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Der Brief

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22.10.2012
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Der Brief

Stille. Nur ein Gewimmer ist zu hören. Ganz leise. Aus einer dunklen Ecke des Raumes. In der Hand hält Odette ein Stück Papier. Sie liest es. Zaghaft. Seufzer stößt sie aus. Mehrere hintereinander.
Es gab einen Streit. Einen Tag zuvor. Vasen gingen entzwei. Geschrei war zu vernehmen. Dann Gepolter. Treppen knarrten. Zugeknallt wurde die Tür. Je-mand war gegangen. Zurückkehren wird Philippe nicht. Dies entnimmt sie dem Brief. Denn… Er erträgt es nicht mehr. Die permanenten Vorwürfe. Die ständige Eifersucht. Die Verlassenängste. Er braucht Abstand. Er braucht Luft. Zum At-men. Er braucht seinen Freiraum. Deshalb geht er. Aus dem Staub wollte er sich machen. Heimlich und leise. Hatte er vorgehabt. Eigentlich. Doch… Er wurde überrascht. So begann der Zank. Ohne Vorwarnung. Wut war im Raum. Zorn flackerte auf. Und plötzlich… Totenstille.
Zurückblieb ein Wesen. Ein kauerndes und winselndes und zusammengekrümm-tes Etwas. Mit Tränen in den Augen. In der Ecke sitzend. Auf einem Stuhl. Ohne ein Wort zu sagen. Oder sich von der Stelle fort zu bewegen. Seelenruhig. Nur in der Hand haltend das Stück Papier.

 

Hallo Persephone

Es gab einen Streit. Einen Tag zuvor. Vasen gingen entzwei. Geschrei war zu vernehmen. Dann Gepolter. Treppen knarrten. Zugeknallt wurde die Tür.

Ich verstehe nicht so recht, wo der Sinn in diesem Text liegt. Das sind alles so Allgemeinplätze, ich sehe da weder Figuren noch eine Handlung. Du beschreibst einen Streit, aber statt da kreative Arbeit reinzustecken, statt wirklich etwas zu erzählen, verwendest du abgenutzte Bilder, die so allgemein sind, dass sie ... ja, eigentlich nichtssagend sind.

Die permanenten Vorwürfe. Die ständige Eifersucht. Die Verlassenängste. Er braucht Abstand. Er braucht Luft. Zum At-men. Er braucht seinen Freiraum.

Das ist ein ganzes Sammelsurium an Klischees. Was denn nun, Verlassensängste oder Notwendigkeit für Abstand? Eifersucht oder Freiraum? Das widerspricht sich doch, oder? Es wirkt so beliebig, so lieblos.

Zurückblieb ein Wesen.

Ein Wesen? Was soll das in dem Kontext bedeuten, du meinst eine Frau, oder?

Also ich empfehle dir dringend - auch was deinen anderen Text, den du heute in dieser Rubrik gepostet hast angeht - eine richtige Geschichte zu erzählen anstatt nur bruchstückhafte Sätze zu schreiben. Zeig uns die Figuren, hauch ihnen Leben ein, lass uns in ihr Inneres blicken ... so funktioniert das hier nicht, wenn ich diesen Text lese bin ich weiter von den Figuren entfernt als in einem Zeitungsartikel.

Nehm mir die deutlichen Worte nicht übel, aber ich glaube, mit dieser Art von Text bist du auf dem falschen Weg.

Grüsse,
Schwups

 

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