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Der Brief des Nicolas Bourés

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06.07.2002
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Der Brief des Nicolas Bourés

Dies sind die Worte aus dem Reisetagebuch des Nicolas Bourés:

Erster Eintrag: Die Fahrt und der erste Tag

Ein dicker Kuss zum Abschied für die nächsten drei Wochen. Das ist alles.
„Machs gut mein Schatz, pass gut auf dich auf.“ Das ist die Abschiedsformel meiner Mutter.
Ich mache das beinahe jedes Jahr mit. Immer dasselbe, wenn ich mit so einer Jugendfreizeit vor dem Zuhause flüchte. Nur dieses Jahr wird es anders. Ich bin zum ersten Mal alleine.
Mein großer Bruder bleibt dieses Jahr zu Hause.
Nachdem ich mich ausgiebig von meiner Sippe verabschiedete, sprang ich geschwind in den Reisebus. Mit halb gespieltem, halb echtem Abschiedsschmerz winke ich noch mal meiner Familie zu, als der Bus Gas gibt. Ich werde die Unabhängigkeit, die mir die Freiheit von meinem Bruder erlaubt, genießen. Die alte Spaßbremse, nervt mich permanent mit seinen klugen Sprüchen und nimmt mich an die kurze Leine. Das ist für drei Wochen vorbei.
Nach einer Stunde Fahrt und dem ausgiebigen Studieren der nicht unbedingt mageren Lunchpakete meiner Mutter, ist es an der Zeit, Leute kennen zu lernen. Was sich wohl als schwierig erweisen wird angesichts der Einsamkeit der Worte im Bus. Ich möchte nicht unbedingt der sein, der die Ruhe stört. Also hole ich mir ein kleines Kissen aus dem Rucksack und versuche, Ruhe zu finden. Wir werden sieben Stunden fahren, die Hälfte davon nachts.
Deshalb bietet es sich an, zu schlafen. Als ich in dem monotonen Brummen des Busses vor mich hin döste, schien es mir, als wäre ich noch im Halbschlaf, als mich schon ein Traum überkam.
Ich war in einem dunklen Raum. Nur ein schmales Fenster ließ einen Streifen weißen Mondlichtes in die Kammer dringen. Es gab keine Türen. Ich dachte, ich wäre alleine in diesem betonartigen Gefängnis, doch aus der hintersten Ecke des Raumes vernahm ich ein heiseres Atmen. Ich presste mich mit dem Rücken gegen eine Wand, als zu dem Keuchen schleifende Schritte kamen. Je näher dieses Etwas auf mich zukam, desto lauter und durchdringender wurde das Keuchen. Ich verstand nun, was er versuchte zu sagen.
Es war jedes Mal: Helft mir, ich brauche Luft! Hilfe... Wohlmöglich war es ein alter Mann.
Dennoch ließ mich die Angst nicht los, denn just in diesem Moment schritt er unter dem schwachen Mondlicht her. Schlagartig wurde meine Kehle knochentrocken. Kalter Schweiß perlte mir über das Gesicht. Und das Atmen fiel mir plötzlich schwer. Es war eine abstoßende Gestalt. Ein gekrümmt gehender, in Lumpen gekleideter Mann humpelte japsend auf mich zu.
Seine Augen schienen unruhig und angsterfüllt. Die Haut in seinem Gesicht war tot und ohne Farbe. Genauso wie seine kalte Mimik. Ich war nicht mehr fähig, die Augen zu schließen.
Mein ganzer Körper steckte wie in einem Krampf. Der Keucher zeigte mit seinem zitternden Finger auf mich und ließ sich ein Grinsen auf die Lippen gehen.
Mit diesen Bildern und einem tief düsteren Lachen des Fremden wachte ich aus meinem Albtraum auf. Verwirrt und schweißgebadet schaute ich mich im Bus um.
Es herrschte Aufregung um mich herum. Wie lange habe ich wohl geschlafen?
Noch, bevor ich die Chance hatte, auf die Uhr zu sehen, ertönte die Stimme von einem unserer Betreuer. „Also, Freunde der Nacht, ich darf euch nun darum bitten, alles in die Mülleimer zu werfen, was noch so rumliegt, denn wir sind in knapp zehn Minuten an der Jugendherberge und der Busfahrer lässt uns sonst nicht hier raus also bitte...“
Das ist doch unmöglich. Ich habe die ganze Fahrt verschlafen.
Wie prophezeit kamen wir zehn Minuten später an. Nachdem wirklich jeder seinen Koffer in der Hand hatte, gingen wir auf das Haus zu. Jeder wurde auf ein Zimmer verteilt und die üblichen, unumgänglichen Regeln erklärt. Ich durfte mir ein Zimmer mit drei weiteren Jungen teilen. Nachdem die Koffer ausgepackt waren, ging der Tag ohne besondere Vorkommnisse zu Ende.

