Der bellende Hund Oder: Wie bringe ich meinen Mann zum Schweigen
Ein Mensch, nach lang und schwer getaner Arbeit sich ersucht nach Pflege seines Körpers, nun auch seine Seele in den Einklang mit sich selbst zu bringen. Dies geschieht entweder durch ein paar Flaschen Bier oder andere Alkoholgetränke, oder durch einen lang ersehnten und erholsamen Schlaf. Sich einkuscheln in eine Flasche, die einen nach einiger Zeit doch an die Vergangenheit erinnert oder ins Bett gucken, wie spät es schon ist, in dem man ins Angesicht seiner Ehefrau den letzten Rölpser des Tages in des Raum lässt; und das selbstverständlich ohne jegliche Vorwarnung. Aber Gott sei Dank gibt es etwas das uns diese Entscheidung zu Allen hilft. Das Fernsehprogramm. Ist in der Kiste eine so tote Hose, wie sie seit Wochen im Bett herrscht, ist es höchste Zeit die Glotze einzuschalten und der Frau bescheid zu geben: „Schatz ich komme in einer Stunde nach“ Und das mit dem Hintergedanken... „Ich hoffe, dass du dann schon schläfst.“ Allerdings ist es in nicht all zu ferner Zukunft so, dass sich die Männer doch eher für das Bett entschließen, auch wenn sie versuchen diesen Zeitpunkt bis aufs letzte zu verzögern. Nun, nach einer langen oder längeren Zeit wird es doch dazu kommen, dass sich beide Teile des Menschen in einen Sammeln. Ich rede hier von dem Menschen selber und seinem Alkoholspiegel, der fast die Größen von dem Besitzer erreicht.
Die Augen an die Decke gerichtet erhofft man sich das Schnarchen seines Bettnachbarn und versucht zu schlafen. Nach einigen Momenten der Ruhe, gibt es einen leisen knacks und man spürt einen lauwarmen Atem an seinen Schultern. Man wagt es nicht, sich umzudrehen; davor hätte der Mann viel zu viel Respekt. Er presst die Augen ganz fest zusammen und versucht sich zurückzudenken, an den Moment vor dem Sturm im Nacken.
Doch dann, eine krächzende Stimme erschallt durch das Schlafzimmer:“ Liebling, es ist so warm hier, machst du bitte das Fenster auf? „Na ja,“ denkt sich der Mann, immer noch besser, als sie bei dieser Hitze befriedigen zu müssen, und steht, ohne ein Wort auf, öffnet das Fenster, holt einmal tief Luft, bedankt sich leise beim Lieben Gott und geht zurück ins Bett.
Nun wird es leise und dunkel im Zimmer und es wird geschlafen. Der langatmige und erquickende Schlaf der Erholung setzt nun ein und verwandelt den Raum in eine Wolke auf der jeder Anwesende zu schweben scheint Eine himmlische Ruhe, die man sich im Arbeitslärm nicht erträumen kann erwacht im Mondenschein und alles schien so perfekt.
Es ist mittlerweile einige Zeit vergangen und der Radiowecker zeigt und etwa drei Uhr morgens an, als etwas Bellendes aus dem Fenster zu hören ist.
