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Der Chat

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19.04.2017
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Der Chat

Es klopfte. An dieser Stelle im Film macht ein Klopfen keinen Sinn, dachte Peter für einen Sekundenbruchteil. Dann war er hellwach und setzte sich in seinem Bett auf. Er stoppte den Film, der gerade auf seinem Laptop lief; ein mittelmäßig guter Actionfilm mit Bruce Willis, den sich Peter heruntergeladen hatte.
Bevor er den Film gestartet hatte, hatte er nochmal auf sein Profil auf find-her.com geschaut, ob irgendwelche Nachrichten eingetroffen waren. Wie so oft, es waren keine neuen Nachrichten gekommen. Ein lahmer Haufen, hatte er sich wieder einmal gedacht und das Programm gewechselt. Nun wechselte er zurück, sein Profil war noch im Browser offen, was er in letzter Zeit öfter ausprobierte: vielleicht würde es seine Chancen erhöhen, wenn er in der „zur Zeit online“-Kategorie gelistet ist.
Das Klopfen und ein Pop-Up zeigten im nun an, dass ihm jemand eine Chat-Anfrage schickte. Ein kurzer Blick auf die Uhr: 21:14 Uhr.
Ok, dachte Peter, genug Zeit für ein nettes Gespräch mit wem auch immer.
Das Pop-Up zeigte an: Anna174 möchte mit ihnen chatten. Möchten sie antworten? Ja, gerne / Nein, vielen Dank. Dazu ein kleines Bild aus dem Profil von Anna174 auf find-him.com.
Peter sah genauer hin, versuchte etwas auf dem Bild zu erkennen. Ist das ein Hausflur oder vielleicht eine Höhle? Alle Profilbilder auf find-her und find-him wurden geprüft, ob sie tatsächlich jemanden zeigten und nicht gegen Gesetze verstießen. Aber bei diesem Bild war die Darstellung in dem Pop-Up so verkleinert, dass Peter nur eine dunkle Umgebung und einen scheinbar hellen Fleck in etwas Entfernung erkennen konnte. Er rollte mit den Augen. Solche schwer zu erkennenden Profilbilder mochte er genauso wenig wie ein unausgefülltes Motto-Feld.
Aber was soll’s, einem geschenkten Gaul schaut man nicht in’s Maul, dachte er sich und klickte auf: Ja, gerne.
Ein kleines Chat-Fenster öffnete sich, in dem die erste Chat-Nachricht von Anna174 stand:
Anna174: Hi Pete, wie geht’s?
Hm, dachte Peter, ok, das ist doch erstmal ok: nicht zu offensiv, nicht zu schüchtern. Er begann zu tippen.
Pete_Guitar: Danke, gut. Und selbst?
Peter sah jetzt von dem Chat-Fenster auf sein Profil. Anna174 hatte sein Profil vor fünf Minuten besucht. Er klickte auf ihr Profilfoto in seiner Besucher-Liste, um auf ihr Profil zu gelangen und registrierte, dass im Chat-Fenster nun stand: Anna174 schreibt…
Na dann, wen haben wir denn hier? Peter scrollt kurz durch Anna174s Profil, während das oder die Profilbilder im Hintergrund geladen wurden.
Alter: 27
Größe: 178 cm
Gewicht: 59 kg
Haarfarbe: sag ich nicht
Familienstand: single
Beruf: ja, hab ich
Hobbys: hab ich auch
Suche: einen Mann
Alter: 26 - 33
Größe: 178 - 200 cm
Gewicht: egal
Haarfarbe: egal
Familienstand: single, geschieden
Motto: Nachrichten bitte nur in ganzen Sätzen schreiben, sonst wird mir übel, Danke!
Peter war positiv überrascht, Anna174 war offenbar schlank und hatte etwas Humor.
Chat-Fenster:
Anna174: Danke, auch gut. Du spielst Gitarre?
Pete-Guitar: Nein, im Moment nicht :-)
Anna174: :-/
Pete_Guitar: Sorry, kleiner Spaß. Jo, ab und an wird gerockt!
Anna174: In einer Band? Kennt man die?
Pete_Guitar: Oh nein, ist nur eine firmeneigene Band. Wir spielen zur Sommer- und Weihnachtsfeier und ab und an zu Geburtstagen.
Anna174: Ah. Ist doch auch was.
