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Der bunte Hase

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23.04.2014
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Der bunte Hase

Ich kann alles. Mein Mund lacht immer, die Augen sind groß und freundlich. Genau so, wie es alle Menschen gern haben. Mein Dominik mag mich ganz besonders. Und dies, obwohl er mich oft schlägt. Manchmal sogar an meinem Fell zieht. Zum Glück sind so so fest an meinem Tierkörper befestigt, dass er ihnen nichts anhaben kann. Dabei wird er immer geschickter. Bald schon wird er mich richtig zerzausen. Erst einmal sehe ich die Welt. Denn jeden Nachmittag sind wir unterwegs, rollen die Straßen entlang, alle Wege der Vorstadtsiedlung entlang. Nur durch einen Kanal wird sie begrenzt.

In einem richtigen Leben hätte ich diese Welt mit wenigen Hüpfern durchquert. Leider ich bin nur nachgemacht. Aber der weiche Stoff um meinen Körper tröste mich so manches Mal darüber hinweg. Schließlich werde ich ganz besonders geliebt, mit zahnlosem Lachen. Ich bin ein bunter Hase. Obwohl, vielleicht sehe ich auch ein wenig einem Hündchen ähnlich. Das behauptet jedenfalls Mama. So trage ich die Möglichkeiten der verschiedensten Tierarten in mir. Krallen oder Zähne habe ich gar nicht erst. So werde ich gestreichelt und geknufft. Nach wenigen Handgriffen hänge ich wieder unter dem Dach des Kinderwagens und bewache den Schlaf des kleinen Dominik bewache.

Am liebsten mag ich den Weg am Kanal. Kurz vor dem Ufer gibt es eine Bank, an der wir oft Pause machen. Dann wiegt Mama den Wagen mit einer Hand hin und her, während sie in der anderen ein Buch hat. Ich würde gerne einmal zum abschüssigen Ufer vorstoßen, am Wasser ein kleines Abenteuer erleben. Oder mich sogar im Uferschlamm ein wenig wälzen.

In einem meiner Träume verwoben, merke ich zu spät, dass wir mit einem Male Fahrt aufnehmen. Erst stelle ich mir einen wilden Flug vor, doch dann schreit Mama auf. Ich erschrecke furchtbar. Wir holpern über Wurzeln. Jetzt ist auch Dominik wach und schreit. Wild schwanke ich nach allen Seiten. Und dann der Ast direkt in unserer Bahn. Erst schlägt er auf das Wagendach ein, doch dann halte ich ihn. Mit aller Kraft klammere ich mich an ihn fest. Ein hässliches Ritsch, dann dreht sich nur noch alles um mich.

Jetzt bin ich gar nicht mehr bunt, sondern zerschlissen und verquollen. Dominik darf mich nicht mehr schlagen, da ich für ihn zu dreckig bin. Bestimmt bekommt er demnächst einen neuen Schmusehasen. Einmal sehe ich ihn noch aus der Ferne. Von seinem Schrecken hat er sich erholt, sonst ist ihm nichts geschehen. Aus aufgeregten Gesprächen erfahre ich später: Wenigstens hat sich mein Einsatz gelohnt. Wertvolle Sekunden hielt ich den Sturz auf, bis Mama den Griff des Wagens erreichte.

Nur schade, dass ich jetzt gar nicht mehr spazieren gehen darf. Man wollte mich sogar schon in eine dunkle, stinkende Tonne stecken. Doch Mama schüttelte den Kopf. So bin ich nur auf den Speicher gekommen. Wenigstens nah an der Fensterluke. Den Staub puste ich mir weg, so dass ich jetzt von oben den Garten beobachte. Ganz bestimmt wird mich Dominik wieder entdecken, wenn er später einmal den Speicher erobert.

 

Hallo Beasanne,

deine kleine Geschichte leidet leider unter zahlreichen handwerklichen Mängeln. Dadurch gewinne ich den Eindruck, du hast sie schnell mal dahingeschrieben. Dabei enthält die Geschichte eines Stoffhasen, der doch zu leben scheint, einiges Potential.

