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Der breite Unbekannte

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24.11.2017
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Der breite Unbekannte

„Der RB 1049 nach Ulm Hbf über Mering mit dem Zugteil nach Treuchtlingen verzögert sich wegen Behinderungen im Dienstablauf voraussichtlich um 10 Minuten. Wir bitten dies zu entschuldigen“
Allein für diese Unverschämtheit hätte ich dem doch sehr arrogant und eingebildet klingenden Bahn Fuzzi am Mikro in seine bescheuerte Fresse geschlagen.
Wieso das unverschämt war?
Der vorherige Zug, wegen dem ich jetzt weiter in eisigen -4 Grad `rum bibbern durfte, war grade hier durchgefahren. Und hätte, wenn er schon so lange braucht, meinen Zug ruhig vorlassen können.
RJ 5095 hatte im Bahnhof zuvor auf ein paar verspätete Passagiere gewartet und damit meine Rettung nach Hause aufgehalten. Dass es sowas in unserer heutigen Zeit noch gibt. Ein Zug der auf seine Passagiere wartet und nicht anders herum.
Unglaublich.
Trotz meines Respekts und meiner Anerkennung für den tapferen Schaffner der sich gegen die Moderne auflehnt, wäre es mir lieber gewesen er hätte die paar Leute im warmen Münchner Hauptbahnhof zurückgelassen. Dann wäre es gar nicht erst zu der Situation gekommen.
Als der Zug endlich da war, und ich endlich einsteigen konnte, konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen. Der ganze Zug leer bis auf zwei Männer die sich gegenübersaßen. Beide in irgendetwas vertieft.
Sofort suche ich mir einen Sitzplatz und hole meinen Laptop raus, und fange an zu arbeiten. Wären nicht die beiden Männer interessanter.
Beide sind gut gekleidet, Der eine in einen azurblauen Mantel, mit großen Studiokopfhörern und schwarzen Jeans, der andere sportlich, Slim Fit Jeans, Sportjacke und Bluetooth in -ears.
Was mich aber eigentlich zum Schmunzeln brachte war die Statur des Mantel Typen.
Ein Richtiger Türsteher der gleich zwei Sitze brauchte. Und genau der sitzt da und liest Winnetou. Der Andere ist sehr mit seiner Musik beschäftigt.
Ich grinse in mich hinein und wende mich meinem Laptop zu, welcher bedenklich wenig Akku hat „zum fertigschreiben wird’s noch reichen“, denk ich mir. Also vertiefe ich mich schnell in den Bericht, es geht um das neue CAD Programm, seine neuen Funktionen, die Oberfläche, die Prozessorbelastung und natürlich die Connec…

MAMPF

Überrascht schaue ich auf und kann so mitverfolgen wie die noch Strampelnden Beine der Sportlichen Bohnenstange aus dem leicht geöffneten Mantel des Türstehers ragen. Und dieser las einfach weiter! Geschickt wichen seine Hände den Beinen aus, das Gesicht ausdruckslos und gelangweilt. Mit einem Genussvollen schmatzen verschwand auch der Rest des Mannes im Bauch. „ganz ruhig“ denke ich mir, „das ist die Übermüdung“ meine Hände zittern so stark das ich fast nicht den Laptop neben mich stellen kann aber beim Hochziehen am Stuhl vor mir leisten sie gute Arbeit. Irgendetwas gluckerte. Und begleitet mit einem gewaltigen Rölpser fliegen die Schuhe des grade verschwundenen quer durch den Waggon. „Igitt, Nike“. Der Bauch hatte gesprochen. DER Bauch hatte gesprochen. Mit einem Mal, flog das ganze Konstrukt, welches meine Psyche schützte, in sich zusammen. Der Türsteher merkte das anscheinend, denn er sah vom Buch auf, direkt in meine Augen. „was denn“ sagte der Bauch, „jeder hat mal Hunger, und Nikes würdest du auch nicht essen oder?“
Keine Ahnung was mich bis zu diesem Moment bei Bewusstsein hielt, wahrscheinlich das Adrenalin. Aber selbst das war für diesen Kracher zu schwach. Lange war ich nicht weg, denn wecken tat mich das aufgeregte Piepen des Laptops. Der Akkustand war bei 5% angelangt. Panisch sah ich mich im Waggon um, darauf gefasst gleich von einem Bauch verschluckt zu werden. Doch außer mir war niemand da. Auch die Schuhe waren weg.
Ich sackte in meinem Sitz zusammen während der Zug anfuhr. Ich schwor mir mehr zu schlafen (natürlich halte ich mich nicht dran) und war fest davon überzeugt geträumt zu haben.
Hätte ich aus dem Fenster gesehen, als der Zug angefahren ist, so hätte ich vielleicht einen viel zu breiten Typen gesehen. In der einen Hand ein Buch, in der anderen ausgetretene Nike Schuhe.