So, das ist die Stelle, an der ich das Ruder übernehme, Lady, sagte sich Peter. Er war schon zwei Monate auf dem Portal angemeldet, und das auch nicht zum ersten Mal. Sie hatte das Gespräch eröffnet, jetzt war es an ihm, es weiter zu führen, schließlich gefiel Peter ihr Profil bisher. Die Bilder luden immer noch. Peter musste nur kurz für eine Anschlussfrage überlegen.
Pete_Guitar: Spielst Du auch ein Instrument?
Anna174: Früher mal Klavier, aber das ist schon etwas her.
Peter war wieder positiv überrascht. Und jetzt wurden auch endlich die Bilder in Anna174s Profil angezeigt: Das dunkle Bild zeigte tatsächlich einen Höhlenausgang, fotografiert aus dem Inneren der Höhle. Anna174 stand nicht ganz mittig, in Kletterausrüstung und hielt sich an einem Haken in der Wand fest. Sie schien erschöpft aber glücklich und strahlte in die Kamera. Die Haarfarbe war wegen Helm und Dunkelheit nicht zu erkennen, aber die war für Peter auch nicht wichtig. Das Lächeln, die Augen und ihre Figur gefielen ihm. Also schnell wieder schreiben, nicht dass sie denkt ich hätte das Interesse verloren.
Pete_Guitar: Cool, schönes Instrument. Du kletterst?
Anna174: Wegen dem Profilfoto? Nein, das war nur mal eine Tour im Urlaub: Höhlentour. Zum Geburtstag bekommen. War interessant, also im positiven Sinne. Aber auch nass und kalt.
Während Anna174 schrieb, klickte Peter auf das nächste Bild, so dass es vergrößert dargestellt wurde: Anna174 vor neutralem Hintergrund, ausgeleuchtet, geschminkt und professionell fotografiert. Sie saß aufrecht auf einem modernen Ledersessel, von dem man nur die Rücken- und Armlehne sah. Anna174 lehnte auf einem Arm und sah den Betrachter direkt an, mit einer Mischung aus Ich hör Dir zu und Das glaub ich Dir nicht - Ausdruck im Gesicht. Ihre Haare waren etwas mehr als schulterlang, dunkelblond und glatt. Ihr Gesicht war schmal und ebenmäßig. Peter war fasziniert, aber wurde im selben Maße auch skeptisch…
Pete_Guitar: Und, Zwergen begegnet?
Anna174: :-) Nö. Aber der Bergführer war recht klein und bei den Preisen bestimmt auch nicht gerade arm…
Pete_Guitar: Zwerge…Zwerge überall! Was machst Du denn in Deiner Freizeit?
Anna174 schreibt… und Peter klickte im anderen Fenster auf das nächste Bild. Das erste Bild war meistens das beste, hübscheste Bild, danach kamen dann meist mittelmäßige Schnappschüsse aus dem Urlaub oder vom Ausgehen, damit man sehen konnte, dass die Dame gerne reist oder auf Parties geht. Diese Bilder ‚aus dem Leben‘ fand Peter stets aufschlussreicher als das meist gestellt erste Bild. Bei Anna174 waren die Bilder schon mal anders sortiert. Aber wer weiß was noch kommt.
Anna174: Zur Zeit wieder etwas malen. Habe meine alte Staffelei ausgegraben und mir ein paar Leinwände machen lassen… bin ein bisschen eingerostet, aber es wird langsam wieder. Und Du, außer Gitarre?
Pete_Guitar: Ein bisschen fotografieren, Filme schauen, lesen, weg gehen. Ich bin bisher noch gar nicht über Dein Profil gestolpert. Neu hier oder wie kommt’s?
Anna174 schreibt…
Auf dem dritten Bild war Anna174 vor dem selben Hintergrund zu sehen, diesmal stehend, im schwarzen Anzug, mit schwarzer Krawatte und weißem Hemd. Das Bild war ein Porträt von vorne, aber es war zu erkennen, dass sie sich auf etwas stützte und sich so nach vorne zur Kamera beugte, mit einem fragenden oder auch fordernden Blick. Sie gefiel Peter mit jedem Bild besser. Das machte ihn nervös.
