatur, man hätte heute im puren Hemd gehen können, sondern weil sie außer dem Buch noch Geldbeutel, Handy und Lesebrille beherbergen musste. Umhängetaschen mag ich nicht.

Diesen Teil kannst du meiner Meinung nach streichen. Ich sehe da keinen Zusammenhang zur Geschichte, und das Intro ist ohne den Teil auch schon lang genug. Mich hat übrigens auch das "pure" Hemd gestört - pur jetzt im Sinne von rein? Oder wie ist das gemeint? Vielleicht eher "im bloßen Hemd"?

„Ich bin aber nicht dein Doppelgänger. Ich bin du.“

Das ist eine schöne Aussage, aber ist der Titel der Geschichte damit überhaupt noch gerechtfertigt?

Den Dialog zwischen den beiden Figuren fand ich spannend und interessant. Ich kann Perdita in dem Punkt zustimmen, dass es manchmal allzu literarisch bemüht klingt, bspw. hier:

Du weißt doch, wie wir uns fremd und fremder geworden sind. Das Reden schwand, das Schweigen wuchs.“

Das passt nicht so richtig zum Rest.

Die Zuspitzung innerhalb des Dialogs hast du schön hingekriegt - zunächst geht es um vergessene Erinnerungen, eher banales Zeug, wie Ärger mit anderen Jungs während der Schulzeit. Was mir da auch gut gefallen hat, dass die Bäume, die du zuvor erwähnt hattest, auch sofort eine Rolle spielen. Die hast du in die Geschichte in der Geschichte schön verwoben :)
Dann kommen die Schläge des Vaters - hier habe ich mich erst gefragt, ob man das wirklich vergessen kann (wie die Anekdote mit dem Schulranzen), vor allem weil es im Schulalter geschah - aber kurz darauf wird dann klar, es geht um Verdrängung. Wie gesagt, den Bogen hast du schön gespannt. Verdrängung und die Flucht in Ersatzbefriedigungen, und am Ende wird klar, die Existenz ist gescheitert, weil sie niemals einen Sinn in etwas finden konnte, vielleicht auch gar nicht wollte. Die Geschichte mit den Eltern finde ich dann harten Tobak. Die Gleichgültigkeit, die irgendwann alles aufgefressen hat, macht auch vor den Eltern nicht halt.

Zwei Kritikpunkte habe ich (oder sagen wir besser Anregungen): Zum einen wird nicht klar, was eigentlich der Auslöser war für diese Gleichgültigkeit. Warum ist der so geworden, wie er ist? Der Text suggeriert, es lag an den Misshandlungen durch den Vater, ich finde das zu wenig. Ist sicher schwierig, so etwas in den doch eher kurzen Text zu bauen, aber du hättest da noch ein weiteres Schlüsselerlebnis oder eine Erklärung einbauen können.
Dann, das zweite: was ist jetzt eigentlich die Absicht des Schattens? Er redet deiner Figur zwar ins Gewissen, konfrontiert sie mit den Dingen, die diese verdrängt hat - aber warum? Will er ihm Gutes tun, ihn zu einem besseren Leben führen? Da kann man ja jetzt argumentieren, offenbar ist dein Prot. doch zufrieden mit seinem Leben - auch wenn er verbohrt ist und sich eingekapselt hat, aber innerhalb dieser Welt scheint er zufrieden zu sein - und so schließt sich dann auch wieder der Kreis zu dem Satz, den ich eingangs zitiert habe: Wann führt jemand ein glückliches Leben? Wenn er sich selbst einredet, glücklich zu sein - oder wenn er es wirklich ist?
Ich hätte mir gewünscht, dass die Geschichte an dem Punkt, wo sie endet, noch ein Stück weitergeht - hätte ich spannend gefunden, aber vielleicht hätte sie dann auch etwas von ihrer Rätselhaftigkeit eingebüßt. Und immerhin kann man sich so als Leser auch noch den einen oder anderen Gedanken machen, wo jetzt der eigentliche Sinn dieser Unterhaltung lag. Dennoch, würde mich interessieren wie du als Autor das siehst.

Insgesamt, wie gesagt, ein schöner Text. Etwas ärgerlich sind die Rechtschreibfehler, da solltest du wirklich nochmal drüber gehen, die schmälern das Vergnügen. Sonst aber echt gern gelesen.

Grüsse,
Schwups

 

Hallöchen wander,

eine interessante, nachdenkliche, beinah schon melancholische Geschichte. Wie auch bei "Die Berührung" ist der Erzählstil ruhig und zieht doch in seinen Bann. Verdrängung, Vereinsamung, und der "Doppelgänger", der damit konfrontiert (und nach und nach sympathischer wird als der Prot selbst). Eine schöne Geschichte, wenn auch einige Satzzeichen-Fehler drin sind und einzelne Sätze, wie von den vorigen Kommentatoren bereits erwähnt, wirklich etwas zu literarisch sind.

War mir ein Lesevergnügen.

MfG
Rick S

 

So...ein paar Textstellen sind verändert. Danke nochmal, Perdita, für wertvolle Gedanken.

 

Hallo wander,

ich habe Deine Geschichte vor ein paar Tagen schon gelesen, komme aber erst jetzt (nach dem zweiten Lesedurchgang) zum Antworten. Es ist ja auch schon viel in den anderen Kommentaren geschrieben worden, das Du offenbar schon eingearbeitet hast (bspw. bei der Zeichensetzung ist es mir aufgefallen).