 

Hi Foaly,

eine Durchsage zu zitieren finde ich als Einstieg nicht besonders glücklich. Ist der Wortlaut wirklich so wichtig? Reicht es nicht, wenn der Erzähler mitteilt, dass ein Zug Verspätung hat?
Schlimmer finde ich aber das Geschimpfe nach der Durchsage. Da habe ich, ehrlich gestanden, nur noch aus einem gewissen lebhaften Widerstreben heraus weitergelesen.
Den lakonischen Menschenfresser finde ich dann sogar doch immerhin noch ganz witzig, ohne Auflösung des Ereignisses als ein Trugbild würde mir das aber wohl besser gefallen. -- Ach so, nee, ist ja gar keine Auflösung, der Typ hat ja am Ende die Schuhe in der Hand, nicht am Fuß.
Trotzdem überzeugt mich die Geschichte nicht. Letztlich erscheint sie mir flüchtig dargestellt, ohne klaren Fokus, zwar mit halbwegs lebendigen Details, die aber wiederum zu gewöhnlich sind, um mich zu fesseln.

Besten Gruß
erdbeerschorsch

 

Hallo Foaly

Willkommen bei den Wortkriegern.
Leider muss ich erdbeerschorsch zustimmen. Aus der netten Grusel-Idee, Bauch verschlingt Zugreisenden, hast du viel zuwenig herausgeholt. Auch scheint der Text schnell runtergetippt, was die zahlreichen Tippfehler und fehlende Satzzeichen belegen.

Beispiele:
- Trotz meines Respekts und meiner Anerkennung für den tapferen Schaffner[KOMMA] der sich gegen die Moderne auflehnt, wäre es mir lieber gewesen[KOMMA] er hätte die paar Leute im warmen Münchner Hauptbahnhof zurückgelassen.

- „was(Was) denn“ sagte der Bauch, „jeder hat mal Hunger, und Nikes würdest du auch nicht essen[KOMMA] oder?“

usw.

Die Schlusspointe zündet auch nicht, da ist der Konjunktiv einfach zu schwach dafür. Warum nicht zweideutig bleiben?
"Während der Zug sich in Bewegung setzt, sehe ich durchs Fenster, wie eine breite Gestalt mit ausgetretenen Nikes und einem Buch in der Hand über den Bahnsteig schlendert."
Nur so als Idee.

Lieben Gruss und noch viel Spass,
dot

 
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Erstmal danke für die Antwort :) erdbeerschorsch
Das Geschimpfe war pure Absicht. Mein Ziel war es den Hauptcharakter unsympatisch zu machen, und so tiefe in die Geschichte zu bringen.
Die Durchsage, ist erfunden :`) und ich habe es als angenehmer empfunden als das was ich davor hatte. Und das Ende, es sind ja nicht seine Schuhe, sondern die des Gefressenen, er selber hatte ja davor auch schon Schuhe.

dotslash
Danke für die Begrüßung (**)
Die Rechtschreibfehler.
Tja
Ein altes Steckenpferd von mir. Cool das du mich darauf hinweist, aber ich habe da einfach ein Problem an dem ich auch arbeite.
Mit dem Inhalt hadere ich selbst mit mir, denn mein Anspruch war hier eine kurze Geschichte zu schaffen, ohne viel schnickschnack.

Foaly

 

Hi Foaly,

ich will ja nicht nerven, aber dies hier

Das Geschimpfe war pure Absicht. Mein Ziel war es den Hauptcharakter unsympatisch zu machen
und zu sehr Klassiker, als dass ich mir verkneifen könnte, darauf zu antworten: Die Absicht sichert leider nicht den Erfolg. Wäre schön, wenn es so einfach wäre. Ich habe mir schon gedacht, dass sich das nicht zufällig gefügt hat. Besser gefällt es mir trotzdem nicht :sealed:

Die Durchsage, ist erfunden
Ist das eine Erklärung dafür, warum der Wortlaut wichtig sei? Wenn ja, verstehe ich sie nicht ...

Besten Gruß
erdbeerschorsch

 

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