Anna174: Noah. Hatte mein Profil eine Zeit lang versteckt weil ich mit einem Typ ganz gut im Gespräch war. Netter Kerl, aber naja, irgendwie halt doch nicht mehr. Haben uns auch mal getroffen, aber da hat sich der Eindruck nur bestätigt. Dann noch ein paar Mal geschrieben und vorbei. Was hat Dich hierher gebracht?
Pete_Guitar: Ach, das Leben… Wie es halt so ist: Ich war als Berufseinsteiger hoch motiviert und habe dabei meine Freundin vergessen. 10 bis 12 Stunden im Büro, am Wochenende noch Arbeit gemacht, das kam nicht so gut. Single seit einem guten Jahr… seit gut einem Jahr meinte ich…
Anna174 schreibt…
Das letzte Bild war nun doch ein Klassiker unter den Profilfotos: Ein Urlaubsfoto. Allerdings doch etwas besonderes: es zeigte einen Sonnenuntergang am Strand und Anna174 saß mit dem Rücken zur Kamera, sah also auf das Meer zur Sonne.
Anna174: Nun, was soll ich sagen, wir Mädels wollen halt die Hauptrolle spielen :-) Wie lange wart ihr zusammen gewesen?
Pete_Guitar: Seit ungefähr dem letzten Semester, also ca. 3 Jahre. Was ist Deine Geschichte?
Anna174: Auch im Studium kennengelernt. Er hat sich nach dem Studium eine Auszeit genommen, wollte reisen. Hat dann nicht mehr gepasst, ich wollte arbeiten. 2 Jahre her. Seitdem happy Single, verdammt einsam, happy Single, verdammt einsam, repeat. :-P
Pete_Guitar: …und… in welcher Phase jetzt im Moment? ;-)
Anna174: Ha! Happy Single! So happy, dass ich wildfremde Männer anschreibe. Mal sehen was passiert.
Pete_Guitar: Dann ist heute also mein Glückstag, dass Du zufällig auf mein Profil gekommen bist?
Apps, dachte Peter als er auf Senden gedrückt hatte, jetzt hatte er schon implizit zugegeben, dass er sich über Anna174 freute. Das war jetzt eigentlich zu schnell. Er hielt sich gerne länger neutral, um nicht den Eindruck zu vermitteln, dass er oberflächlich war.
Anna174: Oh, das ist nett, dass Du das so siehst *blush*
Pete_Guitar: Nun ja, es kommt nicht so oft vor, dass Mann hier angeschrieben wird.
Peter erwartete, dass im Chat-Fenster wieder Anna174 schreibt… erschien. Dann blickte er auf die Uhr im Display: 21:27 Uhr. Er schaute nochmal die Bilder von Anna174 durch: Sonnenuntergang, Anzug, Sessel, Höhle. Ein bunter Mix, gut fotografiert. Er wollte sie fragen, warum sie so gute Bilder hatte. Aber nun erschien im Chat-Fenster:
Anna174 hat den Chat verlassen.
Hmm, brummte Peter. Er war etwas perplex. Es ist schon vorgekommen, dass er mit einer Dame Nachrichten austauschte und sich dann einer von beiden irgendwann nicht mehr meldete, ohne Erklärung oder Verabschiedung. Aber einfach so während eines Chats? Nun gut, so oft hatte er hier noch nicht gechattet, aber trotzdem konnte er sich nicht vorstellen, dass das der normale Umgang war. Peter beschloss zu warten. Vielleicht meldete sie sich gleich wieder. Er betrachtete wieder ihre Bilder: Anna174 hatte jeweils einen starken Gesichtsausdruck auf Bild 2 und 3. Direkt in die Kamera. Es sah nicht aus, als wäre das ihr erstes Fotoshooting, so hatte Peter zumindest den Eindruck.
Jetzt scrollt er den Chat hoch und las sich alles noch einmal durch. Er konnte nichts erkennen, was ein so plötzliches Ende rechtfertigen würde. Vielleicht technische Probleme?
Sollte er Anna174 eine Nachricht schreiben? Nein, so viel Stolz hatte er, ihr nicht sofort hinterher zu laufen. Im Moment zumindest.
Er beschloss, den Film weiter zu sehen. Er würde es dann ja sehen, wenn Anna174 wieder schrieb.
Aber sie schrieb nicht.
Nachdem der Film zu Ende war schaute er nochmal auf sein Profil, dann auf ihres, aber Nichts, keine Veränderung, Nachricht oder Chat.