Zweiter Eintrag: Die erste Nacht

Der Abend kam schnell. Die Betreuer hatten die Idee, uns nach draußen zu setzen, um uns gegenseitig Geschichten zu erzählen. Auf diese Weise konnten wir uns untereinander besser kennen lernen. Eine dieser Geschichten, sollte mich für die Nacht wach halten. Es war eine Erzählung über das Haus, in dem wir nun drei Wochen leben werden. Ziemlich unfair von den Betreuern, uns das Haus auf solche Art unbehaglich zu machen. Es begann alles am Bau des Hauses vor knapp neunzig Jahren. Die Arbeiten liefen auf Hochtouren, und so bemerkte niemand, dass der unachtsame Bill Mudwater in eine der Zementgruben fiel, die später die Kellerwände bieten sollten. Verzweifelt kämpfte der Arbeiter um sein Leben.
Doch seine Rufe wurden nicht erhört. Er erstickte qualvoll unter den Tonnen von Zement.
Das war noch nicht alles. Bills linke Hand ragt nach neunzig Jahren immer noch aus dem Beton der Wand im Keller. Viele schwören, gesehen zu haben, wie sie an die Wand geklopft hat. Und in manchen Nächten, hört man hinter der verschlossenen Tür immer noch seine Hilfeschreie mit dem verzweifelten Ringen nach Luft. Deshalb ist es verboten diesen Keller zu betreten.
Nur wenige ließen sich davon beeindrucken. Mein schwaches Gemüt jedoch machte es mir schwer, in der folgenden Nacht Ruhe zu finden. Ich fürchtete mich, einzuschlafen ebenso wie im wachen Zustand zu bleiben. Mein Kopfkissen war in meinen Armen fest umklammert. Schlechter jedoch ging es Joshua. Sein Bett lag auf der anderen Seite des Raumes, man hörte ihn aber bis zu dieser Sekunde um kurz vor vier Uhr wimmern. Isaac und Mike, die anderen beiden Zimmerbewohner, schliefen tief und fest. Alle fünf Minuten flimmerte Joshuas Taschenlampe auf und leuchtete auf die Eingangstür neben meinem Bett. Was fand er so schön an dieser Tür? „Jetzt reicht es endgültig!“, murmelte ich, als ich den Lichtschalter in der Dunkelheit suchte, wobei ich oft auf die Tür hämmerte. Als das Licht endlich brannte, sprang ich mit einem Satz aus meinem Bett auf. Isaac gähnte schlaftrunken in seiner Matratze über mir. Ich hatte schon Luft geholt um Joshua auszuschimpfen, da bemerkte ich sein verweintes, bebendes Gesicht. Seine Hände zitterten. Kraftlos japste er auf, als ihm Tränen über die roten Wangen kullerten. Wieso weinte er? Etwa wegen der Story vom letzten Abend?
Oder war es wegen dieser üblen Kälte im Raum, überlegte ich grinsend, während ich mir die Hände rieb. Erst jetzt bemerkte ich diese warme Flüssigkeit in meinen Händen.
Ganz offensichtlich Blut. Wo hatte ich mich verletzt?
Noch suchend nach der Wunde drehte ich mich zu meinem Bett um. Als ich den Blick von meinen Händen abwand, stach es mir sofort in die Augen. Ich wollte es aber nicht wahrhaben, allein die Vorstellung machte mich krank. Wieso sollte jemand mit blutigen Lettern "Help" an die Tür malen? Das P in dem Wort war verschmiert. Hinter mir begann Joshua in seinem Bett erbärmlich zu jaulen. Er vergrub sich in sein Kissen um nicht loszuschreien. Gleichzeitig sprang Isaac aus seinem Bett und riss die Tür auf. Im Gang vor der Tür ging das Licht an.
Ich folgte Isaac nach draußen. An meiner Seite war nun auch Mike. Keiner von uns sprach ein Wort, angesichts dessen was wir sahen. Die Decke, die Gänge und alle Türen waren mit warmem Blut verschmiert. Im Gang aber war es so kalt, dass wir unseren Atem sehen konnten. Es war ein entsetzlicher Gestank, der die Luft erfüllte. Mit der Hand vor dem Mund ging ich zurück in unser Zimmer. Ich stolperte rückwärts und landete auf dem Hintern.
Wer auch immer uns damit Angst machen will, er hat gewonnen. Mike und Joshua liegen schockiert in ihren Betten. Sie waren der Angst gegenüber willig und liefen ihr in die Arme. Ich fürchte mich vor dem was da draußen vorgeht, werde aber nicht aufgeben noch nicht. Sicher gibt es eine Erklärung dafür. Isaac und ich werden nach dieser Erklärung suchen.