Es zerreist den Mann aus seinen Träumen und die Frau aus ihrem Orgasmus. Dieser Lärm ist nicht auszuhalten. „Liebling, hör doch bitte auf zu schnarchen...“ Der Mann öffnet seine Augen ganz weit: „Aber ich bin doch hellwach.“ Gerade in diesem Moment setzt der Kläffer eine Pause ein: „Danke Schatz, so ist es wirklich besser. “Nach kurzem, aber erhoffendem Schließen der Augen geht das Gebell wieder los. Der Mann setzt sich aufrecht in sein Bett und lästert: „Das kann doch alles nicht war sein. Ich bin hundemüde... “Die Frau muss lachen: ‚Hundemüde, das passt ja Haha.“ Der Mann steht auf, schmeißt sich in einen Bademantel und verschließt ihn sorgfältig, damit niemand seine Blümchen auf seiner Unterhose sehen kann: „Nein, ich habe es jetzt satt. Das geht nun schon drei Tage so, einmal ist Schluss. Diese Töte bringt mich noch um den Verstand“ Die Frau dreht sich um, so dass sie dem Mann nicht in die Augen schauen kann und flüstert etwas vor sich hin: „Da war sie ja wohl auch erfolgreich.“
Der Mann öffnet die Tür zum Flur: „Was war das?“ Er runzelt seine Stirn: „Ach, ich gehe jetzt Wenn ich in einer halben Stunde nicht wieder zu hause bin, dann ruf die 110.“ Der Mann rennt auf den Flur und donnert die Tür zu. „Ja, mache ich.“ schnarchte die Frau. „Und viel Spaß.“
Episode Eins
Der Mann stand im Flur und suchte nach dem Lichtschalter. Aber in seiner Aufregung konnte er diesen nicht finden und versuchte sich so an der Raumspartreppe, die eine Idee der Frau war. Und er fiel sie runter. Er kam unten einiger maßen weich an und flucht: „So ein Mist; das darf doch alles nicht war sein. Gibt es denn noch eine Gerechtigkeit?“ Er stand, ein wenig unter Schmerzen, wieder auf und hielt sich am Geländer fest „Ist dir etwas passiert Liebling?“ Hörte er aus dem Schlafzimmer. Doch er antwortete nicht. Er dachte auch nicht daran. Diese Frage war eh rein rhetorisch, denn so hoch war die Treppe nicht. Im Dunkel, nur vom Licht, der von draußen reinblinzelte, stolperte der Mann über ein paar Stühle hin zu seinen Waffenschrank, den er mit einen kleinen Silberschlüssel öffnete: “So, du Mistvieh, jetzt mache ich dich kalt.“ Er schlich zur Haustür und verschwand aus dem Hau. Es war sehr dunkel und ein wenig unheimlich auf der leeren Straße. Doch der Mann, der nun einmal ein Mann ist, lässt sich durch solche Kleinigkeiten nicht abschrecken. Er hörte noch immer das klirrende Bellen des Hundes, der sich Nacht für Nacht im Garten der Nachbarn aufhielt. Dieser Garten lag genau unter dem Schlafzimmerfenster des Ehepaares, von dem hier die Rede ist. Doch nun sollte endlich Schluss sein. Der Mann stand nun am Gertenzaun und kletterte auch schon darüber. Er konnte den Hund zwar erkennen, aber er wollte sicher gehen, dass er ihn auch erledigen würde. Mit einem Mal hörte er eine gähnende Stimme: „Bleib stehen, du Sauhund!“ Ein Schuss viel und der Mann wurde getroffen. Der Hund war still und läuft zu der Leiche rüber. Wie Hunde einmal sind, fängt auch dieser an ihn zu beschnuppern. Aber gebellt bat er nicht mehr.
Episode Zwei
Die Frau drehte sich wieder um und träumte sich ein wenig in ihre kleine Welt. Aber richtig einschlafen konnte sie nicht und flüsterte wieder: „Der Lichtschalter ist auf der rechten Seite, nicht links.“ Dann hörte sie nur, wie etwas die Treppe herunterfiel. Die Frau dachte sich, dass die Raumspartreppe wohl doch eine Fehlentscheidung war. Aber der Mann wollte seinen Willen ja durchsetzen.
Das Bellen wurde unerträglich: „Ist dir etwas passiert Liebling?“ Schrie sie, erwartete aber keine Antwort. Sie richtete sich auf, um sich ein wenig am Geschehen zu beteiligen. Sie stand auf und ging zu dem Fenster, das noch immer offen stand und durch das eine Briese lauter Kläffer ankam. Sie lehnt sich auf die Fensterbank und schaute in den Gerten der Nachbarn. Die Haustür knallte... aha, er lebt also noch...So ein Mist
Lange hat sie sich den Garten angeschaut, bis sie etwas sah, das sich auf dem Rasen bewegtet Sie dachte, es wäre doch die Möglichkeit dem Mann zuvorzukommen. Sie reibt sich die Augen und geht zu ihrem Nachtschränkchen. Öffnete die Schublade und holte eine kleine Pistole heraus. Sie ging zurück zum Fenster und gähnte: „Bleib stehen, du Sauhund.“ Sie blinzelte ein, zwei Mal mit den Augen, zielte und schoss. Es wurde still. Der Hund bellte nicht mehr. Sie legte die Pistole an die Seite und schrie in die Nacht hinaus: „Liebling, ich hab die Töle erledigt. Du kannst wieder ins Bett kommen.“ Dabei lachte sie leise, ein wenig… Und es war endlich ruhig.
Episode Drei
Der Hund bellt und ist glücklich. Und wenn es einmal neue Nachbarn geben wird bellt er auch weiterhin.
Written by Goalten 09.05.2002
[ 25.05.2002, 22:07: Beitrag editiert von: Goalten ]