Das Thema ist nicht neu (wurde auch schon angemerkt), aber interessant umgesetzt. Ich habe den Text gerne auch ein zweites Mal gelesen. Unstimmigkeiten, falls man das überhaupt so nennen kann, sind mir in den Dialogen kaum aufgefallen, lediglich an ein paar Stellen finde ich, der "echte" Prot klingt ein wenig hölzern:


„Na und. Weißt du etwa noch alle Anekdoten aus deiner Kindheit?“

Hier würde mir "Na und? Weißt Du etwa noch alles aus Deiner Kindheit?" besser gefallen.


„Hör endlich auf, du Verrückter!“

Stolper ich auch drüber. Ohne das ", du Verrückter!" fänd ich es stimmiger.


„Nein, nichts weiß ich mehr!“

Gegenvorschlag: "Nein, interessiert mich auch nicht!"


„Nein, ich bin nicht tot“, antwortete ich. „Ich bin lebendig. Ich bin ich. Und was willst du sein? Mein Gewissen? Scher dich zum Teufel! Ich brauche dich nicht. Ich werde mit meinem Leben fertig. Es ist gut. Es ist ein gutes Leben.“

Wie Wärs mit: „Ich bin nicht tot!“, antwortete ich. „Ich bin lebendig. Ich bin ich. Und was bist Du? Mein Gewissen? Scher dich zum Teufel! Ich brauche dich nicht. Ich werde mit meinem Leben fertig. Es ist gut. Es ist ein gutes Leben.“


Der "Schatten", oder wie man ihn auch nennen mag spricht für meinen Geschmack hingegen immer so, dass ich mir das auch in einem echten Dialog vorstellen könnte, selbst wenn er dabei manchmal ein wenig lyrisch wird.

„Du sitzt da, als würde dich das alles nichts angehen!“, schrie er. "Ich trage deine Erinnerungen herum. Deinen Schmerz. Und du? Bist du tot?“

Hier war ein Anführungszeichen abhanden gekommen.

„Und weißt du. warum nicht?“

...und hier ein Komma zum Punkt mutiert ;). Übrigens die einzigen Fehler, die mir im Text aufgefallen wären. Beindruckend!


„Du bist tot“, sagte er.

„Du bist vollkommen durchgeknallt“, sagte ich.


Hat mir sehr gut gefallen :).

Um es nochmal zusammenzufassen: Alle Gegenvorschläge oben sind nur mein persönlicher Geschmack. Funktionieren tut es auch so, wie Du es geschrieben hast. Dein Stil gefällt mir dabei sehr gut, lässt sich flüssig lesen und wird an keiner Stelle Langweilig. Im Gegenteil: Ich hatte das Gefühl, ich hätte dem Schlagabtausch gerne noch länger zugehört, auch wenn die beiden sich vielleicht dabei nur im Kreis drehen.

Es gibt nur eine Sache, die ich noch nicht ganz durchschaut habe und das sind die letzten Absätze:

Warum hörte ich ihm immer noch zu? Mein Leben funktionierte. Es ließ sich leben, so wie ich es lebte. Das Leben ist dazu da, gelebt zu werden, habe ich irgendwo gelesen. Zu nichts weiter. Nicht um ständig hinterfragt zu werden. Ich lebte es anständig. Versuchte es zumindest. Und es war nicht misslungen.
Er nahm seine Brille ab. Wischte sich die Stirn und den Nacken. Es war immer noch warm an diesem Sommerabend.

Die Sonne stand tief. Würde in ein paar Augenblicken unter den Horizont kriechen. Die letzten Strahlen wärmten meinen Nacken. Ich schwitzte. Nahm meine Brille ab, wischte über meine Stirn. Er saß mir gegenüber, hörte sich an, wie ich aufschrie vor Sehnsucht nach mir selbst. Als er gekommen war, Platz genommen hatte mir gegenüber, sah ich seinen verwunderten Blick auf mich. Ohne Erschrecken, ohne Erkennen.
Ich stand auf. Wollte nach Hause, Marianne anrufen, mit Marianne sprechen. Ihr sagen, dass ich lebte, dass ich nicht blutleer war, dass ich wach war und lebendig und voller Trauer. Aber Marianne hatte längst einen anderen.

„Wohin gehst du?“

„Zurück in unser Leben.“

„In unser Leben?“, fragte er.

Ich ließ ihn sitzen. Sollte er in Ruhe das letzte Kapitel seines Krimis lesen und dann verschwinden.


In dem ersten dieser Absätze sind wir noch beim "echten" Prot, oder? Dann wechseln wir plötzlich in die Sicht des "Schattens", wenn ich es richtig verstanden habe. Warum erkennt der echte Prot den Schatten dann nicht? Hat das Gespräch gar nicht stattgefunden? Gibt es Sie doch beide? War der Schatten letzlich der "echte" Prot und der vorgeblich "echte" bildet sich sich selbst nur ein? :confused:

Du siehst, ich bin verwirrt. Vielleicht überlese ich einfach was oder probiere gerade zuviel Logik in was Metaphysisches (ist das der korrekte Begriff?) zu bringen...

Wenn ein offener und ggf. verwirrender Schluss Dein Ziel war, hast Du es bei mir in jedem Fall erreicht ;). Erinnerte mich mit diesem Ende an David Lynchs "Lost Highway" - einen Film, den ich gerne gesehen, aber nicht verstanden habe.

Hoffe, es ist was dabei, das Dir weiterhilft und vielleicht kannst Du mir ja die "Auflösung" verraten.

Schöne Grüße
HerrLose

 

Danke für deine Kritik, HerrLose. Mit dem Ende hast du Recht. Das Ich, das kommt, ist nicht das Ich, das geht. Genauso wollte ich es. Aber was das bedeutet? Frag mich was Leichteres! :-). Vielleicht eine Metapher, eine Warnung davor, dass man sich durchaus vollständig verlieren kann.

 

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