 

Hej jmuelle4,

sehr interessant, wenn man noch nie selbst im Chat rumhühnerte, aber wzh ist da Schluss wo Schluss ist? Das ist eine seltsame Strategie für eine KG, finde ich.
Die Einleitung ist stimmig, der Dialog klingt möglich, auch Peter in seiner Einsamkeit mit Film auf Laptop.
Aber wieso es jetzt keine Auflösung, Überraxchung, Wende gibt, ist mir nicht ersichtlich. :hmm:
Schon schad', aber du bist der Boss.

Freundlicher Gruß, Kanji

 
Zuletzt bearbeitet:

Nachdem der Film zu Ende war schaute er nochmal auf sein Profil, dann auf ihres, aber Nichts, keine Veränderung, Nachricht oder Chat.
Ah ja.

Äh, war‘s das jetzt, jmuelle4? Oder kommt da noch was?
Hm.

Okay, ich kann das natürlich lesen als so eine Art subtiler Kritik an der Beliebigkeit und Unpersönlichkeit (der Vergeblichkeit?) all dieser sich euphemistisch und selbstherrlich als „sozial“ verstehenden Medien, als Kritik daran, dass all dieser Overkill von jederzeit verfügbaren (scheinbaren) Kommunikationsmöglichkeiten keinen Scheiß daran ändert, dass man in aller Regel vom Leben verarscht wird, dass Einsamkeit die lausigste Sache auf der Welt ist … usw.
Aber: wolltest du, dass ich das so lese?
Oder wolltest du mir eine Geschichte erzählen? Und irgendwann dann sind dir halt die Ideen ausgegangen … ja, das Ding lässt mich als Leser einfach sehr unbefriedigt zurück. Du schaffst es zwar, Neugíerde zu wecken, tatsächlich gelingt dir in Ansätzen, so was wie Charaktere zu entwickeln, aber dann lässt du das alles kläglich im Sand verlaufen. Das ist bestenfalls ein Trailer, ein Vorspann, aber keine Geschichte.

Nichtsdestotrotz, willkommen hier, jmuelle4.

offshore

 

Hola,

vielen Dank für das schnelle Feedback. Und nachdem ich im Internet gelesen hatte, dass hier deutlich kritisiert würde, bin ich ja scheinbar noch glimpflich davon gekommen, puh!
Kanji ernst offshore:
ja, richtig, es hört einfach auf. Das ist nicht gut oder bewusst als bedeutungsschweres Element eingesetzt. Beim Veröffentlichen hier hatte ich mir auch überlegt, ob ich im Titel "Der Chat (ein Fragment)" anhängen sollte. Denn das ist diese Geschichte, der Anfang eines Textes, der vielleicht noch kommen wird.

ernst offshore:
geile Interpretation, Danke. Aber nein, das wollte ich nicht so gelesen oder verstanden habe. Aber ist echt super, welche Gedanken der Text auslösen kann. Ich denke, genau deswegen bin ich hier, um so etwas zu lernen...

Beste Grüße!

 

Hej jmuelle4,

nur mal so proforma: es wäre aber durchaus zufriedenstellender, würde es sich um eine abgeschlossene Geschichte handeln. Du kannst ja nicht davon ausgehen, dass man die Fortsetzung liest, bzw. überhaupt davon Kenntnis hat. :hmm:
Und soweit ich weiß, ist das auch Voraussetzung, eine KG hier einzustellen.

Freundlicher Gruß, Kanji

 

Hi jmuelle4,

nachdem ich im Internet gelesen hatte, dass hier deutlich kritisiert würde, bin ich ja scheinbar noch glimpflich davon gekommen, puh!

Wäre schade, wenn du nicht auf deine Kosten kämest. Ich finde nämlich, ganz wie es dir selbst schwant, dass du allzu glimpflich davon gekommen bist. Das war noch nix, würd' ich mal frech sagen. Belanglose Dialoge, schlechte Witze, nervtötende Wiederholungen, dürre Steckbriefe, blasse Gestalten, keine Entwicklung, und dann ist am Schluss der große Knaller, die Überraschung, das Aha-Erlebnis: dass sie sich mal erst nicht mehr meldet!?!

Zum Überfluss zwingst du mich auch noch, Kanji zu widersprechen, die so höflich war, deine Einleitung stimmig zu finden. Aber mal im Ernst: Das Klopfen im Chat mit einem Klopfen im Film zu verwechseln? Ich nehm's dir jedenfalls nicht ab.

Es klopfte. An dieser Stelle im Film macht ein Klopfen keinen Sinn, dachte Peter für einen Sekundenbruchteil. Dann war er hellwach und setzte sich in seinem Bett auf. Er stoppte den Film, der gerade auf seinem Laptop lief; ein mittelmäßig guter Actionfilm mit Bruce Willis, den sich Peter heruntergeladen hatte.
Wortwiederholungen: Film, Film, Film: drei mal. Klopfte, klopfen. Peter, Peter: zwei mal. Den zweiten Peter kannst du leicht streichen, wenn du erst Bruce Willis rausnimmst, dann bringt "er" nämlich keine Verwechslungsgefahr mehr. Bruce Willis interessiert in dem Zusammenhang nicht (eigentlich nicht einmal, ob es ein Actionfilm ist, jedenfalls nicht so sehr, dass sich ein eigener Einschub dafür lohnt; und schließlich nicht, ob der Streifen mittelmäßig ist, sondern allenfalls, ob er den Peter in diesem Moment gerade fesselt, zum Gähnen bringt, zudröhnt oder was auch sonst mir das Innenleben deiner Figur anfänglich erschließen könnte).
Logik: "dann war er hellwach" - er war es vorher demnach nicht. Kann sein, dass er deswegen das Geklopfe falsch einsortiert, das könnte man noch akzeptieren. Aber passt das damit zusammen, dass er zugleich offenbar genau weiß, an welcher Stelle im Film er sich befindet?