Dies war der letzte Eintrag in seinem Reisetagebuch.
Sechs Jahre nach dem Verschwinden von Nicolas Bourés und neunzehn weiteren Personen tauchte es im Briefkasten der Familie Bourés auf.
Es kam zusammen mit einem anderen Brief, auf dem in roten Buchstaben Bill Mudwater als Absender genannt wurde.

Dies sind die Worte aus dem Brief:

28.08.1996
Ich schreibe diese Zeilen in der Hoffnung, dass sie irgendwann nach draußen gelangen.
Wir haben nun die Gewissheit, dass Bill Mudwater hinter all dem steckt.
Isaac fiel ihm in die Arme als wir die erdrosselten Betreuer entdeckten.
Er erwürgte ihn mühelos. Wir sind hier gefangen. Es gibt keine Möglichkeit der Flucht.
Bill hat uns körperlich und geistig erledigt. Vier Wochen der Qualen liegen hinter uns.
Irgendwann bleibe ich einfach liegen und lass mich holen. Meine Psyche ist brüchig geworden, denn ich stehe dem Wahnsinn nahe. Solange ich noch klar denken kann, werde ich Briefe schreiben. Jedoch bin ich müde, ich fühle, dass Bill bald auch mich holen wird.
So wie die Neun vor mir. Ich spreche im Namen von denen, die noch leben, helft uns.
Mir ist kalt. Ich liebe euch. Nicolas Bouré, Marie-Ann Corwell, Mike Odham, Joshua Skyer, George Dude, Christien Baker, August Clampton, Harry Redwood, Karl Lemer, Magan Mark, Julie Phil.

Keiner von den im Brief genannten Personen wurde je wieder gesehen. Fünf Jahre lang suchte die Polizei nach den Vermissten. Ohne Erfolg. Von drei Briefen, die in sechs Jahren die Familien Clampton, Skyer und Bouré erreichten, war nur der letztgenannte davon überzeugt, dass der ebenfalls vermisste Herbergsvater Bill Mudwater die Wurzel des Übels war.

Ende.

 

Hi Landru!

Um es gleich zu Beginn zu sagen: Deine Geschichte ist ein stilistisches und orthographisches Chaos.
Zahlreiche Fehler in der Rechtschreibung und Zeichensetzung, dauernde Zeitsprünge und etliche Holperstellungen im Satzbau und in Formulierungen haben diese Geschichte nicht unbedingt zu einem Lesevergnügen gemacht.

Mal ein paar Beispiele:

Dies sind die Rekapitulierten Worte
Ein Dicker Kuss
Merke: Wenn Du "Wie ist etwas?" fragen kannst, wird das betreffende Wort klein geschrieben, da es ein Adjektiv ist. In diesem Falle wäre das "rekapitulierten" und "dick".
--> Wie ist der Kuss? --> dick

Und auch das Wort "Rekapitulation" finde ich nicht wirklich passend, da es ausdrückt, dass etwas zusammengefasst wird, dass nur die wichtigsten Punkte wiedergegeben werden. Und das Tagebuch wird ja komplett wiedergegeben, also wörtlich zitiert.


Das ist die Abschieds Formel
Zusammen schreiben, genauso wie "Zementgrube", "Lunchpaket", ..

Nachdem ich mich ausgiebig von meiner Sippe verabschiedete,
sprang ich geschwind in den Reisebus.
Mit halb gespieltem, halb echtem Abschieds Schmerz winke ich noch mal meiner Familie zu als der Bus Gas gibt.
Ich werde die Unabhängigkeit, die mir die Freiheit von meinem Bruder erlaubt, genießen.
Du musst nicht nach jedem Satzzeichen "Enter" drücken, dafür würden der Geschichte an manchen Stellen Absätze, also ganze Leerzeilen gut tun. Vor allem bei Szenenwechseln möchte ich Dir so etwas empfehlen.

Es war jedes mal: Helft mir ich brauche Luft! Hilfe...
Es war wohl ein Alter Mann.
Wortwiederholung, suche Synonyme und/oder stelle die Sätze um.

Kalter Schweiß rannte mir über das Gesicht.
:lol: Schweiß rennt ihm über das Gesicht? ;)

Es war eine abstoßende gestallt.
Ein gekrümmt gehender, in Lumpen Gekleideter Mann humpelt japsend auf mich zu.
Zeitsprung, unbedingt in einer Zeit schreiben!

„Jetzt reicht es endgültig!“
Murmel ich
"„Jetzt reicht es endgültig“, murmel ich.."

Usw.

***

Mir fiel es total schwer, mich auf den Inhalt zu konzentrieren. Sogar die beste Idee geht in so einer Umsetzung komplett verloren.

Ich möchte Dich bitten im Korrektur-Center die Fehler auszubessern.
Wenn die Geschichte besser lesbar ist, liefere ich eine auf den Inhalt bezogene Kritik nach.

Ugh

 

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