Zum Glück sind so so fest an meinem Tierkörper befestigt, dass er ihnen nichts anhaben kann.
Vorher sprichst du vom Fell und das erste so sollte wohl ein anderes Wort sein. Inhaltlich klingt der Satz so, als ob du von den Hasenohren sprichst - aber dann sollte das auch geschrieben sein.

Bald schon wird er mich richtig zerzausen. Erst einmal sehe ich die Welt.
Und wenn er zerzaust ist, wird er die Welt nicht mehr sehen? Ist diese Vernüpfung der beiden Sätze so gewollt?

Leider ich bin nur nachgemacht.
Aus dem folgenden Text wird deutlich, dass er nicht einfach nachgemacht ist, sondern ein bunter Hase der irgendwie auch wie ein Hund aussieht, also durchaus ein Individuum ganz eigener Prägung. Wenn du ausdrücken willst, dass er nicht wirklich lebt - warum sagst du dann nicht Leider bin ich nur aus Stoff oder so?

und bewache den Schlaf des kleinen Dominik bewache
da ist ein bewache zuviel.

In einem meiner Träume verwoben, merke ich zu spät,
einen - und wieso zu spät? Zu spät wofür?

Jetzt bin ich gar nicht mehr bunt, sondern zerschlissen und verquollen.
Statt bunt würde ich flauschig oder ähnliches nehmen. Denn die Farbe dürfte immer noch vorhanden sein - oder ist er vor Schreck weiß geworden?

Ganz bestimmt wird mich Dominik wieder entdecken
Unsere Kinder hatten viel zu viele Kuscheltiere und als die Katzen auch noch Flöhe einschleppten, wurden die Kuscheltiere weggepackt. Als sie nach vielen Jahren die Kiste entdeckten, beschlossen sie, die Tiere zu entsorgen - vielleicht weil keine aufregenden Erlebnisse mit ihnen verbunden waren. Ob der kleine Dominik sich später noch an sein Erlebnis erinnert, wenn er den Hasen wiederindet?

LG

Jobär

 

Hej Beasanne,

Ich kann alles.
Das wär ein toller erster Satz. Der macht neugierig, weil ja eigentlich niemand alles kann und man sich sofort fragt, wer hier spricht. Leider entpuppt sich diese Aussage als Sackgasse, denn der Stoffhase ist weder mit Superkräften ausgestattet noch ein Angeber. Und auch gegen Ende der Geschichte, da könnte er das ja immerhin von sich denken, findet sich nichts mehr davon.

So ähnlich geht es mir mit fast allem, was dieses Stofftier über sich erzählt. Er sagt, dass er oft geschlagen wird und behauptet, dass das Liebe ist. Eigentlich beschreibt er aber ein Kind, dass weder zum einen noch zum anderen willentlich fähig ist.

Er spricht von einem richtigen Leben und sagt, dass er nur nachgemacht ist, fühlt sich aber durch die nachgemachte Stoffhülle um seinen Körper (der aus was genau besteht? Kein Hasenfleisch, oder ; ) )
getröstet.

In einem meiner Träume verwoben
In einen meiner Träume verwoben
Warum nicht einfach in genau den Traum versunken, den er vorher beschrieben hat?

Zum Glück sind so so fest an meinem Tierkörper befestigt, dass er ihnen nichts anhaben kann.
Zum Glück sind sie so fest ... und wen meinst Du mit "sie"?

Einen schöne Idee, aber auf mich wirkt der bunte Stoffhase trotz Deiner Bemühungen leider recht leblos.

Ich wünsche Dir trotzdem noch viel Spaß beim Schreiben,

LG
Ane

 

Hallo Jobär, hallo Ane,

herzlichen Danke, dass Ihr Euch die Mühe gemacht habt, die Geschichte so aufmerksam zu lesen. Ich habt da wirklich viele Aspekte hervorgehoben, die einem selbst nicht so auffallen. Denn als Schreiberin ist man/frau ja doch ziemlich in der Geschichte verwoben. Die Geschichte war so aus einem Guss herunter geschrieben. Mal sehen, vielleicht gelingt es mir, dem Stoffhasen noch mehr Leben einzuhauchen.

Viele sonnige Grüße

Beasanne

 

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