Besten Gruß
erdbeerschorsch

 

Hola,
Kanji: Autsch, dicker Faux pas! Du hast recht. So, vielen Dank an die Admins, dass die Story noch nicht gelöscht ist. Ich bitte um Entschuldigung und ich gelobe Besserung.
erdbeerschorsch: vielen Dank für das Feedback.
Klopfen im Film vs. Klopfen aus Chat: Deswegen dachte er das auch nur einen Sekundenbruchteil. Bloß dummerweise ist der Satz

An dieser Stelle im Film macht ein Klopfen keinen Sinn
länger als ein Sekundenbruchteil, also kommt es einem beim Lesen sehr lange vor. Wiederum habe ich diesen langen Satz gewollt, um so früh wie möglich die Situation klar zu machen.

Das Film-Triple am Anfang kann und werde ich entschärfen. Den doppelten Peter finde ich vertretbar.
Dass da der Bruce Willis genannt ist, war bewusst gewählt, denn er soll als „Qualitätsmerkmal“ für diesen Actionfilm dienen, den Peter ansonsten schon früher abgebrochen hätte, weil er ja mittelmäßig gut und Peter schon etwas müde ist.
Es ist tatsächlich nicht wichtig, dass es ein Actionfilm ist, aber ohne eine Genrebezeichnung hätte es zu viel Interpretationsspielraum gegeben, welchen Film ein Mann schaut, während in einem anderen Fenster eine Dating-Seite offen ist. Dabei war mir wiederum für Peter wichtig, dass es ein (Vorsicht Klischee!) „männlicher“ Film ist, also Action-, Renn-, Kriegsfilm, Thriller, etc.

An dem „hellwach“ habe ich auch ein bisschen überlegt, aber aus folgenden zwei Gründen ist es drin geblieben:
Es kommen in der Geschichte nur zwei Applikationen auf Peters Computer vor: Film und Dating-Portal. Also hat Peter schon eine Ahnung, als er das Klopfen identifiziert. Und das bringt ihm einen kleinen Energieschub.
Der zweite Grund ist, ich habe kein Synonym gefunden, das mir zugesagt hat.

Zu Deiner übrigen globalen Kritik:

Belanglose Dialoge, schlechte Witze
ich halte die für realistisch.
nervtötende Wiederholungen
Danke für diese Kritik, ich werde darauf achten.
dürre Steckbriefe, blasse Gestalten, keine Entwicklung…
Ja, wie früher erwähnt war es mein Fehler hier einen Teil einer längeren Geschichte zu posten, in der ich mir noch Zeit zum entwickeln nehmen würde. In diesem Sinne hast Du recht: für eine KG war das nix.

Vielen Dank,
Beste Grüße!

 

Hi jmuelle4,

ich hak an einer Stelle nochmal kurz nach, weil das ein interessanter Punkt ist, über den man sich lange unterhalten könnte:

... hätte es zu viel Interpretationsspielraum gegeben ...

Manche Leute (zu denen ich gehöre) schätzen es, wenn man ihnen Interpretationsspielraum lässt. Du hast ein ganz genaues Bild von deinem Typ, das ist auch völlig in Ordnung. Aber jetzt ist es eben die Kunst, nur so viel von dem Bild auszupacken, dass der Leser es sich so ergänzt, wie es für ihn oder sie stimmig ist. Und dann liest man das und denkt: "Mensch, unglaublich wie du das schaffst, dass ich den Peter so lebendig vor Augen habe, als säße er neben mir." Dabei hast du es gar nicht geschafft, du hast nur dem Leser erlaubt, es für sich selbst zu schaffen.
So ungefähr.

Besten Gruß
erdbeerschorsch

 

Hola,

erstmal Danke, dass Du nochmal zurück gekommen bist für einen Kommentar erdbeerschorsch. Hier meine späte Antwort.
Jo, könnte man sich vortrefflich und lange trüber unterhalten. Aber um es kurz zu machen: ich denke, ich habe Dich verstanden und werde es so machen. Danke.

Schönen Abend

 

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